Barfußschuhe/Nike Free für jeden geeignet?

Hallo zusammen,

ich habe, ich weiß nicht, seit wann schon, ständig Muskelverspannungen und Blockaden besonders in der BWS und LWS. Bei fast jeder Bewegung/Drehung des Oberkörpers knackts gewaltig!

Ich habe

  • einen frakturierten HWK 7, einhergehend mit einer Spinalkanalstenose um C7,
  • die Scheuermannsche Erkrankung an BWKn 5 + 6,
  • einen Bandscheibenvorfall LWK 5, TH1 und
  • einen Senk-, Spreiz- Plattfuß.

Ich trage jetzt seit ca. vier Jahren fast ausnahmslos täglich die Nike Free in verschiedenen Ausführungen (3 + 5) und Weiten (schmal und weit, wobei mir weit ein wenig besser passt).

Zum Joggen sind mir diese Schuhe allerdings zu wenig gedämpft und mir wurden seitens eines erfahren Lauftrainers, der selbst Marathons läuft und in einem Laufschuhladen arbeitet, gedämpfte Schuhe zum Joggen empfohlen. Darüber hinaus ergab die Laufanalyse und der Fußabdruck, dass ich Einlegesohlen beim Joggen tragen sollte.

Wenn ich mit den Nike Free lange spazieren gehe, dann ziehts im unteren Rücken.

Wenn ich jetzt mit den empfohlenen Joggingschuhen und Einlegesohlen 15 km jogge, habe ich keinerlei Probleme. Auch wenn ich diese mal zum Bummeln und Shoppen trage, spüre ich währenddessen und danach keinerlei Rückenprobleme.

Vielleicht habe ich mich von diesem Hype der Nike Free zu sehr mitreißen lassen und vielleicht sind diese für mich ganz konkret gar nichts!? Kann das sein? Gibt es Personen/Körper, für die solche Barfußschuhe, wie die Nike Free überhaupt nicht geeignet sind? Gibt es einen Test beim Orthopäden oder beim Physiotherapeuten oder wo auch immer, aus denen man schlussfolgern kann, ob für einen die Barfußschuhe gut oder schlecht sind?

Vielleicht sind für mich nicht „nur“ zum Joggen entsprechende gedämpfte (Lauf-)Schuhe mit Einlegesohlen besser, sondern auch für das normale Gehen!?

Ich achte aufgrund o. g. Punkte sehr auf ein korrektes und ausgewogenes Training meiner Rückenmuskulatur. Ich mache mehrmals wöchentlich Physiotraining, mit jeweils verschiedenen Übungen, die ich allesamt unter physiotherapeutischer Aufsicht erlernt habe. Ich kontrolliere mich regelmäßig im Spiegel oder mit Videoaufnahmen, ob ich die Übungen korrekt ausführe. Ich beginne auch beim Physiotraining oder sonstigen Bodyweight exercises und beim Schlingen- und Gewichtetraining immer mit der schwachen Seite und mache dann mit der starken Seite genau so viele Wiederholungen, damit keine muskulären Dysbalancen entstehen können. Auch schule ich mit diesen Übungen meinen Gleichgewichtssinn und „stimuliere“ und stärke meine Füße/Fußsohlen, in dem ich meist barfuß trainiere. Ich stelle mich z. B. immer wieder mal auf ein genopptes Ballkissen, mit einem Bein, um das Gleichgewicht zu halten/trainieren. Zu Hause laufe ich sonst auch nur barfuß rum. Ich möchte behaupten, dass ich über einen starken Core/Rumpf verfüge und auch sonst sehr gut trainiert bin.

Was meint ihr? Sind für mich diese Barfußschuhe/Nike Free vielleicht überhaupt nichts?

Bitte um eure Antworten.

Vielen Dank im Voraus.

Schöne Grüße

DU

Wow, das wird ja schon ziemlich fachspezifisch. Um eine hilfreiche Antwort zu bekommen, solltest du dich lieber an einen Orthopäden wenden, als dich hier auf laienhafte Aussagen zu verlassen :wink:

hallo,

Ich habe

neben problemen mit der wirbelsäule

  • einen Senk-, Spreiz- Plattfuß.

Ich trage jetzt seit ca. vier Jahren fast ausnahmslos täglich
die Nike Free

soweit ich mich erinnere sollen diese Nike quasi barfusslaufen imitieren und so helfen die fussmuskulatur zu kräftigen.
mit deinen fussfehlstellungen gehst du also in diesen schuhen ohne wesentlichen halt und ohne korrektur.

Darüber hinaus ergab
die Laufanalyse und der Fußabdruck, dass ich Einlegesohlen
beim Joggen tragen sollte.

ich gehe davon aus, dass du mit einlegesohlen korrigierende einlagen meinst.

Wenn ich jetzt mit den empfohlenen Joggingschuhen und
Einlegesohlen 15 km jogge, habe ich keinerlei Probleme. Auch
wenn ich diese mal zum Bummeln und Shoppen trage, spüre ich
währenddessen und danach keinerlei Rückenprobleme.

eigentlich logisch, oder?
die einlage, die den senk-,spreiz-, plattfuss und damit die belastung des fusses korrigiert, wirkt sich auch auf statik der wirbelsäule aus.

Gibt es Personen/Körper,
für die solche Barfußschuhe, wie die Nike Free überhaupt nicht
geeignet sind?

bei fehlstellungen des fusses ist „barfusslaufen“ bei höherer belastung (joggen, bummeln, lange wanderungen) nicht dienlich. der fuss braucht in diesem fall etwas unterstützung.

Gibt es einen Test beim Orthopäden oder beim

Physiotherapeuten oder wo auch immer, aus denen man
schlussfolgern kann, ob für einen die Barfußschuhe gut oder
schlecht sind?

keine ahnung.
bestimmt bringt ein wechsel der fussbekleidung (je nach beanspruchung mehr oder weniger unterstützung) mehr erfolg als ständiges „barfusslaufen“, bei dem du permanent in deinen fehlstellungen belastest.

Was meint ihr? Sind für mich diese Barfußschuhe/Nike Free
vielleicht überhaupt nichts?

so würde ich das nicht sehen - nur die ausschliesslichkeit mit der du dein trageverhalten oben beschrieben hast könnte nicht dienlich sein.
offensichtlich gibt dir deine wirbelsäule rückmeldung über den stand der statik und belastung.

gruß
dots

Hi

Wie dots schon empfohlen hat, würde ich die Schuhe öfter mal wechseln, auch, ob du die Einlagen trägst oder nicht.

Ich habe leichte Rückenprobleme, nichts großartig behandlungsbedürftiges, das kommt eher durch meine eigene Faulheit zustande.

Auf der Arbeit, wo ich zu 60 % stehe oder gehe, trage ich auch gerne mal diese „Biolatschen“ mit ausgeprägtem Fußbett, denn wenn ich ausschließlich Barfußschuhe trage, bekomme ich auch Fußschmerzen. Die Belastung ist einfach zu hoch bzw. zu lange. Und ich habe keine Plattfüße oderso.

Der Punkt ist, um Muskeln aufzubauen, um eine bestimmte Tätigkeit, die du noch nicht kannst, auszuführen, trainierst du ja auch langsam und nicht direkt alles auf einmal. Insbesondere bei schon bestehenden Fußfehlstellungen wäre ich mit dem beanspruchenden Training vorsichtig (obwohl es natürlich absolut richtig ist, das Problem nicht nur mit Einlagen „auszustehen“ - davon wirds ja am Ende nur schlimmer)

Als ich angefangen habe mit Barfußschuhen zu joggen hatte ich nach 5 Minuten Schmerzen in den Fuß- und Unterschenkelmuskeln, einen Tag später extremen Muskelkater in bestimmten Bereichen des Unterschenkels. So eine krasse Umstellung geht halt nicht von jetzt auf gleich.

Aber lass mich noch ein paar Worte zu den „Barfußschuhen“ verlieren. Die Nike Free (ich besitze die 3er) sind im Vergleich zu „echten“ Barfußschuhen ein Lacher - zwar schon besser als die herkömlichen Laufschuhe mit Dämpfung in denen der Fuß mehr eingesperrt ist als funktionieren zu können - aber immernoch sehr weich.

Das Problem was sich daraus ergibt, man rollt ab. Und genau das ist der Punkt: man DARF beim Joggen nicht über die Hacke abrollen - ich habe festgestellt dass man genau dazu neigt, auch mit den Nike Free. Denn diese haben immer noch eine hohe Sprengung, also ein „Gefälle“ von Hacke zu Fußspitze, was ein völlig natürliches Laufen nicht möglich macht, bzw. sehr erschwert. Dazu kommt die Stabilisierung des Tritts durch die breitere Ferse. Deine eigene Ferse ist rund und schmal, die Ferse mit Schuh ist eckig und breiter als deine Knöchel. Wenn du von der Fußkante her aufkommst (was beim normalen Barfußjoggen der Fall wäre) dann „klappt“ der Schuh über diese Kante herunter - das ist natürlich unangenehm und so zwingt dich der Schuh wieder in eine unnatürliche Haltung.

Wenn du es schaffst, wirklich barfuß mehrere hundert Meter komplett schmerzfrei zu joggen (wo ich mal einfach nicht von ausgehe, weil unsere Füße sehr verhätschelt sind) dann läufst du GARANTIERT mit einer anderen Fuß oder sogar Körperhaltung als mit den Nikes. Fast auf Zehenspitzen, da es äußerst unangenehm ist mit der Hacke aufzukrachen - was seit Jahrzehnten propagiert wird durch megagedämpfte Sportschuhe.

Mein Tipp: sehr sehr langsam und vielleicht unter Rücksprache mit dem Physiotherapeuten mit ECHTEN Barfußschuhen anfangen zu joggen, und sie stundenweise abwechselnd zu Schuhen mit Einlegesohle tragen. 5 Minuten joggen sind am Anfang mit diesen Schuhen schon viel und man neigt dazu, seinen Füßen zu viel zuzumuten.

Was jedoch gar nicht geht: Schuhe die deinen Vorderfuß einengen. Ob das so ist, merken wir oft schon nicht mehr weil wir es gewöhnt sind eine gewisse „Enge“ zu spüren wenn wir Schuhe anhaben. Ob deine Schuhe vorne zu eng sind kann man am leichtesten dadurch herausfinden, indem man die innere Sohle herausnimmt und seinen Fuß nun auf dem Boden auf die Sohle draufstellt. Wenn deine Zehen nicht alle draufpassen sondern seitlich drüberstehen, hast du zu enge Schuhe!

Grüße

Karana

P.s.: Guck dir doch mal ein paar Videos zu „Barfußlaufen“ bei Youtube an - da sind natürlich auch Verkaufsvideos von Barfußschuhen bei, aber die wirst du ja sicher entlarven :wink:

Ich habe auch so orthopädische Probleme, wenn auch nicht so umfassend und nicht immer, aber kann schon saumäßig wehtun.
Nach vielen Versuchen mit Einlagen, Spezialübungen usw. habe ich herausgefunden, daß ich geschlossene Schuhe eigentlich nicht vertrage. Seitdem laufe ich ab 5°C nur mit Flipflops herum, wenn ich nicht gerade aus Sicherheitsgründen in Stahlschuhe muß. Ich würde ja gerne schon ab -4°C, aber dann ist die Gefahr groß, daß Passanten die Polizei anrufen, weil ein verwirrter Senior herumläuft.