Kann man eigentlich Atheist sein und was sind Götter eigentlich?

Hallo,

Ich halte mich eigentlich für einen Atheisten. Zumindest in der Hinsicht, dass die Götter der abrahamitischen monotheistischen Religionen, also allwissende, omnipotente Götter für einigermaßen blödsinnig halte.

Was aber ist mit dem alten Polytheistischen Göttern. Zeus und Konsorten? Ziemlich menschlich, nachvollziehbare Motivationen und alles in allem gar nicht so mächtig. Unterm Strich findet sich in den entsprechenden Sagen und Mythen wenig, was man (wenn man einiges als Ausschmückung versteht) nicht mit einer entsprechend hochentwickelten Technologie erklären könnte.

Genaugenommen scheint die Existenz solcher Götter nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich. Stellt euch vor auf der Erde wären nicht erst die Echsen sondern gleich die Menschen zum Zuge gekommen. Wer weiß wo wir dann heute schon wären… 

Was mich zur Eingangsproblematik bringt. Wenn man solche Götter für wahrscheinlich hält, ist man dann noch Atheist? Vermutlich ja, weil solche Götter ja im engeren Sinne keine Götter sind. Allerdings - was ist der Unterschied? *grübelt*

Gruß,
der Zerschmetterling

Hallo Zerschmetterling,

Was mich zur Eingangsproblematik bringt. Wenn man solche
Götter für wahrscheinlich hält, ist man dann noch Atheist?
Vermutlich ja, weil solche Götter ja im engeren Sinne keine
Götter sind. Allerdings - was ist der Unterschied? *grübelt*

Kennst du das Buch „Aufgeklärtes Heidentum“ von Andreas Mang?
http://www.amazon.de/Aufgekl%C3%A4rtes-Heidentum-Phi…

Er beschäftigt sich genau mit dieser Frage. Was sind eigentlich Götter? Was ist Religion? Wie sieht das im germanischen Polytheismus aus? Er hat ein rein naturalistisches Weltbild und „glaubt“ trotzdem (oder gerade deswegen) an die germanischen Götter, die für ihn Personifikationen von Idealen, Naturgewalten u. ä. sind. Damit ist die Existenz dieser Götter keine Frage des Glaubens. Die Frage, ob es den Donner oder den Mut tatsächlich gibt, stellt sich nicht. Das gibt es schließlich ganz offensichtlich.

Von daher ist es eine Frage der Definition, wer Atheist ist und wer nicht. Ich denke, es gibt keine vorgeschriebene allgemeingültige Definition. Viele Menschen denken wohl tatsächlich zunächst an einen Menschen, der nicht an einen monotheistischen, allmächtigen Schöpfer glaubt. Wenn man sich selber nun nicht als Atheist sieht, obwohl man nicht an einen solchen Gott (aber sehr wohl an andere) glaubt, bleibt einem wohl nichts anderes übrig, als sich immer wieder genauer zu erklären, wo es einem wichtig ist.

Liebe Grüße
M.

Stellt euch vor auf der
Erde wären nicht erst die Echsen sondern gleich die Menschen
zum Zuge gekommen.

Gemacht.

Wer weiß wo wir dann heute schon wären… 

Immer noch im Kino der Bibel.

Gruß,
der Zerschmetterling

Balázs

Hallo,

Was mich zur Eingangsproblematik bringt. Wenn man solche
Götter für wahrscheinlich hält, ist man dann noch Atheist?
Vermutlich ja, weil solche Götter ja im engeren Sinne keine
Götter sind. Allerdings - was ist der Unterschied? *grübelt*

Das klingt für mich dann doch eher in Richtung Agnostizismus: http://de.wikipedia.org/wiki/Agnostizismus

Da gibt es ja auch mehrere unterschiedliche Strömungen.

Gruß,
der Zerschmetterling

Lg,
Penegrin

Hallo,

Ich halte mich eigentlich für einen Atheisten. Zumindest in…dass die Götter der :abrahamitischen monotheistischen Religionen, Götter für einigermaßen blödsinnig halte.

Nun, daß ist deine Befindlichkeit welche nicht den geringsten Wert hat in dem
Sinne, daß sie als Begründung einer anderen Sicht hier eingebracht werden könnte.
Nun - Logik ist halt nicht Jedem zugänglich.

Was aber ist mit dem alten Polytheistischen Göttern.

Genaugenommen scheint die Existenz solcher Götter nicht nur
möglich, sondern sogar wahrscheinlich.

Nun halte ich dies eher für blödsinnig, mit weit besserer Begründung als die, welche du
dem Glauben an „einen Gott“ der mon. Religionen entgegenhalten könntest.

Was mich zur Eingangsproblematik bringt. Wenn man solche
Götter für wahrscheinlich hält, ist man dann noch Atheist?

Auch „Gläubige“ an einen Gott mon.Religionen „glauben“ meist nur, weil sie einen
Gott (oder so) für wahrscheinlich halten.Glaube ist nie etwas Sicheres.
Der Glaube an solche von dir bezeichneten „Götter“ bedarf wirklich einer größeren
Glaubensarbeit als der von dir bekämpfte (blödsinnige)Gottesglauben.

Vermutlich ja, weil solche Götter ja im engeren Sinne keine
Götter sind. Allerdings - was ist der Unterschied? *grübelt*

Was ist der „engere Sinn“ ?
Wer an transzendente Macht glaubt oder sie für wahrscheinlich hält ist im „engeren“
oder auch weitestem Sinn kein Atheist.
Die gilt z.Bsp. auch für Buddhisten (hallo Ralf !, wir hatten den Disput hier schon) welche
einer transzendenten Macht bedürfen (welche sie wie auch die anderen Göttgläubigen
durch ihr Verhalten für sich günstig beeinflussen möchten) um ein Sein (wie auch immer)
jenseits unserer erfahrbaren Sinneswelt zu bewirken.
Es ist völlig egal wie die subjektive (oder angelernte, gelehrte) Vorstellung diese „Macht“
gestaltet.
Ein „reiner“ Atheist kann kein transzendentes Sein (wenn auch bedingt) annehmen oder
in seiner Vorstellung zulassen denn alle Unterschiede darin bestehen nur graduell
nicht substanziell und jede Forcierung der einen oder anderen Sicht ist reine Willkür.
Hier gilt tatsächlich: entweder - oder.
Gruß Viktor

PS
Auch agnostische Zuordnungen können vorstehende Aussagen nicht kippen.

Nun, ich bin inzwischen bei einer für mich befriedigenden Antwort gelandet. Bei dir habe ich aber ein wenig den Eindruck, du hast die Frage nicht verstanden :smile:

Nun, daß ist deine Befindlichkeit welche nicht den geringsten
Wert hat in dem
Sinne, daß sie als Begründung einer anderen Sicht hier
eingebracht werden könnte.

Das stimmt.

Nun - Logik ist halt nicht Jedem zugänglich.

Das stimmt erst recht.

Genaugenommen scheint die Existenz solcher Götter nicht nur
möglich, sondern sogar wahrscheinlich.

Nun halte ich dies eher für blödsinnig, mit weit besserer
Begründung als die, welche du
dem Glauben an „einen Gott“ der mon. Religionen entgegenhalten
könntest.

Tatsächlich? Logik führt uns zu der Annahme, dass es eine unglaubliche Vielzahl an bewohnten Welten im All geben muss. Logik führt uns weiterhin zu der Annahme, dass es gut möglich ist, dass einige dieser Völker technisch deutlich weiter fortgeschritten sind als wir. Es gilt die Annahme „Eine ausreichend hochentwickelte Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden“.

Was mich zur Eingangsproblematik bringt. Wenn man solche
Götter für wahrscheinlich hält, ist man dann noch Atheist?

Auch „Gläubige“ an einen Gott mon.Religionen „glauben“ meist
nur, weil sie einen
Gott (oder so) für wahrscheinlich halten.Glaube ist nie etwas
Sicheres.
Der Glaube an solche von dir bezeichneten „Götter“ bedarf
wirklich einer größeren
Glaubensarbeit als der von dir bekämpfte
(blödsinnige)Gottesglauben.

An etwas glauben und etwas für möglich halten sind zwei verschiedene Dinge. Die klassischen Götter der Antike sind ohne Zweifel möglich, ohne, dass ihre Existenz im Konflikt mit unserem physikalischen Weltbild steht. Für den Gott der Christen gilt das nicht.

Vermutlich ja, weil solche Götter ja im engeren Sinne keine
Götter sind. Allerdings - was ist der Unterschied? *grübelt*

Was ist der „engere Sinn“ ?
Wer an transzendente Macht glaubt oder sie für wahrscheinlich
hält ist im „engeren“
oder auch weitestem Sinn kein Atheist.

Alles in allem, ist es wohl schlicht so, dass Wesen mit einer Machtfülle, wie sie in den antiken Mythen und Legenden beschrieben werden, ziemlich sicher existieren, es sich dabei aber nicht um Götter handelt.

Alles in allem also noch immer Atheist.

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Hallo.

Der Ursprung der „Götter“ ist, hier wie dort, eine überlegene, für „primitive“ Menschen nicht durchschaubare, menschliche Technologie.

Dabei hat sich der „Gott Israels“ vermutlich anders gezeigt bzw. verhalten, als die anderen Götter. Möglicherweise war es ja wirklich ein Abtrünniger (Luzifers Revolution).

Die mündliche Überlieferung im Laufe der Jahrtausende tat dann ein Übriges.

Gruß, Nemo.

naja, guck dir doch mal an, wie die einen Religionen mit anderen Religionen umgehen.
Mit der christlichen Taufe ist man vom islamischen Gott ( jeder Mensch ist per Geburt Muslim) abgefallen und somit zum Abschuß freigegeben. Buddhismus ist eine Sammlung religiöser Praktiken, Mitgliedschaft gibt es da nicht. Juden sind Juden, wenn sie eine jüdische Mutter haben, die können nicht anders, man kann aber von außerhalb kommend Jude werden, ist aber nicht leicht. Der ehemalige bayrische Schlagersänger Willi Michl ist furchtbar stolz darauf, daß er ein Shamane eines Indianerstammes ist, weil ihn der lokale Medizinmann adoptiert hat, und so gibt es manches.
Ich selber bin Shintoist, nicht weil es mir wichtig wäre, sondern weil ich es nicht verhindern kann, weil das ein Verwandtschaftsverhältnis ist. Enttaufen geht ja auch nicht, so daß der Modus vivendi darin besteht, daß ich nicht an der Kommunion teilnehme. Ein hochrangiger Benediktinerpater hat das mir vor Jahrzehnten verboten.
Zur Gänze gelöst ist die Angelegenheit mit diesem Kompromiss nicht, und das ist gerade in diesen Wochen in meiner Familie ein Thema, denn mein Kind muß vor der Erstkommunion beichten, daß es neben der Heiligen Dreifaltigkeit noch hunderte andere Götter hat und die auch nicht loswerden KANN. Das ist eine altbekannte Problematik. Dieser versuchten die portugiesischen Missionare dadurch zu begegnen, daß sie versuchten, die Menschen völlig umzukrempeln. Es gibt etwa 200 Japaner, die Mitte 19. Jhd seliggesprochen wurden, keiner davon mit einem japanischen Namen, alle sind portugiesisch umbenannt zum Märtyrer gemacht geworden.
In neuerer Zeit wurde versucht, dem durch einen Exorzismus zu begegnen, aber der Exorzismus scheidet keine Blutsverwandschaft, jedenfalls nicht im Sinne des Shinto.

Aha. Was genau hat das mit meiner Frage zu tun?

Hallo,

Genaugenommen scheint die Existenz solcher Götter nicht nur
möglich, sondern sogar wahrscheinlich.

Warum ist dies wahrscheinlich?
Sehe auch für diese Art Götter keine Belege.

Solange kein Tier betet oder anderweitigen religiösen Zauber veranstaltet, halte ich die menschliche Religiösität für einen rein nützlichen Überlebenseffekt, nur dem Menschen möglich, weil nur der ausreichend Phantsie und Potential zum Lügen hat. Eine emotionale Evolution sozusagen, vorteilhaft vor allem im Kampf ums Überleben (sprich Resourcen) gegen andere Menschen.
Die normalerweise vorhandene Hemmung anderen Menschen zu schaden muss für Kämpfe geschwächt werden, konkurrierende Gruppen zu entmenschlichen ist ein altbewärtes Mittel; eine andere oder angeblich falsch ausgelegte Religion ein gutes Argument, eine Religion die für Mord im Krieg anschließend Absolution erteilt ebenfalls.
Früher gab es kein anderes Mittel gegen posttraumatische Belastungsstörungen.

Stellt euch vor auf der

Erde wären nicht erst die Echsen sondern gleich die Menschen
zum Zuge gekommen. Wer weiß wo wir dann heute schon wären… 

Wir wären schon weg, längst ausgestorben und bestenfalls noch ein paar fossile Knochen (die Perm-Trias-Grenze hätten wir ganz sicher nicht überlebt, zwei Faunengrenzen schon garnicht).
Vor allem aber wären wir garnicht erst da gewesen. Wir sind Nachfahren (Ur-…Ur-Enkel) der Echsen. Ohne Urgroßeltern keine Enkel. Einzige Alternative: Amphibien als Ur…Großeltern. Dann wären wir eine Weile nass gewesen vor unserem Aussterben, es gäbe etwas mehr Fossilien und unsere Götter hätten sicher sehr viel Bezug zum Wasser gehabt und ev. etwas Froschartig ausgesehen.
Lange Tot wären wir trotzdem. Unsere Warmblütigkeit, Größe und das Hirn verbrauchen zuviel Energie, um uns über eine echte, fundamentale Durststrecke zu bringen (jahrzehntelangen vulkanischen Winter z.B.). Sowas überleben nur kleine flinke Warmblüter und einige Kaltblüter.
Was das aber mit dem Vorhandensein wie auch immer gearteter Götter zu tun haben soll ist mir schleierhaft.

weil solche Götter ja im engeren Sinne keine

Götter sind. Allerdings - was ist der Unterschied?

Das kannst nur Du beantworten. Aus Deinem Text ist nicht ersichtlich, warum die einen „echte“ und die anderen „unechte“ Götter sein sollen. Die Griechen und Römer haben Ihre Göttertrupps sicher ebenso ernst genommen, wie unsere Kulturen heute ihre Götter und zukünftige Generationen die zukünftigen Götter.

Schöne Belletristik zu dem Thema: „Das Spiel der Götter“ von Erikson, hochkarätige Fantesieliteratur mit anregender Philosophie. Der Autor ist Archäologe, was man den Büchern in sehr positivem Sinne anmerkt.

Gruß, Paran

Es gibt keine Atheisten
Hallo Zerschmetterling,

je nachdem, wie sinnvoll oder wie streng man Göttlichkeit definiert, sind die meisten Menschen Atheisten, einschließlich vieler, die sich als überzeugte Monotheisten sehen, oder kein Mensch Atheist.

Nach der strengen Definition ist eine echte Gottheit auf keinen Fall menschenähnlich, begrenzt, schwach, leidend oder materiell. Viele „Theisten“ wären nach dieser Definition Atheisten.

Die sinnvollere Definition von „Gottheit“ ist (unter Anderem) „eine Entität, welche Anbetung“ verdient hat. Eine sinnvolle Definition von Anbetung ist wiederum „maximale , unabgeleitete und bedingungslose Liebe/Wertschätzung“ bzw. eine solche auszudrücken. Da jeder normale Mensch irgendetwas in diesem Sinne an die höchste Stelle setzt, gibt es nach dieser Definition keine Atheisten.

Man kann aber auch bezüglich der Frage, ob es Atheisten gibt, Agnostiker sein :wink: .

Schöne Grüße,

Mohamed.

Moin,

das ist doch grob die Definition von Pantheismus

Gandalf.

Warum ist dies wahrscheinlich?
Sehe auch für diese Art Götter keine Belege.

Unsere eigene Existenz ist Beleg genug. ich hatte es schonmal geschrieben: Wenn sich hier Leben gebildet hat ist es statistisch wahrscheinlich, dass das anderswo auch geschehen ist. Der moderne Mensch existiert erst seit ein paar tausend Jahren und es ist ohne weiteres vorstellbar, ja sogar wahrscheinlich, dass anderswo intelligente Organismen entstanden sind, die etliche tausend Jahre vor uns intelligent wurden und entsprechend technisch weiter sind.

Solange kein Tier betet oder anderweitigen religiösen Zauber
veranstaltet, […]
Früher gab es kein anderes Mittel gegen posttraumatische
Belastungsstörungen.

Darum gehts gar nicht. Es geht mir darum, dass es durchaus wahrscheinlich ist, dass es im Universum Völker gibt, die so hoch entwickelt sind, dass ihre Fähigkeiten denen entsprechen würden, die man in der Antike den Göttern zugeschrieben hätte.

Wir wären schon weg, längst ausgestorben und bestenfalls noch
ein paar fossile Knochen (die Perm-Trias-Grenze hätten wir
ganz sicher nicht überlebt, zwei Faunengrenzen schon
garnicht).

Also jetzt mal ehrlich. Vielleicht hätten wir das Aussterbeereignis an der Perm/Trias-Grenze nicht überlebt, aber das ist überhaupt kein Beitrag zur Diskussion. Zum einen wissen wir nicht was damals passiert ist und ob man das Ganze hätte überleben können - immerhin habens ja 25% der Landlebewesen geschafft und nicht nur die allerkleinsten. Zum anderen bedeutet eine alternative Zeitlinie ja nicht, dass die gleichen Ereignisse wieder eintreten müssen.

Viel entscheidender ist aber, dass meine Aussage nur dazu dienen sollte zu illustrieren, dass es ohne weiteres vorstellbar wäre, dass anderswo schon vor Millionen von Jahren intelligentes Leben entstanden ist. Nicht mehr und nicht weniger.

Vor […]
Was das aber mit dem Vorhandensein wie auch immer gearteter
Götter zu tun haben soll ist mir schleierhaft.

Wie gesagt: Offenbar hast du komplett mißverstanden worauf ich hinaus wollte, was sicherlich mein Fehler ist. Ich hoffe, es ist klarer geworden.

Deine Aussage zu den Verwandschaftsbeziehungen ist auch nicht so einfach. Bereits vor 125 Millionen Jahren hatten sich die Säugetiere von den Reptilien abgespalten. Die explosionsartige Entwicklung der Säugetiere nach dem Aussterben der großen Reptilien ist ein direkter Hinweis darauf, dass die Entwicklung der Säugetiere durch die Anwesenheit der Saurier massiv beeinflusst wurde.

weil solche Götter ja im engeren Sinne keine

Götter sind. Allerdings - was ist der Unterschied?

Das kannst nur Du beantworten. Aus Deinem Text ist nicht
ersichtlich, warum die einen „echte“ und die anderen „unechte“
Götter sein sollen. Die Griechen und Römer haben Ihre
Göttertrupps sicher ebenso ernst genommen, wie unsere Kulturen
heute ihre Götter und zukünftige Generationen die zukünftigen
Götter.

Schöne Belletristik zu dem Thema: „Das Spiel der Götter“ von
Erikson, hochkarätige Fantesieliteratur mit anregender
Philosophie. Der Autor ist Archäologe, was man den Büchern in
sehr positivem Sinne anmerkt.

Ja, hab ich hier auch irgendwo rumstehen :smile:

Naja Im Judentum spricht man von Juden und Nichtjuden. Trotzdem werden die noch recht ordentlich behandelt. Das ist der Unterschied zum Islam.

Hallo,

Die sinnvollere Definition von „Gottheit“ ist (unter Anderem)
„eine Entität, welche Anbetung“ verdient hat. Eine sinnvolle
Definition von Anbetung ist wiederum „maximale , unabgeleitete
und bedingungslose Liebe/Wertschätzung“ bzw. eine solche
auszudrücken.

„Unabgeleitete und Bedingungslos“ passt nicht zu „verdient“. :o)

Auf der einen Seite erklärst Du das die Liebe einem Gott zukommen soll, WEIL er auf eine bestimmte Art ist.
Auf der anderen Seite erklärst Du das Liebe grundlos, bedingungslos gegeben werden soll.

Verdient nicht jeder MENSCH diese „maximale , unabgeleitete und bedingungslose Liebe/Wertschätzung“? Einfach dafür das er ist? (Nicht unbedingt für das was er tut :o) )

Und ist es nicht ein bißchen sehr einfach zu sagen, man gebe seine „unbedingte, maximale Liebe“ an etwas Unsichtbares, nicht Vorstellbares, von dem man sich dann auch noch abhängig fühlt und eigentlich auch Angst hat?

Grüße
K.

Hallo Klaus,

Und ist es nicht ein bißchen sehr einfach zu sagen, man gebe
seine „unbedingte, maximale Liebe“ an etwas Unsichtbares,
nicht Vorstellbares,

sehr richtig.
Wie geht das „Gott lieben“ ?
Die Frage - von mir hier schon oft an „Eiferer“ gestellt - wurde noch nie beantwortet.
In Legenden wird von „Heiligen“ berichtet, daß sie darunter leiden, weil sie Gott nicht
richtig, vollkommen, genug - oder wie auch immer lieben.(manche Gläubige, welche nach
„Vollkommenheit“ streben haben ähnliche Empfindungen) - es geht also so garnicht
Wie sieht Jesus dies, bzw. wie wird dies im NT beschrieben ?
Hier wird die Liebe zu Gott der Liebe zu den Menschen gleich gestellt.
Das Heil wird denen verheißen welche Menschen lieben, nicht denen welche Gott lieben.
(s.dazu auch deutlich ! Matt.7.21-23 und 25.31-46)

Und Zitat aus dem NT (etwa)
Wie könnt ihr Gott lieben, den ihr nicht seht, wenn ihr die nicht liebt die bei euch sind ?
Ja - es ist zuerst die Liebe zu Mitmenschen angemahnt - dann kann man über
Liebe zu Gott „nachdenken“ auch wenn die Reihenfolge im Gesetz! des AT anders
beschrieben ist (dafür hat der Christ ja das NT).

von dem man sich dann auch noch abhängig fühlt und eigentlich auch Angst hat?

Nun - diese Kriterien schließen Liebe nicht aus.
Abhängig sind wir alle voneinander und „Angst“ sollte man hier doch eher durch Ehrfurcht
und Respekt (Anerkennung) ersetzen.
Ich weiß von keinem (normalen) Gläubigen, welcher eigentlich Angst vor Gott hat.
Du ?

Gruß Viktor

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Hallo,

Ich weiß von keinem (normalen) Gläubigen, welcher eigentlich
Angst vor Gott hat.
Du ?

Ja. In erster Linie die ganz besonderen Glaubens-Eiferer.
Die gerne andere Ausgrenzen und sich selbst und ihren Glaubensgenossen Paradiese und Belohnungen zugedacht sehen - den anderen aber Hölle und Bestrafung. Also im speziellen sowas wie Zeugen-Jehovas und andere Strömungen die „Ungläubige“ kennen.
Also alle die, die diejenigen ausgrenzen die ihren Glauben nicht teilen. Sie alle haben Angst, sie könnten auch mal in diesen Bereich der Ausgegrenzten geworfen werden.
Da ist keine wirklich freie Entscheidung mehr möglich ob man „liebt“ oder nicht - da hat man Angst.

Grüße
K.

1 Like

Hallo

Ja. In erster Linie die ganz besonderen Glaubens-Eiferer. …
Die gerne andere Ausgrenzen und sich selbst und ihren Glaubensgenossen Paradiese :und Beloh nungen zugedacht sehen - den anderen aber Hölle und Bestrafung. …

Wie kommst du darauf? Soll alles im Leben zufällig laufen? jeder kann selbst entscheiden was er will- Gott sagt uns durch die Schrift was Sache ist, nicht der katholische Bischof nicht der evangel. Pfarrer nicht der Zeuge Jehovas und auch nicht der Adventist ect…

Joh.17,3… zeigt ein deutliches „Angebot“-herausfinden kann man auch selber was der Lebengeber erwartet- er stellt als Gott der Ordnung nur gerechte Bedingungen. Die Frage stellt sich dann nicht nur wie man zum Glauben findet -sie stellt sich auch wie man es schaffen kann- durch die vielen „Beweise“ die es beim Untersuchen der Schrift heutzutage zu finden gibt- wie man da noch „lebensländglicher“ Atheist bleiben kann…

Da ist keine wirklich freie Entscheidung mehr möglich …

aber genau die führt zur Angstfreiheit Joh.8,15… Ihr richtet nach dem Fleisch; ich richte niemand…ist u.a. zum Nachdenken gedacht, .
…da es aber jedem frei steht… es geht dabei mehr um die „Ehrfurcht“ vor dem Lebengeber und nicht um panische Angst vor Strafe… speedytwo

Hallo,

Warum ist dies wahrscheinlich?
Sehe auch für diese Art Götter keine Belege.

Unsere eigene Existenz ist Beleg genug. - Für die Existenz von Göttern? Wie das?

Wenn sich hier Leben gebildet hat ist es

statistisch wahrscheinlich, dass das anderswo auch geschehen
ist.

Stimmt. Angesichts der vermutlichen Anzahl von Sternen und Planeten, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich irgendwo Leben gebildet hat nicht gering. Ev. sogar etwas so angeblich Tolles wie wir. Und?

Der moderne Mensch existiert erst seit ein paar tausend

Jahren - Cromagnon, also wir, sind seit mind. 40.000 Jahren nachgewiesen - schon etwas mehr, als ein paar Tausend, einge Hominidenarten vor uns waren auch nicht unbedingt merklich dümmer, haben es sogar geschafft, mehrere hunderttausend Jahre in Europa zu überleben, ohne Umweltverschmutzung oder Klimaveränderungen zu bewirken - waren uns also ev. voraus, nur wohl weniger kämpferisch veranlagt. Sind ergo ausgestorben.

  • und es ist ohne weiteres vorstellbar, ja sogar

wahrscheinlich, dass anderswo intelligente Organismen
entstanden sind, die etliche tausend Jahre vor uns intelligent
wurden (Neanderthaler wären ein Beispiel) und entsprechend technisch weiter sind - warum muss mehr Intelligenz mehr Technik bedeuten?

Wir können doch unseren derzeitigen Lebensstil nicht zum Mass aller Dinge im Universum machen.

Solange kein Tier betet oder anderweitigen religiösen Zauber
veranstaltet, […]
Früher gab es kein anderes Mittel gegen posttraumatische
Belastungsstörungen.

Darum gehts gar nicht. Es geht mir darum, dass es durchaus
wahrscheinlich ist, dass es im Universum Völker gibt, die so
hoch entwickelt sind, dass ihre Fähigkeiten denen entsprechen
würden, die man in der Antike den Göttern zugeschrieben hätte.

Bei jedem alten Römer oder Germanen kämen wir mit unserer heutigen Technik schon prima Gotthaft rüber - solange wir Ihnen nicht veräten, wo die Schalter sind.

Ich schätze nur, dass wir die anderswo entstandene intelligentere Form von Wesen sowenig verstehen würden, wie unsere Schweine oder Hunde uns verstehen.
Mit etwas Pech würden wir in deren Mastviehanlagen landen. Oder auf deren Liste bedrohter Arten.

Also jetzt mal ehrlich. Vielleicht hätten wir das
Aussterbeereignis an der Perm/Trias-Grenze nicht überlebt,
aber das ist überhaupt kein Beitrag zur Diskussion. Du kamst damit.

Zum einen

wissen wir nicht was damals passiert ist und ob man das Ganze
hätte überleben können - immerhin habens ja 25% Landlebewesen geschafft und nicht nur die allerkleinsten

  • Krokodile, Schildkröten, Insekten, Amphibien und auch Fische können mit sehr wenig Nahrung auskommen, vor allem, wenn es kalt ist. Unsereins ist damit nicht zu vergleichen, Technologie hin oder her. Wir wären seinerzeit erfroren und verhungert. Jahrelang kaum Sonnenlicht überlebt ein mittelgroßer Säuger mit unserem Energiebedarf nicht. Nahrungspflanzen statt mit Sonnenlicht mit Kunstlicht aus Fossiler oder Windenergie zur Reife zu bringen benötigt eine Menge Energie (frage mal jemanden, der heimlich Hanf anbaut). Jemand mit reichlich Geld könnte sich das theoretisch leisten, aber wer kümmert sich um die Kohleförderung, die Gasleitungen, die Windenergieanlagen etc.?
    Hast Du schon von der Flaschenhalsevolution des modernen Menschen gehört? Verm. war der Ausbruch eines (nur eines!) Supervulkans die Ursache, jedenfalls wäre die Menschheit schon allein dadurch fast ausgestorben.
    Bei anderen Säugern fällt dieses Ereigniss kaum ins Gewicht.
    Unser Hirn, dass 20% unseres Energiebedarfs beansprucht, ist in dauerhaften Notlagen eine Achillesferse.
    Ich gehe davon aus, dass der nächste richtige Faunenschnitt unser Ende ist. Unsere so gepriesene Technologie kann weder Wüsten eindämmen noch die Antarktis erobern, nicht mal einen Grashalm nachbauen. Wir können noch nicht einmal die Tiefsee wirklich erforschen - den größten Teil der Erde kennen wir daher nur sehr oberflächig, im Wortsinn.
    Was sollten wir echten Katastrophen wie z.B. Trappvulkanausbrüchen entgegensetzen?

Zum anderen bedeutet eine alternative Zeitlinie ja nicht, dass die

gleichen Ereignisse wieder eintreten müssen.

Was soll eine alternative Zeitlinie sein? Die Ereignisse, die zu den bekannten Faunenschnitten führten, hätten wir nicht beeinflussen können, sie wären auch mit uns genauso abgelaufen.

Viel entscheidender ist aber, dass meine Aussage nur dazu
dienen sollte zu illustrieren, dass es ohne weiteres
vorstellbar wäre, dass anderswo schon vor Millionen von Jahren
intelligentes Leben entstanden ist. Nicht mehr und nicht
weniger.

Ja, kann sein. Und?

Vor […]
Was das aber mit dem Vorhandensein wie auch immer gearteter
Götter zu tun haben soll ist mir schleierhaft.

Wie gesagt: Offenbar hast du komplett mißverstanden worauf ich
hinaus wollte, was sicherlich mein Fehler ist. Ich hoffe, es
ist klarer geworden.

Ehrlich gesagt, ich habs immernoch nicht verstanden. Vielleicht denke ich zu pragmatisch, vielleicht ist Deine Erklärung zu wenig konkret.

Deine Aussage zu den Verwandschaftsbeziehungen ist auch nicht
so einfach. Bereits vor 125 Millionen Jahren hatten sich die
Säugetiere von den Reptilien abgespalten. Die explosionsartige
Entwicklung der Säugetiere nach dem Aussterben der großen
Reptilien ist ein direkter Hinweis darauf, dass die
Entwicklung der Säugetiere durch die Anwesenheit der Saurier
massiv beeinflusst wurde.

Das ist klar. Ändert aber nichts daran, dass die Echsen unsere Vorfahren sind, ebenso wie Amphibien, Fische etc.
Bringt uns alles bezgl. eventueller Götter nicht weiter.

weil solche Götter ja im engeren Sinne keine

Götter sind. Allerdings - was ist der Unterschied?

Das kannst nur Du beantworten. Aus Deinem Text ist nicht
ersichtlich, warum die einen „echte“ und die anderen „unechte“
Götter sein sollen. Die Griechen und Römer haben Ihre
Göttertrupps sicher ebenso ernst genommen, wie unsere Kulturen
heute ihre Götter und zukünftige Generationen die zukünftigen
Götter.

Der Nutzen der Götter erschöpft sich wohl im Placeboeffekt und im Politisch/kulturellen. Oft zum Nachteil anderer - das sollte man berücksichtigen.

Gruß, Paran

Heldenmythen und so
Hallo,

Was aber ist mit dem alten Polytheistischen Göttern. Zeus und Konsorten? Ziemlich menschlich, nachvollziehbare Motivationen und alles in allem gar nicht so mächtig…

Genaugenommen scheint die Existenz solcher Götter nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich.

Unter Verweis auf etwas ältere, m.E. jedoch grundlegende Quellen
http://www.amazon.de/Heros-tausend-Gestalten-insel-t…
und
http://www.amazon.de/Die-elementaren-Formen-religi%C…
begrenzt sich der Begriff „solche“ Götter in eine bestimmte Richtung, die du offensichtlich meinst (du schreibst an anderer Stelle auch von außerirdischen Kulturen).

Was mich zur Eingangsproblematik bringt. Wenn man solche Götter für wahrscheinlich hält, ist man dann noch Atheist?

Ich sehe keinen Widerspruch zwischen „diesen“ und „anderen“ Göttern. Einem 100%-Atheisten dürfte es egal sein, welche Art von Göttern gemeint ist, er gesteht allen keinen besonderen Stellenwert, Verehrungswürdigkeit oder besondere Eigenschaften zu.

Vermutlich ja, weil solche Götter ja im engeren Sinne keine Götter sind. Allerdings - was ist der Unterschied? *grübelt*

Unterschiede zwischen den Göttern? Im Grunde genommen keine vorhanden. Lediglich Varianten wie dunkle/helle Hautfarbe oder so. Besser wäre es von den übergreifenden Gemeinsamkeiten auszugehen und diese festzuhalten: Das Heilige, das nicht-Gewöhnliche oder Nicht-Alltägliche, das Überirdische, das Nicht-Profane usw…

Das wirklich Nette an deiner Geschichte aber:

Auch ein Atheist zweifelt gelegentlich. Nicht nur der Gläubige.

:smile:

Gruß
nasziv