hi elke,
erstmal sorry für meine späte antwort, aber die 9 stunden zeitverschiebung sind einfach gnadenlos
desweiteren danke ich dir für deine kritischen anmerkungen und fragen; mal schauen, ob ich ein bißchen licht in die sache bringen kann
du hast sicher REcht, mit dem, was du nicht brauchst
(mehr noch, mit dem, was dir gut tut), aber du bist auch
ganz schoen hart gegenueber Menschen, die dir helfen
wollen.
Stehst du denen auch mal Unsicherheit im Umgang mit dir zu?
aber natürlich!
gerade von menschen, die im alltag viel mit mir zu tun haben, die aber nicht wissen, was los ist, kann ich nicht erwarten, dass sie auch nur annähernd so handeln, wie ich es „erwarten“ würde.
ich finde, dass ich als betroffene eine gewisse verantwortung, ja verpflichtung meines mitmenschen gegenüber habe, was meine aussetzer betrifft.
konkret bedeutet dies, dass ich - so schwer es am anfang auch fiel!- den leuten, die mir nahe stehen, reinen wein eingeschenkt habe:" das und das ist los, das kind hat einen namen, so äußert es sich, so fühle ich mich und so unmöglich verhalte ich mich unter umständen…!"
nach dem ersten erstaunen ( DU bist doch gar nicht der typ für sowas! natürlich, ich bin auch nicht der typ für lange blonde haare, aber ich trage sie trotzdem*g*!), teilweise auch entsetzen kamen dann ziemlich schnell die fragen:" was kann ich tun? wie kann ich dir helfen?"
dies war und ist ein prima ansatzpunkt für ein gespräch mit ausarbeitung eines „krisenplanes“ für den fall der fälle
ich habe nicht das recht, 1-2 mal im jahr meine krankheit zu pflegen, mich dabei teilweise wie ein arsch (sorry!) zu benehmen, und von meinen „leuten“ zu verlangen, dass sie ahnen, was los ist und sich dementsprechend verhalten.
bisher fahre ich mit dieser taktik sehr gut
nachteil: ich werde teilweise zu sehr in watte gepack. unter dem motto: wenn wir sie damit jetzt konfrontieren, ist es wieder aus!
das stimmt aber nicht! ich mag nicht in watte gepackt werden und kann durchaus was vertragen
Ich habe keine direkten Erfahrungen mit Depressiven.
Zum ersten Mal konfrontiert damit, wuerde ich wahrscheinlich
ebenso reinlangen (den Klassiker der Tage wuerdest du von
mir nicht hoeren, wohl auch nicht das ‚reiss dich mal
zusammen‘-
Argument). Aber das, was du brauchst, und was dir dein
Partner gibt, kann eigentlich nur ein Sehr-Nahestehender
geben.
Bei meiner Nicht-besten-Freundin oder Guten-Nachbarin koennte
ich das wahrscheinlich nicht tun, haette weder die Kompetenz
noch die Moeglichkeiten.
Wie sollte ich mich denn da verhalten?
Nach deiner Beschreibung ginge nur, den Partner (so einer
vorhanden) auf den richtigen Weg weisen. Das waer aber wohl
auch wieder falsch, weil es den direkt Betroffenen
ausschliesst.
stimmt schon:smile:
ich für meinen teil ( wie andere handeln und fühlen, kann ich hier natürlich nicht beurteilen), igel mich da eh ein so gut es geht.
bedeutet, dass ich fremden möglichst aus dem weg gehe. wenn sich eine konfrontation nicht verhindern lässt( schule, nachbarin,…) reicht eigentlich immer eine erklärung, dass es mir z.zt. einfach nicht gut geht. und ich glaube, mein ganzes auftreten und mein aussehen lassen in dem moment keine weiteren fragen zu *g*.
sollte man mich später drauf ansprechen, was denn mit mir los war, dann gibt es eine knappe erklärung meinerseits. sollten weitere fragen bestehen, s. oben
Nach deinem Posting kann ich nur folgern: wie man’s macht,
verkehrt ist es allemal.
ja! zumindest MIR kann man es nicht recht machen! ich bin dann teilweise sehr ungerecht
demnach bin ich auch nicht böse, enttäuscht oder sonst was, wenn mir leute konkret sagen" paß auf, ich komme nicht klar, ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll, ich habe das gefühl, ich mache eh alles falsch- melde dich einfach, wenn es wieder geht!"
DAS ist mir weitaus lieber, als gutgemeinte hilfe, die ich in diesem moment nicht zu würdigen weiß.
jetzt noch mal kurz zu meine schwiegermutter, die bei meinem letzten großen auftritt zufälligerweise gerade auf besuch hier war ( ehrlich, das timing war perfekt*g*):
zu meiner schande muß ich gestehen, dass sie NICHT bescheid wußte. und das, obwohl wir uns eigentlich sehr nahe stehen, uns klasse verstehen und ich ihr alles erzählen kann. sie ist so patent, sie hat immer eine lösung parat
warum ich es ihr nicht gesagt habe?
ich weiß es nicht! den richtigen moment muß ich verpaßt haben und so ist das kind voll in den brunnen gefallen
nachdem sie sich letzte woche telefonisch bitterlich bei meinem mann über meine laune während ihres urlaubes beschwert hat, sah ich mich „gezwungen“ doch mal klartext zu reden und mich auch zu entschuldigen.
wie erwartet, war sie sehr verständnisvoll und gestand, dass sie sowas geahnt hätte ( 20 jahre arbeit in der psychiatrie gehen nicht spurlos an einem vorbei), nur ansprechen mochte sie mich nie.
ich muß doch bei gelegenheit nochmal nachhaken, warum nicht
gut, das ist jetzt ziemlich lang geworden und vermutlich auch reichlich konfus, trotzdem viele grüsse
ramona