Auto leasen - wie genau funktioniert das?

Moin!

Per Leasing erwirbt man kein Eigentum. Am Ende des Leasingvertrags ist das Geld weg,
das Auto auch.

Das ist schon klar,aber dafür habe ich auch längst nicht
soviel ausgegeben wie bei einem Kauf.Bei einem Kauf werfe ich
nämlich schon mal 1/4 des Kaufpreises zum Fenster raus
(Stichwort der große Wertverlust im 1.Jahr des Autolebens).

Diesen Wertverlust bezahlst DU ja beim Leasing auch mit.

Außerdem trägt der Leasingnehmer das Risiko zusätzlicher Kosten für jeden nicht unter
gewöhnlichen Verschleiß fallenden Schaden. Da wird dann im Streiflicht geguckt, ob man
irgendwo eine winzige Delle findet, ob die Reifen gleichmäßig abgenutzt sind oder ob
natürlich sündhaft teure Arbeiten am Fahrwerk selbstredend auf Kosten des
Leasingnehmers durchzuführen sind. Ein Fleck auf einem Polster, eine kaum sichtbare
Schramme auf einer Scheibe … womöglich zu viele Kilometer auf der Uhr - au weia.

Es kann auch ein Meteorit auf das Auto fallen.
Natürlich gibt es auch „schwarze Schafe“ in dem Gewerbe aber
in der Regel wollen die doch auch weiterhin Geschäfte mit
einem machen und da verprellt man seine Kunden nicht.

Die Diskussion hatte ich bislang bei jeder Leasingrückgabe.
Normalerweise reicht es aus damit zu drohen, das nächste Auto dann eben woanders zu leasen.
Gerade der normale Privatkunde hat diesen Hebel jedoch nicht unbedingt, da er nach Leasingende möglicherweise die Marke wechseln oder nicht mehr leasen möchte.

Meiner Erfahrung nach wird zunächst jeder Unfug, der eine Abweichung vom Neuwagenzustand bedeutet, aufgelistet.
Da stehen dann bei einem gut gepflegten Mini trotz 15.000 Km Unterschreitung der vereinbarten Laufleistung mal 1.800 Eur auf der Uhr.
Meine Frau wollte das bezahlen. Ich bot dem Händler die Winterreifen und bei allem, was darüber hinaus geht, meinen Rechtsanwalt an. Er akzeptierte die Winterreifen…

Ihr nächstes Auto habe ich gekauft. Ebenso mein Privatauto.
Nur ein manchmal geschäftlich genutztes Auto habe ich geleast. Allerdings mit einer gewaltigen Herstellersubvention beim dem Leasing zugrunde gelegten Preis und dem Leasingfaktor.
Dies ist dann auch einer der Einzelfälle, wo ein (zumindest hauptsächlich) privat genutztes Auto im leasing günstiger ist als bei Finanzierung oder Barzahlung.
Nur ist so etwas selten und der Wagen wäre bei Barkauf sehr, sehr teuer.

Einen Ford Fiesta wie aus dem obigen Beispiel, der 1/10 kostet, kauft man bar nach 2 Jahren vom Opi und fertig.

von all dem abgesehen ,beginnt der Leasingvertrag für Privatleute i. d. R. mit einer
stolzen Barzahlung

Es gibt genügend Angebote ohne Anzahlung.

Das stimmt.
Eine Anzahlung ist so gut wie niemals zwingend.
Ein Altauto kann man als Anzahlung einbringen. Allerdings verliert man dabei oft nochmal, denn die Händlereinkaufspreise liegen meist deutlich unter den am Markt erzielbaren Preisen.

Grundsätzlich sollte man nur kaufen, was man am besten bar bezahlen kann.

Das ist eine moralische Sichtweise aber keine wirtschaftliche.

Das kommt darauf an.
Leasing lohnt sich für nicht Vorsteuerabzugsberechtigte fast nie. Schon gar nicht bei Autos mit 4- oder 5-stelligem Kaufpreis.
Eine Finanzierung macht dann Sinn, wenn der zu finanzierende Kaufpreis ordentlich rabattiert (wie bei Barzahlung) und die Zinssätze niedrig sind.
Die üblichen 6-8% kann man vergessen.
Da bezahlt man lieber bar.

Das gilt im Grunde auch für Gewerbetreibende, wobei bei denen zusätzliche
Überlegungen greifen. Kauft ein Gewerbetreibender ein Fahrzeug, ist er bei Barzahlung
liquide Mittel in Höhe des Kaufpreises los, kann aber nur den Betrag der jährlichen
Abschreibung gewinnmindernd ansetzen. Bei Leasingraten findet aber keine
Abschreibung statt, sie sind im Jahr des Entstehens in voller Höhe absetzbar. Für
Gewerbetreibende wird Leasing weitgehend uninteressant, wenn bei Vertragsbeginn eine
die Liquidität mindernde Einmalzahlung fällig wird. Deshalb läuft es zumeist ohne
Sonderzahlung, dafür mit höheren Leasingraten. Das Risiko, am Ender der
Vertragslaufzeit mit allen möglichen Kosten für höhere Laufleistung und Fahrzeugschäden
belastet zu werden, bleibt aber. So gibt es auch Gewerbetreibende, die ihr Zeugs nicht
mieten, sondern dauernd gebrauchte Sachen lieber kaufen.

Da ziehst du die falschen Schlüsse raus,gerade für
Gewerbetreibende bietet sich das Leasing geradezu an.
Eben weil ich nicht zum B. 15.000,-€ Bargeld sofort auf den
Tisch legen muss und es steuerlich nur über mehrere Jahre
abschreiben kann.

Ein Leasingauto kann man nicht abschreiben.
Man kann lediglich die Leasingrate gewinnmindernd ansetzen.
Dies und v.a. die Möglichkeit des Vorsteuerabzuges machen Leasing im gewerblichen Bereich attraktiv.
Gerade auch wenn viel gefahren wird. Nach 3 Jahren und 200.000 Km bekommt man ein neues Auto zu kalkulierbaren Kosten.

Privat mit 10-20 TKm p.a. lohnt sich das nicht. Da reicht ein 5 Jahre altes Auto locker aus, welches sehr viel weniger Finanzierungskosten verschlingt.

Beim Leasing hingegen brauche ich über das Jahr verteilt jeden
Monat nur 300 ,- € (um beim vorgenannten Kaufpreis zu bleiben)
auf den Tisch zu legen (im Jahr also 3.600,-€) und kann dieses
auch noch von der Steuer absetzen.

Natürlich sind die Leasingraten im gewerblichen Leasing höher
kalkuliert als für Privatnutzung,da Fahrzeuge im gewerblichen
Einsatz entsprechend mehr verschleißen.

Das stimmt so nicht.
Vielmehr geniessen gerade Flottenkunden extrem niedrige Leasingraten, auch bei hohen Laufleistungen.
Versuche mal einen VW Passat 1.6 TDI inklusive Steuer, Versicherung und Diesel nach ECE-Normberechnung für 3 Jahre und 180.000 Km für 550 Eur privat zu leasen…

Außerdem gibt es im gewerblichen Bereich auch noch einige
Varianten,wie zum B.die Stellung eines Ersatzfahrzeuges,wenn
der Leasingwagen in die Werkstatt muss (Inspektion zum B.).

Das Ersatzfahrzeug bekomme ich bei meiner Werkstatt auch für die Privatautos kostenfrei.
Schlimmstenfalls kostet es einmal im Jahr 25 Eur.

Beim Autokauf sollte man den Rechenstift ansetzen und
sehen,wie man am günstigsten
an einen Wagen kommt.

Genau so ist es.
Und Leasing ist da für den Privatmann (-frau) der schlechteste Weg.

Und natürlich sollte man für den laufenden Betrieb immer noch
genügend Geld übrigbehalten.

So ist es. Das gilt ebenso für Privatleute.

Gruß,
M.