Folgen Verspannung großer Brustmuskel

Hallo

nachdem bei mir eine relativ ausgeprägte Skoliose festgestellt wurde, trainiere ich seid 5 Monaten im Fitness Studio um die lästigen Rückenschmerzen endlich los zu werden. Ich verfolge seidher noch einen klassischen Anfänger-Ganzkörper Trainingsplan. Mit den Rückenschmerzen war es seidher auch wirklich vorbei, weswegen ich mein Training ziemlich ernsthaft verfolgt habe.

Nun kämpfe ich seid zwei Wochen mit folgendem Problem:

Anfangs hatte ich ziemliche Schmerzen im oberen Rücken, teilweise konnte ich mich nicht mal mehr richtig bewegen. Solche Schmerzen in diesem Bereich hatte ich vorher nie. Nach einem Besuch beim Arzt meinte der es käme von verspannten Muskeln und gab mir Muskelrelaxanzien und ein Rezept für Krankengymnastik. An sich hat das alles erstmal sehr gut geholfen. Der Physiotherapeut hat mich ganz gut eingerenkt und die Schmerzen waren weg. Am nächsten Tage habe ich relativ schwere Einkaufsbeutel nach Hause getragen. Im Lauf des Abends wurde dann mein linker Arm teilweise Taub und vollkommen Kraftlos. Teilweise hatte ich auch Schmerzen. Da Feiertage waren und die Schmerzen immer schlimmer wurden, ging ich zum Bereitschaftsdienst. Der Orthopäde stellte erneut fest, dass mein Rücken, Nacken und Schultern völlig verspannt sind. Er meinte dann das Problem mit meinem Arm kommt von der Schulterverspannung und spritzte 5 oder 6 mal ziemlich tief in den Muskel mit einem Anästhetikum. Das hat primär dazu geführt, dass ich Bewusstlos wurde, dem Arm ging es danach nicht besser.
Als die Feiertage vorbei waren, ging ich also wieder zum Arzt. Diesmal gab dieser mir zu den Muskelrelaxanzien auch noch Schmerztabletten. Da ich die normalerweise eingesetzten Diclofenac nicht vertrage hat er mir Indometacin gegeben (im Nachhinein frage ich mich wirklich, wie er auf die Idee kommt das man das Zeug besser vertragen könnte ?!). Außerdem hat er ein MRT angeordnet mit Verdacht auf Bandscheibenvorfall in der HWS. Seid ich das gelesen habe, hab ich ziemliche Angst. Ich bin erst 23, in diesem Alter wäre so eine Diagnose schon ziemlich übel!
Der Orthopäde und der Physiotherapeut hatten jedoch zuvor schon meinen Bewegungsaparat geprüft und gemeint es wäre kein Bandscheibenvorfall da wäre mein Schmerzempfinden anders und meine Bewegung weit eingeschränkter.

Nun habe ich festgestellt, dass mein großer Brustmuskel auf der Seite wo auch der Arm Probleme macht ziemlich hart und vergrößert ist im Vergleich zu der anderen Seite. Meine Schulter und Nackenmuskulatur ist nach wie vor ziemlich verspannt.

Ist es möglich, dass diese, für mich doch ziemlich schwerwiegenden Probleme mit dem Arm nur daher kommen? Hat jemand Erfahrung wie lange man sich mit sowas „quälen“ muss bis das mal besser wird?
Ich habe auch ziemliche skrupel zur Physiotherapie zu gehen, bevor ich nicht sicher weiß wo die Ursache liegt. Könnte sich da das Problem noch verstärken?
Der Muskel ist fast als wäre er angeschwollen, wodurch kann das generell kommen?

Ich würde mich echt über kompetente Ratschläge freuen!

Viele Grüße
Spykidsgirl

Hi Spykidsgirl,

Nun kämpfe ich seid zwei Wochen mit folgendem Problem:

Anfangs hatte ich ziemliche Schmerzen im oberen Rücken,
teilweise konnte ich mich nicht mal mehr richtig bewegen.
Solche Schmerzen in diesem Bereich hatte ich vorher nie. Nach
einem Besuch beim Arzt meinte der es käme von verspannten
Muskeln und gab mir Muskelrelaxanzien und ein Rezept für
Krankengymnastik. An sich hat das alles erstmal sehr gut
geholfen. Der Physiotherapeut hat mich ganz gut eingerenkt und
die Schmerzen waren weg. Am nächsten Tage habe ich relativ
schwere Einkaufsbeutel nach Hause getragen. Im Lauf des Abends
wurde dann mein linker Arm teilweise Taub und vollkommen
Kraftlos. Teilweise hatte ich auch Schmerzen.

Das Taubheitsgefühl kann davon stammen, dass Nervengewebe gequetscht wird, dies muss kein Bandscheiben vorfall (Prolaps) sein, es reicht auch eine Bandscheiben vorwölbung (Protrusion), die durch Deine Skoliose verstärkt werden kann kann.

waren und die Schmerzen immer schlimmer wurden, ging ich zum
Bereitschaftsdienst. Der Orthopäde stellte erneut fest, dass
mein Rücken, Nacken und Schultern völlig verspannt sind. Er
meinte dann das Problem mit meinem Arm kommt von der
Schulterverspannung und spritzte 5 oder 6 mal ziemlich tief in
den Muskel mit einem Anästhetikum. Das hat primär dazu
geführt, dass ich Bewusstlos wurde, dem Arm ging es danach
nicht besser.

Der Beschreibung nach könnte es einen Zusammenhang zwischen Deiner Skoliose, einem unklaren Training (ein Training der Brustmuskulatur ist m.M. kontroindiziert!) und einer dadurch entstehenden Verspannung kommen, die dazu führt, dass der Plexus brachialis (ein Nervengeflecht) betroffen ist und die entsprechenden Symptome auslöst.

Soweit meine Ferndiagnose :wink:

Nun habe ich festgestellt, dass mein großer Brustmuskel auf
der Seite wo auch der Arm Probleme macht ziemlich hart und
vergrößert ist im Vergleich zu der anderen Seite. Meine
Schulter und Nackenmuskulatur ist nach wie vor ziemlich
verspannt.

Ist es möglich, dass diese, für mich doch ziemlich
schwerwiegenden Probleme mit dem Arm nur daher kommen? Hat
jemand Erfahrung wie lange man sich mit sowas „quälen“ muss
bis das mal besser wird?

Hm, quälen ist selten ein guter Ratgeber. Ich würde raten, das Brusttraining abzusetzen, stattdessen auf eine „Öffnung“ des Schultergürtels plädieren: also Rotatorenmanschette, Deltoideus, Trapezius (alle Anteile!). Und insgesamt die Aufrichtung bearbeiten.

Ich habe auch ziemliche skrupel zur Physiotherapie zu gehen,
bevor ich nicht sicher weiß wo die Ursache liegt. Könnte sich
da das Problem noch verstärken?
Der Muskel ist fast als wäre er angeschwollen, wodurch kann
das generell kommen?

Ein guter Physio ist Gold wert, da die sehr nah am Menschen sind, sind das die besseren Ansprechpartner! Also: nix wie hin!

Ich würde mich echt über kompetente Ratschläge freuen!

Tja, raten und schlagen, mehr geht von hier nicht :wink:

Gute Besserung!

Hallo,

also die Einschätzung war schon ganz richtig. Eine Vorwölbung liegt vor. Diese ist jedoch so gering, dass sie nach Einschätzung des Arztes nicht zu derartigen Funktionsstörungen im Arm führen kann.
Nun muss ich die Nervenleitgeschwindigkeit messen lassen.
Eine 3 Tage Ibuprofen-Kur hat bisher auch nachhaltig ganz gut geholfen.
Der Physiotherapeut meint es wäre ein Mikroriss in der Bandscheibe (Hexenschuss) den man auf dem MRT auch nicht sieht.

Mal sehen wie es weiter geht…

Grüße