Mein Sohn hat keinen Ehrgeiz

Mein fast 9-jähriger lässt es meiner Meinung nach am nötigen Ehrgeiz mangeln. Beispiele:

1.Er feut sich über eine gute Note, will aber nichts dafür tun. Wenn es dann eine 4 wird, hat er nicht den Antrieb, sich zu verbessern, er hat nur Angst, dass wir sauer werden.
2.Bei Schülerwettkämpfen gibt er sich schon vor Beginn seinem Kumpel Maxi geschlagen. Anstatt zu sagen: Nächstes Mal packe ich ihn, sagt er gleich:Gewinnen kann ich sowieso nicht.
3.Er spielt in einer Mannschaft mit 16 anderen Kindern zusammen Fußball. Da nur 7 Spieler auflaufen können und 3 auf der Ersatzbank sitzen, schauen also jedes Wochenende 7 Kinder in die Röhre. Er ist zwar tierisch enttäuscht, wenn er nicht aufgestellt wird, sieht aber nicht ein, dass man sich im Training anstrengen muss.

Ihm fehlt bei allem so der nötige „Biss“, vielleicht auch das Selbstvertrauen.
Wie kann ich ihn aus der Reserve locken und seinen Ehrgeiz wecken?

Hallo,

Mein fast 9-jähriger lässt es meiner Meinung nach am nötigen
Ehrgeiz mangeln. Beispiele:

1.Er feut sich über eine gute Note, will aber nichts dafür
tun. Wenn es dann eine 4 wird, hat er nicht den Antrieb, sich
zu verbessern, er hat nur Angst, dass wir sauer werden.

Lernt er denn gar nichts? Oder deiner Meinung nach zu wenig? Wie viel sollte er denn deiner Meinung nach lernen? Sind seine Noten schlecht oder einfach nicht im 1er 2er Bereich?

2.Bei Schülerwettkämpfen gibt er sich schon vor Beginn seinem
Kumpel Maxi geschlagen. Anstatt zu sagen: Nächstes Mal packe
ich ihn, sagt er gleich:Gewinnen kann ich sowieso nicht.

Will er denn da mitmachen? Warum ist es denn so wichtig mit den Max zu schlagen? Soll er nicht lieber einfach Spaß haben? Ist er vielleicht wirklich unterlegen?

3.Er spielt in einer Mannschaft mit 16 anderen Kindern
zusammen Fußball. Da nur 7 Spieler auflaufen können und 3 auf
der Ersatzbank sitzen, schauen also jedes Wochenende 7 Kinder
in die Röhre. Er ist zwar tierisch enttäuscht, wenn er nicht
aufgestellt wird, sieht aber nicht ein, dass man sich im
Training anstrengen muss.

Wird er denn nie aufgestellt? Sitzt er regelmäßig auf der Bank? Möchte er denn Fußball spielen? Was machst du, wenn er nicht aufgestellt wird?

Ihm fehlt bei allem so der nötige „Biss“, vielleicht auch das
Selbstvertrauen.
Wie kann ich ihn aus der Reserve locken und seinen Ehrgeiz
wecken?

Ich war als Kind einfach überhaupt nicht an Sport interessiert. Was sehr dumm war weil meine Familie unheimlich Sportbegeister ist. Jedes Wochenende irgendwo ein Wettkampf. Da steht man als Uninteressierter schnell so da, als habe man kein Biss und könne sich für nix interessieren.
Darum meine Frage, will er den Sport, oder willst du es?
Gruß Jenny

Hallo Aluscha,

Hier findest du vielleicht ein paar Anregungen: de.wikipedia.org/wiki/Incentive. Es muss ja nicht gleich ein Event in Budapest sein.

Grüße
Axurit
(@Mod: auf Löschbenachrichtung wird verzichtet)

Hi Jenny,

er lernt gar nicht! Die Noten sind soweit i.O., es ist aber auch mal ne 4 dabei.

Die Schülerwettkämpfe sind Pflichtprogramm der Schule. Ich finde es nicht schlimm, dass mein Sohn nicht gewinnt, ich finde es schlimm, wenn er sich vorher kampflos geschlagen gibt.

Er darf gelegentlich mitfahren zu Spielen, sitzt aber die meiste Zeit auf der Bank. Ich will Fußball spielen, freut sich immer auf das Training. Nur der Einsatz stimmt nicht, da sind andere besser und die spielen dann auch.

Muss man nicht auch mal etwas tun ohne etwas zu bekommen?

1 Like

Hallo!

Schon möglich.

http://de.wikipedia.org/wiki/Intrinsische_und_extrin…

Grüße

Andreas

Er darf gelegentlich mitfahren zu Spielen, sitzt aber die
meiste Zeit auf der Bank. Ich will Fußball spielen, freut sich
immer auf das Training. Nur der Einsatz stimmt nicht, da sind
andere besser und die spielen dann auch.

Klassische Freud’sche Fehlleistung?? Wer will denn nun Fußball spielen, du oder er? Frag deinen Sohn, was ER will. Und wenn er keine Antwort hat, dann ist auch gut.

Gruß Ralf

4 Like

Hi,

warum darf Dein Kind nicht einfach Kind sein?

Warum muß es mit 9 Jahren schon einen (krankhaften) Ehrgeiz entwickeln?

Vielleicht damit DU Dich dann besser fühlst?

Laß ihn doch einfach selbst entscheiden, mit welchem Biss er sich einbringt.

Wie Du weiter unten schreibst, sind seine Noten ok, ab und zu schreibt er mal eine 4. Dann ist doch soweit alles ok.

Gruß
Tina

hallo
was möchtest du bei/für deinen sohn erreichen ?

was ist „ehrgeiz“ ?

dein sohn ist wahrscheinlich realistisch und vielleicht fehlt ihm ein wenig selbstbewusstsein.
er respektiert das können seines freundes, muss nicht besser sein; auch in der schule ist er zufrieden,bei den guten zu sein und muss nicht der klassenprimus sein.
er spielt fussball, trainiert mit, ist im match bei seiner mannschaft – auch hier ohne „falschen“ ehrgeiz.
manchmal ist es sehr gesund, keinen unrealistischen ehrgeiz zu entwickeln und selbstbewusst in der zweiten reihe dabei zu sein und spass zu haben.

der kleine ist erst 9, er hat noch zeit, ehrgeiz bzw, ein gefühl für das zu entwickeln, was ihn zufrieden macht (ohne fremdgesteuerten ehrgeiz,man sollte, man muss,usw.)

du kannst deinen sohn unterstützen, sein selbstbewusstsein und sein streben, indem du ihm immer wieder zeigst, wo er GUT ist. wenn man das erkennt und dafür gelobt und geliebt wird, macht man das gerne und ist dann auch bereit das „super“ zu machen. weils spass macht und nicht um aufs siegertreppchen zu kommen.
zeige ihm was er kann und freue dich mit ihm - dann kommt ein „das kann ich sowieso nicht“ immer seltener, und er traut sich auch mal etwas zu…

gruss iq13

Hallo,

Warum muß es mit 9 Jahren schon einen (krankhaften) Ehrgeiz
entwickeln?

Ein gewisser Ehrgeiz ist sicher nicht krankhaft. Fakt ist doch, dass die Kinder heutzutage mehr leisten müssen als wir damals.

Ich arbeite im Krankenhaus und selbst bei den Putzfrauen hier wird ein Hauptschulabschluß gefordert.

Vielleicht damit DU Dich dann besser fühlst?

Es müssen nicht immer die kaputtgegangenen Träume der Eltern sein. Es ist auch möglich, dass man sich als Mutter einfach sorgen macht. Da gehen einem Dinge durch den Kopf wie: Wird er es so im Berufsleben schaffen, wird er für sich und seine Wünsche einstehen können, etc.

Tatsache ist, dass die Kinder ihr eigenes Tempo und Temperament haben. Da ist es aber von Vorteil wenn die Eltern genau da ansetzen wo es mangelt. Ist das Kind ehrgeizig, wird dezent gebremst, ist es zu lahm wird etwas angestachelt.

Ich weiß wovon ich rede:

Bei meinen Kindern ist der Ehrgeiz nicht gerecht verteilt worden. Ich habe ein Kind, dass ganz entspannt und so stressfrei wie möglich durchs Leben gehen möchte. Er strengt sich beim Fussball nicht übermäßig an, nimmt es in Kauf das er in der 3. Mannschaft spielt, hat dafür aber tierisch spaß an der Sache. Schulisch klappt es ganz gut, weil er immer auf dem letzten Drücker alles erledigt. Wenn er ne 3 schreibt, freut er sich weil es keine 4 geworden ist. Und schreibt er eine 4, ist das auch toll, da es ja eine 5 hätte werden können. Das Glas ist also immer halbvoll.

Meiner jüngerer Sohn ist der Ehrgeiz in Person. Eine 2 kommt kaum in Frage. Passiert es doch, folgt beim nächsten Test definitiv eine 1. Er kommt jetzt in die 6. Klasse und ich musste ihn noch nie auffordern seine Hausaufgaben zu machen. Er trainiert auch beim Fussball wie bekloppt. Durch den Ehrgeiz und das Trainingseifer kam er direkt in die 1. Mannschaft. Wenn ich ihn nicht bremsen würde, würde er 4 mal die Woche trainieren und das neben der Schule. Sein Motto: Ohne Fleiß keinen Preis.

Erzogen habe ich beide gleich, trotzdem hat jedes Kind seinen eigenen Charakter.

LG

7 Like

Hi!

Die Note 4 in Latein hat mir stets ausgereicht.
Hatte nie den Ehrgeiz jemals eine 3 zu erhalten! :wink:

Gruß!
steppi

Hallo aluscha,

1.Er feut sich über eine gute Note, will aber nichts dafür
tun. Wenn es dann eine 4 wird, hat er nicht den Antrieb, sich
zu verbessern, er hat nur Angst, dass wir sauer werden.

Also wenn er ohne erkennbare Leistung eine 3, oder 4 schafft, dann gehört schon einige Intelligenz dazu. Die Haltung ist diese: man kann es, kommt damit durch, also warum den Stress für Noten, deren tieferer Wert eh nicht erkannt wird?

Wichtiger finde ich, ob er beim Lernen für das Leben lernt, denn für einen Test, wo der Stoff danach so schnell weg ist, wie er hineingestopft wurde, ist das 1er Ergebnis eine irreführende Zahl auf dem Papier. Ich finde es sehr wichtig, wenn man Schulstoff mit seinem Alltag verbinden kann, einen Sinn darin sieht und fächerübergreifende Sachen erkennt.

2.Bei Schülerwettkämpfen gibt er sich schon vor Beginn seinem
Kumpel Maxi geschlagen. Anstatt zu sagen: Nächstes Mal packe
ich ihn, sagt er gleich:Gewinnen kann ich sowieso nicht.

Aus einer anderen Ecke, aber könnte (für ein Kind angepasst) hilfreich sein:

-> http://www.bwr-media.de/themen/personal/mitarbeiterf…

Ihm fehlt bei allem so der nötige „Biss“, vielleicht auch das
Selbstvertrauen.
Wie kann ich ihn aus der Reserve locken und seinen Ehrgeiz
wecken?

Was hat dein Sohn noch für Interessen, wo engagiert er sich?
Kann es sei, dass dein Sohn ein Einzelgänger ist? Vielleicht braucht er eine Sportart, wo er mit sich kämpfen muss, um an ein Ziel zu gelangen und nicht mit anderen.

Grüße Roman

Ein gewisser Ehrgeiz ist sicher nicht krankhaft. Fakt ist
doch, dass die Kinder heutzutage mehr leisten müssen als wir
damals.

Eben, es reicht doch durchaus aus, daß die Schule heutzutage anspruchsvoller ist, ich muß doch in der Freizeit nicht zusätzlichen Stress aufbauen.

Es müssen nicht immer die kaputtgegangenen Träume der Eltern
sein. Es ist auch möglich, dass man sich als Mutter einfach
sorgen macht. Da gehen einem Dinge durch den Kopf wie: Wird er
es so im Berufsleben schaffen, wird er für sich und seine
Wünsche einstehen können, etc.

Das ist alles richtig, aber er ist erst 9 Jahre alt. In der Schule ist er doch gut, kann man es denn nicht dabei belassen?

Wem bringt es was, ob er jetzt beim Fußball auf der Bank sitzt oder spielt? Das sind Erfahrungen, die er eben machen muß. Wenn es für ihn genügt, dann ist es eben so.

Bei meinen Kindern ist der Ehrgeiz nicht gerecht verteilt
worden. Ich habe ein Kind, dass ganz entspannt und so
stressfrei wie möglich durchs Leben gehen möchte. Er strengt
sich beim Fussball nicht übermäßig an, nimmt es in Kauf das er
in der 3. Mannschaft spielt, hat dafür aber tierisch spaß an
der Sache. Schulisch klappt es ganz gut, weil er immer auf dem
letzten Drücker alles erledigt. Wenn er ne 3 schreibt, freut
er sich weil es keine 4 geworden ist. Und schreibt er eine 4,
ist das auch toll, da es ja eine 5 hätte werden können. Das
Glas ist also immer halbvoll.

Und was machst Du? Ich denke es kommt immer auf das Kind an. Evtl. erreicht man mit Druck nur das Gegenteil von dem, was man wollte. Zu viel Druck kann erst recht bewirken, daß das Kind keine Lust mehr hat.

Wenn schon eine zwei oder drei in der Schule nicht ausreicht, weil es halt keine eins ist, fühlt sich das Kind gegebenenfalls überfordert und sagt sich, ich kann es eh niemandem recht machen und gibt auf.

Erzogen habe ich beide gleich, trotzdem hat jedes Kind seinen
eigenen Charakter.

Richtig und den kann man zwar versuchen zu lenken und positive Anreize geben, aber alles nur mit Maß und Weitsicht.

Wichtig ist doch, daß die Schule funktioniert, ob er jetzt im Freizeitbereich schnell unmotiviert ist, spielt doch keine allzugroße Rolle.

Gruß
Tina

1 Like

Hi!

Ich will Fußball spielen, freut sich
immer auf das Training. Nur der Einsatz stimmt nicht, da sind
andere besser und die spielen dann auch.

Meintest du nun „er will“ oder doch, dass du es willst?

Oh Nachtijall, ick hör dir…

Lass deinen Sohn so, wie er ist. Er muss nicht so werden wie du.

Vermittle ihm bitte nicht das Gefühl, dass er nicht richtig ist, wenn er keinen Ehrgeiz hat. Vielleicht hat er ihn dort, wo du es gar nicht vermutest.

Alles Gute für deinen Sohn!

LG tunefish

1 Like

Ein gewisser Ehrgeiz ist sicher nicht krankhaft. Fakt ist
doch, dass die Kinder heutzutage mehr leisten müssen als wir
damals.

Eben, es reicht doch durchaus aus, daß die Schule heutzutage
anspruchsvoller ist, ich muß doch in der Freizeit nicht
zusätzlichen Stress aufbauen.

Grundsätzlich stimmt das auch. Aber letztendlich zählt die Leistung. Wer nicht gut ist, sitzt auf der Bank. Das sowas einem Kind spaß macht bezweifle ich. Es muss ja nicht gleich mit der Peitsche sein, aber Kinder können auch ruhig im Alter von 9 Jahren mit so etwas konfrontiert werden.

Es müssen nicht immer die kaputtgegangenen Träume der Eltern
sein. Es ist auch möglich, dass man sich als Mutter einfach
sorgen macht. Da gehen einem Dinge durch den Kopf wie: Wird er
es so im Berufsleben schaffen, wird er für sich und seine
Wünsche einstehen können, etc.

Das ist alles richtig, aber er ist erst 9 Jahre alt. In der
Schule ist er doch gut, kann man es denn nicht dabei belassen?

Wenn das Kind in der Freizeit keine Probleme damit hat, sollte es die Mutter auch nicht haben. Wahrscheinlich sorgt sie sich eher darum, dass er seinen Einsatz nicht bekommt und damit automatisch auch keinen spaß hat.

Bei meinen Kindern ist der Ehrgeiz nicht gerecht verteilt
worden. Ich habe ein Kind, dass ganz entspannt und so
stressfrei wie möglich durchs Leben gehen möchte. Er strengt
sich beim Fussball nicht übermäßig an, nimmt es in Kauf das er
in der 3. Mannschaft spielt, hat dafür aber tierisch spaß an
der Sache. Schulisch klappt es ganz gut, weil er immer auf dem
letzten Drücker alles erledigt. Wenn er ne 3 schreibt, freut
er sich weil es keine 4 geworden ist. Und schreibt er eine 4,
ist das auch toll, da es ja eine 5 hätte werden können. Das
Glas ist also immer halbvoll.

Und was machst Du? Ich denke es kommt immer auf das Kind an.
Evtl. erreicht man mit Druck nur das Gegenteil von dem, was
man wollte. Zu viel Druck kann erst recht bewirken, daß das
Kind keine Lust mehr hat.

Wie gesagt: Der eine wird motiviert, der andere gebremst. Aber beides ohne Druck und mit der Beachtung der Wünsche der Kinder. Wenn ich meinem Kleinen sage, dass es für sein Alter nicht gesund ist in dem Ausmaß zu trainieren, versteht er es. Anders wäre es, wenn ich es einfach verbieten würde ohne Begründung.

Wenn schon eine zwei oder drei in der Schule nicht ausreicht,
weil es halt keine eins ist, fühlt sich das Kind
gegebenenfalls überfordert und sagt sich, ich kann es eh
niemandem recht machen und gibt auf.

Das kommt immer auf das Kind an. Manche Kinder lassen sich davon motivieren, andere eher runterziehen. Da sind wieder die Eltern gefragt. Jeder muss für sich den besten Weg herausfinden. Schließlich kann ich auch nur von meinen Kindern sprechen. Was bei uns klappt, muss nicht automatisch auch bei anderen funktionieren.

Erzogen habe ich beide gleich, trotzdem hat jedes Kind seinen
eigenen Charakter.

Richtig und den kann man zwar versuchen zu lenken und positive
Anreize geben, aber alles nur mit Maß und Weitsicht.

Dem stimme ich zu.

Wichtig ist doch, daß die Schule funktioniert, ob er jetzt im
Freizeitbereich schnell unmotiviert ist, spielt doch keine
allzugroße Rolle.

Nach dem Motto: Dabei sein ist alles. Wenn es dem Kind reicht, ist es ok. Aber ich kenne kein Kind, dass auf der Spaß daran hat nur auf der Bank zusitzen und zuzusehen.

Allerdings hast Du im Punkt Schule recht. Das hat immer Vorrang.

LG

1 Like

Deinem Sohn fehlt Selbstvertrauen
Hallo!
Mein Sohn ist 11 und das läuft ähnlich.

Beim Laufen sucht er sich Gegner, gegen die er auf jeden Fall locker gewinnt. Er ist eine Supersportskanone, muss man dazu sagen, aber auch auf diesem Gebiet traut er sich nur wenig zu.

Beim Basketball wirft er so gut wie nie auf den Korb, obwohl er häufig Gelegenheit dazu hätte. Sein Trainer hält große Stücke auf ihn, er ist einer von 6 aus 20 Stammspielern, er wurde extra zum Sichtungstraining eingeladen etc.

In der Schule sagt er über sich, er sei ein schlechter Schüler, er könne sowieso nichts. All unsere aufmunternden Worte und Hilfsangebote fruchten da nicht so recht.

Durch Übung etwas zu erlernen ist ihm ziemlich fremd. Beispiel Rollschuhlaufen: Einmal auf die Nase gefallen - er hat es nie wieder probiert.

Bei Computerspielen spielt er meist nur die „freies Spiel“-Modi. Missionen und Aufgaben probiert er 1-2mal aus, wenn es nicht gleich klappt, nie wieder.

Soweit der Zustandsbericht.
Unsere Rolle dabei haben wir natürlich häufig hinterfragt, auch bei uns Fehler oder Schwächen gefunden und versucht, die Dinge zu verbessern. Im Sport und in der Schule sehe ich überwiegend Eltern, die wesentlich mehr Druck machen als wir, inzwischen achten wir noch mehr darauf, ihn besonders viel zu loben und ihm zu sagen, wie stolz wir auf ihn sind, ihn zu ermutigen, Dinge selber machen zu lassen und so weiter.

Kinder sind unterschiedlich. Und den Charakter kann man nur schwer ändern, viele Züge unseres Sohnes finden wir auch bei uns wieder.

Mein Credo lautet zu diesem Thema: Du kannst die Schwächen Deines Sohnes nicht alle ausmerzen, aber Du kannst ihm beibringen, damit so gut wie möglich durch’s Leben zu kommen.

Eine Übung dazu könnte es sein, die Schwäche „zu wenig Ehrgeiz“ auch positiv zu sehen: „unverbissen, unverkrampft“ hört sich doch schon besser an. Versucht doch mal, eine Weile nicht auf diese Schwäche zu fokussieren, sondern seine Stärken zu betonen.

Vielleicht hilft es ja.

Grüße
kernig

Hallo,

mag ja sein, dass ich fürchterlich daneben liege, aber deine Zeilen klingen für mich nach einem Vater, der gerne einen „echten Kerl“ zum Sohn hätte. Da ich diesbezüglich nur phantasieren kann, bitte ich darum, alles Folgende mit einem Augenzwinkern zu lesen :wink:.

Da entwickelt sich der Stammhalter nun irgendwie so gar nicht wunschgemäß. Er kämpft nicht, wehrt sich nicht, siegt nicht. Obwohl er ganz sicher erfolgreich sein könnte - wenn er nur wollte, der Bursche.

Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. Denkt jedenfalls Papa. Schließlich ist es sein Sohn. Und da steht es völlig außer Frage, dass der ganz vorne mitmischen kann, die richtigen Gene dafür hat er ja wohl.

Aber was macht der Bengel? Geht einfach den Weg des geringsten Widerstands. Siegen ist schön, gute Noten sind super - aber wenn man dafür schwitzen muss, reicht auch die zweite Reihe. Blöd halt, dass die Alten so einen Stress machen, vor allem der Papa.

Dem kann man aber sowieso nix recht machen. „Streng dich doch mal an!“ meckert er. Dabei ist sowieso klar, dass man an den nicht rankommt. Kunststück. Wenn man so stark ist, redet man sich leicht. Der muss sich doch überhaupt nicht anstrengen. Mosert bloß rum, dass andere das tun sollen.

Dabei ist das Leben so viel entspannter. Wäre es jedenfalls, wenn Papa nicht dauernd so viel erwarten würde.

Wer weiß: Vielleicht würde man ja sogar ab und zu selber Lust kriegen, mal auszuprobieren, ob noch mehr geht. Aber so? Nö. Ist ja doch bloß wieder nicht gut genug. Auch wenn ers nicht sagt, man merkts trotzdem…

Schöne Grüße,
Jule

Hallo

3.Er spielt in einer Mannschaft mit 16 anderen Kindern zusammen Fußball. Da nur 7 Spieler auflaufen können und 3 auf der Ersatzbank sitzen, schauen also jedes Wochenende 7 Kinder in die Röhre.

Was ist das denn für ein blöder Fußballverein?
Die könnten doch immer einwechseln, so dass jeder mal drankommt.

Wie kann ich ihn aus der Reserve locken und seinen Ehrgeiz wecken?

Am besten hilft immer, einen so zu akzeptieren wie er ist und auf diese Weise zu unterstützen.

Viele Grüße

Hallo!

Das hört sich für mich fast nach einem misserfolgsängstlichen Typ an.
Wenn er eine gute Note schreibt, sagt er dann häufig, dass die Aufgaben ja alle einfach waren? Und wenn er eine vier schreibt, sagt er dann sowas wie „Ich bin halt so schlecht“ oder „Ich kann das halt nicht“?
Sollte das so sein:
Ihm fehlt nicht der Ehrgeiz, „in seiner Welt“ ist es einfach so, dass man mit Anstrengung nichts erreichen kann. Entweder man ist halt begabt/hat Glück oder man ist nicht begabt/hat Pech und darauf hat man selbst keinen Einfluss. Dann braucht er vor allem eins: die Einsicht, dass es eben doch geht, dass ihm andere etwas zutrauen und dass er auch schwierige Sachen schaffen kann, wenn er sich Mühe gibt.

LG, Sarah

Hallo,

ich muss sagen in deinem Sohn erkenne ich mich ein Stück weit als Kind selbst wieder.

1.Er feut sich über eine gute Note, will aber nichts dafür
tun. Wenn es dann eine 4 wird, hat er nicht den Antrieb, sich
zu verbessern, er hat nur Angst, dass wir sauer werden.:

Auch ich bin praktisch ohne Lernen durch Schule und alle Ausbildungen gegangen.

Nicht nur ein Lehrer meinte, ich könne ja so ein toller Schüler sein, wenn ich nur nicht so schrecklich faul wäre.

In Wirklichkeit wars keine Faulheit, sondern Desinteresse.
Umso größer der Triumph, wenn ich dann nur eine Note schlechter war wie einer, der sich dafür zu Tode gebüffelt hatte.

Ne, der Aufwand lohnte nun wirklich nicht.

Und wenn was wirklich interessierte, dann lernte ich plötzlich freiwillig und ohne jede Mühe und es gab auch die entsprechenden Noten.

Aber noch nit mit 9!

2.Bei Schülerwettkämpfen gibt er sich schon vor Beginn seinem
Kumpel Maxi geschlagen. Anstatt zu sagen: Nächstes Mal packe
ich ihn, sagt er gleich:Gewinnen kann ich sowieso nicht.:

Ist Maxi vielleicht wirklich besser?

Ich erinnere mich an diesen doofen 1000 Meter-Lauf, zu dem ich gegen meinen Willen bei den Schulmeisterschaften gemeldet wurde.
War das ein Triumph, dass ich einen Schulfreund hinter mir lassen konnte.
Dem späteren Sieger hatte ich schon vor dem Start gratuliert.

Ach, und den Weitsprung gewann ich regelmäßig.
Selbstverständlich ohne Training. Ich konnte es einfach und genoss es.

Auch dein Sohn wird irgendein Talent haben und es irgendwann selbst entdecken.

Aber vielleicht noch nicht mit 9!

3.Er spielt in einer Mannschaft mit 16 anderen Kindern
zusammen Fußball. Da nur 7 Spieler auflaufen können und 3 auf
der Ersatzbank sitzen, schauen also jedes Wochenende 7 Kinder
in die Röhre. Er ist zwar tierisch enttäuscht, wenn er nicht
aufgestellt wird, sieht aber nicht ein, dass man sich im
Training anstrengen muss.:

Er ist eben kein Trainings-Weltmeister.

Wie stellt er sich an, wenn er nun doch mal aufgestellt wird?

Unvergessen als ich in einem knappen Spiel kurz vor Schluß zur Sicherung des Unentschiedens mal eingewechselt wurde. Konter, ich mitgelaufen, Tor, unerwarteter Sieg.
Solche Glücksgefühle kann kein Stammspieler entwickeln.

Ihm fehlt bei allem so der nötige „Biss“, vielleicht auch das
Selbstvertrauen.
Wie kann ich ihn aus der Reserve locken und seinen Ehrgeiz
wecken?:

Vielleicht will gar nichts in ihm geweckt werden.
Er sieht das Leben spielerisch, unverkrampft und wenig verbissen.

Das alles wird ihn nicht davon abhalten können, ein gestandener erwachsener Mann zu werden, der auf seine Weise, seinen Weg gehen wird.

Er wird seine Interessen finden und darin von ganz allein mehr tun als nötig.

Versuche bei Dir selbst nicht zu verbissen zu sein und Höchstleistungen von ihm zu fordern. Entwickle dich bitte nicht zum Eislaufpapi, denn aus deinen Schilderungen wird mir nur eines klar, dein Sohn ist mit seinem Leben zufrieden, so wie es ist.
Er braucht keine Pokale und Ehrungen.

Gruß
Lawrence