Wie schaffe ich es, Familienkonflikte zu lösen?

Hallo an Alle,

stecke zur Zeit in einer großen Krise und leide seit Ende Januar unter starken Weinkrämpfen.
Es geht um Folgendes.
Meine Tochter hat direkt nach Ihrer Hochzeit vor 15 Jahren den Kontakt abgebrochen. Alles versucht (persönlich, über einen Mentor, Kirche, Antwalt etc.) kein Erfolg. Der Kontakt wurde nicht wieder hergestellt.
Da bei mir in unmittelbarer Nähe meine Nichte wohnt, wurde sie für mich als Ersatz sowie die Kinder von ihr als Ersatzenkel. Mein Mann und ich haben sie seit 1972 fast täglich begleitet und ihr aus einer schwierigen Lage herausgeholfen. Seit Januar 2013 hat sie einen neuen Partner gefunden und seit diesem Zeitpunkt ist der gleiche Zustand wie bei meiner Tochter. Wir wissen es nicht zu lösen. Ich habe bei einer Psychologin angerufen, wo ich weiß, dass meine Nichte mit ihr in Kontakt steht, war ihre Antwort: Meine Nichte würde genauso unter den Verlust leiden wie mein Mann und ich und offensichtlich die Kinder auch. Sie bot sich an mit uns ein Gespräch zu führen. Sie sagte mir, es sei gut das ich angerufen hätte. Sie wollte es meiner Nichte mitteilen. Es ist eine Woche her, wieder keine Reaktion. Vielleicht ist es zu früh.
Ich würde sehr gerne bei meiner Nichte persönlich anrufen, aber meine Angst vor Ablehnung lässt ich nicht den Hörer ergreifen.
Wie kann man einen solchen Konflikt lösen. Ich denke, die ganze Familie wird krank.

Wäre für eine Antwort dankbar.
Gruss
Sylvester09

Hallo

Wäre für eine Antwort dankbar.

Das Wichtigste wäre erstmal zu wissen, warum sie jeweils den Kontakt abgebrochen haben. Habt ihr euch mal diese Frage gestellt? Seid ihr zu einem Ergebnis gekommen?

Was die Psychologin betrifft: Eine Psychologin, bei der man in Behandlung ist, hat doch Schweigepflicht. Ich finde es merkwürdig, dass sie Informationen über die Befindlichkeit der Nichte weitererzählt. Oder steht sie in rein privatem Kontakt zu der Nichte? - Na ja, vielleicht hat sie ja den Auftrag bekommen, einen Kontakt herzustellen.

Ich würde unbedingt abwarten, bis die Psychologin sich meldet, damit sie die Kontaktaufnahme begleiten kann.

Viele Grüße

Hallo,

ich möchte dir wirklich nicht zu nahe treten, aber warum hat deine Tochter den Kontakt zu abrupt abgebrochen ??? Da muss es doch einen Grund für gegeben haben.

Und eventuell liegt der selbe bei deiner nichte vor?

lg

brenna

Hsllo,

über die Gründe für den Rückzug der Tochter und der Nichte kann es hier nicht mehr geben als Spekulationen.

Es gibt immer wieder Menschen, denen man auch nach intensiver Beziehung aus den Augen verliert. Die meisten, die sich zurückgesetzt fühlen wollen eine Aussprache - man möchte die Gründe kennen.

Bei Freunden passiert das häufiger als bei Verwandten - also nicht, dass man sich trennt, sondern dass man über die Gründe des Rückzugs nicht informiert ist.

Ich finde es seltsam, dass sich die Tochter zurückzieht ohne Angabe von Gründen - auch nicht im Versuch mit Hilfe diverser Institutionen. Gab es da nie einen Hinweis auf eine Ursache?
Der Rückzug der Nichte kann ein Zufall sein (also nicht den gleichen Grund haben wie bei der Tochter) - aber beides wäre denkbar.
Die Pychologin scheint ja mehr zu wissen - hast Du sie nicht gefragt?
Gab es Meinungsverschiedenheiten, einen Streit, Sticheleien, wurde ihr alles zuviel oder liegt jemand anderes dahinter (der Mann)?

Gehe in Dich und überlege woran die Kontaktabbrüche liegen könnten.

Wenn Du nicht den Mut hast anzurufen, dann schreibe ihr einen Brief.

Viele Grüße

Hallo brenna,

danke für Deine Antwort. Ich kann mir nur einen Grund vorstellen. Wir haben meine Nichte im Jahre 1972 in unsere Familie mit aufgenommen. Haben aber damals mit meiner Tochter intensiv darüber gesprochen. Es muss Eifersucht und Hass sein. Meine Vermutung ist, dass ich das ausbaden muss, ansonsten kenne ich keinen Grund. Ich würde es so gerne wieder in Ordnung bringen, schaffe es aber ohne hilfe nicht.

Gruss
Sylvester09

Hallo,
danke für Deine ausführliche Antwort. Wir wissen die Gründe nicht, können nur etwas vermuten. Wir haben im Jahre 1972 meine Nichte als sozusagen zweites Kind aufgenommen, haben es aber vorher mit unserer Tochter besprochen. Wir denken dass ist Eifersucht, Hass - keine Ahnung.
Ich habe schriftlich, mündlich etc. alles versucht, kein Erfolg. Wenn meine Vermutung stimmt, schaffe ich es nicht alleine. Wer könnte da helfen?

Gruss
Sylvester09

Hallo,

und was könnten die Gründe für den Kontaktabbruch mit der Ziehtochter sein?

Viele Grüße

Hallo,

können Eure „Ersatzenkel“ nicht vermitteln? Was sagen sie zu der Situation?

Meiner Meinung nach solltest Du auch einen Psychologen aufsuchen und zwar einen, der nicht vermittelnd tätig ist, sondern der Dir hilft!

Wir denken dass
ist Eifersucht, Hass - keine Ahnung.

Hallole,

du hast nun von einigen Antwortern vorsichtige Hinweise bekommen, mal über deine Wirkung auf andere nchzudenken. Aber du schließt ein Fehlverhalten deinerseits schroff aus und unterstellst den anderen besonders ungute Verhaltensweisen.

Ich denke, dass hier der Schlüssel zu deiner Lage sein könnte. So lange deine Grundüberlegung so ist (die Triebfeder der anderen ist Hass und Eifersucht), kann ich mir nicht vorstellen, dass du den Knoten lösen kannst.

Alles Gute

vV

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Hallo,
danke für Deine Antwort.

So schlimm wie das ist, unsere Ersatzenkel sind beeinflußt. Ich habe grosse Bedenken, ob es richtig ist, diese beiden tollen jungen Menschen in eine Konfliktsituation zu bringen.

Ich habe diese Überlegung mir einen Psychologen zu suchen schon versucht umzusetzen. Es ist schwierig, einen Termin zu bekommen. Wie kommt man schnell an einen Termin?

Gruss
Sylvester09

Hallo Chili,

ich wäre so froh, wenn ich diese Frage beantworten könnte. Bis zum 29. Januar 2013 hat meine Nichte und auch Ihr Ex-Mann täglich, ohne dass ich mich aufgedrängt habe, um Hilfe gebeten. Dass was ich dann getan habe, mich wirklich voll eingebracht. Vielleicht war das zuviel und Ihr neuer Mann sieht das als Einmischung und kann nur durch diesen Abbruch das unterbinden.

Ich habe auch Fehler, grosse Fehler. Ich habe mich auch emotional zu stark an meine Nichte und Ihrer Familie gebunden. Vielleicht habe ich allen auch die Luft zum Atmen genommen, keine Ahnung. Nur wie finde ich das raus. Plötzlich von 1000 auf Null, weiß nicht wie das geht.

Gruss
Sylvester 09

Hallo Sylvester09.
solche Fälle von Kontaktabbruch im zwischenmenschlichen und familiären Bereich sind recht häufig, habe das selbst auch.
Aus den Gründen, dass solche Beziehungen, sozusagen ungelöst im Gefühl bleiben, habe ich lange versucht sie zu lösen. Allerdings habe ich mich dann ins ‚Lösen wollen‘ verbissen, Bücher gelesen, [Stichwort ‚Funkstille‘], Rat gefragt, Vermittler bemüht usw.
Habe dann festgestellt, in Trennungs- und Kontaktabbruchsgefühlen festzuhängen ist ein Widerspruch in sich selbst.
Seit dem lasse ich es so, wie die Dinge nun mal sind. Manche wollen Kontakt, manche eben nicht - oder nicht mehr, manchmal weiss man warum das so ist, und manchmal weiss man’s nicht, machmal will man den eigenen Schuldanteil nicht wahrnehmen und manchmal gerät man in eine Schuld-Obsession.
Daher sollten Erwartungen an Mitmenschen, Angehörige, Freunde, Kinder, Eltern, Fremde, Bekannte usw. auf kleiner Flamme gehalten werden. Denn nicht erfüllte Erwartungen sind die Quelle der Unzufriedenheit, welche, zum Ärger gesteigert, die Gesundheit, bzw. den Vorteil man selbst zu sein, angreifen.
Mit Ärger insbesondere Ressentiment schadet man sich nur selbst und sind nicht dazu angetan, dass irgendetwas ‚Gutes‘ gedeiht.
Tragant

Hallo Tragant,

danke für die Schilderung Deiner eigenen Erfahrungen.
Wieviel Zeit hast Du gebraucht, bist Du loslassen konntest? Gibt es bei Dir noch Personen aus Deiner engeren Familie mit denen Du Kontakt hast? Aus meiner engeren Familie wäre, wenn der Kontakt nicht mehr hergestellt werden könnte, dann Niemand mehr da. Es ist für mich zur Zeit noch unvorstellbar?? Sicherlich gibt es meinerseits Fehler die ich nicht weiß und auch für mich nicht erkennbar sind? Wäre schön, wenn man wüßte, woran es liegt.

Wenn Du mir noch mehr Deiner Erfahrungen schildern könntest, wäre ich Dir sehr dankbar.

Gruss
Sylvester09

Danke für die Schilderung Deines Eindruckes. Ich weiß, dass ich sehr viele Fehler habe; ich erkenne sie aber in diesem Fall selbst wohl nicht. Mein größter Fehler ist, wenn Personen, egal wer das ist, um Hilfe bitten, dann versuche ich sie - mit aller Konsequenz - zu lösen; vielleicht wird das als grosse Einmischung empfunden. Vielleicht nehme ich damit meine Gegenüber die Luft zum Atmen. Aber jeder hat das Recht zur Äußerung. Eingemischt habe ich ich aber nur, wenn ich darum gebeten wurde.

Es ist so schade, dass das Problem im Forum so rüber kommt.

Wäre aber trotzdem für eine Antwort dankbar.

Gruss
Sylvester09

Hallo,

Es ist so schade, dass das Problem im Forum so rüber kommt.

das mag u. a. daran liegen, dass man sich aufgrund Deiner bisherigen Schilderung kein klares Bild davon machen kann, wie Du Dich den Verwandten gegenüber tatsächlich verhältst und wie diese jeweils auf Deine Hilfsaktionen und Kontaktversuche reagier(t)en.

Mein größter Fehler ist, wenn
Personen, egal wer das ist, um Hilfe bitten, dann versuche ich
sie - mit aller Konsequenz - zu lösen

Kannst Du an einem konkreten Beispiel beschreiben, wie das vonstattengeht?
Was hat man sich unter „mit aller Konsequenz“ vorzustellen? Dass Du Deine Lösungsideen mit allen Mitteln durchzusetzen versuchst und dabei Bedenken/Widerstände der „Hilfsbedürftigen“ ignorierst?

Vielleicht nehme ich damit meine
Gegenüber die Luft zum Atmen. Aber jeder hat das Recht zur
Äußerung. Eingemischt habe ich ich aber nur, wenn ich darum
gebeten wurde.

Sicher spielt die Art und Weise, wie Du das tust, eine wesentliche Rolle dabei. Es ist schon ein Unterschied, ob man anderen beratend und helfend zur Seite steht, oder ob man sich selbst zum „Herrn des Verfahrens“ macht und den Betroffenen völlig das Heft aus der Hand nimmt.

Möglicherweise gab es ja doch Signale, die Du nicht wahrgenommen hast (oder nicht wahrnehmen wolltest aus Sorge, durch eine daraus evtl. entstehende Auseinandersetzung auch noch die Restfamilie zu verlieren)?

Aber das alles kann nur Spekulation bleiben, solange man nicht mehr über den konkreten Umgang weiß, den Ihr miteinander pflegt.

Gruß
Kreszenz

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Es ist so schade, dass das Problem im Forum so rüber kommt.

Hallo Sylvester,

ich habe bei meinem Beitrag mich auf eine konkrete Aussage von dir bezogen und nicht einen Eindruck geschildert.

Wenn ich meinen Eindruck hier mit ins Spiel bringe, entschuldige bitte, er kommt aus einer Geschichte, die ich selbst erlebt habe, dann frage ich, ob es bei Tochter und Nichte früher mal Fälle von Missbrauch gegeben hat.

So würde der abrupte Kontaktabbruch zu erklären sein, wenn von außen Männer ins Spiel kommen und auch die übertriebenen paternalistischen Hilfeleistungen. Und auch der Versuch, u.a. mit Hilfe eines Anwaltes wieder Kontakt aufzunehmen.

Nur mal als Anstoß.

Gruß

vV

Hallo,

ich kann gut nachfühlen, wie es Dir ergangen ist. Aber das ist nicht der Grund. Es hat keine Missbrauchsfälle bei meiner Tochter und auch keine bei meiner Nichte gegeben. Meine Tochter hat noch, als Sie zu ihre jetzigen Mann gezogen ist, mir das Versprechen abgenommen, dass ich Sie mindestens 2 x im Monat besuchen müsste. Ich habe es versucht, aber das Ergebnis habe ich geschildert.

Es muss an meiner Person liegen. Erscheinung etc.

Für Dich hoffe ich, dass Du das alles gut verarbeiten konntest.

Viele lb. Grüsse
Sylvester09

Hallo Kreszenz,

ich denke was Du hier schreibst könnte eine Rolle spielen. Aber ich habe es nicht verstanden, nur einen Rat zu erteilen und die Angelegenheit dann aus der Hand zu geben. Mein Gefühl war aber immer, dass es für meine Tochter und meine Nichte sehr angenehm war. Immer wieder fragte an mich seit 1972 um Rat und hat nie kritisiert, dass ich mich evtl. „zum Herrn des Verfahrens“ - ungewollt - gemacht habe.
Leider, leider habe ich das auch nicht so gesehen. Dieses könnte eine wesentliche Rolle spielen.

Der Umgang an sich war bis Ende Januar in Ordnung.

Wie verändere ich mein Naturell? Persönlich stellt man das fest, wenn es schon zu spät ist.

Hast Du eine Ahnung, ob und wo man das analysieren lassen kann.

Dieser Teil meines Naturells wäre ja für mein weiteres Leben sehr schlecht und wahrscheinlich würde ich immer wieder mir liebgewonnene Menschen verlieren.

Wäre dankbar für eine Antwort.l

Viele lb. Grüsse
Sylvester09

Für Dich hoffe ich, dass Du das alles gut verarbeiten
konntest.

Hallo,

Ich war nicht der Betroffene. Es war eine Freundin, die ich als ganz junger Mann hatte. Einige Beschreibungen von dir haben genau auf den Vater von ihr gepasst.
Obwohl… betroffen ist man in der Siuation irgrndwie doch. Missbrauchte Frauen schleppen so etwas ein Leben lang mit sich herum.

Gruß
vV

Nebulös, das Ganze…
Hallo,

ich werde das Gefühl nicht los, dass eine Leiche im Keller liegt. Das ist nicht böse gemeint, aber Du redest um den heissen Brei herum und lässt Dir jede Information aus der Nase ziehen. Ich kenne sehr viele Familien, wo es einen Bruch gibt / gab - sowohl zwischen Geschwistern als auch zwischen Eltern und Kindern. Ich kenne keinen Fall, wo nicht den Beteiligten bekannt war, warum.

Dabei möchte ich gleichzeitig nicht unterstellen, dass es das gibt. Das gibt es sehr häufig unter Freunden, Bekannten und entfernteren Verwandten - man ist nicht auf einer Wellenlänge oder der Alltag übnimmt die volle Zeit und die Beziehung schläft ein oder reduziert sich auf Weihnachts- und Geburtstagsgrüße. Wenn jemand sich ständig ungefragt einmischt oder Grenzen überschreitet, wird das Gegenüber auch seine Konsequenzen ziehen und ein Paar Schritte zurücktreten.
Wenn man aber den Kontakt zu den Kindern verliert, dann sollte man wissen warum. Wenn man das nicht weiss, dann ist das vielleicht der Schlüsel zur Ursache: Ignoranz oder fehlendes Einfühlungsvermögen.

Wie dem auch sei, Deine Informationen reichen nicht aus, um Dir eine Hilfe zu geben, nur Denkanregungen.
Vielleicht wendest Du Dich an die Familienberatung oder an einen Therapeuten, um selber Klarheit zu bekommen.

Viele Grüße

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