Ich habe eine alte Schmiedeesse (Feldesse) erworben. Baujahr ist unbekannt, sieht aus, wie Eigenbau.
An dieser Esse ist ein Elektro-Schmiedegebläse angebaut. Eingeschaltet wird dieses Gebläse mit einem handelsüblichen Lichtschalter. Will sagen, der Motor ist an das einphasige „normale“ 230 V Stromnetz angeschlossen. Hierbei ergibt sich aber das Problem, dass der Motor nicht von alleine anläuft. Bei Einschalten brummt er nur. Wenn man ihn dann per Hand anstößt, so läuft er in der vorgegebenen Richtung weiter, wobei er seltsamerweise in eine Richtung schneller dreht als in die andere.
Ein Kondensator ist nicht angeschlossen und es sieht auch nicht so aus, als ob jemals einer vorhanden war.
Ein Typenschild ist weder am Motor, noch sonst an dem Gebläse zu entdecken. Es ist lediglich der Hersteller (Siemens) auf der Abdeckung des Klemmkastens zu erkennen.
Das Klemmbrett sieht aus, wie dass eines üblichen Drehstrommotors.
Die 6 Klemmen sind bezeichnet mit UVW XYZ, wobei jeweils zwei Klemmen gebrückt sind.
Nun würd ich natürlich gerne darauf verzichten, den Lüfter jedesmal per Hand in die richtige Richtung anzustoßen, bevor er läuft…
Daher dachte ich darüber nach, ob ich diesen Motor wohl an das Drehstromnetz anschließen kann. Ich bin aber irritiert darüber, dass dieser Motor überhaupt mit nur einer Phase und Null und ohne Kondesator läuft. Soweit mir bekant, bekommt man einen üblichen 400V Drehstrommotor mit nur einer Phase nicht ans laufen… auch nicht, wenn man ihn per Hand anwirft.
Also… weiß jemand, was dies für eine Art von Motor ist? Ich kann das Alter des Teils nur schätzen… würd sagen vielleicht 50-60 Jahre.
Werd ich ihn hinrichtenn, wenn ich probehalber drei Phasen anklemme?