Mein Mann hat Depressionen - ich packs' nicht mehr

Ist hier wahrscheinlich eine ungewöhnliche Art der Problembewältigung - aber ich schaffe das alleine nicht mehr…

Ich kann die Depressionen meines Mannes zur Zeit einfach nicht akzeptieren - womit ich ihm sicher nicht helfe. Je mehr er sich hängen lässt (er hat ja Depressionen…) desto aggresiver werde ich.

Ich suche einfach nur jemanden, mit dem ich mich (anonym - deswegen auch der blöde Nick :o) ) austauschen kann, der mich vielleicht vom Krankheitsbild eines Depresiven überzeugen kann und mich emotional wieder auf den Teppich holen kann.

Freue mich über jede ernstgemeinte Mail

Hallo Chrisma,

vielleicht kann ich dir helfen, ich bin ein Mann mit Depressionen und meine Frau hat dein Schicksal nun schon 6 Jahre geteilt.

Ich kann die Depressionen meines Mannes zur Zeit einfach nicht
akzeptieren - womit ich ihm sicher nicht helfe. Je mehr er
sich hängen lässt (er hat ja Depressionen…) desto aggresiver
werde ich.

Vorab, DU kannst ihm nicht helfen!!!
Versuche einfach DU selbst zu bleiben, bleibe du die normale Welt da draußen. Pass dich ihm nicht an. Sei einfach normal da.

Ich suche einfach nur jemanden, mit dem ich mich (anonym -
deswegen auch der blöde Nick :o) ) austauschen kann, der
mich vielleicht vom Krankheitsbild eines Depresiven überzeugen
kann und mich emotional wieder auf den Teppich holen kann.

Und das wird dir auch nicht helfen. dein Mann hat seine Emotionen eingesperrt, wirst dua uf den Teppich geholt, dann sperrst du deine Emotionen auch ein!
gruss

winkel

Hallo Winkel,
vielen Dank erstmal für deine Offenheit!
Aber…

vielleicht kann ich dir helfen, ich bin ein Mann mit
Depressionen und meine Frau hat dein Schicksal nun schon 6
Jahre geteilt.

Ich weiss nicht, ob ich so stark wie deine Frau bin. Dass es Depressionen sind ist seit etwa 4 Monaten ärztlich bestätigt. Erste Anzeichen gab es aber schon im Jahr unseres Kennenlernens 1998 - nur damals wusste ich nicht was auf mich zukommt…

Vorab, DU kannst ihm nicht helfen!!!
Versuche einfach DU selbst zu bleiben, bleibe du die normale
Welt da draußen. Pass dich ihm nicht an. Sei einfach normal
da.

Wie soll ich ich selbst bleiben - ich kann ihn doch nicht ignorieren. Auch haben wir ein gemeinsames Kind und momentan konzentriert sich meine ganze Liebe auf diesen (und dann fühlt er sich wieder zurückgesetzt…)

Und das wird dir auch nicht helfen. dein Mann hat seine
Emotionen eingesperrt, wirst dua uf den Teppich geholt, dann
sperrst du deine Emotionen auch ein!

Ich möchte meine Emotionen nicht einsperren. Im Gegensatz zu ihm muss ich REDEN, nein, ich könnte meine Emotionen z.Zt. eher rausSCHREIEN. Nur möchte ich das mit den Richtigen tun. Mit jemandem, der weiss um was es geht und nicht sagt „…lass dich scheiden…“

Hi Chrisma,

Ich weiss nicht, ob ich so stark wie deine Frau bin. Dass es
Depressionen sind ist seit etwa 4 Monaten ärztlich bestätigt.

Du bist so stark!

Erste Anzeichen gab es aber schon im Jahr unseres
Kennenlernens 1998 - nur damals wusste ich nicht was auf mich
zukommt…

Leider ist das so. Jeder kann sofort über alle möglichen Krankheiten mitreden. Jeder weiss etwas über Herzinfarkte, aber Depressionen …

Wie soll ich ich selbst bleiben - ich kann ihn doch nicht
ignorieren. Auch haben wir ein gemeinsames Kind und momentan
konzentriert sich meine ganze Liebe auf diesen (und dann fühlt
er sich wieder zurückgesetzt…)

Erstmal: du selbst bleiben heißt: dich nicht ihm anpassen, nicht aus vermeintlicher Hilfe zulassen, was du sonst nicht zulassen würdest. Keine Zugeständnisse oder Konzessionen gegenüber seiner Krankheit machen.

Ich will nicht verhehlen, daß diese Zuwendung zum gemeinsamen Kind erschwerend wirken kann, da ihm ein Teil der schwer errungenen Liebe genommen wird. Gib ihm das Kind, versuche ihm zu zeigen, daß er hier Verantwortung hat und auch übernehmen muss.

Ich möchte meine Emotionen nicht einsperren. Im Gegensatz zu
ihm muss ich REDEN, nein, ich könnte meine Emotionen z.Zt.
eher rausSCHREIEN. Nur möchte ich das mit den Richtigen tun.
Mit jemandem, der weiss um was es geht und nicht sagt „…lass
dich scheiden…“

Was soll jemand sagen, der unendlich liebt, aber „alles falsch“ gemacht hat? er möchte dich von der Last befreien, die er im Moment unendlich spürt! Er kann sich nicht wehren, er hat keine Argumente für/gegen Dich oder für/gegen sich. Im „Normalem“ hilft einem hier das Gefühl „Wut, Aggression, Hass Liebe“ stell dir vor, er kennt diese nur noch beim Namen, weiß aber nichts mit dem Kribbeln im Bauch anzufangen!

Meiner Frau hat übrigens geholfen in Angehörigengruppen zu gehen.
Diese findest du in Kliniken oder Tageskliniken in deiner Nähe. du kannst du unter mständen auch hingehen, wenn du dort keinen angehörigen hast/hattest.

Bzw. hat meine Frau bei einem neurologen „begleitende“ Sitzungen gehabt.
gruss
winkel

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Hallo Chrisma,
Ich habe lange überlegt, was ich dir schreiben soll, denn ich kann dir keine Lösungsmöglichkeiten anbieten. Depressive Erkrankungen machen Angehörige auch erst mal ein Stück hilflos, denn du möchtest helfen, aber kannnst es nicht.
Viele Partner verzweifeln irgendwann und trennen sich, um sich selbst zu schützen, denn die Belastung ist oft so groß, dass sie oft selber krank werden. In deiner momentanen Situation ist es verständlich, dass du agressiv reagierst, denn dein Mann kann dir in seiner Depression kein Partner sein; er ist eher der Bedürftige und eine Belastung für dich. Dir sollte aber auch bewußt sein, dass er zur Zeit nicht anders kann.
Ich weiss jetzt nicht, wie schwer die Depression deines Mannes ist, ob starke Schwankungen bestehen, es ihm zwischendurch auch besser geht.
Was du tun kannst, ist ihn darin zu unterstützen, dass alles getan wird, was therapeutisch möglich ist (Psychotherapie, Antidepressiva etc.).
Da man heute noch nicht genau weiss, wie eine Depression entsteht und was da eigentlich genau passiert, würde ich auch versuchen nach potentiellen organischen Ursachen zu
forschen. Es gibt Erkrankungen, die eine depressive Erkrankung verursachen oder begünstigen können, die aber in der Regel bei der Diagnostik nicht berücksichtigt werden.
Diese sind die Zölikie und das Leaky-Gut-Syndrom. Es mag noch Andere geben, aber diese beiden Beispiele sind mir aus der Praxis bekannt. Bei der Zöliakie (Unverträglichkeit von
Gluten, das im Getreide enthalten ist) z.B. ist es so, dass hier oft viele Jahre vergehen, bis die richtige Diagnose gestellt wird.
Ich will dir hier keine falschen Hoffnungen machen. Die Wahrscheinlichkeit, dass hier eine mögliche (behandelbare) Ursache gefunden wird ist nicht sehr groß, aber wenn es so ist,
dann kann man sehr gut etwas machen.
Gruß
Crotalus

Diagnoseschwierigkeiten
Hallo Crotalus,

Nur eine kleine Anmerkung

Es gibt Erkrankungen, die eine depressive Erkrankung
verursachen oder begünstigen können,

Ist völlig richtig.

die aber in der Regel bei
der Diagnostik nicht berücksichtigt werden.

Dies ist nicht korrekt, ich weiss nicht, wie Du zu so einer Behauptung gelangst, aber bereits die Diagnose einer Major Depression (beispielsweise) oder einer anderen affektiven Störung beinhaltet den Ausschluss der eines medizinischen Krankheitsfaktors oder der direkten Wirkung einer Substanz oder eines Toxins.
Die Hinweise auf eine medizinische Verursachung sind wertvoll - aber es ist nicht gut, hier eine Pauschalisierung im Hinblick auf mögliche Diagnosen zu betreiben. Ein Angriff auf die Diagnostiker ist hier implizit wohl zu erkennen, aber sei Dir gewiss, daß bei jeder psychiatrischen oder pathopsychologischen Vorstellung oobligate medizinische Untersuchungen von einem Facharzt durchgeführt werden.

Hier zur Erinnerung die vollständigen Kriterien der Major Depression, die beispielhaft verwendet werden für die Affektiven Störungen.

Die Major Depression besitzt folgende DSM-IV-Kriterien:
A.
Mindestens fünf der folgenden Symptome bestehen während derselben Zwei-Wochen-Periode und stellen eine Änderung gegenüber der vorher bestehenden Leistungsfähigkeit dar; mindestens eines der Symptome ist entweder (1) Depressive Verstimmung oder (2) Verlust an Interesse oder Freude.
Beachte: Auszuschließen sind Symptome, die eindeutig durch einen medizinischen Krankheitsfaktor, stimmungsinkongruenten Wahn oder Halluzinationen bedingt sind.

Depressive Verstimmung an fast allen Tagen, für die meiste Zeit des Tages, vom Betoffenen selbst berichtet (z. B. fühlt sich traurig oder leer) oder von anderen beobachtet (z. B. erscheint den Tränen nahe). (Beachte: kann bei Kindern und Jugendlichen auch reizbare Stimmung sein).
Anmerkungen:
Eine den ganzen Tag anhaltende depressive Verstimmung ist kaum zu beobachten, da oftmals der Alltag depressiver Patienten auch durch Phasen normaler Emotionalität durchzogen ist. Depressive Phasen treten im Allgemeinen eher innerhalb kritischer sozialer Situationen mit großer Individualität auf, so z. B. beim Betrachten von Familien-Alben möglicherweise ebenso wie bei Besuchen etc.

Deutlich vermindertes Interesse oder Freude an allen oder fast allen Aktivitäten, an fast allen Tagen, für die meiste Zeit des Tages (entweder nach subjektivem Ermessen oder von anderen beobachtet).
Anmerkungen:
Das sog. verminderte Interesse ist so zu interpretieren, daß der soziale Aufforderungscharakter für ein Ansprechen des Patienten zu schwach ist.

Deutlicher Gewichtsverlust ohne Diät oder Gewichtszunahme (mehr als 5% der Körpergewichtes in einem Monat) oder verminderter oder gesteigerter Appetit an fast allen Tagen. Beachte: Bei Kindern ist das Ausbleiben der zu erwartenden Gewichtszunahme zu berücksichtigen.
Anmerkungen:
Die Literatur zu dieser Symptomatik berichtet von einer Gewichtszunahme durch einen gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus der Patienten. So bemerkt der Patient, daß sich eine Müdigkeit während der Verdauungsvorgänge einstellt und löst durch die nächtliche Einnahme hochkalorisierter Nahrung Schlaf aus. Dadurch löst der Patient zwar sein Schlafproblem, nimmt jedoch an Gewicht zu.

Schlaflosigkeit oder vermehrter Schlaf an fast allen Tagen.
Anmerkungen:
Als Schlafstörungen werden z. B. Einschlaf- oder Durchschlafstörungen bezeichnet. Oftmals bedeutet für die davon betroffenen Patienten ein frei wählbarer Tagesablauf eine große Erleichterung, denn häufig grübeln sie nächtens über ihre Probleme und gelangen erst in den frühen Morgenstunden in den Schlaf – aber zu dieser Zeit müssen sie dann schon bald wieder aufstehen. Es zeigte sich, daß Jet-Lag bei Depressionspatienten viele Tage ein Fehlen der Symptome bewirkt, diese Ergebnisse lassen vermuten, daß der Schlaf-Wach-Rythmus eine große Bedeutung für die Depression zu heben scheint.

Psychomotorische Unruhe oder Verlangsamung an fast allen Tagen (durch andere beobachtbar, nicht nur das subjektive Gefühl von Rastlosigkeit oder Verlangsamung).
Anmerkung:
Die Verlangsamung bezieht sich auf viele verschiedene motorische Bereiche, von langsamen Bewegungen, leisem Sprechen über geringen Aufdruck beim Schreiben mit Stiften bis hin zu reduzierter Mimik und Gestik.

Müdigkeit oder Energieverlust an fast allen Tagen.
Anmerkung:
Dies ist im Wesentlichen die Konsequenz aus den vorstehenden Symptomen.

Gefühle von Wertlosigkeit oder übermäßige oder unangemessene Schuldgefühle (die auch wahnhaftes Ausmaß annehmen können) an fast allen Tagen (nicht nur Selbstvorwürfe oder Schuldgefühle wegen des Krankseins).
Anmerkungen:
Hier zeigen sich kognitiv die klassischen Muster der Deevaluation von sich selbst.

Verminderte Fähigkeit zu denken oder sich zu konzentrieren oder verringerte Entscheidungsfähgkeit an fast allen Tagen (entweder nach subjektivem Ermessen oder von anderen beobachtet).
Anmerkungen:
Hier zeigen sich Probleme bei den exekutiven Kontrollfunktionen und bei der Planung komplexer Handlungen – dies sollte so verstanden werden, daß bei einfachen Aufgaben nicht unbedingt Schwierigkeiten auftreten müssen, aber daß diese z. B. dann beobachtbar sind, wenn viele Dinge „gleichzeitig“ erledigt werden sollen. Die Patienten kapitulieren dann eher.

Wiederkehrende Gedanken an den Tod (nicht nur Angst vor dem Sterben), wiederkehrende Suizidvorstellungen ohne genauen Plan, tatsächlicher Suizidversuch oder genaue Planung eines Suizids.
Anmerkungen:
Dieses Symptom tritt sehr häufig auf, eine besondere Herausforderung bildet für den Therapeuten die Tatsache, daß nicht unmittelbar ersichtlich ist, ob hier eine ernste Absicht oder ein Appell an die Umwelt ausgedrückt wird. Allgemein treten Suizide nicht während der Phasen extremer depressiver Verstimmung auf, sondern immer nur dann, wenn es dem Patienten besser geht.

B.
Die Symptome erfüllen nicht die Kriterien einer Gemischten Episode.

C.
Die Sympome verursachen in klinisch bedeuteutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder andern wichtigen Funktionsbereichen.

D.
Die Symptome gehen nicht auf die direkte körperliche Wirkung einer Substanz (z. B. Droge, Medikament) oder eines medizinischen Krankheitsfaktors (z. B. Hypothyreose) zurück.

E.
Die Symptome können nicht besser durch Einfache Trauer erklärt werden, d. h. nach dem Verlust einer geliebten Person dauern die Symptome länger als zwei Monate an oder sie sind durch deutliche Funktionsbeeinträchtigungen, krankhafte Wertlosigkeitsvorstellungen, Suizidgedanken, psychotische Symptome oder psychomotorische Verlangsamung charakterisiert.

MfG,
Der Captain

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die aber in der Regel bei
der Diagnostik nicht berücksichtigt werden.

Dies ist nicht korrekt, ich weiss nicht, wie Du zu so einer
Behauptung gelangst, aber bereits die Diagnose einer Major
Depression (beispielsweise) oder einer anderen affektiven
Störung beinhaltet den Ausschluss der eines medizinischen
Krankheitsfaktors oder der direkten Wirkung einer Substanz
oder eines Toxins.
Die Hinweise auf eine medizinische Verursachung sind wertvoll

  • aber es ist nicht gut, hier eine Pauschalisierung im
    Hinblick auf mögliche Diagnosen zu betreiben. Ein Angriff auf
    die Diagnostiker ist hier implizit wohl zu erkennen, aber sei
    Dir gewiss, daß bei jeder psychiatrischen oder
    pathopsychologischen Vorstellung oobligate medizinische
    Untersuchungen von einem Facharzt durchgeführt werden.

Hallo captain,
Ich möchte hierzu Prof. Vaitl, klinischer Psychologe an der Uni Giessen zitieren:

"Als erstes erschreckendes Resultat zeigte sich, dass der Zeitraum zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und der Diagnose im Durchschnitt 13 Jahre beträgt. In der Auswertung fiel auf, dass die psychischen Symptome (ursächlich führt vermutlich ein Mangel an entsprechenden Neurotransmittern, welcher aufgrund der Malabsorption durch den geschädigten Dünndarm besteht, zur Depressivität) als Leitsymptome angesehen wurden. Favorisiert werden Diagnosen wie Depression, Angstneurose etc. 1982 haben Hallert und Oerefeldt nachgewiesen,dass 21 % der Zöliakie-Patienten in der Psychiatrie vor der richtigen Diagnose hospitalisiert waren, von diesen 21 % wurde wiederum ein Drittel vorzeitig pensioniert und berentet.
In der Regel werden Patienten in einem akuten Stadium (Durchfall, Erbrechen, Gewichtsverlust, allgemeines Unwohlsein) rascher diagnostiziert. Zeigen sich die Symptome aber z.B. mit chronischer Müdigkeit (= uncharakteristische Beschwerden), so ist mit einer verzögerten Diagnose zu rechnen.
Die Zöliakie-Beschwerden wurden bei 66 % der Frauen und bei 26 % der Männer als seelisch bedingt erklärt. 38% der Frauen und 17% der Männer hatten Psychopharmaka verschrieben bekommen.
Unterschiede bei der Behandlung zeigen sich auch bei der Art der Symptome. Sind diese akut (wie oben beschrieben), so wurden bei 49 % diese als seelisch bedingt angesehen, 31 % erhielten Psychopharmaka und 14% suchten Hilfe in einer Psychotherapie. Äussern sich die Symptome chronisch (unspezifisch), so wurden sie in 67 % der Fälle als seelisch bedingt angesehen, 38 % erhielten Psychopharmaka und ebenfalls 14 % begaben sich in psychotherapeutische Behandlung.
Wo man die organische Ursache nicht gefunden hat, kommt es oftmals zu einer Abschiebung in die Psychotherapie. Prof. Dr. Vaitl besteht darauf, dass vor einer psychotherapeutischen Behandlung feststehen muss, dass die Ursache der Beschwerden wirklich eine psychische ist. Ist dies der Fall, dann muss die Psychotherapie auch Erfolge zeigen.
Gerade bei den nicht diagnostizierten Zöliakiepatienten zeigt sich aber, dass eine Psychotherapie nicht nur keinen Erfolg haben kann (denn die Ursache der Beschwerden wurde ja nicht erkannt!), sondern diese Therapie im Gegenteil sogar dazu führt, dass die Diagnoselatenz zunimmt.

Zahlenbeispiele:
Durchschnittlich vergehen 10 Jahre bis zur Diagnose, wenn Durchfälle vorliegen, aber 17 Jahre, wenn andere Symptome im Vordergrund stehen.
Haben die Betroffenen Psychopharmaka erhalten, so lag die Diagnoselatenz bei 20 Jahren.
Wurde Psychotherapie eingesetzt, so mussten die Betroffenen 16 Jahre auf die Diagnose warten."

das zur fachärztlichen Untersuchung

psychische Symtome bei Zölikie (Prof. Vaitl)

"Auszug aus der Tabelle: Prozentzahl der Patienten, die angaben, unter diesem Symptom zu leiden (alle Schweregrade von „ein wenig“ bis „sehr stark“). Die psychischen Symptome bei Zöliakie lassen sich als psychovegetatives Erschöpfungssyndrom beschreiben.

Reizbarkeit 82,2 %
Verletzlichkeit in Gefühlsdingen 76,5 %
Nervosität/inneres Zittern 74,4 %
Konzentrationsschwierigkeiten 73,7 %
unruhiger Schlaf 72,1 %
gespannt-aufgeregt 70,9 %
energielos, verlangsamt 68,0 %
Gedächtnisschwierigkeiten 67,6 %
Angst um Körper 66,1 %
alles ist anstrengend 65,4 %
zu viele Sorgen 64,6 %
allzu kritisch gegenüber anderen 64,0 %
Schwierigkeiten, etwas anzufangen 59,8 %
Entscheidungsschwierigkeiten 58,4 %
Teilnahmslosigkeit 57,0 %
Einschlafschwierigkeiten 55,9 %
Neigung zum Weinen 55,9 %
unangenehme Gedanken 54,9 %
Abnahme der Freude an der Sexualität 53,7 %
Gedanken an den Tod 53,3 %
Einsamkeitsgefühle 53,1 %
Selbstvorwürfe 51,7 %
Minderwertigkeitsgefühle 50,8 %
Schwermut 50,3 %
Hoffnungslosigkeit 48,3 %
Einsamkeit in Gesellschaft 47,8 %
Leere im Kopf 47,2 %
Mangel an Anerkennung 46,9 %
frühes Erwachen am Morgen 46,1 %
Abneigung gegen Menschenmengen 44,9 %
Gefühlsausbrüche (unbeherrschbare) 44,7 %
starke Ruhelosigkeit 44,1 %
Interesselosigkeit 43,3 %

Gruß
Crotalus

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Hallo Chrisma,

aus eigener Erfahrung, bei mir ist es die Partnerin, die unter dieser Krankheit leidet, kann ich sehr gut nachvollziehen was Du durchmachst.

Leider kann man Dir dabei nur sehr begrenzt helfen, auf die Ferne sowieso kaum. Tröstende Worte helfen Dir ja bestimmt nicht weiter…

Einen Tipp habe ich aber doch: Kennst Du die Webseite:
http://www.kompetenznetz-depression.de/ ?

Dort findest Du viele wertvolle Infos zum Thema und vorallem ein Forum, wo sich Betroffene (sowohl Patienten, als auch Angehörige) austauschen. Eine wirklich hilfreiche Website.

Gruß
Werner

Hi Chrisma,

ich habe mal ein paar Links auf die Schnelle herausgesucht, die zu Depressionen Informationen, Foren und Chats anbieten. Wie gut die Adressen sind bzw. wie gut sie Dir und / oder Deinem Mann tun, müßtest Du selbst herausfinden.

Wenige Seiten kenne ich und finde ich recht gut.

Ich habe nach Depressionen, Depressionen + Foren, Depressionen + Chat sowie nach Depressionen und Männer gesucht.

Es wäre gut, auch Deinen Mann auf diese Seiten zu locken. Möglicherweise tut es ihm gut, wenn er sich mit Leidensgenossen unterhalten kann, die ihm eine Stütze geben können, Hilfe zur Selbsthilfe leisten können. Ebenso gibt es auch Seiten für Angehörige von Depressiven.

Ciao,
Romana

http://www.panik-attacken.de/toplist/index.php
http://www.schwarze-rose.de/
http://community.netdoktor.com/ccs/de/depression/sup…
http://communities.msn.de/15a0o
http://www.plinsel.de/
http://www.depression.ch/
http://www.med-online.de/med0006/14Depressionen.html
http://mitglied.lycos.de/cycle/
http://www.denkepositiv.com/frameset.html
http://www.beratung-therapie.de/krankheitsbilder/dep…
http://www.meine-gesundheit.de/krank/texte/depress.htm
http://www.medicine-worldwide.de/krankheiten/psychis…
http://team.solution.de/gsf/kuckuck/depress.html
http://www.depression.de/
http://www.depressions-sprechstunde.de/
http://www.kompetenznetz-depression.de/
http://www.nein-zur-depression.at/
http://www.nur-ruhe.de/
http://www.rein-ins-leben.de/default.asp
http://www.beepworld.de/members13/eolion/
http://www.kasimone.de/
http://tiger.stefhaus.de/
http://www.manisch-depressiv.de/
http://www.verein-horizonte.de/dieseiten/wichtigeadr…
http://www.uni-karlsruhe.de/~ueki/Seite07.htm
http://www.depress-online.de/
http://www.ahc-net.at/fach/diagnose/daten/depression…
http://www.suicideinfo.org/german/depression.htm
http://www.psychotipps.com/Depressionen.html
http://www.surfertreff.de/psycho/
http://www.angstnetz.de/1-navagation.htm
http://communities.msn.at/7uqpkfrl1sbbui81hv6mqgakm6
http://www.verein-horizonte.de/dieseiten/dielinks.htm
http://communities.msn.at/DieCommzuDepressionen
http://www.verlustangst.de/literatur.html
http://www.gesundheitsgespraech.de/Archiv/010901_Bew…
http://www.gesund-infos.de/categories.php?op=newinde…
http://gewi.kfunigraz.ac.at/~martin/projektx.htm
http://communities.msn.de/6dnt9748srh80iikt32q1ai8n3
http://www.infoline.at/maennergesundheit/depression-…
http://www.psychotherapie.de/psychotherapie/depressi…
http://www.3sat.de/3satframe.php3?a=1&url=http://www…
http://www.netdoktor.de/feature/depression_maenner.htm
http://www.med1.de/Forum/Psychologie/2924/
http://medi-report.de/nachrichten/2000/04/20000403-0…
http://www.aerztezeitung.de/medizin/depressionen/
http://www.3sat.de/3satframe.php3?a=1&url=http://www…
http://ourworld.compuserve.com/homepages/humgresch/D…
http://www.psychiatrie-aktuell.de/news/detail_fachfo…?..
http://www.maennerdepression.ch/hot_d.html
http://www.depression.ch/spezformen/maenner_d.html
http://www.gesundheit.co.at/2000/05/3.htm
http://www.uni-kiel.de/zif/researcd.htm
http://mitglied.lycos.de/NeurologePsychiater/depress…

Hi Chrisma,

aus unerklärlichen Gründen funktionieren manche Links nun nicht. Ich poste also die Links doppelt. Bei der Gelegenheit mag ich Dich noch auf Nike’s Linkliste hier im Psychologiebrett hinweisen. Da gibt es sicherlich auch noch hilfreiche Tipps.

Ciao,
Romana

http://www.panik-attacken.de/toplist/index.php
http://www.schwarze-rose.de/
http://community.netdoktor.com/ccs/de/depression/sup…
http://communities.msn.de/15a0o
http://www.plinsel.de/
http://www.depression.ch/
http://www.med-online.de/med0006/14Depressionen.html
http://mitglied.lycos.de/cycle/
http://www.denkepositiv.com/frameset.html
http://www.beratung-therapie.de/krankheitsbilder/dep…
http://www.meine-gesundheit.de/krank/texte/depress.htm
http://www.medicine-worldwide.de/krankheiten/psychis…
http://team.solution.de/gsf/kuckuck/depress.html
http://www.depression.de/
http://www.depressions-sprechstunde.de/
http://www.kompetenznetz-depression.de/
http://www.nein-zur-depression.at/
http://www.nur-ruhe.de/
http://www.rein-ins-leben.de/default.asp
http://www.beepworld.de/members13/eolion/
http://www.kasimone.de/
http://tiger.stefhaus.de/
http://www.manisch-depressiv.de/
http://www.verein-horizonte.de/dieseiten/wichtigeadr…
http://www.uni-karlsruhe.de/~ueki/Seite07.htm
http://www.depress-online.de/
http://www.ahc-net.at/fach/diagnose/daten/depression…
http://www.suicideinfo.org/german/depression.htm
http://www.psychotipps.com/Depressionen.html
http://www.surfertreff.de/psycho/
http://www.angstnetz.de/1-navagation.htm
http://communities. http://www.verein-horizonte.de/dieseiten/dielinks.htm msn.at/7uqpkfrl1sbbui81hv6mqgakm6
http://communities.msn.at/DieCommzuDepressionen
http://www.verlustangst.de/literatur.html
http://www.gesundheitsgespraech.de/Archiv/010901_Bew…
http://www.gesund-infos.de/categories.php?op=newinde…
http://gewi.kfunigraz.ac.at/~martin/projektx.htm
http://communities.msn.de/6dnt9748srh80iikt32q1ai8n3
http://www.infoline.at/maennergesundheit/depression-…
http://www.psychotherapie.de/psychotherapie/depressi…
http://www.3sat.de/3satframe.php3?a=1&url=http://www…
http://www.netdoktor.de/feature/depression_maenner.htm
http://www.med1.de/Forum/Psychologie/2924/
http://medi-report.de/nachrichten/2000/04/20000403-0…
http://www.aerztezeitung.de/medizin/depressionen/
http://www.3sat.de/3satframe.php3?a=1&url=http://www…
http://ourworld.compuserve.com/homepages/humgresch/D…
http://www.psychiatrie-aktuell.de/news/detail_fachfo…
http://www.maennerdepression.ch/hot_d.html
http://www.depression.ch/spezformen/maenner_d.html
http://www.gesundheit.co.at/2000/05/3.htm
http://www.uni-kiel.de/zif/researcd.htm
http://mitglied.lycos.de/NeurologePsychiater/depress…

Hallo Crotalus!

Sehr interessanter Artikel von Dir! Ich glaube allerdings, wir haben uns mißverstanden: ich meinte, daß eine korrekte Diagnose von Affektiven oder auch anderen psychischen Störungen bereits definitorisch einen medizinischen Krankheitsfaktor bzw. die direkte Einwirkung einer Substanz als Ursache ausschließt. Vaitl beschreibt dies in Deinem Text mit den entsprechenden Auswirkungen treffend.

Werden bei bestimmten Erkrankungen (wie Du sie schilderst) Fehldiagnosen gestellt oder eine Erkrankung aufgrund diagnostischer Grenzen nicht als medizinisch erkannt, dann weist dies nicht auf die Qualität der Diagnostiker (in diesem Falle sind dies auch keine Psychologen, ondern Fachärzte), sondern auf den medizinischen Fortschritt hin. Lassen sich bei der von Dir geschilderten Zöliakie (die ich dann bei unzureichender Datenlage über die medizinischen Symptomatiken eigentlich weniger mit einem psychisch depressiven Symptombild als mehr mit einem Symptombild wie bei Eßstörungen in Verbindung bringen würde, wenn nicht die Mehrzahl der Patienten im Säuglings- und Kindheitsalter wären) differentialdiagnostisch keine weiteren Störungen oder Erkrankungen trennen, so kann zusätzlich sicherlich auch Komorbidität mit anderen Erkrankungen oder psychischen Störungen angenommen werden.

Vermutlich wolltest Du aber die Grenzen der Diagnostik aufzeigen, was Dir bei dem Beispiel gelingen mag, wenn die typischen-medizinisch-physiologischen Symptome vernachlässigt werden (es stellt sich die Frage, ob es sich um Zöliakie handelt [bzw. einheimische Sprue], wenn nicht im Laufe der Zeit die schweren Veränderungen der Dünndarmschleimhaut mit den typischen Mangelernährungserscheinungen und den chronisch-rezidivierdenden Durchfällen bei gleicher Nahrungszuführung auftreten).

Möglicherweise wolltest Du aber auch darauf hinweisen, daß die Diagnostik vorangetrieben werden sollte - und da gehen unsere Meinungen nicht auseinander, denn dies ist im Sinne des Patienten. Allerdings ist es schwierig, einen etwaigen Misstand anhand eines eher seltenen Beispiels aufzuzeigen, wie bei der Zöliakie - denn es sind leider häufig nicht die Psychologen, die einen solchen Patienten zunächst begutachten, sondern Ärzte, die nach eher oberflächlichen Kriterien eine „seelische“ Verursachung annehmen (hierzu kann z. B. die Angabe eder Geschlechtsasymmetire als Indiz dafür gelten, daß typische Diagnosekriterien nicht angewandt werden). Werden solche Patienten dann bei einem Psychologen vorstellig und verweisen auf die Überweisung von ihrem Hausarzt, dis oB ausweist, so muss dieser davon ausgehen, daß eine medizinische Verursachung zumindest nicht die Schwere der Symptom vollständig erklären kann. Und ich denke hier liegt dann eine typische Verzerrung vor, die zu den von Vaitl erklärten Misständen führen könnte.

Gruß,
Der Captain

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Ihr schweift ganz schön ab…
macht es euch was aus, das unter euch auszumachen, vielleicht per eMail? Würde mir echt helfen - Danke

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macht es euch was aus, das unter euch auszumachen, vielleicht
per eMail? Würde mir echt helfen - Danke

Du hast recht, aber es ist ein immer wieder zu beobachtendes Phänomen hier bei WWW, dass sich einige Leute gar nicht für das ursprüngliche Problem interessieren, sondern lieber in rechthaberischer Art und Weise eine Diskussion mit Leuten beginnen, die versuchen hilfreich zu sein.
Das nervt mich auch.
Gruß
Crotalus

Dito
Mit Rechthaberei hat der Hinweis meines ersten Postings zu diesem Threat nichts zu tun, sondern eher mit dem Hinweis, den ich in meinem zweiten Posting weiter erläuterte. Wenn Du dies als einen persönlichen Angriff werten möchtest, dann kann ich dies nicht verhindern, allerdings finden sich in meinen Texten keine entsprechenden Äußerungen.
Hier allerdings mit dem Vorwurf von Rechthaberei eine Diskussion zu beenden, anstatt sachlich zu bleiben oder eine e-mail-Kontaktaufnahme zu versuchen, beantwortet die Frage nach einer Selbstdisqualifikation Deinerseits sehr deutlich und wirkt reaktionär.

Es ist schade, daß ich Dich fälschlicherweise als eine Person eingestuft habe, die ein Interesse an der Meinung anderer Menschen hat. Eine Fortsetzung der Diskussion hätte hier nicht nur weitere Perspektiven erschließen lassen können, sondern auch durch den Abbau von Unwissen oder Fehlinformationen durch falsch verstandene diagnostischen Leitlinien beim interessierten Laien oder den Einblick in gängige Forschungsparadigmen ein näheres Verständnis für die Problematiken der Posterin eröffnen lassen können. Sicherlich wäre ich zu einem weitergehenden Austausch via e-mail interessiert gewesen, der für uns beide sehr sinnvoll hätte werden können – allerdings behalte ich mir natürlich vor, weitere Postings von Dir und Anderen zu kommentieren, auch wenn Dir dies nicht gefallen mag und Du dies wie auch immer zu titulieren versuchst.

Es wäre interessant, zu erfahren, wen Du mit „einigen Leuten“ eigentlich meinst.

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Hi Chrisma,

ich wollte Dir noch ein paar Antworten senden, doch nun kam meine E-Mail zweimal zurück. Eventuell konnten Dich auch E-Mails anderer Leser hier nicht erreichen? Falls Du noch diese Antworten haben möchtest, maile mich direkt an.

Ciao,
Romana

macht es euch was aus, das unter euch auszumachen, vielleicht
per eMail? Würde mir echt helfen - Danke

Tut mir ja leid, wenn Dich diese Diskussion nicht interessiert, aber ich werde es mir sicherlich nicht nehmen lassen, zu schreiben, was ich möchte.
Wenn es Dich stört, daß andere User sich nicht ausschließlich mit Dir oder genau dem beschäftigen, was Du im Sinn hast, dann solltest Du Dich vielleicht weniger an ein öffentliches Forum widmen. Dir bleibt natürlich jederzeit die Möglichkeit, Dich bei dem Moderator dieses Brettes über die Unterhaltung von Crotalus und mir zu beschweren.

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Hallo Crotalus!

Ich möchte hierzu Prof. Vaitl, klinischer Psychologe an der
Uni Giessen zitieren:

Gehe ich recht in der Annahme, daß nun ein Zitat von Prof. Dr. Vaitl folgt?

Prof. Dr.
Vaitl besteht darauf […]

Spricht Prof. Dr. Vaitl in „seinem Zitat“ von sich in der 3. Person Singular? Jedenfalls steht der Satz in Anführungszeichen.

, dass vor einer psychotherapeutischen
Behandlung feststehen muss, dass die Ursache der Beschwerden
wirklich eine psychische ist. Ist dies der Fall, dann muss die
Psychotherapie auch Erfolge zeigen.

Interessant. Wenn also eine psychische Störung vorliegt und daraufhin Psychotherapie durchgeführt wird „dann muss die Psychotherapie auch Erfolge zeigen.“ Und so etwas soll also Prof. Dr. Vaitl geschrieben haben? Dem Mann scheint entgangen zu sein, daß nicht jede Therapie anschlägt (was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann). Vielleicht sollte ich ihn mal persönlich fragen, ob und wie er das gemeint hat.

Gerade bei den nicht diagnostizierten Zöliakiepatienten zeigt
sich aber, dass eine Psychotherapie nicht nur keinen Erfolg
haben kann (denn die Ursache der Beschwerden wurde ja nicht
erkannt!), sondern diese Therapie im Gegenteil sogar dazu
führt, dass die Diagnoselatenz zunimmt.

Trifft nicht nur auf Zöliakiepatienten zu …

Zahlenbeispiele:
Durchschnittlich vergehen 10 Jahre bis zur Diagnose, wenn
Durchfälle vorliegen, aber 17 Jahre, wenn andere Symptome im
Vordergrund stehen.
Haben die Betroffenen Psychopharmaka erhalten, so lag die
Diagnoselatenz bei 20 Jahren.
Wurde Psychotherapie eingesetzt, so mussten die Betroffenen 16
Jahre auf die Diagnose warten."

Warum verwendest Du eigentlich die Zöliakie als Paradebeispiel für eine Störung, die häufig nicht erkannt wird, besonders wenn es eigentlich um Depression, eine psychische Störung, geht? Ein gutes Beispiel für „Patientenkarrieren“ mit häufiger Fehleinschätzung der Symptomatik bei psychischen Störungen ist doch die Panikstörung! „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah?“

das zur fachärztlichen Untersuchung

Stimmt schon, daß nicht jede ärztliche Untersuchung die angemessenste Diagnose zur Folge hat. Allerdings kannst Du doch nicht ernsthaft das Zöliakie-Beispiel nehmen und damit generell ärztliche Kompetenz in Frage stellen? Liegt vielleicht ein bestimmtes Interesse vor, wenn die von vielen Heilpraktikern oft fälschlicherweise als "Schul"medizin verunglimpfte medizinische Wissenschaft als inkompetent dargestellt wird, weil die eigene „Tätigkeit“ der Scharlatanerie verdächtigt nahe kommt?

"Auszug aus der Tabelle: Prozentzahl der Patienten, die
angaben, unter diesem Symptom zu leiden (alle Schweregrade von
„ein wenig“ bis „sehr stark“). Die psychischen Symptome bei
Zöliakie lassen sich als psychovegetatives Erschöpfungssyndrom
beschreiben.

Hier „schreibt“ Prof. Vaitl selbst, daß bei der Zöliakie psychische Symptome auftreten können, die er dann auch gleich mit einem „Etikett“ versieht. Dies ist doch auch in Ordnung! Man kann sich darüber streiten, ob die Bezeichnung „Depression“ oder „Neurasthenie“ oder … angemessen ist, aber wie Du sicherlich weißt, kann aufgrund von psychischen Symptomen, die teilweise durch medizinische Störungen bedingt sind, auch eine psychische Störung diagnostiziert werden, die dann auch mit psychotherapeutischen oder pharmakologischen Interventionen behandelt werden sollte (denk mal an Herzinfarkt und das erhöhte Risiko für eine Major Depression in dessen Gefolge). Deshalb verstehe ich nicht recht den Sinn des „Zitates“ in Bezug auf die Diskussion, ob medizinische Störungen bei Verdacht auf psychische Störungen abgeklärt werden oder nicht. Das Beispiel der Panikstörung zeigt das Gegenteil: Es wird oft lange Zeit nur an eine medizinische Störung und nicht an eine psychische Störung gedacht.

Gruß,

Oliver

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[Mod] AN Euch beide:
Hallo Ihr zwei,

Chrisma hat Euch beileibe nicht den Mund verboten. Sie bat Euch nur, die Diskussion an anderer Stelle fortzusetzen.

Ihr verfügt beide über grosses Wissen. Dass Ihr das immer wieder einsetzt, um anderen zu helfen, ist löblich. Ihr solltet über dem Austausch von Wissen aber nicht vergessen, dass Menschen hinter den Fragen stehen, in diesem speziellen Fall ein Mensch, der nicht mehr weiter weiss und Hilfe sucht.

Wenn sie jetzt fest stellt, dass Eure wissenschaftlichen Aufdröselungen ihr nicht mehr weiter helfen, dann möchte ich Euch sehr bitten, das zu respektieren.

Selbstverständlich könnt Ihr das Thema in einem eigenen Thread weiterführen, oder per Mail - das dürfte auch kein Problem sein, nehme ich an.

Eine hilfesuchende Userin wegen ihrer Meinung anzugreifen, ist inakzeptabel. Chrisma hat genug anderer Probleme. Als Psychologen seid Ihr sicher klug genug, das zu erkennen.

Bitte führt die Diskussion an anderer Stelle fort.

Liebe Grüsse, Nike

Hallo Oliver,

Ich möchte hierzu Prof. Vaitl, klinischer Psychologe an der
Uni Giessen zitieren:

Gehe ich recht in der Annahme, daß nun ein Zitat von Prof. Dr.
Vaitl folgt?

Prof. Dr.
Vaitl besteht darauf […]

Spricht Prof. Dr. Vaitl in „seinem Zitat“ von sich in der 3.
Person Singular? Jedenfalls steht der Satz in
Anführungszeichen.

Den Vortrag kannst du nachlesen unter:
http://www.zoeliakie.ch/navi/tagungenrahmen.html

, dass vor einer psychotherapeutischen
Behandlung feststehen muss, dass die Ursache der Beschwerden
wirklich eine psychische ist. Ist dies der Fall, dann muss die
Psychotherapie auch Erfolge zeigen.

Interessant. Wenn also eine psychische Störung vorliegt und
daraufhin Psychotherapie durchgeführt wird „dann muss
die Psychotherapie auch Erfolge zeigen.“ Und so etwas soll
also Prof. Dr. Vaitl geschrieben haben? Dem Mann scheint
entgangen zu sein, daß nicht jede Therapie anschlägt (was ich
mir eigentlich nicht vorstellen kann). Vielleicht sollte ich
ihn mal persönlich fragen, ob und wie er das gemeint hat.

OK, frag ihn.

Gerade bei den nicht diagnostizierten Zöliakiepatienten zeigt
sich aber, dass eine Psychotherapie nicht nur keinen Erfolg
haben kann (denn die Ursache der Beschwerden wurde ja nicht
erkannt!), sondern diese Therapie im Gegenteil sogar dazu
führt, dass die Diagnoselatenz zunimmt.

Trifft nicht nur auf Zöliakiepatienten zu …

Zahlenbeispiele:
Durchschnittlich vergehen 10 Jahre bis zur Diagnose, wenn
Durchfälle vorliegen, aber 17 Jahre, wenn andere Symptome im
Vordergrund stehen.
Haben die Betroffenen Psychopharmaka erhalten, so lag die
Diagnoselatenz bei 20 Jahren.
Wurde Psychotherapie eingesetzt, so mussten die Betroffenen 16
Jahre auf die Diagnose warten."

Warum verwendest Du eigentlich die Zöliakie als Paradebeispiel
für eine Störung, die häufig nicht erkannt wird, besonders
wenn es eigentlich um Depression, eine psychische Störung,
geht? Ein gutes Beispiel für „Patientenkarrieren“ mit häufiger
Fehleinschätzung der Symptomatik bei psychischen Störungen ist
doch die Panikstörung! „Warum in die Ferne schweifen, wenn das
Gute doch so nah?“

Ich habe mich zum Thema Depression geäußert und neben dem „Leaky
Gut Syndrom“ auch die Zölikie erwähnt, weil hier somatische Ursachen für eine depressive Erkrankung vorliegen können.
Hinzu kommt, dass ich in eigener Praxis die Erfahrung gemacht habe, dass diese Zusammenhänge bestehen könen.

das zur fachärztlichen Untersuchung

Stimmt schon, daß nicht jede ärztliche Untersuchung die
angemessenste Diagnose zur Folge hat. Allerdings kannst Du
doch nicht ernsthaft das Zöliakie-Beispiel nehmen und damit
generell ärztliche Kompetenz in Frage stellen? Liegt
vielleicht ein bestimmtes Interesse vor, wenn die von vielen
Heilpraktikern oft fälschlicherweise als "Schul"medizin
verunglimpfte medizinische Wissenschaft als inkompetent
dargestellt wird, weil die eigene „Tätigkeit“ der
Scharlatanerie verdächtigt nahe kommt?

Ich habe mit keinem Wort generell die ärztliche Kompetenz in Frage gestellt. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es Fälle gibt, bei denen die von mir erwähnten somatischen Erkrankungen auch eine Depression verursachen können und dass es bisher nicht üblich ist, diese möglichen Ursachen medizinisch abzuklären. Das wird man doch wohl noch sagen dürfen, oder willst du mir das hier verbieten?
Warum wird mir immer wieder unterstellt, dass ich die sog. Schulmedizin attakieren will, wenn ich auf bestimmte Fakten hinweise? Die spitze Bemerkung mit der „Scharlatanerie“ hättest du dir sparen können, ich sehe nicht wozu die Attacke auf mich hier gut sein soll. Ich versuche hier ruhig und sachlich bestimmte Zusammenhänge deutlich zu machen. Wenn ich dafür als Scharlatan verdächtigt werde, dann ist das schon eine recht üble Form der Diffamierung.

"Auszug aus der Tabelle: Prozentzahl der Patienten, die
angaben, unter diesem Symptom zu leiden (alle Schweregrade von
„ein wenig“ bis „sehr stark“). Die psychischen Symptome bei
Zöliakie lassen sich als psychovegetatives Erschöpfungssyndrom
beschreiben.

Hier „schreibt“ Prof. Vaitl selbst, daß bei der Zöliakie
psychische Symptome auftreten können, die er dann auch gleich
mit einem „Etikett“ versieht. Dies ist doch auch in Ordnung!
Man kann sich darüber streiten, ob die Bezeichnung
„Depression“ oder „Neurasthenie“ oder … angemessen ist, aber
wie Du sicherlich weißt, kann aufgrund von psychischen
Symptomen, die teilweise durch medizinische Störungen bedingt
sind, auch eine psychische Störung diagnostiziert werden, die
dann auch mit psychotherapeutischen oder pharmakologischen
Interventionen behandelt werden sollte (denk mal an
Herzinfarkt und das erhöhte Risiko für eine Major Depression
in dessen Gefolge). Deshalb verstehe ich nicht recht den Sinn
des „Zitates“ in Bezug auf die Diskussion, ob medizinische
Störungen bei Verdacht auf psychische Störungen abgeklärt
werden oder nicht. Das Beispiel der Panikstörung zeigt das
Gegenteil: Es wird oft lange Zeit nur an eine medizinische
Störung und nicht an eine psychische Störung gedacht.

Völlig richtig!!! Darum plädiere ich auch dafür, dass in solchen Fällen beide Aspekte, der psychische und der somatische gründlich untersucht werden, damit Patienten nicht falsch behandelt werden.

PS. die Verunglimpfung mit dem „Scharlatan“ nehme ich so nicht hin und erwarte eine Rücknahme, Entschuldigung oder ähnliches von dir.
Gruß
Crotalus

Hallo Ihr zwei,

Ich gehe mal davon aus, daß ich (mit) gemeint sein soll - aber ich frage mich, wen Du mit dem anderen Psychologen wohl meinen magst.

Darüberhinaus habe ich hier niemanden wegen einer Meinung angegriffen - bitte stelle heraus, wo dies in meinen Postings stehen soll, wenn Du dies auf mich anzuwenden versuchst. Im übrigen finde ich es (ich wiederhole es gerne) nicht akzeptabel, mir die Diskussion mit wem auch immer von wem auch immer verbieten zu lassen - anders ist das Posting der Userin nicht zu verstehen gewesen. Auch wenn sie eine bestimmte eigene Problematik hier beschreibt, ist dies noch lange kein Grund, sich so zu verhalten, als könne sie bestimmen, was hier wer wem schreibt. Mit ein bischen mehr Höflichkeit wäre hier mit Sicherheit keine Problematik entstanden - allerdings finde ich es seltsam und lässt eine gewisse Voreingenommenheit gegen Crotalus und mich als User erkennen, wenn sich die MOD nun plötzlich weitergehenden Diskussionen aus einem Threat entgegenstellt. Gerade dies ist weder selten zu beobachten, noch unüblich, noch wird dies als unerwünscht in der Hilfe dargestellt. Hat die Posterin kein Interesse an den Inhalten weitergehender Diskussionen - so muss sie diese nicht lesen.
Zusätzlich dazu sind die von mir beschriebenen Aspekte in diesem Threat ebenso wie meine Postings wohl kaum als nebensächlich oder „off-topic“ zu deklarieren, da es sich um die Diskussion einer angesprochene diagnostische Problematik in bezug auf das geschilderte Problem der Posterin handelt.
Ich könnte ja verstehen, daß, wenn es sich um etwas handeln würde, das thematisch zu weit von der Ursprungsbotschaft der Posterin entfernt wäre, eine weitergehende Diskussion in einem eigenen Threat sinnvoller wäre - aber es ist doch wohl auch von der www-Gemeinschaft erwünscht, wenn gerade diese Aspekte, die ich in meinem ersten Posting in diesem Threat angesprochen habe, genauer aufgeklärt werden. Und das eben nicht von Laien, sondern von Menschen aus der Praxis, die sich im entsprechenden Berufsfeld befinden. Da reicht es manchmal einfach für eine Hilfestellung nicht aus, Gutdünken anzuwenden und in den blauen Dunst zu schreiben. Ein Risiko für den fragenden User bei einer solchen Information wie von Crotalus - die ich dann kritisch hinterfragt habe (und nicht nur ich, wie mir scheint) - ist verpflichtend zu minimieren. Und dies sollte schlussendlich nicht nur im Interesse der Posterin sein, sondern auch im Interesse von www.
Konkret sehe ich hier durch die Annahme von Crotalus von somatischen Beschwerden, die (wie er sinngemäß beschreibt) wohl als (mit bedingende, wie ich hier ergänzen muss) Ursachen der beschriebenen Kernproblematik auch noch nach Jahren nicht diagnostiziert und somit auch nicht behandelt werden, eine grundsätzliche Gefahrenquelle zur Verunsicherung von Usern entstehen, die mit Interesse bei einer gleichlautenden Problematik diese Artikel lesen. Es ist leicht abzusehen, welche Folgen die Behauptung von Crotalus hat, wenn sie nicht richtiggestellt wird.

Und alleine aus diesem Grunde schon sollte das Desinteresse einer einzelnen Person nicht bestimmen, daß eine fruchtbare Diskussion abgebrochen wird. Und dies sollte von einem gewissenhaften Moderator auch nicht unterstützt werden. Wird eine solche Politik fortgesetzt, dann sind wohl die Poster, die einen Threat beginnen, auch in der Position, genau zu bestimmen, wer was schreibt bzw. nicht schreibt. Ich würde mich nicht wundern, wenn dies gelöscht würde, nur weil es jemandem nicht passt, daß etwas gepostet wird, das ihn nicht interessiert, langweilt oder einfach nicht gefällt.

Der Captain