Hallo Jens,
Herr X, geboren am … ist in unserem Hause in der Zeit vom
01.08.1998 bis zum 23. Januar 2001 nach dem Berufsbild
Bankkaufmann ausgebildet worden.
Also ich für meinen Teil finde die erste Vergangenheit in solchen Texten immer besser: „…wurde ausgebildet“
Wenn jedoch die Ausbildung schon im Jahr 2001 zu Ende war, müsste man sich fragen, warum Du jetzt - 6 Jahre später - das Zeugnis beurteilen lässt?
Herr X hat während dieser Zeit alle für die Ausbildung
relevanten Abteilungen durchlaufen.
…die da wären?
Die praktische Ausbildung
ist ergänzt worden durch den innerbetrieblichen Unterricht, in
dem auch Grundkenntnisse der Verkaufs- und Beratungstechniken
vermittelt worden sind.
Siehe oben „wurde vermittelt“ Hier wäre es auch schön zu lesen, wie gut sich denn der Herr X in diesem innerbetrieblichen Unterricht geschlagen hat.
Die Leistungen in der Berufsschule X
ergeben sich aus den entsprechenden Zeugnissen.
Also ich glaub soviel Intellenz kann man einem Personaler schon zutrauen, dass er auf diese Idee von alleine kommt --> Satz rauslassen.
Herr X verfügt im Kreditwesen über gute Kenntnisse. Er
beherrscht die verschiedenen Aufgabenbereiche und überschaut
die Zusammenhänge.
Und sonst nix? „Besonders toll kann er…, hat er xy erledigt, hat er z erledigt, konnte er… anwenden“? „Gute Kenntnisse“ ist nicht so gut wie „hervorragende“, „erstklassige“ oder so. War er vielleicht nur Durchschnitt?
Die ihm übertragenen Arbeiten hat er
fehlerfrei, sorgfältig und vollständig erledigt.
Stets? Immer? Manchmal? Meistens? Gelegentlich? Schön wäre es, wenn er den Kram nicht einfach „erledigt“ hätte, sondern das vielleicht zur „stets zu unserer (voll(st)en) Zufriedenheit“ oder so? Oder gar zur Zufriedenheit der Kunden (so vorhanden)
Er hat auch
schwierige Aufgaben aus eigenem Antrieb verfolgt und zu deren
lösung durch eigene Ideen beigetragen.
Klingt mir im Zusammenhang von oben „er hatte in den drei Jahren durchaus mal eine eigene Idee oder einen lichten Moment, sonst war da nix zu wollen“. Sind die Tippfehler (auch weiter unten) so im Original? Dann auf jeden Fall rausmachen lassen.
er hat sich aktiv in
die Arbeitsgruppen eingefügt und teamorientiert am gemeinsamen
Ziel mitgearbeitet.
die „verschiedenen“ Arbeitsgruppen, denn als Lehrling hat er ja wohl nen Durchlauf gemacht. „am gemeinsamen Ziel“ finde ich irgendwie doof. Selbst wenn die Firma ein Ziel hat, hat jeder Mitarbeiter eigene Ziele, die man unterschiedlich erfolgreich erreicht
Sein Auftreten gegenüber Kunden und
Mitarbeitern ist sicher, höflich und korrekt.
Und gegenüber Vorgesetzten? Und nicht „stets, immer“? Und auch nicht freundlich? So klingt das ein wenig „steif“ und „unnahbar“ oder - negativ ausgedrückt arrogant.
Wir haben Herrn X in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis
übernommen.
Das wiederum widerspricht sich mit allem oben. Denn einen schlechten, trägen, arroganten Lehrling wird man eher nicht übernehmen Darum scheint mir das so zu sein, dass das Zeugnis gut gemeint aber schlecht umgesetzt war. Am besten, Du schreibst einen eigenen Entwurf, lässt den von jemandem der sich damit auskennt gegenlesen und reichst den ein.
Für seine weitere berufliche Laufbahn wünschen wir
ihm viel Erfolg.
Und für die private? Und vielleicht auch weiterhin?
Ansonsten würde ich der Deutlichkeit halber noch erwähnen, dass der Anlass für das Zeugnis das Ende der Ausbildung war
XX, den Datum
Hoffentlich 2001
Unterschrift
Vorstand
okay
*wink*
Petzi