Förderschule: Sinnvoll oder sinnentleert

Hallo, es gibt viele Anfragen gerade von Hilfe suchenden Eltern, die ein Kind haben, bei dem sonderpädagogischer Bedarf festgestellt worden ist. Nun ist die Frage: Soll man kämpfen, dass das Kind auf einer Regelschule bleibt oder doch den Weg der Förderschule gehen? Fakt ist: Dem entsprechenden Kind wird der Alltag auf einer Förderschule gut tun, denn: Es ist mehr Verständnis von den Lehrkräften vorhanden und die kleine Klassenstärke wird auch als entlastend wahrgenommen. ABER: Auf einer Förderschule kann kein dem Jahrgang angemessener Unterricht vorgenommen werden, das Kind lernt nicht mehr genug, das ist unumstößlich! Gerade bei Förderschulen für emotionalen und sozialen Förderbedarf ist das Kind einem Umfeld ausgeliefert, das seine Fähigkeiten im Umgang mit anderen nicht gerade positiv beeinflusst, das Verhalten wird sich nicht verbessern. Daher ist es meine persönliche meinung, dass eimne Sonderbeschulung letzten Endes nur dazu dient, die entsprechenden Schüler aus der Regelschule herauszukriegen, da leider noch die Mittel fehlen, mit Kindern klarzukommen, die in irgendeiner Weise aus der Reihe tanzen.
Mein SOhn geht seit 2,5 Jahren auf eine Förderschule. Er kommt in Klasse Fünf, ist überdurchschnittlich begabt, kann aber nun nur noch verkrampft in einer unleserlichen Schrift schreiben, Lesen = 0, das Rechnen ist auch abgesackt. Seine Lesitungen haben sich dahingehend verschlechtert, dass er den Wissensstand eines durchschnittlichen Zweitklässlers hat. Auch sein Verhalten (Schimpfwörter und Co.) hat sich durch das Umfeld verschlechtert. Er weiß gar nicht mehr, was normales Verhalten ist!
Förderschulen werden als Chance hingestellt, die sie absolut nicht sind! So ist die bittere Wahrheit.
Warum schreibe ich diesen Artikel? Vielleicht gibt es hier ja Leute, die meiner Meinung sind und welche, die sich von dieser distanzieren. Ich wollte auf diese Weise einfach mal ein paar Meinungen zu diesem Thema hören, von Pädagogen und betroffenen Eltern und Schülern. Vielleicht habt ihr ja Lust, was dazu zu schreiben! Viele Grüße, Inca26

Hi,

Auf
einer Förderschule kann kein dem Jahrgang angemessener
Unterricht vorgenommen werden, das Kind lernt nicht mehr
genug, das ist unumstößlich!

Aber wenn die entsprechenden Schüler eh im normalen Unterricht nicht mitkommen und die anderen Schüler in ihrer Klasse zuvor immer am lernen gehindert haben ist es doch für das Kind besser, wenn ein langsameres Lerntempo vorgelegt wird, oder nicht? und ohne Grund wird ein Kind doch auch nicht auf die Förderschule geschickt!?

Daher ist es meine persönliche meinung,
dass eine Sonderbeschulung letzten Endes nur dazu dient, die
entsprechenden Schüler aus der Regelschule herauszukriegen, da
leider noch die Mittel fehlen, mit Kindern klarzukommen, die
in irgendeiner Weise aus der Reihe tanzen.

Stimmt irgendwie, aber hast du einen besseren Vorschlag? Was soll eine Lehrkraft denn bitte machen, wenn 20 bis 30 Schüler in der Klasse sind und einer davon permanent den Untericht stört oder vom Lernstoff nicht mitkommt?
Natülich hast du Recht, es fehlt an den Mitteln, um bessere Bedingungen zu schaffen.

Mein SOhn geht seit 2,5 Jahren auf eine Förderschule. Er kommt
in Klasse Fünf, ist überdurchschnittlich begabt,

ist das nachgewiesen? Warum ist er dann auf einer Förderschule, auf der er nicht gefördert wird? Es gibt doch Möglichkeiten für überdurchschnittlich begabte Kinder. Und in welchem Bereich ist er den Überdurchschnittlich?
kann aber nun

Auch
sein Verhalten (Schimpfwörter und Co.) hat sich durch das
Umfeld verschlechtert. Er weiß gar nicht mehr, was normales
Verhalten ist!

Ich glaub ehrlich gesagt nicht, das so ein Verhalten nur durch die Schule kommt.

Förderschulen werden als Chance hingestellt, die sie absolut
nicht sind! So ist die bittere Wahrheit.

Von dir:

Es ist mehr Verständnis von den Lehrkräften vorhanden und die kleine :Klassenstärke wird auch als entlastend wahrgenommen.

Ist das keine Chance?

Nun ist die Frage: Soll man kämpfen, dass das Kind auf einer Regelschule :bleibt oder doch den Weg der Förderschule gehen?

Kommt mMn auf den Fall an, wenn die Probleme durch Mithilfe der Eltern und ggf eine zusätzliche Therapie in den Griff zu bekommen sind und sich das Kind dann in der Regelschule wieder ganz „normal“ mitkommt, ist der Weg in die Förderschule sicher nicht hilfreich, aber sicher gibt es auch „hoffnungslose Fälle“ (bitte nicht hauen für den Ausdruck), denen die Regelschule nicht gut tut und die auf einer anderen, notfalls eben auch auf einer Sonderschule besser untergebracht sind.

Warum schreibe ich diesen Artikel? Vielleicht gibt es hier ja
Leute, die meiner Meinung sind und welche, die sich von dieser
distanzieren. Ich wollte auf diese Weise einfach mal ein paar
Meinungen zu diesem Thema hören, von Pädagogen und betroffenen
Eltern und Schülern.

Gehöre nicht zu deiner gewünschten Zielgruppe :wink: aber ich kenne auch zwei Fälle, bei denen es um die Förderschule geht.
In dem einen ist es gut gegangen, war halt nur eine schlechte Schülerin. Der andere, nunja…

Vielleicht habt ihr ja Lust, was dazu zu
schreiben!

Vielleicht :wink:

Grüße

T.

Tja, leider gibt es schulisch gesehen nicht immer den optimalen Weg, der 100 prozentig richtig ist. Es müsste jedoch ein Weg gefunden werden, der für Schüler und Lehrer an der Regelschule beidseitig zumutbar ist. Und das geht nicht ohne Verständnis und einer zusätzlichen Lehrkraft. 30 Schüler pro Klasse ist oft mehr als zumutbar.

Stimmt was du sagst.

Aber der eine Fall war so, dass das Kind in der Grundschule nicht mitkam, sitzengeblieben ist und immer noch Probleme machte. Da hilft wohl auch weniger eine zusätzliche Lehrkraft.

Und, wie schon gesagt, liegt es bei einigen Fällen (nicht bei allen) auch am familiären Umfeld. Und das kann die Schule dann nicht auffangen.

Grüße

T.

Plädoyer für die Förderschule
Hallo,

ich gehöre zu den Befürwortern von Förderschulen. Kinder mit nachgewiesenem Förderbedarf sind in einer Regelklasse nicht tragbar. Da nützt auch das Beschwören von Begriffen wie „Inklusion“ und „Integration“ nichts.

Du monierst, dass dein Kind in der Förderschule nicht seinen Fähigkeiten entsprechend gefördert wird, weil die Umgebung in Gestalt der anderen Förderkinder die Entwicklung deines Kindes behindert. Dich stört, dass dein Kind nicht seinen Fähigkeiten entsprechend gefordert wird und dass der schlechte Einfluss der anderen Förderkinder auf es abfärbt.

Genau das passiert aber mit all den anderen Kindern einer Regelklasse, wenn Kinder mit Förderbedarf unter ihnen sind. Sie werden permanent in ihrer Lernbereitschaft und -fähigkeit gestört und können ihre Stärken nicht entfalten, weil der Fokus der Aufmerksamkeit bei den Kindern liegt, die auffällig sind. Das Niveau wird heruntergeschraubt, damit die Förderkinder den Anschluss nicht völlig verlieren, was bei den anderen Kindern dazu führt, dass diese unterfordert sind.

In der Folge führt das dazu, dass sie sich dem Verhalten der auffälligen Kinder anpassen. Sie imitieren deren Verhaltensweisen, weil diese erkennbar zum Erfolg führen und lernen gleichzeitig, dass regelkonformes Verhalten sich nicht lohnt. Langeweile tut ein ihriges.

Man hat also immer (mindestens) zwei Interessensebenen: Die der Kinder, die ein dem Regelschulniveau entsprechendes Verhalten zu zeigen in der Lage sind und die derer, die es nicht sind. Letztere sind in der Minderheit. Dennoch wird von derern Eltern erwartet, dass die Bedingungen sich ihren Kindern anzupassen haben, damit das Kind in der Regelschule bleiben kann.

Was das für die anderen Kinder bedeutet, ist ihnen schnuppe, denn natürlicherweise richtet sich ihr Interesse auf die Förderung ihres eigenen Kindes. Dabei übersehen sie geflissentlich, dass der Besuch der Regelschule nun mal grundsätzlich impliziert, den dort herrschenden Regeln und Bedingungen auch entsprechen zu können.

Auch dann, wenn man schulische Bedingungen in gewissen Bereichen optimiert, bleibt das grundsätzliche Problem bestehen: Es gibt Kinder, die mit der Schule und ihren Anforderungen zurecht kommen und solche, die es nicht tun. In der Montessorischule, in der ich unterrichtet habe, gab es Klassen mit 18 Kindern und einer Lehrerin und einer Erzieherin pro Klasse als pädagogische Begleitung.

Profitiert haben davon in erster Linie die Kinder mit Förderbedarf. Sie entgingen der Stigmatisierung „Förderschule“ und hatten die Möglichkeit, bei Minderbegabung das Bestmögliche aus ihren kognitiven Anlagen herauszuholen. „Inkludiert“ waren diese aber mitnichten - zumindest dann nicht, wenn sie sozial auffällig waren.

Die anderen Kinder wollten mit ihnen schlicht und ergreifend nichts zu tun haben, weil sie sich gestört und belästigt fühlten. Diese Problematik führte - trotz großen pädagogischen Engagements der Lehrkräfte, die großen Wert auf ein gutes Miteinander legten, immer wieder zu Konflikten auch innerhalb der Elternschaft. Und auch hier gipfelten diese - wenn auch sicher seltener als an einer Regelschule - gelegentlich in der Entlassung der Kinder, die sich nicht einfügen konnten.

Wenn gewisse Anpassungsleistungen nicht erbracht werden können, ist es nicht primär die Aufgabe der Umgebung, diese zu tolerieren, sondern diejenige des „Unangepassten“ sich einfügen zu lernen. Anders funktioniert eines Gesellschaft nicht. Genau das wird von den Eltern unangepasster Kinder aber häufig nicht so gesehen. Sie versteifen sich lieber auf das „Recht zur Individualität“ und werten die soziale Funktion von Anpassungsfähigkeit als „Duckmäusertum“ und ähnliches ab.

Es ist modern, aus der Reihe zu tanzen, sich nichts sagen zu lassen, sich nicht anzupassen und die anderen dafür verantwortlich zu machen, wenn das Zusammenleben dann nicht funktioniert. Der sozialen Entwicklung dient es nicht.

Schöne Grüße,
Jule

allo,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Ich stimme dem Inhalt grundsätzlich zu! Bei meinem Sohn war es undenkbar, ihn an einer Regelschule zu lassen, weder für ihn noch für seine Klassenlehrerin und Mitschüler, aber: Förderschulen entziehen sich manchmal dem Bedarf, gerade in Bezug auf soziale Kompetenzen, was ich mit „Abschieben“ gleichsetze. Es müsste gerade dort im kleinen Klassenverband das funktionierende Miteinander eingeübt werden, denn die Schüler, die dort sind, müssen sich im ganzen Leben einordnen und unterordnen, anders geht es in unserer Gesellschaft nicht. An unserer Regelschule wurde ja wenigstens das „Faustlos“- Programm durchgezogen, an der Förderschule passiert - nichts. Es gibt keine Strafen, keine aufklärenden Gespräche oder auch Lob dafür, wenn ein Kind „gut“ reagiert hat. Es wird einfach nur irgendwie Unterricht gemacht und das wars. Genau deswegen hat diese Förderschule (die auch noch eine private ist) keinen Sinn. Auch als Eltern müssen wir mitarbeiten, zwischen Eltern, Lehrern und Therapeuten müsste das Netz viel enger gewebt sein. All das hat natürlich auch keinen Sinn, wenn sich das Kind sperrt, da kann man versuchen, was man will und es würde nichts bringen. Alles in allem ist das leider ein sehr kompliziertes Thema, auf das es bestimmt ´keine Pauschalantwort gibt.
Viele Grüße
Inca

Fehlende Mittel für Bildung
Moin,

Du sagst

(…) es fehlt an den Mitteln, um bessere
Bedingungen zu schaffen.

Die Bundesrepublik ist ein reiches Land, aber unsere Herren Politiker verwenden das viele Geld lieber für die Rüstung Verteidigung als für die Bildung.
Vor ein paar Jahrem habe ich eine Statistik gesehen, in der die Staatsausgaben für Bildung und Militär verschiedener Länder miteinander verglichen wurden, und zwar der prozentuale Anteil in den beiden Bereichen gemessen an den gesamten Staatsausgaben.
Dort standen „wir“ äußerst beschissen da - nicht nur im Vergleich mit anderen Industrienationen, sondern auch mit einigen Schwellenländern. So beschissen, dass es für Politiker eigentlich geradezu beschämend sein müsste. Aber Politiker verlieren mit der Zeit ihr Schamgefühl; je höher die Liga, in der sie treten, buckeln und sich aufplustern, um so schneller und stärker.

Jetzt rennen sie international rum und suchen Fachkräfte. Ich glaube nicht dass viele auf die Idee kommen, dass man durch entsprechende Finanzmittel Fachkräfte im eigenen Land hätte heranbilden können.
Diejenigen, die sich für eine intensivere Bildungsförderung stark machen, dürften in der Minderheit sein und bleiben, und auch in Zukunft überstimmt werden.

Grüße
Pit

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Guten Tag,

damit hast du das Grundproblem angesprochen, an dem so einiges scheitert, bloß es merkt wiederkeiner!

Hallo,

ich finde, dass Förderschulen sehr sinnig sein können. Nicht für die Mitschüler der Regelschule, sondern für das betroffene Kind selbst.

Wenn ich jedoch deine Ausführungen lese, dann denke ich, dass es vielleicht die falsche Förderschule ist.
Ich habe ganz andere Erfahrungen gemacht mit einer Schule, auf die sozial auffällige Kinder gingen: dort gab es 1x die Woche Konferenzen, in denen besondere Leistungen (sozialer Art) gelobt wurden, wo Schüler sagen konnten, was sie stört. Sie durften aber auch sagen, was ihnen am Verhalten anderer nicht gefällt und gemeinsam Konsequenzen aushandeln.

Das hört sich jetzt vielleicht blöde an, aber: es gibt ja einen Grund, wieso ein Kind auf die Förderschule kommt. Wenn diese Schule gut ist, dann ist sie durchaus eine Chance und man sollte dann in dieser Zeit vielleicht mehr Wert darauf legen, dass das Kind soziale Kompetenz, die es sein Leben lang braucht, lernt. Davon hat es unter Umständen mehr, als von mega super Noten.

Gibt es bei euch nicht die Möglichkeit, dass das Kind nach entsprechender Veränderung wieder auf die Regelschule wechselt?

Ich habe auch mal gesagt: ich will nicht, dass mein Sohn auf so eine Schule geht, da lernt er ja nur von den anderen Mist. So ist man halt als Mutter *gg*. Man sollte aber berücksichtigen, dass wahrscheinlich alle anderen Eltern das gleiche von deinem Kind denken :wink:

Gruß

Hey :smile:

Ich gehöre auch zu der Kategorie pro Förderschule… Ich kenne 2 Fälle …

  1. mein Cousin hat eine Sprachstörung durch etliche Operationen als Kleinkind und den Narkosen… er besucht eine Förderschule seit anfang an und ist dort glücklich… in seiner Klasse gibt es 5 Kinder und er ist recht gut. Auf einer normalen Schule wäre er verloren… würde vermutlich dauernd geärgert werden usw.

  2. ein Jungscharkind von mir würde eigentlich in die 4. Volksschule kommen und ist ein verdammt ruhiges Mädchen. Von zu Hause aus wird sie nicht wirklich gefördert. Sie wird nächstes Jahr in eine Förderschule kommen damit sie nicht mehr nur mit 5en nachhause kommt.

Wenn man in einer Förderschule zu überbegabt wird… dann kann man doch auf die normale Schule wechseln? Die Sache mit den Schimpfwörtern… ich denke dieses „Problem“ kennen Eltern von fast allen Schulen… und da ist es die Arbeit der Eltern mit den Kindern zu sprechen das das aufhört…

Lg Sabine

Mein SOhn geht seit 2,5 Jahren auf eine Förderschule. Er kommt
in Klasse Fünf, ist überdurchschnittlich begabt, kann aber nun
nur noch verkrampft in einer unleserlichen Schrift schreiben,
Lesen = 0, das Rechnen ist auch abgesackt. Seine Lesitungen
haben sich dahingehend verschlechtert, dass er den
Wissensstand eines durchschnittlichen Zweitklässlers hat. Auch
sein Verhalten (Schimpfwörter und Co.) hat sich durch das
Umfeld verschlechtert. Er weiß gar nicht mehr, was normales
Verhalten ist!

Ich denke, wir haben hier kein Problem der Förderschule, sondern eines des Elternhauses. Meine Oma pflegte zu sagen: „Da wird in das Kind hineingeguckt wie in einen goldenen Kelch.“

Was haben wir denn da? Ein überdurchschnittlich begabtes Kind (nach Meinung der Eltern), das aber merkwürdigerweise nicht lesen und schreiben kann, bei dem es auch mit dem Rechnen hapert (also die entsprechenden Basisleistungen nicht erbringt).
Aber sich kräftig daneben benehmen, das kann er (das abzustellen ist übrigens Sache des Elernhauses, ein bißchen was muß man schon für seinen Nachwuchs an Erziehungsarbeit leisten)
Da frage ich mich natürlich an welcher Stelle der Knabe hochbegabt ist. Mit seinen Leistungen ist er an einer Regelschule gar nicht zu halten, er wurde die ganze Klasse ausbremsen.

Hallo inca26,

was du hier schilderst, bedeutet für wahr ein unseliges Schicksal für euch und euren Sohn.

Mein SOhn geht seit 2,5 Jahren auf eine Förderschule. Er kommt
in Klasse Fünf,

Dann sind seine Schwierigkeiten ja offenbar gleich zu Beginn der Schulzeit aufgetreten. War er vorher nicht auffällig, z. B. im Kindergarten? Ggf. wäre er in einer Waldorfschule aufgrund der dort praktizierten ganzheitlicheren Ansätze zu mehr innerer Ausgeglichenheit gelangt.

ist überdurchschnittlich begabt,

wenn es sich um Begabungen handelt, die in der Schule keine Rolle spielen (dort wird ja nur eine Schmalspur an Begabungen abgeprüft), solltet Ihr versuchen, ihn insoweit zu fördern, auch um sein Selbstbewusstsein zu stärken.

kann aber nun
nur noch verkrampft in einer unleserlichen Schrift schreiben,

d. h., er konnte zuvor leserlich und unverkrampft schreiben? Habt Ihr dafür eine Erklärung? Nimmt er Medikamente? Hat er generell motorische Probleme? Wenn ja, seit wann?

Lesen = 0,

Wie kann es sein, dass jemand, wenn auch unleserlich und verkrampft, schreiben, aber nicht lesen kann? *grübel* Zumindest kann man einem Kind das Lesen recht gut selber beibringen. Das machen die Eltern weitgehend auch bei „normalen“ Kindern, die Regelschulen besuchen.
Jeden Tag ein paar Minuten üben :wink:

das Rechnen ist auch abgesackt.

Käme http://www.kumon.de/ evtl. für ihn in Frage?

Seine Lesitungen
haben sich dahingehend verschlechtert, dass er den
Wissensstand eines durchschnittlichen Zweitklässlers hat.

Wer die 2. Klasse absolviert hat, kann normalerweise passabel lesen und schreiben.

Auch
sein Verhalten (Schimpfwörter und Co.) hat sich durch das
Umfeld verschlechtert. Er weiß gar nicht mehr, was normales
Verhalten ist!

Zumindest in der Familie wird er doch erleben, wie man respektvoll kommuniziert. Hat er denn nur Freunde aus der Sonderschule? Hat er Geschwister? Gibt es in der Nachbarschaft halbwegs gleichaltrige Kinder? Ist er im Sportverein, Chor, Musikschule oder sonstwie unter „normalen“ Kindern?

Förderschulen werden als Chance hingestellt, die sie absolut
nicht sind! So ist die bittere Wahrheit. …

Ich glaube dir durchaus, dass das in eurem Fall so ist und würde an eurer Stelle versuchen, die Defizite möglichst durch eigene Initiativen zu kompensieren und damit lieber heute als morgen beginnen, denn je älter er wird, desto frustrierter wird er sich in seiner Rolle fühlen und das kann für euch und ihn und den Rest der Gesellschaft sehr unerfreulich enden.

Ich wünsche euch alles Gute, viel Kraft und Hilfe!
LG
sine

Guter Artikel, aber was hat das alles mit der Fragestellung zu tun?

Moin,

wenn mehr Geld in den Regelschulen zur Verfügung stünde wären die Möglichkeiten des Lehrpersonals größer, auch mit den, nenne ich sie mal leichteren Problemfällen fertig zu werden, da diese dann bereits auf der Regelschule eine angemessenere Förderung erhalten könnten. Aber nicht nur die Problemfälle würden davon profitieren sondern auch die Durchschnittsschüler.
Zwar wird es auch weiterhin Fälle geben, die auch auf einer Regelschule nicht zurecht kommen, aber die Anzahl der Fälle wäre wohl geringer.

Ich denke, dass das im groben die Aussage sein soll.

Grüße

Hi Priamos,

Guter Artikel, aber was hat das alles mit der Fragestellung zu
tun?

Kennst Du das nicht, dass sich Themen „entwickeln“? Das ist doch das spannende an Diskussionen, die durchaus auch Fragen beantworten, die ursprünglich nicht gestellt wurden.

Mir gefällt das.

Anja

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