Fertighaus bj.1971 kaufen? firma scandex?

Hallo,
mein Lebensgefährte und ich haben uns ein Haus angeschaut, wir gingen davon aus das es ein Massiv gebautes Haus ist,und haben später durch einen Stempel herausgefunden das es ein Fertighaus von Firma Scandex aus dem Jahr 1971 ist.
Nachdem es sich rausgestellt hat das es ein Fertighaus ist sind wir etwas skeptisch (Belastet,Schimmelbefall etc.) unten im Keller habe ich etwas „feuchte“ Wände entdeckt, die Tapeten wellen sich leicht und dahinter pröselt der Butz etwas ab, auch oben im Flur war die Tapete an der einen Wand leicht wellig und es sah so aus als würde hinter der Fußleiste Schimmel hochkommen (kann aber auch Staub gewesen sein) an der Zugtreppe hab ich die ein Schild endteckt " Holzschutz-Behandlung" Chemische Fabriken Gau Agelsheim, Verwendete Materialien Corbal S.F Einbringeverfahren- Tauchen, Prüfnummer: PAN 329 oder 324 .
Der Verkäufer hat vor kurzer Zeit ca.1 Jahr alles Renoviert, Tapeziert, Decken mit Holz verkleidet und möchte jetzt so schnell wie möglich ausdem Haus raus, angeblich ist es zu groß.Eigendlich sucht er mit seiner Frau ein Reihenhaus würde aber erstmal in eine Wohnung ziehen, wie gesagt hauptsache raus.
Das Haus hat eine Wohnfläche von ca.91qm und einen Keller der Vollausgebaut ist ca.60qm Nutzfläche, Grundstück 688qm, Doppelgarage.Normale Ausstattung, von außen ist das Haus verklinkert. Kosten soll es 120.000€

Ansonsten ist das Haus in einem gepflegten Zustand, ruhige Lage.
Ich weiß nicht was ich machen soll, der „Vorvertrag“ bei Notar ist gemacht, die Finanizierung steht. Wäre ein Gutachter rausgeschmissenes Geld, wenn man schon weiß das ein Holzschutzmittel verwendet wurde was nun verboten ist!?

Ich bin dankbar für jede Antwort.

Mfg

Hallo,

in so einem Fall würde ich unbedingt einen Sachverständigen hinzuziehen. Das klingt alles etwas merkwürdig.

Warum will der Besitzer in was „kleineres“ ziehen? Das jetzige Haus hat nur 91 qm. Zu zweit sind 91 qm genau richtig.
Warum sind alle Decken verkleidet worden?
Von der Firma weiss ich jetzt nichts. Aber bei einem Haus von 71 ist schon Vorsicht angesagt. Vor allem bei einem Fertighaus mit dem Alter.

Die Treppe wird nach 40 Jahren wohl nicht mehr ausdampfen. Da würde ich mir keine Gedanken machen.

Haelge

Oben sind es 91qm, im Keller 60qm , der Keller ist voll ausgebaut, es sind oben 3 Räume und unten 3-4 , die Kinder sind ausdem Haus, für 2 Personen evtl.etwas zuviel.Wenn mann bei Google guckt, liest man oft das die Holzschutzmittel seeehr lange ausdünsten können.
Das Problem ist wenn ich die Finanizierung weiter laufen lasse und den Notar heute nicht stoppe weil ich auf den Gutachter warte, entstehen evtl.unnötige Kosten.Und ich frage mich auch ob es Sinn macht einen Gutachter herbeizuholen, wenn man schon weiß das Schädliche Mittel verwendet wurden!?

Außerdem ärgere ich mich tierisch darüber das es nicht klipp und klar gesagt wurde das es ein Fertighaus ist! Die Verkäufer werden wissen das sich diese Fertighäuser schlechter verkaufen lassen.

wg. den ausdünstungen würde ich mir keinen kopp machen, wenn da was drin war, dann ist es nach 40 jahren raus…

was mir viel mehr sorgen macht ist, dass ihr von dem haus nicht restlos überzeugt seid.

wir haben gerade auch ein fertighais gekauft. allerdings holzständerbauweise und massiv gemauerter keller drunter.

eine komplett-beton-burg aus den anfängen der 70er, wo schon schimmel und nässe einzig gehalten haben, hätte ich nicht gekauft.

für mich war seeehr relevant, dass die hütte furztrocken ist, da wir in der mietwohnung immer schimmel hatten.

zuletzt ist es natürlich auch eine frage des preises. bei uns würde man für das geld nicht mal das halbe grundstück bekommen…

gruß inder

warte, entstehen evtl.unnötige Kosten.Und ich frage mich auch
ob es Sinn macht einen Gutachter herbeizuholen, wenn man schon
weiß das Schädliche Mittel verwendet wurden!?

Wenn man nicht weiß, ob sich hinter dem Butz Schimmel oder Staub verbirgt, verfügt man möglicherweise auch nicht über die notwendige Sachkunde, um andere Mängel zu erkennen - bspw. ob es sich bei dem Butz nicht sogar um Putz handelt.

Im übrigen reden wir hier auch nicht von einem Kleidungsstück, das man bei Nichtgefallen einfach 10 Jahre im Schrank hängen läßt, um es anschließend wegzuwerfen. Wenn Ihr das Haus kauft, dann wohnt Ihr auch ein paar Jahre darin und das tagein, tagaus.

Wenn Du also bei der Hütte ein grundsätzliches Störgefühl hast und daran glaubst, was man bei google so alles lesen kann, dann solltest Du auf die Kosten pfeifen und den Gutachter ranholen. Besser wäre es wahrscheinlich sogar, wenn Ihr Euch ein anderes Haus sucht, denn ziemlich sicher wirst Du nach dem Einzug Deines Lebens nicht mehr froh - allein schon, weil Du jeden Pickel, jedes Niesen und jeden Husten auf das Holzschutzmittel schieben wirst.

Gruß
C.

4 Like

Wie exc schon sagt: nimm einen Gutachter oder such dir was anderes. Du solltest wirklich von dem Haus überzeugt sein.
Der Keller ist aber auf herkömmlich Art und Weise gemauert? Trotzdem: trocken muss er sein.

Hallo!

Fertighaus von Firma Scandex aus dem Jahr 1971

Das Haus stammt aus einer Zeit, als Heizöl 18 Pfennig kostete. Kaum jemand scherte sich um den Energiebedarf von Wohnhäusern. Dementsprechend wurde gebaut. Es war auch die Zeit, als Baumärkte langsam in Mode kamen. Die Leute bauten ihre Keller aus, richteten dort die gerade hippe Hausbar ein und ein Gäste- oder Kinderzimmer. Dass die Keller angefangen von der Gründung, über Wandaufbau und Raumhöhe, bis hin zur Belichtung nur in seltenen Fällen für den Daueraufenthalt von Menschen geeignet waren, störte niemanden. Wenn es irgendwo schimmelte, wurde Farbe drübergeschmiert. Half das nichts, wurden die Wände mit bauphysikalisch hanebüchender „Thermopete“ oder mit Nut- und Federbrettern verkleidet. Weil man gerade dabei war, bekamen in einem Aufwasch gleich noch die Decken ihre Bretterverkleidung. Selbstredend hielt der Baumarkt auch Holzschutzfarben parat, wobei kaum jemand einen Gedanken daran verschwendete, dass man die Ausdünstungen von dem Zeugs hinterher in der Atemluft des Schlafzimmers hatte. Und das Haus willst du jetzt kaufen, so ganz ohne Sachverstand.

Wer vorher weiß, worauf er sich einlässt, kann ein beliebiges Haus kaufen, egal ob 1 Jahr oder 100 Jahre alt. Aber ohne Sachverstand gehst du das Risiko ein, ein Haus zu kaufen, das geschenkt noch zu teuer ist, das man am besten wegschiebt. Die Beurteilung ist aber für einen Laien nicht möglich. Deshalb brauchst du einen Bausachverständigen/Archtekten, der sich das Haus ansieht, in alle Ecken kriecht und hinter jede Verkleidung guckt. Vor Schaden bewahren kannst du dich aber nur, wenn der Sachverständige seine Arbeit macht, bevor du das Haus kaufst.

an der Zugtreppe hab ich die ein Schild endteckt "
Holzschutz-Behandlung" Chemische Fabriken Gau Agelsheim,
Verwendete Materialien Corbal S.F Einbringeverfahren- Tauchen,
Prüfnummer: PAN 329 oder 324 .

Ob das Holzschutzmittel für Innenräume heute noch zulässig ist, hab ich nicht recherchiert und kann auch nicht beurteilen, ob noch nach Jahrzehnten irgendetwas ausdünstet. Das ist im Moment auch nebensächlich, denn der Austausch einer Zugtreppe fällt unter Peanuts im Vergleich mit den Kosten, die ein Haus mit Feuchtigkeitsschäden, Schimmelbefall und schlechter thermischer Isolierung verursacht.

Wäre ein Gutachter
rausgeschmissenes Geld, wenn man schon weiß das ein
Holzschutzmittel verwendet wurde was nun verboten ist!?

Du brauchst den Gutachter nicht für die Beurteilung von Holzschutzmitteln der Zugtreppe, sondern für das ganze Haus. Unabhängig von diesem Haus brauchst du den Gutachter grundsätzlich und immer, bevor du ein Haus kaufst. Du bezahlst das Haus vermutlich nicht aus der Portokasse. Möglicherweise bricht es dir finanziell das Genick, wenn unverhofft ein hoher 5- oder 6stelliger Betrag fällig wird. Davor schützt dich nur Sachkunde und wenn du nicht selbst über die Sachkunde verfügst, brauchst du den sachverständigen Architekten vor dem Kauf. Natürlich kostet ein Gutachter Geld. Aber das ist im Verhältnis zu Kaufpreis und möglicher Schadenshöhe ein vergleichsweise lächerlicher Betrag.

Obwohl schon ein Vorvertrag existiert - ohne gutachterliche Unterstützung mindestens leichtfertig - führe den Leichtsinn nicht fort. Beauftrage einen Gutachter! Auch wenn du vom Kauf Abstand und ein anderes Haus in Augenschein nimmst: Bevor du deine Unterschrift unter den Kaufvertrag setzt, beauftrage unbedingt einen Gutachter.

Vielen Leuten ist das alles zu umständlich und teuer. Die beauftragen lieber hinterher einen Rechtsanwalt, Gutachter mehrerer Disziplinen, beschäftigen Gerichte und haben beste Chancen, auf allen Kosten nebst maroder Hütte sitzen zu bleiben.

Die blind kaufenden Leute werden dringend gebraucht. Ohne diese vertrauensseligen Leute, die finanziell ruiniert abwohnen und erdulden, müsste nämlich ein beträchtlicher Teil des Altgebäudebestands platt gemacht werden.

Gruß
Wolfgang

Tach!

mein Lebensgefährte und ich haben uns ein Haus angeschaut, wir
gingen davon aus das es ein Massiv gebautes Haus ist,und haben
später durch einen Stempel herausgefunden das es ein
Fertighaus von Firma Scandex aus dem Jahr 1971 ist.

Hier wäre wichtig, was im Exposé des Hauses steht.
Ein Fertighaus aus den 70ern ist meiner bescheidenen Erfahrung nach qualitativ meist nciht mit einem gemauerten Haus zu vergleichen.
Je nach Text in Exposé/Angebot und Vorvertrag könnte letzterer sogar nichtig sein.

Nachdem es sich rausgestellt hat das es ein Fertighaus ist
sind wir etwas skeptisch (Belastet,Schimmelbefall etc.) unten
im Keller habe ich etwas „feuchte“ Wände entdeckt, die Tapeten
wellen sich leicht und dahinter pröselt der Butz etwas ab,
auch oben im Flur war die Tapete an der einen Wand leicht
wellig und es sah so aus als würde hinter der Fußleiste
Schimmel hochkommen (kann aber auch Staub gewesen sein)

Das reicht eigentlich schon, um die Bude wegzuschieben…

an der
Zugtreppe hab ich die ein Schild endteckt "
Holzschutz-Behandlung" Chemische Fabriken Gau Agelsheim,
Verwendete Materialien Corbal S.F Einbringeverfahren- Tauchen,
Prüfnummer: PAN 329 oder 324 .

Dies halte ich für eines der kleineren Probleme.

Der Verkäufer hat vor kurzer Zeit ca.1 Jahr alles Renoviert,
Tapeziert, Decken mit Holz verkleidet und möchte jetzt so
schnell wie möglich ausdem Haus raus, angeblich ist es zu
groß.Eigendlich sucht er mit seiner Frau ein Reihenhaus würde
aber erstmal in eine Wohnung ziehen, wie gesagt hauptsache
raus.

…womit eigentlich schon klar ist, was los ist.
Man könnte durchaus vermuten, dass hier jemand ein Faß ohne Boden los werden möchte.

Das Haus hat eine Wohnfläche von ca.91qm und einen Keller der
Vollausgebaut ist ca.60qm Nutzfläche, Grundstück 688qm,
Doppelgarage.Normale Ausstattung, von außen ist das Haus
verklinkert. Kosten soll es 120.000€

Ansonsten ist das Haus in einem gepflegten Zustand, ruhige
Lage.

Wo denn?
Wenn es in München steht, wäre allein das Grundstück schon interessant.
Steht es in MekPom, könnte der Preis für Grundstück und Abrißkosten zu hoch sein.

Ich weiß nicht was ich machen soll, der „Vorvertrag“ bei Notar
ist gemacht, die Finanizierung steht. Wäre ein Gutachter
rausgeschmissenes Geld, wenn man schon weiß das ein
Holzschutzmittel verwendet wurde was nun verboten ist!?

Ein Gutachter macht beim Immobilienkauf fast immer Sinn.
Soweit würde ich bei dem beschriebenen Haus allerdings gar nicht erst gehen und allein schon wegen der oben beschriebenen Rahmenbedingungen Abstand vom Kauf nehmen.
Ohne die „rosa Brille“ müsste man allein schon wegen der Stichworte „Fertighaus von 1971“ und „feuchte Stellen“ die Bude abhaken.

Gruß,
M.

Ein Fass ohne Boden, so sehe ich das mittlerweile auch! Ich bedanke mich ganz herzlich für alle Antworten auf meine Fragen! Habe hier nochmal eine interessante Seite zum Thema „Holzschutzmittel“ gefunden! http://www.umweltanalytik.com/lexikon/ing15.htm