Französisch oder Latein?

Hallo,

Wenn du keine weitere Sprache mehr in der 9 wählen willst,
dann wähle jetzt französich, denn es ist absolut besch…eiden
nur Deutsch und Englisch zu können.

Dem stimme ich absolut zu!!!

P.S.: Ja ich weiß, Latein ist waaaaaahnsinnig toll als
Grundlage für andere Sprachen, nur in den meisten Fällen
bringt das auch nichts

Richtig, ganz besonders, wenn man später sowieso nichts mehr mit Sprachen machen möchte, so, wie es die Fragenstellerin im Moment vorhat.

Ich spreche 6 Sprachen - teilweise fließend, teilweise mehr schlecht als recht - und habe trotzdem noch nie Lateinunterricht gehabt. Insbesondere die romanischen Sprachen ähneln sich untereinander, so daß man sie voneinander ableiten kann (und ob ich nun von einem italienischen oder französischen Wort auf ein spanisches Wort schließe oder von einem lateinischen auf ein spanisches, ist nun wirklich egal - klar ist Latein der Ursprung, aber das Ergebnis zählt).

An Deiner Stelle würde ich auch die französische Sprache wählen

Latein!!!
Hallo zusammen! Unser Sohn, 10. Kl. Gymn. hat sich als 2. Fremdsprache (erste Englisch) für Latein entschieden. Es war für ihn keine leichte Entscheidung, aber er ist heute immer noch heilfroh darüber. Nicht nur, weil oftmals in der Grundschule die deutsche Grammatik leider zu kurz kommt. Er sagt oft, dass er durch den Lateinunterricht die grammatikalischen Zusammenhänge in Englisch und Deutsch wesentlich besser verstanden hat. Momentan bringt er sich selbst Esperanto bei, und für die Oberstufe wird er Spanisch wählen. Aus dem Bekanntenkreis hat sich gezeigt, dass Schüler, die ohnehin nicht so leicht Fremdsprachen erlernen, mit Latein weniger Probleme hatten. Vielleicht, weil dort alles so gesprochen wird, wie es auf dem Papier steht? Und einige Studenten aus unserem Freundeskreis haben unter einer enormen Zeit- und Kraftanstrengung ihr Latinum nachgemacht. Warum? Weil nicht nur für die allgemein bekannten Studiengänge das Latinum Voraussetzung ist, sondern auch für solche, die man sich eigentlich nicht vorstellen kann. (Und sich womöglich hinterher schwarz ärgert) Angelika
http://www.altphilologenverband.de/latein_4hochschul…

Hallo Elke,

Aber ich sehe einfach nicht, dass das greift, weil es im
realen
Leben viel, viel bessere Methoden gibt, um Sprachen zu lernen,
bei
denen man mit einem Minimum an Grammatik auskommt.

Das mag durchaus sein, ich kenne eben nur die „alte Tour“ *g*.

*der Ausdruck stammt von meinem Franzoesischlehrer (der auch
Latein-
lehrer war) und der die Welt in Dickbrettbohrer
(Lateinsprechende) und Duennbrettbohrer (Menschen ohne
Lateinkenntnisse) einteilte.

*lol* - aber a bissle elitär, oder ?

Laut ihm

lernte man durch Latein vor allem Fleiss, Ausdauer und
Grammatik

*nochmal lol* - Das werde ich mir merken, wenn ich in nicht allzu ferner Zukunft bei meinen Kindern vor dieser Entscheidung stehe.

Um ehrlich zu sein - bei mir hat das nichts gefruchtet. Mich hat gerettet, dass ich grundsätzlich während der Busfahrt zur Schule mal eben über die Vokabeln fliegen konnte und wohl auch ein ganz gutes „Vokabelgedächtnis“ habe, und dass man bei uns ab der Oberstufe ein Wörterbuch benutzen durfte. Ich bin nämlich ein Faultier :wink:

Bezüglich Grammativ ist Latein natürlich sehr intensiv - lag mir eben, mehr als die Beschäftigung mit irgendwelchen Männern, die sich in irgendwelchen Wäldern die Köpfe eingeschlagen haben *fg*.

Viele Grüße,

Inselchen

Huhu Sabine!

Wie sind eure
Erfahrungen? Was ist leichtesten zu lernen(möchte später
nichts mit Fremdsprachen machen)?

Ich hatte Latein und fand es nicht besonders schwer, aber sehr lernintensiv. Es hat wenig mit Verstehen zu tun, sondern viel mehr mit stumpfem Auswendiglernen.

Für mich ist Latein auf jeden Fall die richtige Wahl gewesen, auch wenn ich oft ziemlich verzweifelt vor meinen Büchern gesessen bin und eine drei für mich eine Spitzennote in dem Fach war.
Es ist aber so, dass es mir im Alltag wirklich gut hilft. Man trifft immer wieder mal auf Wörter, die man sich ableiten kann.
Zusätzlich hat es mir auch für meine Ausbildung Pluspunkte gebracht. Ich bin Tierarzthelferin, und wir mussten doch ziemlich viele Fachbegriffe lernen. Zum einen kannte ich so einiges schon, vieles konnte ich mir ableiten, und der Rest kam mir zumindest vertraut vor. Meine Klassenkameradinnen hatten oft weitaus mehr Probleme, sich die Wärter zu merken. Vom richtigen Plural mal ganz abgesehen.

Ich komme übrigens im Urlaub auch ohne Französisch gut klar, jedenfalls hab ich bisher immer bekommen, was ich wollte :wink: Mit ein wenig Phantasie und dem Willen, sich zu verständigen, klappt das auch so.
Andersherum sind italienisch und Spanisch mir sehr sympathisch geworden, und sie erscheinen mir gar nicht so schwer, weil sie dem lateinischen ähnlich sind.

Liebe Grüsse
Bine

Kommt drauf an…
Hallo Sabine,

noch zusätzlich: Wenn Du mit Sprachen absolut auf dem Kriegsfuß stehst, könntest Du möglicherweise mit Latein besser fahren. Vokabeln und Grammatik lernen mußt Du in beiden Fällen. Die Aussprache wird im Lateinunterricht wie im Deutschen gehandhabt, Französisch ist aber ein ganz anderer Stiefel.

Falls Dir das Sprachenlernen so zuwider ist, daß Du einfach nur die Unterrichtszeit auf der Backe absitzen willst, wird Dir Französisch auch nicht sooo viel bringen, vor allem, wenn Du anschließend erst mal ein paar Jahre keine Anwendungsmöglichkeiten hast oder suchst. Latein hätte dann zumindest einen Vorteil: Es wird nicht erwartet, daß Du es fließend sprichst. Du kannst Dich mit entsprechendem Fleiß (Vokabeln und Grammatik pauken) relativ problemlos über die Zeit retten, auch wenn Dir jegliches Sprachgefühl abgehen sollte. Die Grammatik ist zwar nicht ohne, aber auch nicht viel schwerer als die des Französischen (bei den Verben gibt es sich nicht viel, es kommt nur noch die Deklination der Substantive/Pronomina dazu - das ist durchaus zu bewältigen).

Außerdem kann Latein zwar sehr dröge sein, ich hatte aber dagegen das Glück, drei gute Lehrer zu haben, die auch mal was anderes als Cäsar und Tacitus gebracht haben, und da hat Latein wirklich Spaß gemacht.

Solltest Du aber zum „Talentmittelfeld“ gehören und auch ein wenig praktische Anwendungsmöglichkeit haben wollen, dann wäre Französisch die bessere Wahl, damit Du zumindest mit Hand und Fuß Dich mal durchschlagen kannst. Du hättest dann zumindest zwei Jahre mehr Zeit, etwas mehr in die Zukunft zu schauen und zu entscheiden, ob Du das Latinum brauchen könntest und Latein dann als dritte Fremdsprache nimmst (die dann auf Versetzung usw. keinen Einfluß hätte).

Viel Glück bei Deiner Wahl
mowei

Hallo,

alle Tips für oder wider die eine oder andere Variante sind im Grunde Unfug. Ob Du eine Sprache leicht oder schwer lernst hängt in erster Linie von Deiner Motivation und dem Lehrer ab.

Schau also, in welche der beiden Gruppen die meisten Deiner Freunde gehen und schau Dir dann an, welche Lehrer zur Auswahl stehen. Rein danach solltest Du Deine Entscheidung treffen.

Keine Bange, Du musst keine Angst haben, zu kurz zu kommen. Es gibt (zumindest gab es das zu meiner Zeit) später noch die Möglichkeit, eine dritte Fremdsprache zu wählen. Ich habe damals mit Französisch angefangen und dann Latein hinzugewählt. Ich kann bestätigen, dass man mit den Grammatikkenntnissen aus Deutsch, Englisch und Französich mit dem Lateinischen keinerlei Probleme bekommt, wenn man denn vorher aufgepasst hat. Wenn man schon die deutsche Grammatik nicht verstanden hat, dann hilft einem Latein erst recht nicht weiter. Man geht einfach gnadenlos unter.

In irgend einem der Postings wurde auch noch die Behauptung aufgestellt, Latein wäre wie Mathematik. Das ist ebenfalls totaler Quatsch. Keine Sprache (ich glaube nicht einmal Kunstsprachen wie Esperanto, aber da mag es zutreffen) ist nach logischen Gesichtspunkten und klaren Regeln aufgebaut. Es gibt viel zu viele Ausnahmen von Regeln, Unregelmäßigkeiten, etc. Auch im Lateinischen reichlich.

Kurzum, lass Dich nicht verrückt machen und suche die angenehmsten Kammeraden und Lehrer für Deine nächste Zeit aus.

Gruß

Fritze

Französisch!!!? oder Latein!!!?

Demnächst muß ich mich entscheiden ob ich Französisch oder
Laitein als Fremdsprache nehme.

Wow, es gibt in Deutschland tatsächlich Schulen, die Latein anbieten?
Ist aber nicht irgendwo im Osten, oder?!

Viele sagen, Französisch sei
sehr schwer, aber von Latein höre ich auch oft dass die vielen
„Fälle“ nicht zu unterschätzen sind.

Mir hat Französisch immer Spass gemacht, ich fand es leicht und unkomplziert. Aber ich hatte auch eine verdammt gute Lehrerin und sieben Jahre Frz.

Was ist leichtesten zu lernen(möchte später
nichts mit Fremdsprachen machen)?

Du musst aber später einmal gar nichts mit Fremdsprachen machen und wirst dennoch Latein brauchen (event.). Solltest du vorhaben zu studieren, rate ich dir auf jeden Fall Latein! Für enorm viele Studiengänge wird Latein empfohlen oder vorgeschrieben! Und an der Uni in einen Lateinkurs zu kommen, ist häufig wie ein Sechser im Lotto. Solltest du mal was handwerkliches oder was kaufmännisches oder was weiß ich was lernen sollen, kannst du ruhigen Gewissens Französisch machen.

Danke für eure Tips, schönen Tag noch

Danke gleichfalls!

P.S.: Ich würde es bereuen, nicht Latein gelernt zu haben, wenn ich denn die Wahl gehabt hätte. Für das Latinum sitzt man an der Uni vier Semester, zwei Stunden die Woche. Klingt nicht viel? Eben, das ist das Problem! Enormes Selbststudium. Nicht zu empfehlen.

Wo wirst Du eines Tages leben?
Hallo,
Weisst Du wie das Leben eines Tages spielt?
Mein Bruder lebt heute in Frankreich, genauso weitere Verwandte. Freunde sind wegen des Jobs in die französische Schweiz oder nach Belgien gezogen.
Wenn unsere Französisch- und Englischlehrer von damals wüssten, wer die Fremdsprache im Leben später wirklich braucht … es sind oft die damaligen „Sprachversager“.

Ob eine Sprache leicht oder schwer ist, ist Dir dann egal. Ebenso welche Noten Du damals hattest. Hauptsache Du verstehst Deinen Mietvertrag und kannst Dein Brot einkaufen.

…(möchte später
nichts mit Fremdsprachen machen)?

Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Es gibt kaum Jobs, in denen Du nur „was mit Sprachen machst“. Es gibt aber sehr viele, in denen Du ohne Fremdsprachen (besonders Engl.) nicht weiter kommst.
Woher weisst Du also, das Du Sprachen nicht brauchst? Gerade wenn Du etwas technisches oder wirtschaftliches machst, wirst Du Sprachen brauchen. Und glaube nicht, dass Du dann viel Zeit hast die Sprache zu lernen, wenn Du erst einmal in einem fremden Land arbeitest. Du bist nämlich nicht zum Sprachenlernen dort, sondern zum Überstunden machen …

Ciao R.

Latinum ist kein Argument
Hallo,
mit dem Latinum muss ich Dir widersprechen. Das kann man auch an der Uni nachholen. Wenn man zuvor gelernt hat Sprachen zu lernen ist das auch kein Problem mehr. Ausser dem Lehrerberuf sind es eher die Orchideenfächer, für das man

wählen. Aus dem Bekanntenkreis hat sich gezeigt, dass Schüler,
die ohnehin nicht so leicht Fremdsprachen erlernen, mit Latein
weniger Probleme hatten. Vielleicht, weil dort alles so
gesprochen wird, wie es auf dem Papier steht?

Wahrscheinlich. Und deshalb kann man Latein auch gut später lernen.

Und einige
Studenten aus unserem Freundeskreis haben unter einer enormen
Zeit- und Kraftanstrengung ihr Latinum nachgemacht. Warum?
Weil nicht nur für die allgemein bekannten Studiengänge das
Latinum Voraussetzung ist, sondern auch für solche, die man
sich eigentlich nicht vorstellen kann. (Und sich womöglich
hinterher schwarz ärgert)

Das dürfte wohl Ansichtssache sein. Ich kenne aus meinem Uni-Lateinkurs auch Leute, die es einfach nicht gerafft haben andere hatten kein Problem. Und: Vielleicht ärgert man sich ja später schwarz, weil man den Job bei einem französichen Konzern nicht bekommt?
Ciao R.

Studium & Latein
Hallo,

Solltest du
vorhaben zu studieren, rate ich dir auf jeden Fall Latein! Für
enorm viele Studiengänge wird Latein empfohlen oder
vorgeschrieben!

Da dieses Gerücht sich so hartnäckig hält: In welchen Fächern wird denn Latein zwingend vorgeschrieben? Früher war das mal Medizin, ist aber gar nicht mehr (zumal man da eher Altgriechisch empfehlen sollte). Dann gibt es noch Theologie, wobei da auch ein paar andere heftige Sprachen dazukommen und Altphilologie natürlich – wer Latein studiert muss auch Latein lernen – aber sonst? Ich bin überfragt, klärt mich mal auf.

Wie gesagt, ich habe per se nichts gegen Latein. Ich finde nur, mit dem Argument, man bräuchte es für’s Studium kann man nicht allen Ernstes kommen. Da könnte man auch behaupten, Französisch wäre unabdingbar, um eine nette Freundin zu bekommen oder so. Alles Quatsch :smile:

Gruß

Fritze

hallo erstmal!

ich hab jetzt seit 3 1/2 jahren französisch und seit 2 1/2 latein. und ich muss sagen, dass ich französisch um vieles einfacher finde. von der grammatik her nehmen sie sich wohl beide nicht viel, jedoch hat man im französischen den vorteil, dass mans noch sprechen kann, im gegensatz zu latein, was ne reine übersetzungssprache ist (du bekommst lat. texte und übersetzt sie. ich kann bis heute nich mal sagen wie alt ich bin!). dadurch kommt man hier mit etwas sprachgefühl sehr viel weiter als in lat. auch für später mal ist französisch sicher besser, z.b. im urlaub.
latein brauchst du meines wissens nach als zugangsvorraussetzung zum lehramtsstudium, da ist ein latinum erforderlich.
aber wenn du sowas nicht in die engere auswahl ziehst, dann rate ich dir frz. zu nehmen.
gruß
yv

Hi!

latein brauchst du meines wissens nach als
zugangsvorraussetzung zum lehramtsstudium, da ist ein latinum
erforderlich.

Das ist so allgemein einfach nur falsch, man braucht es für manche Fächer, aber ganz allgemein kann man auch Lehrer werden ohne jemals mit Latein in Berührung gekommen zu sein

Gruß
Cornel

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Hallo,

Solltest du
vorhaben zu studieren, rate ich dir auf jeden Fall Latein! Für
enorm viele Studiengänge wird Latein empfohlen oder
vorgeschrieben!

Da dieses Gerücht sich so hartnäckig hält: In welchen Fächern
wird denn Latein zwingend vorgeschrieben?

Wo es vorgeschrieben wird, weiß ich nicht so genau, weil ich nicht alle Studienordnungen kenne. Allerdings braucht man zur Zulassung der Zwischenprüfung für das Lehramtstudium in einigen Bundesländern und Fächern ZWINGEND das Latinum (Germanistik in Thüringen, Geschichte und Ethik in Sachsen-Anhalt, Religion usw.), und empfohlen wird es immer. Ach ja, Theologie hat es meines Wissens nach auch im Curriculum, bei Jura wird es dringend empfohlen. Bei Anglistik ist es bei uns nicht zwingend, wer eins hat, hats aber besser. Musikwissenschaften genauso wie Archäologie oder Kunstgeschichte…

Wie gesagt, ich habe per se nichts gegen Latein. Ich finde
nur, mit dem Argument, man bräuchte es für’s Studium kann man
nicht allen Ernstes kommen. Da könnte man auch behaupten,
Französisch wäre unabdingbar, um eine nette Freundin zu
bekommen oder so. Alles Quatsch :smile:

Es ist sicherlich nicht zwingend für das Studium. Nur wie gesagt, Latein wird sogar bei den Landwirtschaften EMPFOHLEN. Bei meinem Praktikum in Bayern habe ich selbst bemerkt, dass Schüler, die ab der 5. Klasse Latein hatten, den Schülern mit Englisch in der deutschen Grammatik um einiges voraus waren.
Und was ich als das schlagkräftigste Argument sehe: Sprachen kann man später auch an der Uni noch lernen. Manche Schulen sollen ja sogar noch ab der 10 bzw. 11. Klasse eine 3. Fremdsprache anbieten. Wenn ich mich heute mit allen Freiheiten entscheiden dürfte, würde ich erst Latein machen und später Französisch. Eine moderne Fremdsprache and er Uni zu lernen, ist wesentlich einfacher! Das sehe ich an den momentanen Durchfallquoten bei uns bei Latein und anderen Sprachen. Ich lerne selbst Russisch, weil eine dritte Fremdsprache vorgeschrieben ist. Hätte auch Latein machen können - mit vier Wartesemestern und ner Menge Stress daheim. Nein, danke!

Gruß

Fritze

Grüße zurück,
Lydia!!

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Hallo,

Da dieses Gerücht sich so hartnäckig hält: In welchen Fächern
wird denn Latein zwingend vorgeschrieben?

Wo es vorgeschrieben wird, weiß ich nicht so genau, weil ich
nicht alle Studienordnungen kenne. Allerdings braucht man zur
Zulassung der Zwischenprüfung für das Lehramtstudium in
einigen Bundesländern und Fächern ZWINGEND das Latinum
(Germanistik in Thüringen, Geschichte und Ethik in
Sachsen-Anhalt, Religion usw.), und empfohlen wird es immer.

Was nicht alles empfohlen wird. Theologie sagte ich ja selbst gerade. Wollen aber nicht so furchtbar viele Menschen studieren.

bei Jura wird es dringend empfohlen.

Das ist interessant. Amstsprache in Deutschland ist ausnahmslos und alleine Hochdeutsch. Es gibt zwar ein paar Juristen, die gerne geschwollene lateinische Sprüche klopfen, aber damit kommen sie bei den meisten Richtern gar nicht gut an. Ich habe selbst mal in einer Verhandlung erlebt, wie so ein Lackaffenanwalt vom Richter auf eben den Umstand (Deutsch als Amtssprache) in nicht ganz freundlichen Worten hingewiesen wurde.

Bei Anglistik
ist es bei uns nicht zwingend, wer eins hat, hats aber besser.

Warum? Gerade die Englische Sprache gilt als germanische Sprache. Die Römer waren zwar auch mal da und haben ein paar Vokabeln eingebracht, aber es ist nicht so, dass einem Latein da wesentlich weiter brächte.

Musikwissenschaften genauso wie Archäologie oder
Kunstgeschichte…

OK, Geschichte in jedweder Form mag auch noch Latein vorraussetzen, da viele Originaldokumente der früheren Geschichte auf Latein abgefasst wurden. Aber auch da gibt es sicher bessere Übersetzungen, als man selbst mit einem Schullatinum hinbekäme.

Es ist sicherlich nicht zwingend für das Studium. Nur wie
gesagt, Latein wird sogar bei den Landwirtschaften EMPFOHLEN.

Mich würde mal interessieren, warum. Eine Sprache, ohne der man nirgends auf der Welt ein Studium abschließen kann (mit Ausnahme von einem Bachelor vielleicht), ist Englisch. Aber Latein? Griechisch? Spanisch? Deutsch? Nicht wirklich wichtig.

Bei meinem Praktikum in Bayern habe ich selbst bemerkt, dass
Schüler, die ab der 5. Klasse Latein hatten, den Schülern mit
Englisch in der deutschen Grammatik um einiges voraus waren.

Tja, das mag sein, lag aber dann an der Unfähigkeit des Deutschlehrers und nicht am Lateinunterricht. Zumal sich die Grammatik nicht unwesentlich unterscheidet.

Und was ich als das schlagkräftigste Argument sehe: Sprachen
kann man später auch an der Uni noch lernen. Manche Schulen
sollen ja sogar noch ab der 10 bzw. 11. Klasse eine 3.
Fremdsprache anbieten.

Ganz genau. Da kann man aber genauso gut Latein nachholen, wie alles andere.

Wenn ich mich heute mit allen
Freiheiten entscheiden dürfte, würde ich erst Latein machen

Wenn ich mich heute frei entscheiden könnte, dann würde ich stets die Sprache wählen, die vom besseren/netteren Lehrer unterrichtet wird und wo ich die meisten meiner Freunde wiederfinden würde. Alles andere sind vollkommen nebensächliche Dinge. Selbst wenn man irgendwann ein Latinum brauchen sollte, kann man es genauso an der Uni nachholen, wie andere Sprachen. Für Latein muss man sich im übrigen immer quälen, ob an der Schule oder an der Uni.

Gruß

Fritze

Guten Abend,

Das ist interessant. Amstsprache in Deutschland ist
ausnahmslos und alleine Hochdeutsch.

Tja, ich schreibe die Prüfungsordnungen nicht. Wenn es nach mir ginge, müsste ich auch nicht Russisch lernen, um später mal Deutsch zu unterrichten. Aber mich fragt keiner. :o((

Warum? Gerade die Englische Sprache gilt als germanische
Sprache. Die Römer waren zwar auch mal da und haben ein paar
Vokabeln eingebracht, aber es ist nicht so, dass einem Latein
da wesentlich weiter brächte.

Siehe oben…

OK, Geschichte in jedweder Form mag auch noch Latein
vorraussetzen, da viele Originaldokumente der früheren
Geschichte auf Latein abgefasst wurden. Aber auch da gibt es
sicher bessere Übersetzungen, als man selbst mit einem
Schullatinum hinbekäme.

Ein Schullatinum ist aber die Voraussetzung, an der Uni jemals ohne großen Zeitverlust auf ein gehobenes Lateinniveau zu kommen. Du scheinst nicht die Zustände in Lateinkursen an Unis zu kennen!? Erst einmal ist es so, dass diese enorm überbelegt sind. Außerdem wird hier viel im Selbststudium gefordert, und nach vier Semestern soll man das große Latinum ablegen! In der Schule hat man dazu sage und schreibe mindestens sechs Jahre Zeit!!!

Aber Latein? Griechisch? Spanisch? Deutsch? Nicht wirklich wichtig.

Ach, ich finde Deutsch schon ziemlich wichtig. ;o))

Tja, das mag sein, lag aber dann an der Unfähigkeit des
Deutschlehrers und nicht am Lateinunterricht. Zumal sich die
Grammatik nicht unwesentlich unterscheidet.

Sag ich doch. Schüler mit Lateinkenntnissen waren besser in Deutsch als Schüler mit Englischkenntnissen. Ich spreche hier im Übrigen von einer 6. Klasse, bei der die deutsche Grammatik gerade erst eingeführt wird. Da hat es wenig mit dem Deutschlehrer zu tun, wenn Lateinschüler schon einiges an Vorraussetzungen mitbringen.

Ganz genau. Da kann man aber genauso gut Latein nachholen, wie
alles andere.

Dazu sagte ich bereits etwas…

Gruß

Fritze

Auch Grüße zurück,
die Lydia

Noch ein paar Denkanstöße…
Hallo Sabine!

Vorweg, ich kenne mich im deutschen Schulsystem nicht aus, und weiß daher nicht, ob Du weitere Wahlmöglichkeiten in Sprachen haben wirst oder nicht. Jetzt erst einmal ein paar Gedanken zu Deiner Frage, meinen eigenen sprachlichen werdegang hänge ich unten dran, Dich interessiert wahrscheinlich vorwiegend, was ich zu Dir zu sagen habe… :smile:

Von den anderen hier wurden alle möglichen Argumente von Grammatiklernen, Aussprache, Latinum etc. gebracht, die man, wie sich gezeigt hat, so oder so sehen kann.

Das Problem ist, dass man nie weiß, von welcher Qualität der Unterricht sein wird. Ich hatte in den ersten zwei Jahren (und auf die kommt es glaube ich vor allem an, weil man da die Grundlagen lernt, später wird v.a. gelesen und Kulturgeschichte betrieben) einen sehr guten Lehrer, und das Grammatikverständnis - auch für andere Sprachen! -, das ich damals erworben habe, hat mir tatsächlich bei anderen Fremdsprachen, aber auch in der Muttersprache sehr geholfen.

Aber was ich eigentlich schreiben will und auch schon kurz erwähnt habe, ist die Kulturgeschichte. Für mich waren sowohl Latein- als auch Griechischunterricht so toll und spannend und im Nachhinein ungeheuer wichtig, weil in diesen beiden Kulturen doch teilweise die Wurzeln unserer Kultur liegen. Das Stichwort heißt „Allgemeinbildung“!
einige haben hier gemeint, Latein kann man später nachlernen. Ich glaube nicht, dass das irgendjemand wirklich tun würde. Wenn man das Latinum für’s Studium braucht, klar. Aber sonst? Und selbst wenn, da lernst Du die Sprache, die vielleicht wirklich entbehrlich ist in der heutigen Zeit (das Ableiten von Fremdwörtern ist ja eine nette Zugabe, aber darum geht’s doch nicht, es gibt Lexika…), aber Du wirst kaum den ganzen Hintergrund in der Fülle mitbekommen, wie das im Schulunterricht möglich ist. Der Lateinunterricht eröffnet über das Sprachliche hinaus den Blick auf Kunst, Literatur, Technik, Philosophie, Geschichte… das kann, wenn der Lehrer was taugt und es einen ein wenig interessiert, unglaublich spannend sein.

Französisch kannst Du später noch lernen, wenn Du es für den Job brauchst, vielleicht kannst Du es sogar noch in der Schule lernen, sonst gibt es doch jede Menge Kurse, und ein Sprachkurs im Land ist wirklich was ganz Feines!!
Nicht alles, was man lernt, muss ganz offensichtlich „nützlich“ sein und direkt verwertbar. Viele Arbeitgeber stehen auf Leute, die mehr als nur das Naheliegendste draufhaben. Latein zu lernen ist Luxus, und wenn Du die Möglichkeit hast, das ind er Schule zu tun, solltest Du das auf jeden Fall machen.
Wichtig ist, wenn Du Dich für Latein entschieden solltest, vor allem am Anfang, wenn alles auch nicht so schwer scheint, dranzubleiben und kontinuierlich mitzulernen. Dann geht das schon.

So, jetzt noch was über meine Schulzeit, damit Du weißt, von welchem Hintergrund ich all das schreibe…
Ich habe in Österreich ein Gymnasium besucht, hatte ab der ersten Klasse Englisch (hätte auch Französisch nehmen können) der dritten Klasse (von 8 Klassen, also mit 13 Jahren) Latein (das war verpflichtend, ohne Wahlmöglichkeit) und habe mich in der fünften KLasse (also mit 15) zwischen Altgriechisch und Französisch für Altgriechisch entschieden. Französisch habe ich dann ein Jahr drauf dazugenommen, als sogenanntes „Wahlpflichtfach“ dazugenommen, 3 (strenge) Jahre mit je 2 Wochenstunden, anschließend war ich drei Wochen in Frankreich auf einem Sprachkurs und habe dann fast schon fließend gesprochen… Seither brauche ich französisch nur mehr sehr selten, daher bin ich nicht mehr sehr firm, aber das käme wohl wieder, wenn ich mich wieder ins Land begebe oder sonstwie dahinterklemme…

Tschuldigung, das ist viel länger geworden, als ich wollte :smile:
Ich hoffe, Du findest für Dich die richtige Entscheidung, und ich wünsche Dir, dass Du Spaß mit dem Fach hast, egal, für welches Du Dich dann entscheidest.
Lass uns/mich doch wissen, was Du tun wirst!
Alles Gute,
Elisabeth

wenn ich mich hier
Hallihallo
… einmischen darf:

Ein Schullatinum ist aber die Voraussetzung, an der Uni jemals
ohne großen Zeitverlust auf ein gehobenes Lateinniveau zu
kommen. Du scheinst nicht die Zustände in Lateinkursen an Unis
zu kennen!? Erst einmal ist es so, dass diese enorm überbelegt
sind. Außerdem wird hier viel im Selbststudium gefordert,

Das ist an der Uni in allen Fächern so. Als Lateinerin weisst Du ja, was studere heisst.

und
nach vier Semestern soll man das große Latinum ablegen! In der
Schule hat man dazu sage und schreibe mindestens sechs Jahre
Zeit!!!

Das gilt für alle Fächer. Wenn Du Spanisch studierst, hast Du 4 Semester Zeit, wenn Du Französisch brauchst, lässt man Dir 4 Semester. Genauso (oder noch enger) ist das in Mathe, Physik oder Chemie. Hier ist der Schulstoff binnen eines Semesters nachzuholen, wenn Lücken da sind.

Sag ich doch. Schüler mit Lateinkenntnissen waren besser in
Deutsch als Schüler mit Englischkenntnissen. Ich spreche hier
im Übrigen von einer 6. Klasse, bei der die deutsche Grammatik
gerade erst eingeführt wird. Da hat es wenig mit dem
Deutschlehrer zu tun, wenn Lateinschüler schon einiges an
Vorraussetzungen mitbringen.

Ich war in einer Schulklasse, die teilweise Latein und teilweise Französisch als zweite Fremdsprache hatte. Rate mal, wer in Englisch besser war? Die Französischgruppe. Warum? Wir hatten eine strenge Lehrerin (das hatten die Lateiner auch) und lernten (1) Grammatik und was sogar noch wichtiger ist, (2) dass eine Sprache zum Sprechen da ist (Das lernt man in Latein offensichtlich nicht).
Mit meinen Französischkenntnissen habe ich dann an der Schule noch Spanisch ziemlich einfach gefunden und später an der Uni noch Portugiesisch gelernt. Ach ja, aus Neugierde habe ich dann auch noch die Lateinkurse besucht.

Ganz genau. Da kann man aber genauso gut Latein nachholen, wie
alles andere.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich Fritze deshalb nur zustimmen.

Deshalb sollte bei der Entscheidung F/L eher nach den Interessen des Kindes entschieden werden, als nach irgendeinem möglichen späteren Nutzen (hier gibt es Gründe für beides und man kann beides unter Mühen nachholen. Nicht jeder will lebenslänglich in die Schule :wink: ). Wichtig ist eigentlich nur, dass man als Schüler hinter seiner Sprachwahl steht und mit den Lehrern zurechtkommt.

Ciao R

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(Orchideen)Fächer, die nicht so viele studieren…
Hallo auch,

nur ein kurzer Einwurf,weil mir das in Deinem Posting jetzt schon zum wiederholten Mal in diesem Thread untergekommen ist…

Ich weiß nicht, warum in dieser Diskussion eine Rolle spielt, ob ein Fach, für welches das Latinum Boraussetzung ist, ein Orchideenfach bzw ein Fach, das nur wenige studieren, ist, oder ob es zu den frequentierteren Fächern gehört.
Wenn jemand das Fach studieren will, wird es ihr/ihm herzlich egal sein, ob sie/er sich die plätze mit 10 oder 1000 anderen Studenten teilt. Zumindest, was die Frage des Latinums betrifft.
Dass der Schluss dahinter steht, dass die Bedeutung der lateinischen Sprache an der Studentenzahl der Fächer mit Latinum zu messen sei, wollen wir doch nicht annehmen.
Warum ich trotzdem der Meinung bin, dass die Entscheidung für oder gegen Latein nicht unbedingt bzw. nicht nur am Latinum fürs Studium hängen sollte, lässt sich oben nachlesen.

Liebe Grüße in die Runde,
Elisabeth

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Hallihallo

… einmischen darf:

die Einmischung kann ich mir jetzt aber auch nicht verkneifen:

Ich war in einer Schulklasse, die teilweise Latein und
teilweise Französisch als zweite Fremdsprache hatte. Rate mal,
wer in Englisch besser war? Die Französischgruppe. Warum?

Zum Beispiel deswegen, weil die Schüler Französisch gewählt hatten, die sich mit modernen Sprachen leichter tun?

Ohne dies analysiert zu haben, ist Deine Aussage nicht besonders bedeutungsvoll.

Wir hatten eine strenge Lehrerin (das hatten die Lateiner auch)
und lernten (1) Grammatik und was sogar noch wichtiger ist,
(2) dass eine Sprache zum Sprechen da ist (Das lernt man in
Latein offensichtlich nicht).

Oder man mag nicht Fremdsprachen sprechen. Das kann man auch mit der 3. und 4. Fremdsprache nicht austreiben, es gibt einfach solche Menschen.

Deshalb sollte bei der Entscheidung F/L eher nach den
Interessen des Kindes entschieden werden, als nach irgendeinem
möglichen späteren Nutzen (hier gibt es Gründe für beides und
man kann beides unter Mühen nachholen. Nicht jeder will
lebenslänglich in die Schule :wink: ). Wichtig ist eigentlich
nur, dass man als Schüler hinter seiner Sprachwahl steht und
mit den Lehrern zurechtkommt.

Hinter dieser Aussage jedoch stehe ich voll und ganz.

Karin

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Du hast insofern Recht, dass man das Latinum an der Uni nachholen kann. Aber warum ist das um ein Vielfaches schwieriger als in der Schulzeit?? Eine Bekannte, die nach der 10 Latein abgewählt hat, nebenher Französisch (Schule), Italienisch, Spanisch autodidaktisch gelernt hat, wechselte das Studienfach. Neue Bedingungen, Latinum erforderlich! Das Latinum später „mal eben“ zu machen scheint - zumindest nach ihren Erfahrungen - ein Trugschluss. Versagerquote liegt an unserer Uni bei über 60%!Angelika