Bobotie

Hallo Köchinnen und Köche!

Ich war jetzt ein paar Tage - viel zu kurz natürlich - in Südafrika, und hab zweimal Bobotie gegessen.
Im Internet gibt’s natürlich jede Menge Rezepte, ein erster Blick läßt mich jedoch zweifeln, daß die alles wiedergeben, was da wirklich drin sein sollte (bzw. in den konkreten Fällen drin war).

Hat das jemand schon selbst gemacht? (huhu, Elke!?)
Wovon kommt die angenehme Schärfe? Vom Zimt und den Rosinen kann s’ ja nicht sein :wink:)

Gruß
Barney

Ach, da werden Erinnerungen wach - ich war in meinem Südafrika-Urlaub richtig süchtig danach.

Ich schließe mich an (und wäre sogar bereit, das eine oder andere Sternchen zu vergeben) - wer hat ein erprobtes Rezept?

Chrissie

Hi Barney,

wenn du mich so bittest.
„Mein“ Boeboeti (sprich Bubuti -
die Schreibweise mit oe ist die richtige, afrikaanse)
Rezept, gelernt von meiner Nachbarin, Sue S., „e regte
boere meisie“, anno 1981:

1 kleine kleingeschnittene Zwiebel in Öl andünsten.
Wenn sie glasig ist, das Folgende zugeben und kurz dünsten:
1 TL Aprikosenkonfitüre
1 EL Chutney (vorzugsweise Mrs Ball’s fruit oder mango chutney,
alles andere is „make do“, sich begnügen)
1 TL Turmeric (=Gelbwurz)
1 EL Curry (–> damit ist ausnahmsweise NICHT „richtiges“
Currypulver gemeint, sondern das gelbe Currypowder, etwa so wie das
der Fa. Fuchs „english style - goldelephant“, denn wie du
sagst, Boeboeti ist nicht wirklich scharf, ist es doch
von den malayischen Curries inspiriert, die die ehemaligen
Sklaven der Holländer ans Kap mitbrachten).
Dann 1 Pfund Rinderhack zugeben und bräunen.
1 Stück Weißbrot in Wasser einweichen, ausdrücken und
in kleinen Fetzen zur Hackmischung geben. Kurz weiterbraten
2 EL Rosinen beifügen und 1 EL Essig
(vorzugsweise Apfelessig).
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
[ab hier kann das Gericht eingefroren werden]

1Ei mit 250ml Milch verkleppern,
mit Salz und Pfeffer würzen.
Die Hackfleischmischung in eine gefettete, flache Form füllen
(nicht höher als 2, max. 3cm), Eimischung drübergießen.
2 Lorbeerblätter drauflegen.
Für etwa 1 Stunde bei 180 Grad C im Backofen backen.

Mit Sambals servieren:
Kokosnussraspel
Bananenscheiben
Anananasstückchen
Chutney
Mangostückchen
eventuell Kumquats
(kleingeschnipselte Gurken und Tomaten passen weniger
zu dem Gericht, sind auch nicht nötig, weil es nicht
so scharf ist).

Und natürlich Reis dazu.

D’is baie lekker!

Gruß
Elke

boere meisie
das muss natürlich
„'n regte boere meisie“ heißen –
die vielen Formattierungen verhindern, dass ich das
mit copy und paste korrigiere, aber korrigiert werden
muss!

Elke

Hi Elke,

wenn du mich so bittest.

Wenn doch jeder weiß, daß du über diesen Erfahrungsschatz verfügst … :wink:

„Mein“ Boeboeti (sprich Bubuti -
die Schreibweise mit oe ist die richtige, afrikaanse)

Ah ja, die Tageskarten in den Restaurants waren englisch.

Vielen Dank.
Da werde ich mich einmal auf eine Einkaufsexpedition begeben.
Die milde Schärfe kam von der Gelbwurz; jetzt, wo ich’s lese, kann ich das Aroma zuordnen.

Gruß aus Wien
Barney

Hi Barney,

Die milde Schärfe kam von der Gelbwurz; jetzt, wo ich’s lese,
kann ich das Aroma zuordnen.

Ich kannte Gelbwurz/Turmeric nicht ,bevor ich nach
Südafrika kam (was nicht viel heißen soll, schließlich hats
mich mit 20 Jahren dahin verschlagen), aber Turmeric
ist in der (malayisch beeinflussten) südafrikanischen
Küche sehr verbreitet und wird sehr viel benützt.

Übrigens haben wir mal südafrikanische Rezepte (für eine
Fundraising-Sache) gesammelt und da kam von jemand (englisch-
stämmigen) ein Rezept, dass „Meat and Egg Crust Bake“ hieß.
Wir nannten es intern: Boring Boeboeti. Alldiweil sie außer
Salz und Pfeffer keine Gewürze, nicht mal Zwiebeln nahm.
Übrigens: Zimt würde ich an Boeboetie nicht tun.

Gruß
Elke

Hi Elke,

Ich kannte Gelbwurz/Turmeric nicht ,bevor ich nach
Südafrika kam (was nicht viel heißen soll, schließlich hats
mich mit 20 Jahren dahin verschlagen), aber Turmeric
ist in der (malayisch beeinflussten) südafrikanischen
Küche sehr verbreitet und wird sehr viel benützt.

Kurkuma nennen’s die Türken, wenn ich mich nicht irre.
Von daher kenn ich’s.

Übrigens haben wir mal südafrikanische Rezepte (für eine
Fundraising-Sache) gesammelt und da kam von jemand (englisch-
stämmigen) ein Rezept, dass „Meat and Egg Crust Bake“ hieß.
Wir nannten es intern: Boring Boeboeti. Alldiweil sie außer
Salz und Pfeffer keine Gewürze, nicht mal Zwiebeln nahm.

That’s really boring!

Übrigens: Zimt würde ich an Boeboetie nicht tun.

In dem einen Lokal hatten die sogar etwas Zimtrinde im Hackfleisch, sonst wär’s mir vielleicht eh nicht aufgefallen. Allerdings mag ich Zimt, und gemeinsam mit Rosinen klingt’s für mich nicht unharmonisch.

Gruß
Barney