Ich denke, die Wechseljahre erfüllen keinen Zweck im Sinne der Evolution. Evolutionär optimiert im Darwinschen Sinne werden nur Prozesse, die zu einer Erhöhung der Anzahl fortpflanzungsfähiger Nachkommen führen. Und zu der Zeit, als sich der biologisch moderne Mensch herausbildete, d.h. als noch eine biologische Evolution des Menschen stattfand, hat kaum eine Frau je ihre Wechseljahre erlebt. Für die Evolution wichtig ist allein, wieviel ihrer Nachkommen sich selbst wieder erfolgreich fortpflanzen. Was mit ihr danach passiert, oder auch mit einem Teil ihrer Nachkommenschaft, ist dafür völlig unerheblich. Im Sinne der Evolution ist eine Frau mit fünf überlebenden (und sich fortpflanzenden) Kindern und fünf nach ihrem frühen Tod gestorbenen anderen Kindern viel erfolgreicher als eine Frau, die steinalt wird und bei der gar keine Kinder gestorben sind, die aber nur zwei fortpflanzungsfähige Kinder in die Welt gesetzt hat.
IN der Gesellschaft (also nicht rein biologisch bedingt) gibt es einen gewissen evolutionären Vorteil dadurch, das Frauen über das gebärfähige alter hinaus überleben. Diese Großmütter wirken sich nämlich förderlich auf die Fortpflanzung der jüngeren Generation aus. Aber: das hat mit den Wechseljahren nichts zu tun !
Frauen verlieren ihre Fortpflanzungsfähigkeit auch nicht mit den Wechseljahren (zumindest nicht, wenn diese nicht sehr verfrüht einsetzen, was dann schon Krankheitswert hat), sondern viel früher, weil die Eizellen kaputt sind, selbst wenn noch Eisprünge stattfinden.
Die Wechseljahre sind auch keine „Hormonumstellung“ - das ist ein reiner Euphemismus. Die Hormonproduktion wird einfach eingestellt, weil sie keinen Sinn mehr macht.
Die ganzen Nebenwirkungen, mit denen moderne alternde Frauen sich herumplagen, sind vom Standpunkt der Evolution her völlig uninteressant. Wozu soll z.B. zum Beispiel eine Frau, die sowieso nicht mehr gebären kann, noch attraktiv für potentielle Sexualpartner sein ?