Hallo Michael,
Die „Massenkraft“, die man inziwschen als Trägheitskraft
bezeichnet, wirkt auf den beschleunigenden Körper, also
ausdrücklich nicht auf den beschleunigten Körper.
Versteh ich nicht ganz.
Wenn Du nur einen Körper hast, nimmt man die Trägheitskraft doch im Schwerpunkt dieses Körpers wirkend an.
„Bei einem beschleunigt bewegten Körper besteht zwischen den
beschleunigenden Kräften und der Massenkraft dynamisches
Gleichgewicht“.
Und dieser Satz ist einfach falsch, auch wenn er in einem
Lehrbuch steht. Man sieht ja sofort, dass er im Widerspruch zu
obigem Satz steht, weil die „Massenkraft“ bzw. Trägheitskraft
gar nicht am beschleunigt bewegten Körper angreift.
Na wo denn sonst?
kann sie auch kein Gleichgewicht mit irgendwas bilden.
Richtig ist stattdessen: Ein Körper erfährt eine
Beschleunigung a, die sich nach der Formel F=ma berechnet,
wobei F die Vektorsumme aller angreifenden Kräfte ist.
(Insbesondere gilt fürs Kräftegleichgewicht F=0 und a=0).
Dass Kraft und Gegenkraft entgegengesetzt und gleich sind,
stimmt zwar. Das ist jedoch kein Gleichgewicht, weil die actio
und die reactio an unterschiedlichen Körpern angreifen.
Da liegt vllt. das Mißverständnis.
Aufgaben der Dynamik kann man mit Lösungen aus der Statik berechnen, wenn man den Körper „freimacht“ (also den bewegten Körper quasi einfriert). Dann muß man aber alle Kräfte so eintragen, daß ein Gleichgewicht vorliegt. Summe der X- und Y-Kräfte und Summe der Momente = 0.
Nur so kann man dann mit den Methoden der Statik weiter rechnen.
Das die entsprechenden Lehrbücher falsch sind, bezweifele ich. Ich habe den Rödel auch in der 7. Auflage ohne Korrektur vorliegen. In 7 Auflagen soll ein so gravierender Fehler unbemerkt geblieben sein?
Auch in meinen Büchern „Statik, Reibung“ , „Technische Mechanik“, „DUBBEL“ und „Dynamik der Baukonstruktion“ wäre dieser „Fehler“ aufgetreten.
Das ist eher unwahrscheinlich.
Es mag eher an der Methode der Statik liegen.
Gruß:
Manni