Hallo Sanny!
Natürlich kann ein Notenabfall etwas mit bestimmten Unterrichtsmethoden und Lehrkräften zu tun haben. Das hat mit ADHS aber wenig zu tun, bzw kommt es bei jedem mal vor.
Ich würde an deiner Stelle auch nicht gar zu sehr auf diese Diagnose pochen. Es spielt bei Bewertungen keine Rolle, warum jemand etwas nicht kann.
Fakt ist, dass er sich irgendwann zurecht finden kann. Deshalb würde ich den Lehrern auch nur kurz etwa folgendes sagen (sofern es auf deinen Sohn zutrifft):
Neurologisch bedingt
-neugierig
-experimentierfreudig
-weniger an ewigem Durchkauen interessiert
-vergesslich (und nicht einfach keine Lust…)
-Schwierigkeiten vorgegebene Abläufe einzuhalten
Die Lehrer sind keine Psychologen. Es ist insofern ausreichend, als ihnen klar ist, dass da ein Junge ist, der anders ist und ihnen vielleicht mal Kopfschmerzen bereitet, ohne dass an dieser Stelle bösartige Absichten der Hintergrund sind.
Ich meine, es kann sonst bei einem Lehrer sehr schlecht ankommen, wenn ihm Eltern vorschreiben wollen, das Kind dürfe nur mit Samthandschuhen angefasst werden usw. Damit fühlen sich die Lehrer in ihrer Autorität untergraben. Vor allem finden es Lehrer natürlich nicht witzig, wenn ihnen Eltern sagen wollen, welche Noten ein Kind zu bekommen hat. Deshalb ist es fast der einzige Sinn, wenn man einem Lehrer erklärt, dass der Sohn ADHS hat und was es etwa bedeutet, dass der Lehrer nicht denkt, er hätte dort einen kleinen Satansbraten sitzen, der ihn die ganze Zeit zum Narren hält. Denn sowas produziert persönliche Feindschaft und die ist Gift. Mit einer schlechten aber gerechtfertigten Note kann man leben und muss man leben. Auch wenn partielle Minderleistungen neurologisch bedingt sind. Man bewertet jemanden ja auch zB in Mathematik nicht schlechter, weil er sehr mathemaikbegabt ist und deshalb kaum lernen muss. Das ist die gleiche Ebene. Das Ergebnis ist entscheidend.
Und damit komme ich zurück: Bei der jetzigen Klasse scheint es einfach ein normales Problem zu sein, das einige Schüler bei der Lehrerin haben, aus welchen Gründen auch immer. Finde heraus, warum der Notenabfall stattfand und arbeite daran. Möglicherweise war der vorige Unterricht ja auch inadäquat und jetzt haben die Kinder Lücken. Wer weiss?
Vielleicht klingt das hart und Du fühlst Dich angegriffen. Das solltest Du aber nicht. Du solltest nur keinen Krieg gegen das System führen, denn das schadet deinem Kind ungemein. Überengagierte Eltern, die wegen allem mit den Lehrern sprechen, die sind nicht gern gesehen und schaden den Kindern zusätzlich.
Ich habe damit Erfahrung. Weder Kind noch Elter sollte sich einen Lehrer zum Feind machen. Nicht allein, weil der Lehrer das sanktioniert, sondern weil dieser Ärger Gift ist. Etwas mehr Gelassenheit
VG, Stefan