Kontakte nicht halten können (?)

Hallo,

ich habe keine Ahnung ob es irgendwem da draußen ähnlich gehen mag. Ich habe irgendwie ein Problem mit meinen Mitmenschen oder auch mehrere *g*. Ich kann den Kontakt zu ihnen allenfalls herstellen aber aus irgendeinem Grund sehr selten halten. Die meisten Menschen nerven mich bereits nach kürzester Zeit durch irgendwelche Eigenheiten. Ständiger Kontakt wie tägliches Telefonieren belastet mich, auch weil ich viel lerne.

In meinem Kopf habe ich eine Art unantastbare Sammlung meiner „Freunde“ angelegt. Dort bestehen sie vor sich hin aber ich kann ständigen Kontakt mit ihnen nicht aushalten, auch fühle ich mich fast nie jemandem richtig nahe in dem Sinne. Und je mehr Kontakt besteht, desto weniger verbindet mich dann noch. Richtig genießen kann ich vor allem entfernte (Schreib)kontakte. Ich finde immer so unendlich viele Dinge, die ich nicht verstehen/gutheißen/akzeptieren/leiden wie auch immer kann und entwickel dann seltsame „Antigefühle“, mit denen ich schwer umgehen kann. Normale Gespräche zu führen ist dann auch öfter schwierig. Ich glaube ich verhalte mich daraufhin besonders seltsam.
Normalerweise müsste man da doch tolerant sein können aber was kann man tun gegen solche Gefühle?

Bsp.: Gute Freundin „Susi“ veröffentlicht ständig Bilder von sich im Intenernet, auch freizügigere und möchte dadurch Aufmerksamkeit.
Daraufhin entwickel ich Widergefühle, da die Freundin dem Bild einer stolzen Frau, die sowas nicht nötig hat, nicht mehr entsprechen kann.
Ich versuche dann das Ganze zu vergessen und mich nicht weiter damit zu befassen aber ich fühle dann nur noch „Billigfrau“ ihr gegenüber und kann mich schwer dagegen wehren. Das Bild in meinem Kopf von ihr wird angegriffen. Und so geht mir das bei vielen Menschen.

Ich weiß nicht ob ich zu idealistisch bin (?) Jedenfalls bin ich auch mit mir ziemlich kritisch. Mir macht das ziemliche Sorgen, oft breche ich Kontakte nach gewissen Lebensabschnitten dann einfach ab. Die einzige Person, die ich dauerhaft um mich haben kann ist mein Partner, meine „Fixierperson“. Ich fühle mich jedoch oft sehr einsam und wünschte, ich hätte so viele Freunde wie andere Menschen. Ich habe mich damit bereits auch stationär befasst aber weiter gekommen bin ich nicht wirklich (in diesem Bereich). Es könnte zusammenhängen mit meiner Bl Ps aber ein „Ich hasse dich, bitte verlass mich nicht“ Gefühl ist das eher nicht. Ich wüsste gern, wie ich dieses Problem auflösen kann ohne gezwungen zu handeln, sprich mich dazu zu zwingen mich zu melden, obwohl ich nicht möchte etc.

Danke & Liebe Grüße

V.

Hallo Vampy,

was eine Therapie nicht auflösen konnte, wird einem Forum wohl auch kaum gelingen, und die tiefgründigen Ursachen, die hinter allem verborgen sein mögen, kann ich mit Sicherheit nicht ergründen.

Mir ist aber beim Lesen spontan der Gedanke gekommen: „Warum kannst du es nicht einfach so lassen, wie es ist?“ Viele Freunde zu haben ist für mich persönlich z.B. nicht wichtig. Es gibt einige wenige Menschen in meinem Leben, die mir sehr nah sind, was aber nicht bedeutet, dass wir ständig Kontakt haben. Manche spreche ich nur selten, aber wenn wir zusammen sitzen, dann ist es vom ersten Moment an, als hätten wir uns nie getrennt. Und wenn ich in Not bin, weiß ich, bei wem ich auch früh um Vier unangemeldet auf der Matte stehen kann.

Wenn du also häufigen und/oder engen Kontakt nicht haben magst, dann lass ihn doch lockerer sein. Wenn die Beziehung stimmt, wird das auch funktionieren. Und wenn es nicht funktioniert oder eben nur für eine gewisse Zeit, dann ist es eben so. Ich finde es ziemlich normal, dass sich Beziehungen im Laufe eines Lebens verändern. Es gibt glückliche, aber nach meiner Erfahrung seltene Fälle, wo man wirklich über Jahrzehnte freundschaftlich eng miteinander verbunden bleibt.

Viele andere Beziehungen und Freundschaften gehören aber einfach auch nur zu bestimmten Lebensabschnitten. Man geht ein Stück Weg gemeinsam und irgendwann trennen sich die Wege wieder. Ich kann daran nichts Schlimmes finden. Wichtig ist, zu allen Zeiten achtsam miteinander umzugehen.

Vielleicht hilft es ja schon, dich von einer bestimmten Vorstellung von dem, wie Freundschaft in deinen Augen sein muss, zu lösen? Dann gelingt es möglicherweise, mit ein wenig mehr Zutrauen und Offenheit an Beziehungen heranzugehen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Vampy,
ich sehe das vom Grundsatz her so wie Jule.
Ich glaube, wenn du einen Freund hast/ findest, der absolut zu dir passt, dann hältst du auch Kontakt. Bzw. vielleicht passt zu dir am besten jemand, der genauso viel oder wenig Kontakt haben möchte wie du. Ja, das gibts… kenne ich aus Erfahrung.

Ich kenne diese kritische Art sehr gut… denn die trifft teilweise auch auf mich zu.
Nur: jeder hat ein Recht auf seine freie Meinung und man muss lernen, das bis zu einem bestimmten Grad zu tolerieren. Ich hab zum Beispiel ein echtes Problem mit Ungerechtigkeiten anderen gegenüber… da könnte ich teilweise echt k**** :wink:
Ich habe die Tage gelesen: man kann es im Großen und Ganzen nicht ändern, jeder Mensch kann ja im Grunde das tun, was er für richtig hät. Ich persönlich kann nur meinen kleinen Kosmos versuchen zu ändern, bzw. mein persönliches Leben darauf abstellen.
Ist vielleicht nicht gut erklärt, aber ich komme mit dem Satz ganz gut klar, wenn ich ihn mir immer mal vor Augen führe. Ansonsten sag ich halt auch gern mal meine Meinung, manchmal zu oft… *seufz*

Allerdings finde ich bei deinem Beispiel mit den Fotos im Internet nicht, dass man das tolerieren muss… ich meine, Freunde kann man sich gottseidank ja im Gegensatz zu Verwandten aussuchen und ich persönlich hätte auch Schwierigkeiten damit. Wenn sie eine wirkliche Freundin ist, dann spreche ich sie darauf an. Und wenn ich meine, ich kann absolut nicht damit umgehen, dann schwuppst sie halt in die Rubrik „Bekannte“…

Ansonsten: Wenn man 2-3 wirkliche Freunde hat… dann ist das schon sehr viel wert.

LG
ShannonS

Probleme mit charakterlicher Unperfektheit ?
Ich weiß nicht in welchem Maße es normal ist, die Freunde zu wechseln, doch muss ich sagen, dass das Desinteresse und der Kontaktabbruch fast immer von mir ausgehen eben wenn diese Wider- und Genervtheitsgefühle einsetzen. Auf der anderen Seite wünschte ich mir aber nichts sehnlicher als eine gute Freundin, mit der ich über Frauensachen sprechen kann, eine, die mich nicht nervt. Jahrelang nur mit seinem Mann herumzuhängen ist nicht so optimal. Er ist sozusagen Familie, Freund und bester Freund in einem. Irgendwo fehlt aber doch etwas - ein anderes „Weibchen“ zum schnattern sozusagen. Leider stimmt immer etwas nicht mit den potentiellen Freundinnen und Freunden und deshalb glaube ich, dass es doch an mir liegt (?)

Ich kann weder damit umgehen, dass Frauen oft Aufmerksamkeit von Männern erzeugen wollen und sich dann seltsam gekünstelt aufspielen, noch wenn sie ständig Bilder von sich machen oder aber wiederum Frauen, die einfach nie dazulernen. Frauen, die nichts wollen, außer sich schminken und mit dem Hintern wackeln. Es gibt Frauen, die lassen sich jahrelang von ihren Ehemännern/Partnern drangsalieren, beschimpfen/schlagen. Die ganze Kraft die man da reinsteckt… Auch das führt bei mir irgendwann zu Desinteresse und Kontaktabbruch. Oder Menschen, die keine eigene Meinung haben und sich an jeden dominanteren bereitwillig dranhängen. Oder Menschen, die sich ständig melden, am besten alle 2 Stunden und nicht aufhören zu reden, selbst wenn man viel zu tun hat.

Ich könnte bis übermorgen eine ellenlange Liste schreiben, was ich alles nicht ertragen kann. Dabei bin ich doch selber sehr speziell.

Ihr meint das sei wirklich normal? Andere schaffen es aber doch auch ihre Gegenüber zu akzeptieren und Freunde zu haben. Mir gelingt das nicht so. :confused: Ich habe zwar wenige Freunde aber kaum Kontakt. Ich bin einsam damit. Das ist irgendwo widersprüchlich oder?

ratlose V.

Also vorab:
die Frauen, die du beschreibst, würden auch nicht zu meinem Freundeskreis gehören. Da würde ich mich viel zu sehr aufregen. *g*
Das heißt nicht, dass ich das nicht akzeptieren würde (wobei… doch einiges in deiner Liste schon…). Aber auf die Dauer habe ich dazu keine Lust.
Natürlich muss eine Freundin nicht das super perfekte Wesen sein; dann hätte ich keine, denn ich bin ja auch nicht perfekt. Aber die Punkte, die du nennst, sind für mich schon wesentlich. Vielleicht hast du einfach DIE richtige noch nicht gefunden, oder vielleicht suchst du an der falschen Stelle… hört sich blöde an, aber wenn ich zum Beispiel nur beim Nagelstudio nach Freundschaften gugg… find ich auch meistens Frauen, die sich wöchtentlich die Nägel machen, soll heißen… wahrscheinlich auch nicht so dein Fall (hoffentlich hab ich jetzt kein Fettnäpfchen erwischt, man nehme es mir bitte nicht übel!)

Ich habe 2 wirklich sehr gute Freundinnen. Bei beiden gibt es halt auch Punkte, die für mich persönlich nicht so mega prall sind, die mich aber auch nicht stören, weil ich ja nicht damit leben muss. Alles andere passt super. Und denen kann ich übrigens auch sagen: sorry, momentan gehts mir eher nicht so gut, kann sein, dass ich mich mal eine Zeit nicht melde… genauso gut machen sie das auch.
Und die anderen Frauen oder auch MÄnner, mit denen ich so zu tun habe, sind halt keine wirklich guten Freunde, sondern eher Bekanntschaften.

Natürlich verstehe ich, dass du Kontakt zu anderen Frauen haben möchtest/ eine gute Freundin haben möchtest. Vielleicht musst du einfach noch ein wenig suchen, dass du die richtige findest.
Ich ganz persönlich würde (bei den Punkten, die du nennst) überhaupt nicht sagen, dass das an dir liegt. Es ist doch völlig legitim, wenn man kein Hintern-Gewackele möchte… :wink:
Aber: ich bin kein Profi in dieser Beziehung, sondern kann dir nur meine persönlichen Erfahrungen sagen…

Viel Erfolg weiterhin wünscht dir
Shannon

Hallo,

Ich könnte bis übermorgen eine ellenlange Liste schreiben, was ich alles nicht ertragen kann.

Das könnte ich auch :smile: . Und wenn es meinem Gegenüber nicht gelingt, eine bestimmte Saite in mir anzuschlagen und mich irgendwie zu berühren, kommt er/ sie als Freund/ Freundin eben nicht in Frage (und umgekehrt natürlich genauso) . Wenn da aber diese besondere Nähe entsteht, dann sind potentiell störende Dinge einfach nicht mehr wichtig.

Ihr meint das sei wirklich normal?

Ja.

Andere schaffen es aber doch auch ihre Gegenüber zu akzeptieren und Freunde zu haben.

Das hängt zum Teil von der Definition des Begriffes „Freund“ ab. Wenn ich jemanden erst akzeptieren muss, wird daraus meines Erachtens kaum eine gleichberechtigte Freundschaft, sondern bestenfalls sowas wie eine helfende Beziehung (und die ist ziemlich einseitig). Seinen Bekanntenkreis kann man auf diese Art aber schon erweitern :smile: .

Ich bin einsam damit.

Freundschaften lassen sich ebensowenig erzwingen, wie Lieben. Du kannst aber Gelegenheiten schaffen, indem du Möglichkeiten findest, Leute zu treffen, mit denen dich z.B. ein gemeinsames Interesse verbindet. Von alleine ins Haus fallen wird dir eine Freundin vermutlich nicht.

Schöne Grüße,
Jule

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Ich kann weder damit umgehen, dass Frauen oft Aufmerksamkeit
von Männern erzeugen wollen und sich dann seltsam gekünstelt
aufspielen, noch wenn sie ständig Bilder von sich machen oder
aber wiederum Frauen, die einfach nie dazulernen. Frauen, die
nichts wollen, außer sich schminken und mit dem Hintern
wackeln. Es gibt Frauen, die lassen sich jahrelang von ihren
Ehemännern/Partnern drangsalieren, beschimpfen/schlagen. Die
ganze Kraft die man da reinsteckt… Auch das führt bei mir
irgendwann zu Desinteresse und Kontaktabbruch. Oder Menschen,
die keine eigene Meinung haben und sich an jeden dominanteren
bereitwillig dranhängen. Oder Menschen, die sich ständig
melden, am besten alle 2 Stunden und nicht aufhören zu reden,
selbst wenn man viel zu tun hat.

Also wenn das die Charaktäre sind die du schwer ertragen kannst DANN kann ich dich absolut verstehen. Ja, ist nicht so einfach die richtigen Leute zu finden. Ich weiss. Du hast eben einfach einen starken Charakter und kommst nicht mit jedem klar. Ist aber nicht unbedingt schlimm, mir geht das oft ähnlich. Bin auch nicht everybody´s Darling und mich stören auch viele Dinge an anderen Menschen. Brauch aber auch nicht sooo viel Kontakte. Obwohl es schön wäre hier noch eine enge Freundin direkt vor Ort zu haben. Aber manchmal sind die Menschen die „perfekt“ zu einem passen, eben etwas weiter weg.

LG

Was Peter über Paul sagt
…sagt viel mehr über Peter als über Paul!

Hi Vampy!
Was du da über andere sagst, sagt viel mehr über dich als über die anderen.

Du bewertest. Ständig und alle/s. Warum eigentlich?

Du richtest deinen Focus auf andere und ihre Fehler. Was ist mit dir und deinen Fehlern?

Oft schaut man bei anderen sehr kritisch auf das, was einen an sich selbst stört. Wie gut kannst du denn mit deinen Fehlern leben?

‚Man‘ muss übrigens nicht tolerant sein, keiner schreibt einem das vor. Wenn du tolerant sein willst, ist das deine Entscheidung. Dann überleg dir aber, was dir daran wichtig ist und warum du bislang nicht tolerant sein konntest.

Im Gegensatz zu den anderen Posterinnen finde ich dein Verhalten nicht normal (aber was ist schon normal? *g*).

Für mich ist es ‚normal‘, wenn ich mich über Fehler einer Freundin ärgern kann und dann mit ihr darüber rede. Entweder sie macht es dann anders oder nicht. Wichtig ist mir das aber eher für die Dinge, wo ich davon betroffen bin und unsere Beziehung gestört wird.
Wenn sie Nacktbilder veröffentlicht, könnte ich ihr sagen, dass ich das nicht toll finde. Ich würde aber versuchen, ihre Beweggründe nachzuvollziehen. Dass das ihren menschlichen Wert für mich beeinträchtig, kann ich aber nicht sagen, dafür zählen ihre positiven Eigenschaften für mich viel zu stark.

Auch deine Beziehung macht auf mich den Eindruck einer Abhängigkeitsbeziehung. Und so im eigenen Saft schmoren halte ich für weniger vorteilhaft. Freunde sagen einem schon mal kritische Dinge, über die man dann nachdenken kann. Und sie bauen einen auf, wenn man das braucht.

Insgesamt scheint mir dein Sozialverhalten sehr einseitig geprägt, und deine kryptische Verklausulierung sollte wohl Borderline Persönlichkeit heißen, oder? Insofern ergibt sich für mich schon ein stringentes Bild.

Ich würde sagen: Lass dich therapeutisch unterstützen und untersuche mal, warum du so fehlerfixiert bist und immer bewerten musst. Vielleicht ist das ein Anfang.

LiebeGrüßeChrisTine

Hallo liebe Christine,

wenn ich mich selbst nicht kennen würde, würde ich wohl auch vermuten, dass ich so eine Person wäre, die mehr auf andere schaut. Dem ist nicht so. Ich befasse mich eher noch sehr viel mehr mit meinen eigenen Fehlern, zu mir bin ich eigentlich eher schlimmer. Und weil ich selber eingesehen hatte, dass so vieles an mir nicht stimmt habe ich ja überhaupt erst jahrelang Therapie gemacht und nachgelesen um va aus diesen Borderline (genau richtig :smile:) Förmchen herauszukommen. Damals war ich ein wirklich anstrengender Fall, doch heutzutage habe ich va noch Probleme mit Freunden uä.

Vielleicht weil ich gerade so viel Arbeit in diese Richtung investiere stört es mich wohlmöglich besonders (?) Ich kann allerdings nicht sagen, dass ich in dem Verhalten, das ich kritisiere Parallelen zu meinem eigenen Verhalten entdecken kann.

Warum bewerte ich alles? Ja, das wüsste ich auch gerne! Das ist, glaube ich, krankhaft. Wenn jemand irgendetwas tut, sehe ich _sofort_, ohne dass ich es selbst will, was daran nicht stimmt - ganz automatisch. Ich glaube, ich könnte so ein Filmkritiker werden. Ich würde immer etwas finden, was nicht perfekt ist *g*. Aus einem mir nicht bekannten Grund wiegt alles was nicht gut ist dreimal so schwer wie das was positiv ist.

(Thema: Bilder, nur freizügig, nicht nackt :smile:) Ich habe übrigens oft das Gespräch gesucht über Dinge, die mich stören. Man einigte sich dann darauf, die unterschiedlichen Meinungen zu akzeptieren. Im Hinterkopf habe ich dann aber trotz allem diese Gedanken, die andere Person nicht mehr so respektieren zu können wie vorher.
Ich weiß, dass mich Bilder einer Freundin nicht direkt betreffen aber „solch ein Verhalten“, so ein sich-den-Männern-anbieten und sich angaffen zu lassen… Ich kann nichts anderes denken und fühlen als „Wer sowas nötig hat, bei dem ists nicht weit her…“ oder „Sowas ist total billig, sie hat keinen Stolz“, ein Widergefühl eben.

Ich habe es gern, wenn ich zu meinen Freunden aufschauen kann, sie in vielen Dingen als Beispiel nehmen kann aber solche Menschen zu finden ist eben in meinem Fall schwierig und wenn sich dann solche Dinge finden, bin ich zutiefst erschüttert.

Ich habe natürlich über die Therapie einen Einblick bekommen und eine Ahnung, wie ich so „perfektionistisch“ wurde aber das ändert nichts daran, dass ich mich außer stande sehe, anders zu fühlen und zu denken!

Ich kann es nicht ändern, dass ich sofort anfange Fehleranalysen zu betreiben.

Wie könnte man bewusst dem entgegenwirken? Ich versuche ja mein Bestes, indem ich die Kontakte weiter halte und so tue, als würden mich diese Themen nicht mehr so beschäftigen, was für mich ein großer Schritt ist aber letztendlich verhalte ich mich dann in manchen Situationen seltsam.

Grüße

Übung
Hi Vampy!

Es ist für mich kein Widerspruch, dass du meinst, die Fehler, die du bei anderen siehst hätten mit dir nichts zu tun.
Auch nicht, dass du mit dir selbst sehr kritisch bist.

Auch was du in dieser Antwort geschrieben hattest, unterlag einer strengen Wertung: Menschen, die oben stehen und zu denen du aufschauen möchtest und Menschen, die unten stehen und denen du keinen Respekt mehr entgegenbringen kannst.

Ich versuche im Moment, zwei Dinge zu lernen: Toleranz gegenüber den Menschen, die anders sind und Dinge nicht mehr zu bewerten.
Nicht, dass ich noch nie tolerant war, aber ich will wirklich jeden Menschen so annehmen können, wie er ist. Dafür muss ich viel loslassen, v.a. von meinem Wertesystem.

Häufig wertet man sich ja selbst damit auf, wenn man jemand anderen abwertet. Und da bin ich eben sofort wieder bei mir. Das hat also mehr mit mir zu tun, wenn ich jemand bewerte, als mit dem anderen.

Wenn du es lernen willst, musst du üben, so ist das beim Lernen.

Übe es, die Dinge zu nehmen, wie sie sind und nicht in gut und schlecht einzuteilen.

Natürlich sollst du dich nicht mit Dingen oder Menschen umgeben, bei denen du dich nicht wohlfühlst. Aber lass die Dinge so, wie sie sind.

Fang die Übung bei kleinen Dingen an. Es ist eine interessante Erfahrung zu sehen, wie man sich dabei selbst verändert.

LiebeGrüßeChrisTine

Wenn du selbst darunter nicht leidest, dann ist es vollkommen in Ordnung, mehr mit sich und dem Partner zu sein, als mit anderen Menschen. Ich denke, man muss es auch aushalten, mit sich selbst allein zu sein. Die wenigsten Menschen können das und versuchen sich mit „Freunden“ und Bekannten permanent abzulenken. Vermutlich sind deine Gedanken zu diesen Menschen nicht so unrichtig, auch ich hätte damit Mühe, wenn eine Freundin sich beispielsweise so verhält, wie du es beschrieben hast.

Möglicherweise steckst du auch in einer Umbruchphase, wo alte Kontakte nicht mehr dem entsprechen, was du geworden bist.

Hallo Vampy,

Nach C.G. Jung sind wir Menschen eingeteilt in 4 Funktions-Typen: Fuehltyp/ Denktyp/ Realtyp und Intuitionstyp.D.h. dass einer dieser 4 Funktionen unsere Hauptfunktion ist.Was von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Wenn wir leben nach unsere Hauptfunktion sind wir meistens erfolgreicher und gluecklicher als wenn wir uns leiten lassen von einer „Nebenfunktion“. Ebenso wie ein linkshaendiger Tennisspieler linkshaendig besser spielt als rechtshaendig. Allerdings ist es gar nicht so leicht um heraus zu finden welche Hauptfunktion einem eigen ist. Natuerlich gibt es kaum Menschen die ein reiner Typ sind.
Beim Lesen deiner UP, Vampy, vermute ich, dass du ein Fuehltyp bist. Und zwar eher introvertiert. (Ja, ja ich weiss, ich begebe mich auf Glatteis). Fuer ein Fuehltyp ist es durchaus normal, dass er alles nach „Gut“ = Lust, oder „Schlecht“ = Unlust einstuft.
Man ist eben so wie man ist.

Gruss: Ge-es

Hallo Shannon,

habe grinsen muessen bei deinem Schreibtalent. Erfrischend!

Gruss: Ge-es

@ Ge-es
Hallo Ge-es,

nach genauer Beschäftigung mit dem Thema Fühltyp und introvertiert, muss ich zugeben, dass mir das alles doch sehr bekannt vorkommt. Der Großteil meiner Freundschaft spielt sich intensiv in meinem Kopf ab. Wobei meine diss. Störung/Realitätsabkehr das wohlmöglich noch verstärkt.

Wirklich nachteilig ist das aber in dem Sinne, dass man erwartet, die Freunde wären tatsächlich anwesend im Kopf aber letztendlich bekommen sie ja nur den kleinen Bruchteil der nach außen dringt. Deshalb bin ich mir eben nie sicher ob Menschen, die ich als Freunde sehe, mich auch als Freundin betrachten. ^^

Dein Beitrag hat mir sehr geholfen, danke.

^V^

@ Frau Weber
Hallo Frau Weber,

ich leide eben doch darunter, weil ich oft merke, dass meine Bilderbuchwelt mit der Realität nicht so gut harmoniert oder vor allem dann, wenn die Realität beginnt, meine Bildchen anzugreifen. Irgendwie muss man sich ja innere Rückzugsorte bewahren. Ich bin auch oft einsam oder merke, dass mir etwas fehlt. Ich kann eben nicht immer meinen Freund fragen, ob dieses oder jenes Kleid besser aussieht oder eben ganz normale Frauendinge. Ich glaube auch, dass ich mich in den letzten Jahren durch die viele Therapie sehr verändert habe (wie du sagst Umbruchphase) und der Prozeß geht ja immer weiter.Ich bin jedenfalls der MEinung, dass man sich ständig entwickeln sollte.

Meinen Partner verunsichert das auch sehr. Seiner Meinung nach bewege ich mich zu schnell und überfordere ihn mit meiner Erwartung an ihn, sich genauso ständig mit seiner Psyche und seinen Schwächen auseinanderzusetzen. Vielleicht ist das bei Freunden ähnlich, dass sie das so nicht können oder wollen.

Liebe Grüße

^V^

@Flaschenpost
Liebe Christine,

vielleicht habe ich das bl-typische Schwarz-Weiß-Denken doch nicht ganz ablegen können (strenge Wertung). Dinge nicht zu bewerten hat für mich irgendwie einen seltsamen Beigeschmack. Ich stelle mir gerade ganz willkürlich ein leeres Gefäß vor, das keine Meinung mehr hat. Ich lege jedoch sehr viel Wert darauf, meine eigene Meinung zu haben und auch zu vertreten, bin aber nicht immun gegen Umstimmung. *g*
Jeden Menschen so annehmen, wie er ist, auch da bekomme ich komische Gefühle, denn man kann sich zwar vieles einreden aber nicht jeder sollte so bleiben wie er ist. Manchmal finde ich Veränderungswünsche nicht mal so unangebracht, erzwingen kann man das natürlich nicht, da hast du recht. Ich für meinen Teil nenne bei mir was du annehmen nennst Resignation. Ich versuche nicht mehr alle Menschen zu verstehen und da unendlich viel Mühe reinzustecken, denn das ist ein Fass ohne Boden. Wohlmöglich bin ich einfach zu vielen Frauen begegnet, die sich beim Annehmen einfach aller Menschen vollends der Selbstaufgabe verschrieben haben und habe deshalb gerade solche Assoziationen. *g*

Liebe Grüße

V.

@Blumenkind
Liebes Blumenkind,

es tut immer gut, auf Menschen zu treffen, denen es ähnlich geht, wer oder was davan auch immer das ist, was nicht normal ist. :smile:

Liebe Grüße

V.

@Jule
Liebe Jule,

leider ist es ja so, dass Leute, bei denen ich diese gewissen Eigenschaften entdecke, bis eben noch gute Freunde von mir waren, eben nicht nur flüchtige Bekannte. Mein Sammelsorium an guten Erinnerungen hält diesen für mich schwerwiegenden Fehlern trotzdem kaum stand, vielleicht weil sich eben soviel Freundschaft nur in meinem Kopf abspielt. :smile: Das Mädchen mit den Fotos z.B. ist eine meiner engsten Freundinnen gewesen bis dahin… oder ist sie noch, wenn ich die Fotosache erfolgreich verdränge. Wir sind durch dick und dünn gegangen. Doch ihre Wünsche immerzu Aufmerksamkeit von Männern zu erlangen, auch tw. mit ihnen zu spielen, sich ständig fotografieren zu lassen, haben umso schmerzhafter mein Bild von ihr als super ideale Freundin (mit kleineren Fehlerchen *g*) geschädigt. Ich habe eine große Abneigung gegen Frauen, bei denen Aussehen und Aufmerksamkeit absolut im Vordergrund stehen. Ich selber schmink mich auch ab und zu aber ich weiß, dass andere Dinge wichtig sind und das eben eine Nebensächlichkeit ist.
Doch wo findet man heutzutage Frauen in meinem Alter, die das auch so sehen? oO

Liebe Grüße

V.

@Shannon
Liebe Shannon,

ich glaube ja auch seit Jahren schon an die/den Richtige(n), doch habe ich so eine Ahnung, dass das naiv sein könnte wie der Glaube an Märchenprinzen. :smile: Ich weiß eben nicht ob meine ganzen Ansprüche vielleicht nicht doch unrealistisch sind. Einzeln mögen diese Dinge ja verständlich sein aber wenn du sooo viele Eigenschaften nicht leiden und ertragen kannst, geht die Chance gegen 0 jemanden zu finden, der all das erfüllen kann.

Schon alleine, dass ich eine Freundin suche, die wirklich da ist aber sich nicht so oft meldet ist wohlmöglich nicht realistisch. Das würde ja heißen, sie müsste immer dann verfügbar sein, wenn ICH es so will, was für mich sehr einseitig und egoistisch klingt. Würde sie sich nie melden, würde ich mich wahrscheinlich nicht genug beachtet fühlen und der Kontakt würde im Sand verlaufen wie so oft. Und so fort *g* Du siehst also das Problem an der Sache… :smiley:

Ganz liebe Grüße

V.

Ps: Jetzt ist aber wirklich ein Knoten in meinem Kopf

Dabei fällt mir auf:
Liebe Vanessa!

vielleicht habe ich das bl-typische Schwarz-Weiß-Denken doch
nicht ganz ablegen können (strenge Wertung).

Nicht, dass ich dich da nicht verstehen könnte, ich bin auch sehr polar strukturiert und versuche, mehr die Mitte zu finden.

Dinge nicht zu
bewerten hat für mich irgendwie einen seltsamen Beigeschmack.
Ich stelle mir gerade ganz willkürlich ein leeres Gefäß vor,
das keine Meinung mehr hat. Ich lege jedoch sehr viel Wert
darauf, meine eigene Meinung zu haben und auch zu vertreten,
bin aber nicht immun gegen Umstimmung. *g*

Und ich denke, dass man hier eine Balance finden kann. Nicht bewerten heißt ja nicht, gar keine Meinung zu haben. Man kann Dinge aber einfach auch nur wahrnehmen und beschreiben, und man kann sagen „Ich sehe das anders, ich würde das anders machen“.

Ich glaube auch, dass jeder Mensch nachvollziehbare Gründe hat für das, was er denkt und tut und deshalb nicht als ‚gut‘ oder ‚schlecht‘ eingestuft werden muss.

Jeden Menschen so annehmen, wie er ist, auch da bekomme ich
komische Gefühle, denn man kann sich zwar vieles einreden aber
nicht jeder sollte so bleiben wie er ist.

Das ist doch aber nicht dasselbe. Wenn deine Freundin Nacktbilder macht, dann akzeptier bspw. dass sie Gründe hat, warum sie das tut. Es ist doch ihr Leben. Wenn du erkennst, das dahinter eine Gefallsucht steht, die auf ihrem mangelnden Selbstwertgefühl beruht, dann rede ruhig mit ihr darüber.
Aber wenn sie sich dann nicht ändern will, dann lass sie. Sie hat als Mensch trotzdem Respekt verdient.
Ich meine: Kannst du dich denn verändern? Nee, du bleibst bei deinem „Gut und Schlecht“. Das find ich nicht so toll. Muss ich dich deshalb als Mensch abwerten. Ich finde nein!

Manchmal finde ich
Veränderungswünsche nicht mal so unangebracht, erzwingen kann
man das natürlich nicht, da hast du recht. Ich für meinen Teil
nenne bei mir was du annehmen nennst Resignation.

Hörst du an den Worten nicht schon, dass das zwei völlig unterschiedliche Dinge sind?

Ich versuche
nicht mehr alle Menschen zu verstehen und da unendlich viel
Mühe reinzustecken, denn das ist ein Fass ohne Boden.
Wohlmöglich bin ich einfach zu vielen Frauen begegnet, die
sich beim Annehmen einfach aller Menschen vollends der
Selbstaufgabe verschrieben haben und habe deshalb gerade
solche Assoziationen. *g*

Jo, du hast immer wieder sofort ein Extrembeispiel zur Hand.
Menschen annehmen heißt für dich gleich Resignation, ist auch so ein Beispiel.

Also, ich finde, wenn du solch ein Problem hast mit der Vielfalt menschlicher Persönlichkeiten, warum willst du denn dann Kontakte?

Probier doch mal loszulassen, Fünfe grade sein zu lassen, das kann ein total entspanntes Leben geben. Du bist doch auch nur für dein Leben zuständig, und nicht dafür, dass andere nach deinen Maßstäben leben und glücklich werden.

Wie siehts aus? Ich finde die Unterhaltung mit dir äußerst spannend!

LiebeGrüßeChrisTine

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