Bleischutz beim Röntgen

Hallo,

ich habe hier im Forum bereits von einem Bleischutz beim Röntgen gelesen, welcher angeblich notwendig ist, besonders für die Geschlechtsorgane.

Vor 1-2 Monaten wurde meine Leistenregion geröngt. Als ich die Arzthelferin fragte ob kein Schutz notwendig seie, antwortet sie natürlich, dass man bei dieser Röntgenregion keinen Schutz tragen könnte und es nicht schlimm wäre.

Weiß einer von euch, ob dieses Röntgen nun schädlich für meine Geschlechtsorgane oder Ähnliches war? Wenn ja, woran könnte man es merken und was wären die Folgen?

Bedanke mich schonmal für die Antworten.

Gruß,
Tobias (15 Jahre alt)

Die Dosis macht das Gift, eine einmalige Röntgenuntersuchung muß Dir keine Kopfschmerzen bereiten. Das ist kein Problem.

pp

Danke für die Antwort.

Mache mir eher Sorgen um Schädigungen meiner Geschlechtsorgane. Also denen macht’s auf gut Deutsch auch nichts aus?

*PS: Wo liegt ungefähr die Grenze, also wie oft im Jahr darf man allgemein geröngt werden?

Hallo

Vor 1-2 Monaten wurde meine Leistenregion geröngt. Als ich die
Arzthelferin fragte ob kein Schutz notwendig seie, antwortet
sie natürlich, dass man bei dieser Röntgenregion keinen Schutz
tragen könnte und es nicht schlimm wäre.

Tatsächlich ist eine einmalige Röntgenaufnahme ungefährlich. Die Gesamtstrahlenbelastung deiner Keimdrüsen erhöht sich dadurch nur sehr geringfügig.
Um aber jedes bisschen Restrisiko auszuschalten, werden die Hoden normalerweise immer abgedeckt.
(Für Frauen ist das Problem viel schwieriger zu lösen, hier ist bei Unterleibsaufnahmen ein Schutz der Eierstöcke meistens unmöglich.)

Dass es bei eine Leistenaufnahme keinen Schutz gibt, ist sicher nicht richtig. Selbst da kann man einen umgangssprachlich „Eierbecher“ genannten „Beutel“ überstülpen. Nur wenn der Röntgenstrahl aufgrund der gewünschten Projektionsebene genau dort hindurch müsste, wo der Hodensack ist, wäre so etwas nicht einsetzbar. So eine Aufnahme ist mir aber unbekannt.
Vielleicht war ein solcher Genitalschutz dort wo du warst nur nicht vorhanden. Man kann aber sicher auch mit ein wenig Geschick den Hodensack mit einer normalen Unterleibsschürze isoliert bedecken.

Trotzdem besteht kein Grund zur Sorge. Wie gesagt ist die zusätzliche Belastung durch diese einmalige Aufnahme minimal.

Gruß
Werner

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Echt top hier!

Kleine Frage zum Abrunden:
Ab wann wird Röntgen schädlich? (werde oft geröngt, wegen Sportunfällen)

Ist nur ein kleiner Punkt der mich interessiert…

Hallo Tobias,

Kleine Frage zum Abrunden:
Ab wann wird Röntgen schädlich? (werde oft geröngt, wegen

Sportunfällen)
Ist nur ein kleiner Punkt der mich interessiert…

Leider kann ich dir die Frage nicht beantworten.
Direkt schädlich in dem Sinne, dass dadurch ein unmittelbar behandlungsbedürftiger Schaden oder ein fast sicherer Schaden für die Zukunft entsteht, sind auch häufige Röntgenaufnahmen nicht.

Etwa bei CT-Aufnahmen werden ja dutzende von Aufnahmen einer Region innerhalb küzester Zeit gemacht, ohne das daraus ein unzumutbares Risiko entsteht. Bei Strahlenterapien ist das Verhältnis der Strahlenbelastung noch krasser.

Auch bei den relativ wenig belastenden Röntgenaufnahmen erhöht sich aber das Risiko von bösartigen Entartung ein kleines bisschen, das sich auf das Grundrisiko ausattelt, das auch ohne jede Röntgenaufnahme besteht.
Ich kenne keine Untersuchung die etwas dazu aussagt, ab wievielen Röntgenaufnahmen das Krebsrisiko um x% steigt, zumal ja die Aufnehmen auch noch ganz unterschiedlich groß sind und je nach diagnostischem Interesse die Energie der Röntgenstrahlen variiert. Das wäre dann sowiso auch noch für die Organe unterschiedlich. Das Gehirn etwa ist relativ „Strahlenunempfindlich“.

Mit dem dicken Daumen geschätzt, würde ich sagen bei gelegentlichen Röntgenaufnahmen verschwindet das zusätzliche Strahlenrisiko im Hintergrundrauschen. Eine spätere Krebserkrankung wird man kaum jemals darauf zurückführen können, dass dir fünfmal der Knöchel geröndgt wurde.

Wenn du zur Klärung vermuteter Verletzungen geröntgt wirst, dann ist wohl die Gefahr von Spätschäden, falls diese nicht erkannt werden erheblich größer, als die Auswirkung der zusätzlichen Strahlenbelastung.

Ich verweise zum Vergleich gerne darauf, dass ein Ski-Urlaub mehrfach soviel zusätzliche Strahlung einträgt (weniger filternde Luftschicht), wie die durchschnittliche medizinische Röntgenbelastung eines ganzen Jahres.

Gruß
Werner

Hallo,

Ab wann wird Röntgen schädlich? (werde oft geröngt, wegen
Sportunfällen)

das ist schwer zu beantworten, da dem Körper eine gewisse „Gedächtniseigenschaft“ bezüglich Röntgenstrahlen nachgesagt wird. Je höher die Dosen, dest o höher die Wahrscheinlichkeit, dass ein Strahlenschaden entsteht. Was im medizinischen Bereich angewendet wird, ist üblicherweise relativ unbedenklich, dennoch sind unsere Gesetze sehr streng, was ich auch gut finde. Du sagst Du wirst öfter geröntgt. Wenn es konventionelle Rö-Untersuchungen sind, sind die Dosen gering. Eine Computertomographie dagegen ist schon ne ordentliche Strahlenbelastung im Vergleich dazu (100fach? 1000 fach? Ich weiss nicht mehr). Hier würde ich wo immer es geht, einen Ultraschall bevorzugen.
In den USA ist Strahlenschutz weitgehend ein Fremdwort, da wird mit CT nur so um sich geworfen, trotzdem habe ich nicht den Eindruck, dass das Grund für deren gesundheitliche Probleme ist.

pp

Röntgenpass vorhanden?
Hallo Tobias,

zu Deinem Fall ist ja schon praktisch alles gesagt worden.
Aber:
Wenn Du öfter geröntgt wirst - hast Du einen Röntgenpass? Eigentlich müsste jeder, der Dich röntgt, Dich danach fragen.
Es ist sinnvoll, jede Röntgenaufnahme dort einzutragen; dadurch werden ggf. Doppel-Aufnahmen der gleichen Region in kurzer Zeit überflüssig.

Lieben Gruß
Dantis

Hallo,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

PS: Ich wurde noch nie auf einen Röntgenpass angesprochen, jedoch werde ich bei der nächsten Möglichkeit den Arzt darauf ansprechen.

– Fragen von mir sind alle beantwortet: Nochmals vielen Dank –