- Versuch
Hi Kieckie
ich kopier einfach den Text hier nochmal rein:
Das kommt mir jetzt gut bekannt vor.
Ich war nach einer spontanen Urlaubsbuchung per Flieger am nächsten Tag bei meiner Ärztin… mit dem festen Willen, trotzdem in Urlaub zu wollen… aber eben mit nassgeschwitzten Händen allein bei dem Gedanken an einen Flieger!
Meine Ärztin hatte damals Verständnis für mich - und mir eine Spritze in den Hintern gegeben. Ich sollte dann eine Woche später wiederkommen um ihr zu schildern, wie diese Spritze gewirkt hatte.
Nun ja… ich bin dann eine Woche später, am Tag vor dem Flug, nochmal hin und habe ihr berichtet, dass ich NIX von der Spritze gemerkt hatte.
Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob überhaupt irgendein Wirkstoff in der Flüssigkeit war - bekam aber nochmal eine Spritze mit dem Versprechen, diesmal wird es dann besser werden.
Fassungslos blieb ich im Behandlungsraum sitzen und hatte nur eine Frage an die Ärztin: „Wie komme ich in drei Wochen wieder heim???“
Sie verschrieb mir Tabletten, die ich dann anschliessend in der Apotheke abgeholt habe. Es war ein Tranquilizer - allein der Beipackzettel hat mich umgehauen!
Wie auch immer: ich bin in den Flieger - irgendwie ging es so lala…
Zurück habe ich mich dann zu einer halben Tablette durchringen können. Die Gedanken an die Nebenwirkungen haben mich von mehr abgehalten. Meine Vorstellung, dass es vielleicht wirklich zu Problemen beim Fliegen kommen könnte - und ich dann dank der Medikamente neben mir stehe - hat mich mehr geängstigt, als der Gedanke an einen Flug.
Zu einem Flugseminar konnte ich mich schon damals nicht aufraffen. Ich habe nunmal Angst in den Dingern zu sitzen - und da soll ich dann FREIWILLIG und völlig sinnlos einen abschliessenden „Probeflug“ unternehmen? Nicht mit mir!!!
Nun ja… ich fahre am WE vor einem Flug zum nächsten Flughafen, stelle mich ein paar STunden aufs Besucherdeck und schau einfach den startenden und landenden Fliegern zu. Da sind soooo viele unterwergs - warum sollte das dann gerade bei meinem schieflaufen?
Heute habe ich ein Hobby, durch das ich hin und wieder im Winter nach Südspanien fliegen „muss“ - noch immer nicht gerne oder gar mit Begeisterung… aber immerhin ohne Panik!
Wenn es Dir helfen sollte, such zu Hause Deine Unterlagen raus, die Deine Hinterbliebenen im Fall der Fälle zuerst brauchen. Leg sie auf den Schreibtisch, schreib ein Zettelchen dazu.
Ich weiss, das liest sich jetzt echt bekloppt - aber mit fast 100%iger Wahrscheinlichkeit wirst DU die Sachen nach dem Flug wieder wegräumen können… irgendwie hilft es trotzdem ein wenig… DIR !!
Ich bin noch immer weit davon weg, einen Flug „geniessen“ zu können. Aber ich steige jetzt ohne Anzeichen von Panik ein, flippe beim durchstarten nicht aus, aber ich freue mich immer riesig, wenn der Flieger schliesslich wieder am Heimatflughafen aufgesetzt hat.
Ach ja… ein paarmal bin ich beim Einsteigen gleich zu den Stewardessen mit dem Satz: „bitte passen Sie gut auf mich auf - ich habe ANGST!“ Anschliessend hatte ich dann immer wengistens eine „Vertraute“!
Ich drück Dir die Daumen! Die meisten landen völlig normal - geh mal ein paar STunden an einen Flughafen. Viel Spaß bei Deinem Flug - geniess das Essen - und den Film… und denk nicht den gesamten Aufenthalt an Deinen Rückflug!
… das war der Text von 2007.
Zu den Flugbegleitern renne ich jetzt nicht mehr. Ein Buch, Kopfhörer, Ablenkung… und noch immer ist der Rückflug viel einfacher, als der Hinflug
Ich drück Dir die Daumen!!! … und wünsche einen ruhigen und schönen Flug!
Ulli