Freiheit im Zusammenhang Schopenhauers

Schopenhauer meint, dass die Freiheit relativ ist. Klar, alles ist relativ, aber vielleicht kann mir jemand helfen es besser zu verstehen.
„Der Mensch ist deliberationsfähig und hat, vermöge dieser Fähigkeit, eine weit größere Wahl, als dem Tiere möglich ist.
Hierdurch ist er allerdings relativ frei, nämlich frei vom unmittelbaren Zwange der anschaulich gegenwärtigen, auf seinen Willen als Motive wirkenden Objekte, welchem das Tier schlechthin unterworfen ist.“
Warum ist der Mensch also nur relativ frei? Ich versteh nicht ganz den Zusammenhang mit „[…]dem unmittelbaren Zwange der anschaulich gegenwärtigen, auf seinen Willen als Motive wirkende Objekte […]“

Eine Antwort wär nett, vielen Dank im Voraus, Lisi

Hallo


Hierdurch ist er allerdings relativ frei, nämlich frei vom
unmittelbaren Zwange der anschaulich gegenwärtigen, auf
seinen Willen als Motive wirkenden Objekte, welchem das
Tier schlechthin unterworfen ist."

Warum ist der Mensch also nur relativ frei? Ich versteh nicht
ganz den Zusammenhang mit „[…]dem unmittelbaren Zwange der
anschaulich gegenwärtigen, auf seinen Willen als Motive
wirkende Objekte […]“

Trick: versuche die Inversion:

… nämlich unfrei vom unmittelbaren Zwange
der nicht anschaulich (nicht-) gegenwärtigen,
auf seinen Willen als Motive wirkenden Objekte …

Dann wird es klar (imho).

my €0.02

Grüße

CMБ

Trick: versuche die Inversion:

… nämlich unfrei vom
unmittelbaren Zwange
der nicht anschaulich
(nicht-) gegenwärtigen,
auf seinen Willen als Motive wirkenden Objekte …

Dann wird es klar (imho).

my €0.02

Grüße

CMБ

Das ist ja ganz nett, aber tut mir leid,. so richtig verstehe ich das trotzdem noch nicht! ???
Kann jemand versuchen, es mir mit eigenen Worten zu erklären??? Wär echt nett!!!

Grüße

Trick: versuche die Inversion:

… nämlich unfrei vom
unmittelbaren Zwange
der nicht anschaulich
(nicht-) gegenwärtigen,
auf seinen Willen als Motive wirkenden Objekte …

Dann wird es klar (imho).

Das ist ja ganz nett, aber tut mir leid,. so richtig verstehe
ich das trotzdem noch nicht! ???
Kann jemand versuchen, es mir mit eigenen Worten zu
erklären??? Wär echt nett!!!

Grüße

Hallo Lisi612,
hab’s auch nicht verstanden, was da Schopenhauer meint und was Semjon Michailowitsch mit der Inversion -
Dann wird es klar (imho).

  • ausdrücken will. Scheint in die Abteilung, Kobolte deuten die Welt zu gehören.

Mit Gruß
Billerbong

Hallo,

Trick: versuche die Inversion:
… nämlich unfrei vom
unmittelbaren Zwange
der nicht anschaulich
(nicht-) gegenwärtigen,
auf seinen Willen als Motive wirkenden Objekte …

Dann wird es klar (imho).

Das ist ja ganz nett, aber tut mir leid,. so richtig verstehe
ich das trotzdem noch nicht! ???
Kann jemand versuchen, es mir mit eigenen Worten zu
erklären??? Wär echt nett!!!

hab’s auch nicht verstanden, was da Schopenhauer meint und was
Semjon Michailowitsch mit der Inversion -

  • ausdrücken will. Scheint in die Abteilung, Kobolte deuten
    die Welt zu gehören.

Erstens heißt das Kobalt und nicht Kobolt
(http://en.wikipedia.org/wiki/Kobalt)
und zweitens frage ich mich, was man da
nicht verstehen kann.

Wenn S. sagt:
Hierdurch ist er allerdings relativ (gesehen) frei
dann kann das nur bedeuten:
Hierdurch ist er allerdings absolut (gesehen) unfrei

Weiterhin beleuchtet S. dann, worin und worauf denn
dann die „(Willens-)Freiheitsvorstellung“ beruht
und er erwähnt sinngemäß
weil es manchmal den den Anschein hat“,
konkret:
"frei vom unmittelbaren Zwange der anschaulich
gegenwärtigen, auf seinen Willen als Motive wirkenden Objekte

also nach S.: nur davon, daß der Mensch eine Auswahl
„mit seinem Bewusstsein“ (Willen) gegenüber einigen Reizen,
die in seinem Bewusstsein ankommen, treffen kann.

Grüße

CMБ

Varela/Maturana vs. Schopenhauer
Hi.

Ich denke, Semjon hat die richtige Richtung gewiesen, wenn er sagt, dass Willensfreiheit mit der Auswahl der Reize zu tun hat, die das Bewusstsein trifft.

Zunächst Zitate:

http://www.schmidt-salomon.de/freiheit.htm

"Er (Schopenhauer) gab das Beispiel eines Mannes, der abends in der Gasse steht und zu sich selbst spricht:

„Es ist 6 Uhr Abends, die Tagesarbeit ist beendigt. Ich kann jetzt einen Spaziergang machen; oder ich kann in den Klub gehen; ich kann auch auf den Thurm steigen, die Sonne untergehen zu sehen… thue jedoch davon jetzt nichts, sondern gehe ebenso freiwillig nach Hause, zu meiner Frau.“

SCHOPENHAUER folgert:

"Das ist gerade so, als wenn das Wasser spräche: "Ich kann hohe Wellen schlagen (ja! nämlich im Meer und Sturm), ich kann reissend hinabeilen (ja! nämlich im Bette des Stroms), ich kann schäumend und sprudelnd hinunterstürzen (ja! nämlich im Wasserfall… ebenso kann jener Mensch was er zu können wähnt, nicht anders, als unter der selben Bedingung. Bis die Ursachen eintreten, ist es ihm unmöglich: dann aber MUSS er es, so gut wie das Wasser, sobald es in die entsprechenden Umstände versetzt ist…

(Schopenhauer:smile:… Ich kann thun was ich will: Ich kann, WENN ICH WILL, Alles, was ich habe den Armen geben und dadurch selbst einer werden, - wenn ich WILL! - Aber ich vermag nicht, es zu WOLLEN; weil die entgegenstehenden Motive viel zu viel Gewalt über mich haben, als das ich es könnte…"

Zitat ENDE.

Schopenhauer nimmt hier ganz klar die Lehre vom Unbewussten voraus, die später mit Freud und Lacan systematisiert wurde. Das Ich ist hier keine initiatorische, willens-schöpferische Instanz, es ist dem Wollen, das aus dem Nicht-Ich (dem Unbewussten) kommt, mehr oder weniger ausgeliefert.

Schopenhauer sagte: "„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber nicht wollen, was er will“.

Er kann also bestenfalls nachgeben oder sich dem Drang verweigern - ein Wollen aber aus dem Nichts heraus zu schaffen, das ist ihm nicht möglich. Dieses Wollen kommt aus dem Weltwillen, aus dem Unbewussten.

http://www.textlog.de/5459.html

"Die »Wahlentscheidung« des Menschen (»Deliberationsfähigkeit«) ist nichts als »die Möglichkeit eines ganz durchgekämpften Konflicts zwischen mehreren Motiven, davon das stärkere ihn dann mit Notwendigkeit bestimmt«

Zitat ENDE.

F r e i ist für S. nur der unbewusste Weltwille, der sich im Einzelnen manifestiert. Der Einzelne, der Mensch, ist dagegen wesentlich unfrei, er kann seinem Charakter gemäß nur zusehen, wohin der Wille („mit Notwendigkeit“) ihn treibt.

Das ist logisch kaum zu entkräften. Allerdings kann diese Sicht der Dinge auch positiver formuliert werden: der Freiheitsspielraum, den S. dem Menschen zugesteht, ist genuin entwicklungsfähig. Der Mensch kann, analog zu autopoeitischen Systemen à la Varela/Maturana, immer einen Schritt über die Systembedingungen hinausgehen und diese rückkoppelnd beeinflussen. Das ist auch der buddhistische Grundgedanke bei der Bewusstseinstransformation: Bahnungen, Gewohnheiten werden schrittweise abgebaut und geben so einem freieren Bewusstsein Raum.

Gruß

Horst

Sehr guter Artikel. Danke. Tychi