Wie viel Taschengeld für einen 17 Jährigen ?

Und was soll er selber kaufen – wie macht ihr das ?

Gleiche Frage nur 9 und 11 Jahre junge Mädels
wie macht ihr das ?

DANKE

TwingO

Hallo,

meine Mädels sind auch 9 und 11. Im Moment bekommen sie 10 bzw. 12 Euro im Monat. Dieser Betrag wird monatlich auf ihr Konto überwiesen, so daß sie sich, je nach Bedarf, selbst das Geld abholen können.

Beide haben im November Geburtstag, dann wird es wohl auch eine Taschengelderhöhung geben.

Kaufen müssen sie sich vom Taschengeld nur ihren eigenen Kram, wie Zeitschriften oder irgendwelchen unsinnigen Kleinkram.

Für z.B. Schlittschuhlaufen, Kino usw. gibt es extra was.

Gruß,
Doro

Und was soll er selber kaufen – wie macht ihr das ?

Hast du schon mal mit deinem Sohn über seine Vorstellungen gesprochen? Dann kannste auch mit ihm verhandeln, was dir nach deinem Einkommen möglich ist.

was meinste was dieses Gespräch lehrreich für euch beide ist.!

Bei unserer tochter gibt es 10 euro die Woche. Es ist festgelegt, was sie von uns gekauft bekommt: 1 PrePaidKarte 15 euro, sounsoviel Hosen, Blusen, Schuhe, Jacken pro jahr, Schulausgaben u.ä. den Rest, den sie will: Jobben und/oder sparen.

gruss

Hallo,

meine Tochter ist 9, mein Sohn 10. Wir halten uns an diese Empfehlungen:

http://www.karlsruhe.de/Jugend/Kinderbuero/Kinder/ta…
http://www.sgbviii.de/S107.html

und geben ihnen 2 € die Woche. (Da fällt mir auf, daß ich das ein bißchen angleichen muß). Wir zahlen den beiden das Gleiche, weil sie das gerechter finden.

Diese Geld ist für alles, was sie sich wünschen, aber nicht brauchen, sprich: Zeitschriften, Spielzeug, usw. Veranstaltungen, Klamotten, usw. werden von uns bezahlt. Gleiches gilt, wenn sie mal mit der U-Bahn fahren müssen: bei den Preisen wäre ihr Taschengeld sofort aufgebraucht.

Hin und wieder verdienen sie sich ein Zubrot: durch Verkauf von altem Spielzeug o.Ä. Oder, wenn ich jemandem im Computerbereich ein Gefallen tue und er mir unbedingt was bezahlen möchte, wird ein Taschengeldgeschenk daraus.

Schönen Gruß

Sancho

1 Like

Hallo Doro,

erst neulich habe ich mit meiner Frau über dieses Thema gesprochen. Wir sind der Meinung, daß die Taschengeldfrage ziemlich egal ist, weil man wirtschaftliches Denken und Verhalten ohnehin erst dann lernt, wenn es sein muß, nicht aber schon im Taschengeldalter.
Unsere Kinder bekommen Taschengeld etwa ab der 2. Grundschulklasse, und zwar relativ wenig.
Die Tochter hat zunächst ihr TG immer am Zahltag in Süßigkeiten angelegt, nach einer Weile hat sie sich darauf verlegt, keinen Pfennig mehr auszugeben, und dabei ist es bis heute geblieben. Neulich hat sie eine Brieffreundschaft aufgegeben, weil es ihr schade war um die 55 Zent Briefporto. Das ist kein wirtschaftliches Verhalten, weil sie kein Sparziel hat. Sparziel wäre auch sinnlos, weil die Großeltern jährlich dick auf ihr Sparkonto einzahlen.
Ihre Beste Freundin ist Großverdienerin, sie bekommt 2 Euros pro Woche - und von den Großeltern nochmal 10 Euros dazu. Sie gibt alles sofort aus, oft für häßliche Plüschtiere, die sie dann unserer Tochter schenkt, und die wir nach kurzer Zeit entsorgen müssen.
Auch unser Großer gibt sein monatliches TG noch am Zahltag für eine teure CD Popmusik aus, die er dann auf einem klapprigen Kofferradio abspielt. Er denkt nicht dran, sich ein vernünftiges Abspielgerät von dem Vermögen zu kaufen, das sich aus jährlichen Geschenken der Großeltern angesammelt hat (oder auch nur sich sowas zu Weihnachten zu wünschen), weil das Musikhören für ihn nicht so wichtig ist.

Taschengeld ist ein Spielzeug wie jedes andere. Taschengeld erzieht so wenig zu wirtschaftlichem Denken und Handeln wie ein Fahrad zu Sportsgeist und Akrobatik. Das normale Kind braucht eigenes Geld genauso wie ein eigenes Haustier, ein eigenes Telefon, ein eigenes Stück Garten, einen eigenen PC - nämlich eigentlich nicht.

Es mag Kinder mit wirtschaftlichem Talent geben; die dann Taschengeld so brauchen, wie ein musikalisches Talent ein Musikinstrument haben muß. Gesehen habe ich so eins noch nicht.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

2 Like

Hallo,

ich habe damals (vor 10 Jahren) 50 DM bekommen. Klammotten etc. wurden von den Eltern gekauft, allerdings keine Markenklamotten. Wenn das ein Problem ist, würde ich heute sagen, dann bekommt er eben etwas mehr Taschengeld und muß sich Klamotten selbst kaufen (hätte ich damals besser gefunden).

Viele Grüße

Bianca

Hallo Wolfgang,

Das normale Kind
braucht eigenes Geld genauso wie ein eigenes Haustier, ein
eigenes Telefon, ein eigenes Stück Garten, einen eigenen PC -
nämlich eigentlich nicht.

Ich kann mich in diesem Punkt deiner Meinung überhaupt nicht anschließen. Wenn meine Kinder ihr TG am Monatsanfang direkt ausgeben, dann haben sie eben für den Rest des Monats nichts mehr, d.h. keine Zeitschrift mehr, keine, zugegeben nutzlose Kleinigkeit (das sehen die Kinder natürlich anders).

Und ich werte es durchaus als Lernerfolg, wenn man mit dem eigenen Geld haushalten kann, und das geht eben nur, wenn man solches, und da kommt es weniger auf die Höhe an, auch zur Verfügung hat. Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, wo Kinder mit Geld umgehen müssen, und wie soll das gehen, wenn sie es nie gelernt haben? Das Ausgeben des TG für irgendwelchen Krempel kann ich persönlich zwar auch nicht nachvollziehen, aber TG ist doch eigentlich dazu da, um sich Wünsche, auch wenn sie für uns nicht verständlich sind, zu erfüllen.

Es mag Kinder mit wirtschaftlichem Talent geben; die dann
Taschengeld so brauchen, wie ein musikalisches Talent ein
Musikinstrument haben muß. Gesehen habe ich so eins noch
nicht.

Meine jüngere Tochter ist so ein KInd, sie plant sehr genau, wann sie was wofür ausgibt, und Krempel gibt es bei ihr nicht. Sie spart, und ich habe nichts dagegen, wenn sie sich dann davon irgendwann mal was Größeres kauft.

Bei meiner älteren Tochter ist das ganz anders, bei ihr ist das TG relativ schnell weg. Sie kauft sich ihren Interessen entsprechend viele Bücher, da geht das ziemlich schnell.

Ich halte TG für wichtig, die Höhe muß sich natürlich nach den Möglichkeiten der Eltern richten.

Gruß,
Doro

Wirtschaftstalent
Hallo Doro,

Meine jüngere Tochter ist so ein KInd, sie plant sehr genau,
wann sie was wofür ausgibt, und Krempel gibt es bei ihr nicht.

Gratuliere! Das muß ein Spaß sein, mit so einem Kind einkaufen zu gehen. Da kann man zusammen ein Budget aufstellen, den Einkauf planen, Preise vergleichen usw.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Zwei unserer Kinder hatten auch einen ganz geringen Altersunterschied (18 Monate auseinander). Nun, natürlich sollte die Ältere etwas mehr bekommen als der Jüngere.

Wie sind dann so verfahren, dass es per Schuljahr damals DM 4,00 gab. Also in der 4. Klasse DM 16,00, in der 6. Klasse DM 20,00 pro Monat.

Hatte auch den Vorteil, dass es natürlich keine „Gehaltserhöhung“ gab, wenn die Klasse wiederholt wurde.

Wir sind ganz gut damit gefahren.

Gruß
Gisela

Ich hab damals 70 Dm im Monat bekommen, Klamotten und alles für die schule haben
meine eltern gezahlt, den Rest wie weggehen, usw. ich.

Und was soll er selber kaufen – wie macht ihr das ?

Wenn sonst nichts ist, sollte das Taschengeld für einen Jugendlichen so bemessen sein, daß schon wenige Wochenstunden Job deutlich mehr Geld bringen.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Hallo Wolfgang,

unter diesem mir völlig neuen Aspekt habe ich das Taschengeld noch nie gesehen.
Vielen Dank für die überaus interessanten Überlegungen !

Gruß

Heidi

(die dieses Posting gerne schon vor ein paar Jahren gelesen hätte…)

Hi SAM!

Ich bin 17 Jahre alt und bekomme im Monat 70€ Taschengeld und muss mir absolut alles selber kaufen (außer Medikamente etc.). Ich komm mit dem Geld immer aus, d.h. ich habe am Monatsende immer mind 30€ übrig. Ich verdiene mir aber nebenbei noch Geld als Fensterputzer (in den Ferien und an Samstagen), dieses Geld kommt aber gesondert auf ein Konto, auf welchem Geld gespart wird, um größere Sachen, wie z.B. neuen PC oder Führerschein zu bezahlen. Aber von den 70€ muss ich mir alles selber kaufen, was ich eben brauch, dass meiste Geld geht schonmal für Bücher und Fortgehen drauf.

Gruß Püla

Hallo Wolfgang,

in diesem Alter der Kinder sehe ich es genauso. Wenn sie jedoch älter werden, werden die Ansprüche nicht nur größer sondern auch vielschichtiger. Die Umwelt wird mit anderen Augen gesehen, Protz und Neid in der Klasse, im Verein prägen die Ansprüche. Die Forderungen der Kinder werden größer an die Eltern.
Als Elternteil muß man dann irgendwann nein sagen …Schuhe für 170€, nur noch Markenklamotten usw. Dieses Nein habe ich bei meinen Kindern in ihren eigenen Mund gelegt Über einen Zeitraum von der 2. Klasse bis zum Beginn der Lehre habe ich beginnend mit der 3./4. Klasse das Taschengeld stufenweise erhöht. Verbunden war diese Erhöhung mit einem klar umrissenen Bedarf, welcher selbst bezahlt werden musste. Der erste Schritt waren Sachen für den Schulbedarf (ohne Bücher). Erstaunliches Ergebnis: Lineale hielten plötzlich, Füllhalter waren plötzlich nicht mehr verschollen und selbst das Papier hielt länger.
Später dann kamen Anziehsachen, Schuhe und Fahrgeld hinzu.
Magst Dich wundern, dass das Fahrgeld auch mit drin ist. Ganz einfach: Schulweg ca. 4 km. Kosten an Fahrgeld im Jahr: ca. 1 Fahrrad. Also wurde fast ausschließlich das Fahrrad genutzt. Billiges Rad hält bei Pflege und täglicher Nutzung bei Allwetter ca. 2 Jahre. Also 1 Fahrrad in zwei Jahren gespart
Ich kann sagen, daß meine Kinder nunmehr in der Lage sind, auch langfristig über ein Jahr und länger hinaus ihr Geld zu planen. Betrifft Autoversicherung, Urlaub und andere größere Ausgaben neben Disco, PC, Freundin und Pizza.

Bei einem Arbeitskollegen im mittleren Alter konnte ich sehen, wie beschäment es doch ist, wenn Monatsmitte das Geld alle ist. Er konnte nur mit vereinbarten wöchentlichen Freigaben seines Kontos durch seine Hausbank schuldenfrei bleiben. Ist zwar ein Einzelfall, aber wie viele kaufen sich durch Kataloge und vereinbaren Ratenzahlungen ohne eine Übersicht zu haben. Die Kinder werden es eden Eltern danken,daß sie in jungen Jahren finanzielle Verantwortung übernehmen mussten, auch wenn sie es gar nicht so empfanden.

Gruß Gert

2 Like

Hallo Wolfgang,

ob Kinder übers Taschengeld richtiges Finanzgebahren lernen, will ich mal dahingestellt sein lassen (aber: kann es schaden?), aber ich finde, sie koennen anderes dabei lernen.
Du schreibst selbst: “Taschengeld ist ein Spielzeug” – und Spielzeug, sind wir uns da einig?, ist das Werkzeug von Kindern. Es gibt natürlich nicht, das eine Spielzeug, das jedes Kind unbedingt braucht – Kinder können das, was sie vom Taschengeld lernen, sicher auch mit anderen Mitteln lernen können. Aber: Taschengeld ist lehrfähig.

Und **was können sie lernen? Entscheidungen treffen (Will ich das Eis kaufen? – Nicht: “Mama, darf ich mir ein Eis kaufen?” und Mama trifft dann die Entscheidung), Konsequenzen (wenn ich mein Geld ausgebe, ist es weg und es kommt keins mehr nach), Unabhängigkeit (nicht fragen zu müssen). Es fallen bestimmt noch mehr Sachen ein. Aber gerade das letzte in meiner Reihe ist ja genau das, was du auch sonst in anderen Beiträgen auf diesem Brett nicht wirklich als Erziehungsziel gelten lassen willst. Das ist nämlich genau der Knackpunkt, wo wir hier des öfteren aneinandergeraten. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sagst du, sind nicht die Partner in der Erziehungs-Beziehung. Können sie aber werden – man muss nur Vertrauen in ihre Lernfähigkeit haben.

Ich freue mich, wenn meine Kinder unabhängig von mir werden. Wenn sie z.B. mit ihren Freunden ihr Geld zusammenlegen, um eine Pizza zu kaufen (kommt manchmal vor), wenn sie sich mit Freunden auf ein Eis verabreden, wenn sie einfach lernen, Entscheidungen zu treffen und zu tragen. Und mit steigendem Alter steigt die Reichweite ihrer Entscheidungen. Deshalb kann ich ihnen auch zuhören, wenn es um weitreichendere Entscheidungen geht, kann mit ihnen reden, argumentieren, von ihnen lernen und sie von mir.

Das alles ist nicht am Taschengeld festzumachen, da hast du recht. Ich wiederhole mich: all das können sie auch mit anderen Hilfsmitteln lernen. Aber Taschengeld ist gar nicht so schlecht als Lehr- und Lernmittel. Und dass Kinder manches erst später lernen brauchen mag stimmen, wenn es aber zu spät kommt, haben sie auch gelernt: meine Eltern nehmen mich nicht ernst und trauen mir nichts zu bzw. trauen mir nicht.

Viele Grüße
Elke**

3 Like

Unser Teenie bekommt von uns KEIN Taschengeld :wink:
Hallo,

unser Sohn ist knapp 16 und bekommt von uns kein Taschengeld.

Nicht aus Sparsamkeit, sondern weil der Opa das seit Jahren bezahlt. Er bekommt von ihm 25 Euro, was mit dem Alter steigt. Für 1x in der Woche (fremder) Hund Gassi gehen, bekommt er im Monat 35 Euro. Wenn wir die Großeltern besuchen, die weiter wegwohnen, kommt er regelmäßig mit 100 - 200 Euro heim (was so alle 2-3 Monate passiert). Er muss die Hälfte seiner Bekleidung bezahlen und was er sonst noch möchte.

Wir zahlen jeden Monat ca 50 Euro (vom Kindergeld) auf einen Ansparplan ein. Über den er, wenn er möchte jederzeit verfügen kann.

Wenn etwas Aussergewöhnliches anfällt, sind wir immer bereit es zu bezahlen, aber wir denken, er soll ruhig wissen, was alles so kostet und ein Gefühl dafür bekommen.

Galaktische Gruesse

Meine Tochter ist 14 und würde an „reinem“ Taschengeld (für Kino, Eisessen, Zeitschriften, Händi, Kosmetik, Geschenke für Freundinnen etc.) 35 Euro bekommen. Da sie aber im letzten Jahr immer schwieriger wurde, was den Einkauf von Klamotten anging, bekommt sie nun jeden Monat 45 Euro Kleidungsgeld und muß das selber regeln. Damit ist das Thema Markenkleidung vom Tisch, und wir haben ein Auseinandersetzungsthema weniger. Ob die 45 euro großzügig sind oder nicht, kann ich noch nicht sagen, wir praktizieren erst seit drei Monaten. Die Bandbreite ist übrigens sehr, sehr groß. Eine Freundin bekommt 100 Euro im Monat, eine weitere das gesamte Kindergeld. Zwei Freundinnen bekommen gar kein Taschengeld - aber wenn sie fragen, kriegen sie, was sie „brauchen“. Davon halte ich nun überhaupt nichts. Mit 14 hat sie völlig andere Vorstellungen von „brauchen“ als wir Eltern. Und ich finde es wichtig, daß sie sich einen Teil davon, ohne mich etwa um eine Packung Haarfärbemittel anbetteln zu müssen, verwirklichen kann. Und ich fände es auch ziemlich menschenunwürdig, wenn sie sich jedesmal Geld für ein Eis von mir holen müßte. Das hat etwas mit Kontrolle und Vertrauen zu tun. Wie soll man sein Kind jemals ins selbständige Leben entlassen, wenn man jede Ausgabe kontrollieren will - unter dem Vorwand, Taschengeld sei eigentlich überflüssig?

Eine Begebenheit nebenbei - meine Tochter war noch im Grundschulalter und (ver)brauchte ihr Taschengeld wirklich nicht. Eines Tages überkam es sie, es war Schützenfest und Kirmes und sie zog mit den gesammelten Einnahmen (es gab was extra von Oma und Opa) los, fuhr Kinderkarussell, zog Lose und bezahlte allen Freundinnen den Kinder-Autoscooter. Zwischendurch kam sie nach Hause, weil das Geld alle war, doch sie hatte noch genügend Taschengeld gehortet. Das ging an dem Nachmittag auch noch drauf. Der Spaß hat sie - da bin ich beinahe in Ohnmacht gefallen, hab aber nicht viel gesagt - gut 100 DM gekostet. Sie hatte einen wunderbaren Nachmittag und am nächsten Tag den großen Katzenjammer. Nie wieder ist ihr etwas Derartiges passiert. An dem einen Tag hat sie mehr gelernt, als wir ihr in langen Jahren hätten beibringen können.

Gruß Aia

P.S.
Unser Sohn ist 16 und lag zuletzt (ohne Kleidung) bei 40 Euro. Jetzt verbringt er ein Schuljahr in den USA und erzählte, seine Kumpels da drüben bekämen alle gar kein Taschengeld und hätten alle irgendwelche Jobs. Fand ich interessant. Aber nicht nachahmenswert.

Hallo Wolfgang,
du scheinst hier ja der Stoiker des Forums zu sein.
Was haelst du von dieser Ueberlegung?
Wenn du deinen Kindern wenig Geld gibst, koennen sie sich regelmaessig wenig
kaufen. Oder sie koennen selten viel kaufen.
Welches davon ist denn rational gesehen das Bessere?
Deiner Meinung nach wohl das letztere, da man so „Wirtschaftstalent“ erlernt,
bzw. erlernen muss.
Fuer mich klingt das etwas seltsam, sicher sollen Kinder verantwortungsbewusst
werden, aber mit solchen Massnahmen geraet das Kind zum Objekt, welches
Faehigkeiten erlernen muss, da es sonst gestraft wird. Irgendwie sollte man bei
einem Kind auch nicht von soetwas sprechen, auch wenn Kinder schon viel von
Kommerz& Kapitalismus via Medien mitbekommen.

Das ist prinzipiell bei Erziehungen auch so.
Aber es mag Modelle geben, die nicht nur hart sind, „trial and error“ halte ich
dafuer nicht unbedingt geeignet.
Zumindest sollte man dem Kind wenigstens etwas Freiraum geben.
Es sollte auch nicht ausser Acht gelassen werden, dass es da noch
zwischenmenschliche Dinge gibt, die zu erlernen bzw. zu erleben viel wichtiger
als dein sog. „Wirtschaftstalent“ sind.
Und dummerweise bauen diese zwischenmenschlichen Dinge auf dem Geld auf. Ein
Dilemma!
Sollten deine Kinder nicht unbedingt extrem selbstbewusst und aktzeptiert sein,
koennte es ihnen schwer fallen, „mitzuhalten“, da man sie evtl. als arm ansieht.
Nun koennte man erwidern, gerade das sollten sie auch lernen,
„Selbstbewusstsein“, „sich selbst behaupten“, „Respekt und Akzeptanz
verschaffen“, „gruppendynamische Verantwortung“.
Das setzt vorraus, man koenne dies lernen, was zu bezweifeln ist.
Nach neuesten Untersuchungen ist soviel der spaeteren Persoenlichkeit inklusive
Durchsetzungs(un)faehigkeit und Schuechternheit genetisch festgelegt, dass selbst
des Meisters beste Erziehung dies nicht kompensieren kann.
Wie sollte sich ein schuechternes Kind ohne Markensachen und ohne Geld wehren?
Wenn man nun deinen Gedanken weiterspinnt, kann man ueberspitzt sagen, das Mass
von unten aufzuziehen (minimales Taschengeld zu waehlen), schadet dem Kind eher,
als dass man ihm dieses sog. „Wirtschaftstalent“ jemals nuetzen mag.
Ich denke jeder stimmt damit ueberein, dass es von viel essenziellerer Bedeutung
ist, Mensch in der Gesellschaft zu sein und sich hier mit seiner soziologischen
Existenz zu behaupten, denn mit der Materiellen (wenn auch relevant).

Auch wenn dies von hohem Wert fuer dich ist, so sollte man wenn man schon den Weg
des Minimalismus zu beschreiten gedenkt, dem Kind dabei helfen seinen Weg unter
Menschen zu gehen, ohne dabei gleich unterzugehen.
Uebrigens, handelten alle Eltern wie Du, so saehe es mit der Wirtschaft noch
schlechter aus… (nicht ganz ernst gemeint, wenn auch richtig…)

Patrick

1 Like

Hallo Patrick,

du scheinst hier ja der Stoiker des Forums zu sein.

Und Du scheinst ja so eine Art Oberdurchblicker zu sein.

Was haelst du von dieser Ueberlegung?

Ich sagte, daß es reichlich egal ist, wieviel TG und ob überhaupt, weil wirtschaftliches Denken und Verhalten ohnehin zumeist frühestens beim Jobben erlernt wird und nicht durch den Umgang mit TG.

Interessiere Dich nicht für Erziehungsfragen! Meide Kinder! Werde schwul!

O quae mutatio rerum.

Wolfgang Berger