Autoverkauf im Ausland

Hallo allerseits,

ich hoffe, ich bekomme hier ein paar ANtworten, bin naemlich grad ziemlich verwirrt / frustriert!!

Ich bin dieses Jahr nach England gezogen und habe mein in Deutschland zugelassenes Auto mitgenommen (deutsche Kennzeichen, Versicherung und Papiere). Eigentlich dachte ich, ich koennte es hier verkaufen - ist ja immerhin EU, aber das Ganze scheint recht kompliziert zu sein!!

Kennst sich hier jemand aus?? Ist es richtig, dass ich persoenlich mit den abgeschraubten Kennzeichen unterm Arm bei der Botschaft in London vorstellig werden muss - das hoert sich ja super kompliziert und vorsintflutlich an!!

Meine Versicherung kann ich ja jederzeit (relativ) problemlos kuendigen, aber wie schauts aus mit der Kraftfahrzeugsteuer?? Normal muss man da ja glaub ich jede Menge Papiere vorlegen, wenn man ein KFZ abmeldet…

Also, wie gesagt, ich waere fuer eine Aufklaerung zu diesem Thema aeusserst dankbar…

LG Katrin

Hallo,

passt die Überschrift Deiner Anfrage ?? Das…

Ich bin dieses Jahr nach England gezogen und habe mein in
Deutschland zugelassenes Auto mitgenommen (deutsche
Kennzeichen, Versicherung und Papiere). Eigentlich dachte ich,
ich koennte es hier verkaufen - ist ja immerhin EU, aber das
Ganze scheint recht kompliziert zu sein!!

… was Du beschreibst ist - aus englischer Sicht - zunächst mal ein Fz-Import. Dazu gehört eine Zulassung, Verzollung und und und. Erst DANACH würdest Du offensichtlich verkaufen, nicht wahr?!

Die „Komplikationen“ wären in D ganz ähnlich, der Kollege von der Zulassungstelle weiß da mglw. Bescheid und antwortet noch.

Meine Versicherung kann ich ja jederzeit (relativ) problemlos
kuendigen

Nein, ein Verkauf berechtigt zunächst nur den Käufer und den Versicherer zur Kündigung, nicht aber den Verkäufer. Begreift auch der ADAC seit 50 Jahren nicht, ist aber so.

Grüße, M

Hallo und danke fuer deine Antwort!

Zunaechst verstehe ich nicht, wieso das ein Import ist - es handelt sich doch um einen Privatartikel, ich betreibe ja keinen Handel mit KFZ - habe ich nicht das Recht, etwas,was mir gehoert, in einem anderen EU-Land zu verkaufen?? Nicht gewerblich oder sonstwas?

Meine Versicherung hat mir gesagt, sobald ich das Auto verkauft habe, soll ich denen Bescheid geben, dann beenden sie meinen Vertrag mit denen. Ich wuerde natuerlich sowieso einen kurzen Kaufvertrag mit dem Kaeufer (so ich denn jemals einen finde, denn das ist natuerlich auch nciht so einfach!!) abschliessen, den wuerde ich dann in Kopie mitschicken.

Wieso ist das innerhalb der EU so kompliziert? Ich koennte doch theoretisch alles, was ich besitze und aus D mitbebracht habe, hier in England verkaufen - meinst du wirklich ,dass es da Probleme geben wird? Das AUto ist ja auch schon 8 Jahre alt und mitnichten ein Luxusobjekt oder so!!

Morgen werd ich nochmal diverse Behoerden in D anrufen, da hab ich heute keinen mehr erreicht (klar…die arbeiten natuerlich nach 5 nicht mehr!)

Wenn dir noch was hierzu einfaellt, lese ich es gerne bzw. interessiert

Gruesse in die HEimat
Katrin

Hallo Katrin,

ist dein Vorhaben nicht ein wenig „aus der Reihe“? Wer sollte denn im Vereinigten Königreich einen Linkslenker kaufen? Ich weiß aus eigener Erfahrung, das das eine große Umstellung ist. Das fängt schon beim Rückspiegel an wo man immer das Gefühl hat, alles verkehrt herum zu sehen. Auch enge Linkskurven kriegt man kaum hin (Bordsteinkante). Das „Üben“ kann Wochen dauern. Und dann hat man auch noch einen „falschen“ Tacho. Bei Mautstellen kommt man nicht an den Ticketschalter ran und und … Überholen ist fast unmöglich, weil du nicht am Vordermann vorbeischauen kannst. Und die meisten Briten sind Linkshänder (kein Scherz), jetzt könnte man es überspitzen und sagen die finden den Schalthebel micht mehr. Wie du siehst, ist das alles nicht so einfach.

Noch ein Tipp: Klebe unbedingt nach Anleitung deine Scheinwerfer ab! Folien gibt es beim ADAC.

Jeder Import aus EU-Ländern muß ab 180,- € verzollt werden, wenn es sich um bestimmte Güter handelt, bei Zigaretten u.ä. gelten andere Richtlinien. Kannst du genau unter Zoll.de nachlesen.

Ob du zur Botschaft gehen mußt weiß ich nicht, kannst du aber selber rauskriegen. Aber kriege erst mal einen Käufer und dann mache dir weitere Gedanken.

Gruß, John

Hallo,

Jeder Import aus EU-Ländern muß ab 180,- €
verzollt werden, wenn es sich um bestimmte Güter handelt, bei
Zigaretten u.ä. gelten andere Richtlinien. Kannst du genau
unter Zoll.de nachlesen.

Das stimmt so nicht. Normalerweise sind alle Artikel, die so ein Hans Mustermann kaufen oder verkaufen kann, zum zollrechtlich freien Verkehr der EU abgefertigt. Das heisst, für Hans Mustermann fallen keine Zölle mehr an, wenn er sein Auto von Deutschland nach Großbritanien verbringt.

Anders sieht es natürlich aus, wenn er außerhalb der EU ein- oder verkauft.

Noch was: Zigaretten, Alkoholika, Kaffee etc. sind sog. verbrauchsteuerpflichtige Artikel. Dafür muss beim innergemeinschaftlichen Erwerb über gewissen Grenzen gezahlt werden, allerdings kein Zoll sondern die jeweilige Steuer (Biersteuer, Kaffeesteuer etc.). Die Steuer ist allerdings beim freundlichen Hauptzollamt zu entrichten…

Gruss,
Julia


MOD: Lesbarkeit verbessert

Hallo,

auch mein erster Gedanke war: Wer kauft in GB. ein Auto, wo das Lenkrad auf der falschen Seite ist? Von den restlichen Zulassungsformalitäten mal abgesehen.

Auch falls Du den Versicherungsvertrag gekündigt bekommst, solange das Auto noch auf Dich zugelassen ist unterliegst Du der Versicherungspflicht. Das dauert nicht lange, bis die Zulassungsstelle die freundlichen (und teuren) Außendienstmitarbeiter rausschickt. Da die das Auto nicht finden werden, kommt es Ruck Zuck in die Fahndung. Das dürfte Dich zwar im Ausland nicht weiter stören, aber was ist, wenn Du mal wieder zurück nach D. kommst?

Ich würde das Auto beim nächsten Deutschlandbesuch mitnehmen und in D. lassen.
Falls Du es doch in GB. verkauft bekommst: Hast Du die Möglichkeit, Brief, Schein und Schilder irgend jemanden nach D. zu senden? Abmelden und zurücksenden, das dürfte der einfachste Weg sein.
Als Alternative, falls das Auto in GB. zugelassen wird, kannst Du auch die neuen Papiere in Kopie zu Deiner Zulassungsstelle schicken, das sollte denen zum Abmelden reichen. Vorher mal anrufen.

Beste Grüße
Guido

Hi Katrin,

also zunächst: Julia hat es weiter unten geschrieben, der Zoll sorgt für die „Begleichung“ der verschiedenen Steuerpflichten. Das ist dann die Verzollung, obwohl heute keine „Strafzölle“ mehr erhoben werden wie vor XY Jahren.

Exakte Informationen dazu wirst Du wohl nur bei den Behörden vor Ort, also im UK, erhalten - frage doch einfach mal nach!
Wenn es tatsächlich gar nichts mehr zu entrichten gäbe, umso besser, allerdings kann ich mir das nicht so wirklich vorstellen.

Bleiben noch die Punkte Versicherung…

Meine Versicherung hat mir gesagt, sobald ich das Auto
verkauft habe, soll ich denen Bescheid geben, dann beenden sie
meinen Vertrag mit denen.

Da hat mal wieder ein Unwissender eine Auskunft gegeben (Call-Center?!), denn bedingungsgemäß geht der Vertrag auf den Käufer über. Eine „Beendigung“ einfach so geht nciht, allenfalls mit dem Bauerntrick: Du bittest um Aufhebung im Einvernehmen und der Versicherer sagt ja - dann ist das Fz aber ab dem Zeitpunkt auch nicht mehr versichert, und ob das dann einfacher wird mit Probefahrten…?

Warum versilberst Du das Ding nicht in D? Denn mit dem Verkauf dürfte es in der Tat schwierig werden, was soll man mit dem Lenkrad auf der falschen Seite?

Viele Grüße und natürlich viel Erfolg!

Hi john,

zunaechst mal vielen Dank fuer deine lange Antwort, die aber nicht ganz das Thema trifft?? Ob man ein deutsches Auto in UK gut fahren kann oder nicht steht nicht zur Debatte - es ist hier und muss verkauft werden!
Abgesehen davon stimme ich mit dir ueberhaupt nicht ueberein, ich habe mein Auto hier ettliche Monate problemlos gefahren - ganz im Gegenteil, jetzt haben wir ein Auto mit Lenkrad auf der rechten Seite und das finde ich viel mehr Umstellung. Ueberholen, parken etc war alles ueberhaupt kein Problem.
Dass sich Linksfahrzeuge hier nicht grade wie hot cakes verkaufen, versteht sich von selbst, aber es gibt darauf spezialisierte Autohaendler. Da kriege ich sicher weniger als von privat, aber eine grosse Wahl habe ich ja nicht.

Naja, und alles mit einem Wert ueber 180 verzollen, das kann so ja auch nciht ganz stimmen, wir sind hier ja shcliesslich mit unserem gesamten Sack und Pack hergezogen, und wir haben zwar keinen grossen Luxus, aber unsere gesamten Besitztuemer sind dann doch mehr als 180 wert :smile:. Wenn ich zB einen Grossbildfernseher mitgebracht haette und diesen hier verkaufen wuerde, koennte ich das ja auch problemlos tun.

Also, ich werde mich wohl hier vor Ort erkundigen muessen; war wohl auch nciht so ne tolle Idee, diese Frage hier in einem deutschen Forum zu stellen, es wird wenige Leute hier geben, die in dieser Situation schon mal waren :smile:

Danke trotzdem und liebe Gruesse
Katrin

PS: Die meisten Englaender sind Linkshaender??? also auch das ist mir ja total neu. Muss ich mal gezielt drauf achten, kann ich mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen!!

Danke, Guido, fuer deine Antwort.
Zum Thema Rechtsfahrzeug hier in GB verkaufen siehe meinen Essay in meiner anderen Antwort :smile: Und ja, es ist mir klar, dass es nicht gerade die genialste Idee ist, aber ich hab so garkeine Lust, nochmal die ganze Strecke nach D zu fahren (ich bin noch dazu aus Bayern). Ich wuenschte, ich koennte es zurueck nach D beamen, aber diese Technologie ist ja leider immer noch nicht erfunden!!

Was ich nicht ganz verstehe, ist, warum es gar so kompliziert ist, ein Auto in einem anderen EU-Land zu verkaufen?? Sollte sowas nicht mittlerweilen vereinheitlicht und kein Problem mehr sein?? Es werden doch dauernd Autos von Land A nach Land B verkauft (Tuerkei?? GRiechenland???). Daher war meine Frage ja auch eher nach dem Verkaufs-Procedere, das mit der Abmeldung habe ich mittlerweile begriffen (auch wenn mir immer noch nicht kalr ist, warum der neue Kaeufer nicht zumindest den Fahrzeugschein ausgehaendigt bekommt, das hatte ich mal so gelernt??)

Naja, allen Antwortern vielen Dank fuer eure Muehe und Zeit, auch wenn es mir nicht wirklich weiterhilft – hat nicht jemand Lust, in England Urlaub zu machen und mein Auto mit zurueckzunehmen :smile:) Es ist echt schoen hier!!!

LG Katrin

Hallo Julia,

genauso dachte ich es eigentlich auch – solange es sich um einen Privatverkauf einer Privatperson handelt – ich habe sicherlich nicht vor, im grossen Stil Autos von D nach GB zu importieren (einmal reicht mir schon voll und ganz :smile:)

nachdem ich hier eh schon wesentlich weniger fuer den Wagen bekommen werde, als ich es in D getan haette, hab ich ueberhaupt keinen Bock, auch noch Zoll oder so was zu zahlen!!

Ich werde mich hier nochmal bei den in Frage kommenden Haendlern schlau machen (wobei mir einer von denen die tolle Auskunft gegeben hat, ich muesste persoenlich mit den Schildern zur Botschaft nach London gehen!! Klar, die haben ja auch sonst sicher nix zu tun!!)

Drueckt mir die Daumen, dass diese Odysee bald vorbei ist…

Wie gesagt, die Einladung nach England steht :smile:))

Hallo nochmal,

also dass eine bestehende Versicherung direkt auf den neuen Kaeufer uebergeht, ist doch bestimmt so nicht richtig – es versichert doch jeder sein Auto selbst da, wo er will, und nicht da, wo ein Auto vorher schon mal versichert war!! Die Versicherung ist personengebunden, und wenn ich mein Auto verkaufe oder stilllege oder verschrotte oder was auch immer, kann ich natuerlich meine Versicherung beenden.

Das hat mir auch kein Call Center Fritze gesagt, sondern der fuer mich beim VVD zustaendige Mitarbeiter. Wenn ich mich recht erinnere, muss ich eine Kopie der Abmeldebestaetigung oder so einreichen.

Waer ja noch schoener, wenn man aus einer Versicherung nie wieder rauskaeme!!! Das ist jedenfalls meine geringste Sorge…

Nochmal mach ich das sicher nicht, dass ich mein Auto in ein anderes Land mitnehme, das koennt ihr mir glauben - ich war da mal wieder viel zu blauaeugig!!!

Hallo Katrin,

ich antworte hier mal gesammelt auf mehrere Beiträge:

Klar, für Dich ist sicherlich das fahren auf der „falschen Seite“ mit einem Linkslenker einfacher, als wenn Du Dich auch noch an einen Rechtslenker gewöhnen müsstest. Anders aber, wenn Du das Auto an einen Briten verkaufen würdest, der müsste sich erst mal an den Linkslenker gewöhnen.
Ich bin schon Rechtslenker sowohl hier in D. als auch auf Malta (auch Linksverkehr) gefahren. Da ist kaum ein Unterschied.
Auch bin ich gelegentlich in einem Ort, wo die britische Armee stationiert ist. Selbst die Leute, die dort seit Jahren mit der ganzen Familie wohnen, fahren weiterhin Rechtslenker. Im Ort gibt es sogar mehrere Autohäuser, die Rechtslenker importieren. Das wird sicherlich seinen Grund haben.

Was die Zulassung betrifft: Wir haben zwar hier in D. seit einigen Jahren sogenannte EU-Fahrzeugpapiere. Aber so wirklich einheitlich sind die irgendwie in der EU doch noch nicht. Und die Zulassungsformalitäten sind es noch lange nicht.
Man muss sich nur mal bei den hiesigen Zulassungsstellen umsehen. Da kommen täglich Ausländer, die Autos mit nach Hause nehmen, vorzugsweise aus PL. und RO. aber auch aus anderen, umliegenden Länden. Welchen Kosten- und Zeitaufwand die Leute dann zu Hause haben, sehen wir hier aber nicht.

Was die Versicherung betrifft: Das deutsche Gesetz sieht es schon so vor, dass der Vertrag (nicht die Prozente!) auf den Käufer übergeht. Der hat dann ein Sonderkündigungsrecht, von dem eigentlich nahezu immer Gebrauch gemacht wird, da jeder Käufer seine eigene Versicherung haben will. Wobei das deutsche Recht bei einem Verkauf in GB recht wenig interessiert.
Wenn Du - wie geschrieben - eine Abmeldebescheinigung einreichen kannst, ist das was anderes. Aber die musst Du erst mal bekommen.

Kannst Du evtl. Kontakt aufbauen zu anderen deutschstämmigen Leuten? Ich denke, dort wirst Du am einfachsten für einen guten Preis das Auto verkauft bekommen. Wobei das Problem mit der Umschreibung bleibt.

Beste Grüße
Guido