Sinnvoller Kernenergie/ Solarenergie?

Hallo,

im Brett: „Naher Osten“ ist die Frage aufgetaucht, ob in sonnenreichen Gebieten (Konkret das Beispiel Iran) nicht Solarenergie, statt Kernenergie sinnvoller wäre.

Ich denke gerade an die heissen Tage im Juli zurück, als in der Diskussion stand, Atomkraftwerke in Deutschland zeitweilig abzuschalten, weil die Flüsse nicht mehr als über 38°Celsius (?) erhitzt werden sollten.

Wenn die Flüsse zu stark erhitzt werden durch zu hohe Temperaturen und Kernkraftwerke auf die Kühlung durch Flüsse angewiesen sind, ist es dann im Zuge der allgemeinen globalen Erwärmung nicht generell unsinnig, auf Kernkraftwerke in der Energiegewinnung zu setzen?

Gruß
karin

Moin,

da im Nahen Osten eine sehr große Sonnenscheindauer über das Jahr herrscht, ist es grundsätzlich sinnvoller mit Solarenergie (eher Solarthermie als Photovoltaik) zu arbeiten. Es ergibt sich eine sehr gute Energieausbeute, Solarenergie ist regenerativ, einfacher zu handhaben, ungefährlich und günstig. Solarthermie ist momentan zu bevorzugen, weil Photovoltaik aufgrund der sehr großen Siliziumpreise noch zu unrentabel ist. Kernenergie ist zwar sehr leistungsstark, nur leider gibt es keine wirkliche Lösung für das Endlagerproblem, wie von dir gesagt das Kühlproblem und ausserdem würde ich dem Nahen Osten kein Uran anvertrauen, denn ich will nich eines Tages von denen atomgebombt werden. Ehrlich gesagt hat keine Nation dieser Welt das Recht Atombomben zu besitzen, geschweige denn im Kriegsfall einzusetzen.
Mfg

im Brett: „Naher Osten“ ist die Frage aufgetaucht, ob in
sonnenreichen Gebieten (Konkret das Beispiel Iran) nicht
Solarenergie, statt Kernenergie sinnvoller wäre.

Das kommt darauf an, wozu man die Kraftwerke baut. Für den Iran dürfte entscheidend sein, daß man mit Solarenergie keine Atombomben bauen kann. Darüber hinaus darf man nicht vergessen, daß die Sonne nur am Tag scheint. Bevor man darüber nachdenkt, Kerrnkraftwerke durch Solarkraftwerke zu ersetzen, muß man erst einmal wissen, wie man die Energie speichern soll. Bislang gibt es für dieses Problem keine brauchbare Lösung.

Wenn die Flüsse zu stark erhitzt werden durch zu hohe
Temperaturen und Kernkraftwerke auf die Kühlung durch Flüsse
angewiesen sind, ist es dann im Zuge der allgemeinen globalen
Erwärmung nicht generell unsinnig, auf Kernkraftwerke in der
Energiegewinnung zu setzen?

Wenn Kraftwerke wegen zu warmer Flüsse abgeschaltet werden, dann geschieht das zum Schutz der Flüsse (bzw. ihrer Bewohner) und nicht, weil das warme Wasser ein Problem für das Kraftwerk wäre. Ich glaube nicht, daß man im Nahen Osten so viel Rücksicht auf die Umwelt nimmt. Problematisch wird allerdings ein zu geringer Wasserpegel. Darauf sollte man schon bei der Wahl des Standortes achten.

Hallo karin,

voricht: wird ein wenig länger!

im Brett: „Naher Osten“ ist die Frage aufgetaucht, ob in
sonnenreichen Gebieten (Konkret das Beispiel Iran) nicht
Solarenergie, statt Kernenergie sinnvoller wäre.

Ok, dazu die inzwischen berühmte Standart-Antwort: was machst du Nachts? Oder bei starker Bewölkung? Ohne Sonne kein Strom …
Schaltest du dann auch Kühl- und Gefrierschrank aus? Natürlich auch ALLE sonstigen Geräte?

Ich denke gerade an die heissen Tage im Juli zurück, als in
der Diskussion stand, Atomkraftwerke in Deutschland zeitweilig
abzuschalten, weil die Flüsse nicht mehr als über 38°Celsius
(?) erhitzt werden sollten.

Das hatte weniger technische Gründe sondern kommt wohl aus dem Bereich Natur- und Umweltschutz. Sonst schwimmen im Fluss die Fische (und sonstigen Lebewesen) bereits fertig gekocht. Musst nur noch reinlangen, etwas würzen und fertig ist das Essen! *g*

Ich hab’ sogar die Vermutung, die zulässige Höchsttemperatur lag noch etwas niedriger …

Übrigens: nur ein Teil aller Kraftwerke leitet die warmen Abwässer in Flüsse. Weit verbreitet ist auch die Lösung mit Kühltürmen. Und die erwärmen direkt keine Flüsse, erhöhen dafür die Luftfeuchtigkeit der Umgebung.

Wenn die Flüsse zu stark erhitzt werden durch zu hohe
Temperaturen und Kernkraftwerke auf die Kühlung durch Flüsse
angewiesen sind, ist es dann im Zuge der allgemeinen globalen
Erwärmung nicht generell unsinnig, auf Kernkraftwerke in der
Energiegewinnung zu setzen?

Wie dann?
Meines Wissens wird in D der Strom zu knapp 95% aus thermischen Kraftwerken gewonnen - Kernenergie, Kohle, Gas und Öl. Alle basieren im Prinzip auf den gleichen Mechanismen (ok, Gas weicht davon ab) und benötigen alle die Kühlung. Nur die Erwärmung geschieht auf unterschiedlichem Weg.

4% unserer elektrischen Energie wird aus Wasserkraft gewonnen (und ein wesentlicher weiterer Ausbau ist eigentlich nicht mehr möglich bei aktueller Gesetzeslage).

Und im letzten 1% sammelt sich alles mit Wind, Solar und sonstigen Energieträgern.
Kann sein, dass sich diese Zahlen inzwischen in Richtung der letzten Gruppe verschoben haben. Allerdings höchstens um wenige Prozentpunkte. Oder ich hab’ die falschen Zahlen im Kopf?!?!?!

Gänzlich auf die thermischen Kraftwerke (Kernkraft, Kohle, Gas und Öl) in D zu verzichten würde aktuell bedeuten, dass entweder die ganze elektrische Energie von unseren Nachbarn gekauft (natürlich dann billigen Atomstrom, z.B. aus Frankreich - die haben/hatten übrigens das gleiche Temperaturproblem wie nahezu ganz Europa) werden müsste oder dass aktuell eine Großzahl der Deutschen auf Strom verzichten müssten.

Und dann müssten sich viele danach richten, ob Wind weht und/oder Sonne scheint, wenn sie ihren Fernseh oder Herd einschalten wollen.
Dummerweise ist unsere Natur und Umwelt nur sehr bedingt planbar, der Einsatz konventioneller Kraftwerkstechnik aber sehr gut absehbar. Und da es aus langjähriger Erfahrung inzwischen sehr gute Vorgaben gibt, wann (Jahres- und Tageszeit) mit welchem elektrischen Energiebedarf zu rechnen ist, wünscht man sich natürlich planbare Kraftwerksleistungen.

So, Plädoyer für die konvetionelle kraftwerkstechnik beendet. :smile: Vielleicht sollte ich noch sagen: ich hab’ nix gegen die sog. regenerativen Energien - wenn man es ermöglicht, die „erzeugte“ Energie termingerecht abzurufen. Realisierbar ist sowas entweder mit Hilfe von Speichersystemen oder alternativ, in dem man sooo viele Anlagen installiert, dass der Bedarf sicher gedeckt wird. Dann müssen aber auch diese Anlagen bei Bedarf abgeregelt werden (was nach aktueller Gesetzeslage [EEG] nicht passiert).

Ein ewiges Streitthema - ich vermute, jede andere Antwort auf deine Frage wird eine ebenso andere Meinung zum Vorschein bringen.

Viele Grüße
peherr

Gruß
karin

Speicherung von Solarenergie?
Hallo,

ich bedanke mich für die bis jetzt erhaltenen Antworten, sie waren für mich allesamt sehr nützlich!

Auf der Suche nach einer Möglichkeit zur Speicherung von Solarenergie, bin ich auf diese Seite gestossen:
http://idw-online.de/pages/de/news117274
-> http://solar.web.psi.ch/data/research/synmet/

Was haltet ihr davon?

Für die Herstellung braucht man Zinkoxid:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zinkoxid

Ist Zinkit
http://www.wissen-im-netz.info/mineral/lex/abc/z/zin…
eigentlich das Gleiche wie Zink?
http://de.wikipedia.org/wiki/Zink

Gruß
karin

Guten Morgen!

ich bedanke mich für die bis jetzt erhaltenen Antworten, sie
waren für mich allesamt sehr nützlich!

Auf der Suche nach einer Möglichkeit zur Speicherung von
Solarenergie, bin ich auf diese Seite gestossen:
http://idw-online.de/pages/de/news117274
-> http://solar.web.psi.ch/data/research/synmet/

Was haltet ihr davon?

Wenn die das ernsthaft hinbekommen, das ganze wirtschaftlich zu betreiben, kann (!) das ein guter Ansatz für große Energiespeicher sein! Warten wir’s ab …
Um die bisherigen thermischen Kraftwerke abzulösen, bräuchten wir eine deutlich größere Leistung bzw. viele Anlagen dieser Art. Insbesondere die Energiespeicher müssten dann entsprechend groß ausfallen, da bei uns ja auch längere Zeiten ohne direkte Sonneneinstrahlung nicht auszuschliessen ist. Dummerweise braucht man für das angesprochene Verfahren aber direktes Sonnenlicht (mit Spiegelnachführung). Solarthermische Kraftwerke können im Gegensatz zur Photovoltaik (Solarzellen im Taschenrechner oder auch auf Hausdächern) nix mit diffusem Licht anfangen.
Für Länder, bei denen die Sonne deutlich länger und intensiver als bei uns scheint, kann sowas praktikabel sein; bei uns kann man IMHO solche Anlagen nur als (starken) Zusatz zu anderen zuverlässigen stromerzeugenden Verfahren (weniger wetterabhängig) einsetzen.

Für die Herstellung braucht man Zinkoxid:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zinkoxid

Ist Zinkit
http://www.wissen-im-netz.info/mineral/lex/abc/z/zin…
eigentlich das Gleiche wie Zink?
http://de.wikipedia.org/wiki/Zink

Dein Link http://www.wissen-im-netz.info/mineral/lex/abc/z/zin… enthält eigentlich die Antwort auf diese Frage: „Zinkit ist ein Mineral […] Dort werden viele seltene Mineralien gefunden und Zinkit ist so reichlich vorhanden, dass es als Erz für Zink abgebaut wird.“

Elementares Zink kommt in der Natur wie eigentlich alle anderen Metalle eher selten vor. Normalerweise sind die Metalle in Mineralien/Erzen gebunden und müssen dann in der weiteren Verarbeitung ausgelöst werden.

Eisenerz => Eisen (=> Stahl)
Bauxit => Aluminium
Zinkit => Zink

Gruß
peherr

Hallo Karin,

der mehrfach geäusserten Meinung, für die Speicherung gäbe es keine Lösung, kann ich mich so nicht anschliessen, insbesondere nicht nachdem wir vor einigen Tagen wieder mal hier in der Nähe im Stauseehotel hervorragend gegessen haben.

Es gibt hier einige Speicherkraftwerke mit Stausee, die genau das tun, was benötigt wird: mit überflüssigem Nachtstrom wird Wasser in den hochgelegen Stausee gepumpt, für Spitzenlast tagsüber wird die Energie wie bei einem normalen Wasserkraftwerk zurückgewonnen. Für Sonnenenergie wäre bloss Tag und Nacht zu tauschen. Schade ist bloss, dass man die Stauseen nicht für die Freizeit nutzen kann, man kommt garnicht dran, aber von Verschandelung der Landschaft kann auch keine Rede sein.

Sicher reicht das nicht für eine komplette Versorgung mit Sonnenenergie, aber dass es für das Speicherproblem überhaupt keine Lösung gäbe, stimmt so nicht.

Gruss Reinhard

Hallo,

das scheint mir aber keine Lösung zu sein… rechne doch einfach mal damit, dass du die Energie in einem Pumpspeicherkraftwerk speichern willst, die ein Atomkraft mit 2 Blöcken à 1000MW in 10h produziert.

Das Atomkraftwerk erzeugt in der Zeit 20GWh an Strom. Du musst nun dieser Energie entsprechend viel Wasser hochpumpen, damit die Fallenergie des Wassers diesem Wert entspricht. Nehmen wir dazu an, dass unser Pumpspeicherkraftwerk eine Fallhöhe von 57m hat.

Nötige Menge von Wasser = 20 GWh / (9,81m/s² * 57 m) =
= 72 * 10^12 Ws / (9,81 m/s² * 57m) = 129 * 10^9 kg

Nehmen wir weiters an, dass ein m³ Wasser 1000kg wiegt. Damit haben wir also 129 Mio m³ Wasser, die wir eigentlich hochpumpen müssen. Da aber der Wirkungsgrad von Pumpspeicherkraftwerken nur etwa 75% ist, ergeben sich dadurch 172 Mio m³.

Wenn man nun weiter betrachtet, dass die durchschnittliche Abflussmenge des Rheins in Köln etwa 2000m³/s ist, bedeutet dies, dass dies der Menge an Wasser entspricht, die in Köln in 24h den Rhein runterfliessen.

Mit anderen Worten:
Du müsstest die komplette Menge an Wasser, die in Köln an einem kompletten Tag abfließt um 57m anheben, was genau die Höhe ist, die der Rhein von Mannheim bis Köln verliert! Wenn man sich in Köln mal ans Rheinufer stellt, dann weiß man, was das für eine Menge an Wasser ist…

Und das nur, damit du Nachts soviel Strom hast, wie ein 2GW Atomkraftwerk produziert… das halte ich ehrlich gesagt für kaum praktikabel. Mal ganz davon abgesehen, dass du diese Energie nur mit Solarzellen erzeugen müsstest, die nur dafür da sind, Wasser zu pumpen. Zusätzlich bräuchtest du dann nochmal mindestens genausoviele Solarzellen, die den Strom für den Tag erzeugen müssen… ich möchte ehrlich gesagt gar nicht wissen, was das kosten würde…

lg,
decon

Hallo, peherr

ich hatte das Projekt so verstanden, dass in Ländern mit zuverlässiger Sonnenstrahldauer, Zink so angereichert wird, dass man es als transportablen Energieträger verwenden kann „Zink-Luft-Batterien“:

http://idw-online.de/pages/de/news117274

"Eine 300-Kilowatt-Pilotanlage zur solaren Herstellung von Zink oberhalb von 1200 Grad Celsius wurde kürzlich in Israel erfolgreich in Betrieb genommen. Besonders attraktive Anwendungen des Zinks sind die Nutzung seines Energieinhalts zur elektrischen Stromerzeugung in Zink-Luft-Batterien (…)

Allerdings ist auch die Rede von:

"(…) sowie zur Produktion von Wasserstoff durch seine Reaktion mit Wasserdampf. In beiden Fällen entsteht wieder Zinkoxid, das erneut im Solarreaktor zu Zink reduziert werden kann. Bei einer derartigen Verwendung des Zinks oder des Wasserstoffs als „solarer Brennstoff“ lässt sich die Sonnenenergie nach Wunsch zu beliebigen Zeiten und an beliebigen Orten nutzen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Brennstoffzelle
(die Speicherung und der Transport dieses Wasserstoffs scheint der entscheidende Knackpunkt zu sein).

Elementares Zink kommt in der Natur wie eigentlich alle
anderen Metalle eher selten vor. Normalerweise sind die
Metalle in Mineralien/Erzen gebunden und müssen dann in der
weiteren Verarbeitung ausgelöst werden.

Dankeschön!

Gruß
karin

P.S. Mir raucht der Kopf!

Hallo, Reinhard

vielen Dank für deinen Beitrag!

Es gibt hier einige Speicherkraftwerke mit Stausee, die genau
das tun, was benötigt wird: mit überflüssigem Nachtstrom wird
Wasser in den hochgelegen Stausee gepumpt, für Spitzenlast
tagsüber wird die Energie wie bei einem normalen
Wasserkraftwerk zurückgewonnen. Für Sonnenenergie wäre bloss
Tag und Nacht zu tauschen.

Das Problem sehe ich darin, dass es bei uns keine zuverlässige Sonnenstrahlung gibt.

Gruß
karin

der mehrfach geäusserten Meinung, für die Speicherung gäbe es
keine Lösung, kann ich mich so nicht anschliessen,
insbesondere nicht nachdem wir vor einigen Tagen wieder mal
hier in der Nähe im Stauseehotel hervorragend gegessen haben.

Die Existenz von Pumpspeicherwerken wurde bei der Beurteilung, daß man Solarenergie nicht gut genug speichern kann, um damit die Grundlast zu decken, bereits berücksichtigt. Wenn man das nachvollziehen will, muß man sich nur überlegen, welche Standorte dafür in Frage kommen.

Da bringst du was durcheinander
Hi,

Ich denke gerade an die heissen Tage im Juli zurück, als in
der Diskussion stand, Atomkraftwerke in Deutschland zeitweilig
abzuschalten, weil die Flüsse nicht mehr als über 38°Celsius
(?) erhitzt werden sollten.

Das ist Panikmache. Das hat nichts damit zu tun, ob es sich um Kernkraft, Kohle oder sonst was Konventionlles zu tun hat.
Ausserdem sind 38 Grad für ein Kraftwerk immer noch saukalt.

Wenn die Flüsse zu stark erhitzt werden durch zu hohe
Temperaturen und Kernkraftwerke auf die Kühlung durch Flüsse
angewiesen sind,

Nochmal: Das gilt für alle konventionellen Kraftwerke.

ist es dann im Zuge der allgemeinen globalen
Erwärmung nicht generell unsinnig, auf Kernkraftwerke in der
Energiegewinnung zu setzen?

Zum dritten mal… und ausserdem: Was hat das denn mit der globalen Erwärmung zu tun?

Gruss,

Hallo, Helge

Ich denke gerade an die heissen Tage im Juli zurück, als in
der Diskussion stand, Atomkraftwerke in Deutschland zeitweilig
abzuschalten, weil die Flüsse nicht mehr als über 38°Celsius
(?) erhitzt werden sollten.

Das ist Panikmache. Das hat nichts damit zu tun, ob es sich um
Kernkraft, Kohle oder sonst was Konventionlles zu tun hat.

ich bin ja Laie, warum gibt es dann die Verordnung, dass Kernkraftwerke abgeschaltet werden müssen, wenn der Fluss, der diese kühlt, die ca. 38 Grad - Grenze zu überschreiten droht?
Wo kann ich nachlesen, dass Kohlekraftwerke etc. auch von zu kühlenden Flüssen abhängen - das wäre mir neu?

Ausserdem sind 38 Grad für ein Kraftwerk immer noch saukalt.

Ab wann ist denn die kritische Grenze erreicht?

Wenn die Flüsse zu stark erhitzt werden durch zu hohe
Temperaturen und Kernkraftwerke auf die Kühlung durch Flüsse
angewiesen sind,

Nochmal: Das gilt für alle konventionellen Kraftwerke.

Okay nochmal, alle konventionellen Energieproduzierenden Systeme sind auf die Kühlung durch Flüsse angewiesen?

ist es dann im Zuge der allgemeinen globalen
Erwärmung nicht generell unsinnig, auf Kernkraftwerke in der
Energiegewinnung zu setzen?

Zum dritten mal… und ausserdem: Was hat das denn mit der
globalen Erwärmung zu tun?

Wenn Du selbst schreibst, dass sogar alle Energieproduzierenden Systeme auf die Kühlung von Flüssen angewiesen sind, verstehe ich deinen Einwurf nicht.

Gruß
karin

P.S. Es kann durchaus sein, dass ich Dinge durcheinanderbringe, ich bin ein interessierter Laie - deshalb frage ich hier nach.

ich bin ja Laie, warum gibt es dann die Verordnung, dass
Kernkraftwerke abgeschaltet werden müssen, wenn der Fluss, der
diese kühlt, die ca. 38 Grad - Grenze zu überschreiten droht?
Wo kann ich nachlesen, dass Kohlekraftwerke etc. auch von zu
kühlenden Flüssen abhängen - das wäre mir neu?

Ich vermute das dient eher zum Schutz des Flusses als dem Schutz des Kraftwerkes.
Prinzipiell ist die Stromerzeugung in einem KKW nicht anders als in einem Kohlekraftwerk. Einfach gesagt (ich bin jetzt auch kein Kraftwerksexperte :wink: ) wird in einem Kreisprozess (Carnot-Prozess) Wasser bis zum Verdampfen erhitzt, der Wasserdampf treibt eine Dampfturbine an (diese erzeugt den Strom) und anschließend wird der Dampf wieder gekühlt. (Das ist jetzt eine wirklich sehr vereinfachte Erklärung)
Wichtig ist, das du einerseits das Wasser erhitzen mußt (durch Kohle oder durch Kernenergie) und andererseits wieder abkühlen mußt (durch einen Fluß oder durch Kondensation in einem Kühlturm). Wie das gemacht wird (Fluß, Kühlturm) hängt nicht davon ab, ob du mit Kohle oder Kernenergie „heizt“.

Okay nochmal, alle konventionellen Energieproduzierenden
Systeme sind auf die Kühlung durch Flüsse angewiesen?

Nein, alle konventionellen Kraftwerke sind auf Kühlung angewiesen. Das kann z.B. durch einen Fluß geschehen. Das kann aber auch anders geschehen.

ist es dann im Zuge der allgemeinen globalen
Erwärmung nicht generell unsinnig, auf Kernkraftwerke in der
Energiegewinnung zu setzen?

Zum dritten mal… und ausserdem: Was hat das denn mit der
globalen Erwärmung zu tun?

Wenn Du selbst schreibst, dass sogar alle
Energieproduzierenden Systeme auf die Kühlung von Flüssen
angewiesen sind, verstehe ich deinen Einwurf nicht.

Hier kommt jetzt was durcheinander. Globale Erwärmung entsteht z.B. durch den Ausstoß von CO2, nicht durch die Wärme die in einem Kraftwerk entsteht!

Gruß
Ingo

P.S.: auch ich bin kein Experte auf diesem Gebiet :wink:

Hier kommt jetzt was durcheinander. Globale Erwärmung entsteht
z.B. durch den Ausstoß von CO2, nicht durch die Wärme die in
einem Kraftwerk entsteht!

Abgesehen von der Marsposition …,
also ich kann mich erinnern,
das mein Physiklehrer mal sagte,
dass die Erde sich allein aufgrund
der menschlichen Aktivitäten und der Abwärme
daraus (Kraftwerke,KFZ, Heizung, Reibungshitze)
früher oder später erwärmen wird.
Damals war von CO2 noch keine Rede.
Der sagte allerlei komische Dinge,
die aber dann doch richtig waren.

Gibts da ne Rechnung zu.
Also CO2 hat doch einen Anteil von
ca 1% an der Luft, es steigt auch nicht
von sich aus nach oben. Wie hoch ist nun
der Anteil seit dem die Menscheit
soviel davon ausbläst, ist das genug
um die Temperatur im Mittel um mehrere
Grad zu erhöhen.

das mein Physiklehrer mal sagte,
dass die Erde sich allein aufgrund
der menschlichen Aktivitäten und der Abwärme
daraus (Kraftwerke,KFZ, Heizung, Reibungshitze)
früher oder später erwärmen wird.

Bei allem Respekt einem alten Lehrer gegenüber, aber die Aussage vom Erderwärmung durch Abwärme ist blanker Unsinn.

Damals war von CO2 noch keine Rede.
Der sagte allerlei komische Dinge,
die aber dann doch richtig waren.

Da hätte ich aber Zweifel.

Gibts da ne Rechnung zu.
Also CO2 hat doch einen Anteil von
ca 1% an der Luft,

ca. 0,04 % wäre richtiger.

MfG

C.

Ich entnehme dem Wikkipeiaartikel über Co2,
dass der CO2 Gehalt sich von 200PPM auf 400PPM
also 0,02% auf 0,04 erhöht hat, in den letzten 100+ Jahren.
mit zunehmend zunehmenden Steigerungen.

Wenn es so weiter geht, sind die 14000 PMM aus der Karbonzeit
bald erreicht.

Er herrscht aber keine Einigkeit darüber,
dass allein die Sonnlichtabsorbtion des CO2
zur Temperaturerhöhung beiträgt. Es sei wohl auch
der Wasserdampf (in Verbindung mit CO2).

Und der entsteht auch bei Kühlung von AKWs,
und auch bei Verbrennung von fossilen Brennstoffen,
und auch bei der Kühlung der Kraftwerke.
Man könnte nun vermuten dass auch bei niedrigerem
CO2 Anteil der Wasserdampf reicht, also selbst wenn man
AKW statt Fossilebrennstoffkraftwerke nutzt,
das das nicht den gewünschten Effekt in dem gewünschten
Masse bringt.
So bricht das doch eine Lanze für Solarenergie,
zumal die Pannels selbst Energie absorbieren,
Uran aus dem erdreich tut das nicht.
Ich glaub auch, dass die atmosphärischen Änderungen allein,
nicht so tragisch sind, sondern dass Wärme durch die
Änderungen plötzlich an die Pole und an andere Orte gerät,
wo dann das eis schmilzt oder Meeresströmungen verändert werden,
will sagen, durch CO2 und Wasserdampf verteilt sich die
Wärme besser.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

der mehrfach geäusserten Meinung, für die Speicherung gäbe es
keine Lösung, kann ich mich so nicht anschliessen,
insbesondere nicht nachdem wir vor einigen Tagen wieder mal
hier in der Nähe im Stauseehotel hervorragend gegessen haben.

Es gibt hier einige Speicherkraftwerke mit Stausee, die genau
das tun, was benötigt wird: mit überflüssigem Nachtstrom wird
Wasser in den hochgelegen Stausee gepumpt, für Spitzenlast
tagsüber wird die Energie wie bei einem normalen
Wasserkraftwerk zurückgewonnen. Für Sonnenenergie wäre bloss
Tag und Nacht zu tauschen. Schade ist bloss, dass man die
Stauseen nicht für die Freizeit nutzen kann, man kommt
garnicht dran, aber von Verschandelung der Landschaft kann
auch keine Rede sein.

Sicher reicht das nicht für eine komplette Versorgung mit
Sonnenenergie, aber dass es für das Speicherproblem überhaupt
keine Lösung gäbe, stimmt so nicht.

Gruss Reinhard

Hallo Reinhard,
zu dem, was bereits über die Speicherung (Dimension) gesagt wurde, schau doch mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Spitzenlast
Unsere Pumpspeicherkraftwerke fahren tagsüber die roten Spitzen ab und nehmen nachts im Gegensatz dazu die grün angegebene Leistung auf.
Auch wenn da bestimmt noch ein paar Reserven drin sind, für den großen Grundlastbereich reicht das leider nicht zur dauerhaften Deckung. Da musst du dann noch etliche Stauseen im deutschen Mittelgebirge und im Alpenvorland anlegen.

Die Idee an sich ist gut, nur leider haben auch hier diverse Gruppierungen (berechtigte) Einwände und so bleibe ich bei meiner Aussage aus einem anderen Posting, dass die Möglichkeiten der Wasserkraftnutzung in D zu weiten Teilen ausgeschöpft sind. Ein nennenswerter weiterer Ausbau ist zur Zeit leider kaum möglich. :frowning:
Und deswegen stehen wir weiterhin vor dem Problem „Speicherung“ …

Gruss
peherr

Ich vermute das dient eher zum Schutz des Flusses als dem
Schutz des Kraftwerkes.

Ja. Mit steigender Kühltemperatur sinkt lediglich der Wirkungsgrad, weiter passiert im Normalbetrieb nicht viel!

Prinzipiell ist die Stromerzeugung in einem KKW nicht anders
als in einem Kohlekraftwerk. Einfach gesagt (ich bin jetzt
auch kein Kraftwerksexperte :wink: ) wird in einem Kreisprozess
(Carnot-Prozess)

Hmm, nein, nicht ganz! Der Carnot-Prozess gibt nur den idealen Wirkungsgrad vor, ernstzunehmend realisiert wurde er bis jetzt AFAIK nicht. Die thermischen Dampfkraftwerke arbeiten mit dem (Clausius-)Rankine-Prozess.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kreisprozess
http://de.wikipedia.org/wiki/Rankine-Zyklus

Wasser bis zum Verdampfen erhitzt, der
Wasserdampf treibt eine Dampfturbine an (diese erzeugt den
Strom) und anschließend wird der Dampf wieder gekühlt. (Das
ist jetzt eine wirklich sehr vereinfachte Erklärung)
Wichtig ist, das du einerseits das Wasser erhitzen mußt (durch
Kohle oder durch Kernenergie) und andererseits wieder abkühlen
mußt (durch einen Fluß oder durch Kondensation in einem
Kühlturm). Wie das gemacht wird (Fluß, Kühlturm) hängt nicht
davon ab, ob du mit Kohle oder Kernenergie „heizt“.

Schön einfach zusammengefasst.

Okay nochmal, alle konventionellen Energieproduzierenden
Systeme sind auf die Kühlung durch Flüsse angewiesen?

Nein, alle konventionellen Kraftwerke sind auf Kühlung
angewiesen. Das kann z.B. durch einen Fluß geschehen.

Stimmt.

Das kann aber auch anders geschehen.

=> Die genannten Kühltürme. In Abhängigkeit vom Umgebung, können das Nass-, Trocken oder Hybridkühltürme sein.

Gruß,
peherr

Hallo,

im Brett: „Naher Osten“ ist die Frage aufgetaucht, ob in
sonnenreichen Gebieten (Konkret das Beispiel Iran) nicht
Solarenergie, statt Kernenergie sinnvoller wäre.

Ich denke gerade an die heissen Tage im Juli zurück, als in
der Diskussion stand, Atomkraftwerke in Deutschland zeitweilig
abzuschalten, weil die Flüsse nicht mehr als über 38°Celsius
(?) erhitzt werden sollten.

Hallo
Solarenergie finde ich prinzipiell ganz prima, aber in D ist es häufig bewölkt, und damit wird das ganze wieder stark relativiert.
Im nahen Osten und vor allen Dingen in Nordafrika könnte man mit solarthermischen Kraftwerken enorm viel und auch billig Energie herstellen.
Die technische Entwicklung findet aber nicht statt, weil es eben woanders ist.
Man könnte auch Energie gut speichern, alles kein Problem.
Ich würde da Wasserstoff in unterirdischen Kavernen vorziehen.
Unsere Wasserkraftwerke(Stauseen) sind auch in Ordnung.
Eine Methode, die hohe Umgebungstemperatur im heißen Sommer zu senken, und damit Energie zu erzeugen, ist noch nicht bekanntgemacht.

MfG
Matthias