Fürsten ohne Begabung zum Herrschen?

Lieben Gruß aus dem Waldviertel - da waren die Hochadeligen
noch relativ gesund…*gg*

Jetzt seh ich erst den Werdenberger in deinem Namen :smiley:
Bei uns im Ländle hatten die lokalen Adelsgeschlechter ja eher kein Glück. Die starben aus, bevor sie richtig peinlich werden konnten :wink:

Maresa

Lg,
Penegrin

…da kratzt jemand ganz bedenklich an meinem „großösterreichischen Nationalverständnis“…:wink:
…man könnte sich dahingegehend verständigen, daß die Herren und Damen in den seltensten Fällen genau zu verorten sind…
…oder dahingehend, daß sie dort, wo sie am meisten Unheil angerichtet haben auch „nationalisiert“ werden.

Gruß
nicolai :smile:

…da kratzt jemand ganz bedenklich an meinem
„großösterreichischen Nationalverständnis“…:wink:

Keine Ahnung was du damit meinst…

…man könnte sich dahingegehend verständigen, daß die Herren
und Damen in den seltensten Fällen genau zu verorten sind…
…oder dahingehend, daß sie dort, wo sie am meisten Unheil
angerichtet haben auch „nationalisiert“ werden.

Dir ist aber schon klar, dass das auf deinem Mist gewachsen ist? Du kannst nicht zuerst feststellen, dass die Babenberger ja eigentlich Bayern sind und dann die Schwarzenberger zu Böhmen machen. Da fehlt mir ein wenig die Stringenz.

Gruß
nicolai :smile:

Penegrin

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Heile:smile:)

Jetzt seh ich erst den Werdenberger in deinem Namen :smiley:

Naja, das hat eher einen musikalischen Bezug - :smile:)

Bei uns im Ländle hatten die lokalen Adelsgeschlechter ja eher
kein Glück. Die starben aus, bevor sie richtig peinlich werden
konnten :wink:

Aberaber!..lass’ sie doch nicht so früh aussterben…die von Wabuz von und zu Embs *ggg* - neues Akronym - halten sich doch ganz tapfer bis in die heutige Zeit - und dann fallen mir noch ein paar ein…

LIeben Gruß in meine liebstes seinerzeitiges Ferienarbeitsland
aber obwohl ich vorarlbergerorophil bin - 10 Sommer z’Breagaz - 10 Sommer mittleres Burgenland waren auch irgendwie prägend, wenn auch anders…*lach*
J.

Und ich bin entsetzt…
Hi

Interessehalber habe ich mir die Geschichte von Johanna mal angeguckt und bin mir kopfschüttelnd wieder darüber klar geworden warum _mich_ ein reines Geschichtsstudium wahnsinnig gemacht hätte:

Da ist die Quellenlage einigermaßen gut und es wird seitenlang dargelegt, welche machtpolitischen Vorteile es hatte sie als wahnsinnig zu deklarieren und ins Kloster abzuschieben, aber schon in der Einleitung bei Wikipedia gilt sie noch als „geisteskrank“.

Ferner wird dann darüber philosophiert, ob sie denn die Geisteskrankheit (eigentlich nur dargestellt als schwere Depression) von ihrer Großmutter geerbt habe, welche eine solche gehabt haben soll _nachdem_ sie Witwe wurde und von ihrem Stief(!)sohn ins Exil geschickt wurde.

Wat? Da wird eine Frau traurig nachdem sie nach dem Tod ihres Mannes ins Exil gesteckt wird?`Natürlich total Geisteskrank…

seufz. Geschichte wird leider immer noch von der männlichen Sicht der Dinge (und von Siegern) geschrieben. Es werden wohl noch einige Jahrzehnte ins Land ziehen bis historische Narrative nicht nur untersucht, sondern auch wirklich einmal neu betrachtet werden.

lg
Kate

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Servus,

völlig d’accord!

Und hätte ich „nur“ über Johanna von Kastilien (deswegen habe ich sie auch so genannt und nicht von vorneherein ihren „landläufigen“ Namen benutzt) gesprochen, wäre ich vermutlich genau auf deine Einwände eingegangen.
Wenn auch nicht wirklich klar ausgedrückt, aber der Satz „.vielleicht würde man manches heute besser erklären können - auch jenseits von Inzucht und Degeneration“ sollte darauf hinweisen.

seufz. Geschichte wird leider immer noch von der männlichen
Sicht der Dinge (und von Siegern) geschrieben. Es werden wohl
noch einige Jahrzehnte ins Land ziehen bis historische
Narrative nicht nur untersucht, sondern auch wirklich einmal
neu betrachtet werden.

Auch hier sehr deiner Meinung.

Dennoch - oder vielleicht gerade deswegen - reizt mich ein zweites (Senioren-)Studium „Geschichte“ noch immer sehr - und ich denke, ich werde das auch noch versuchen…

Lieben Gruß, J.

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Hallo,

eines der besten Beispiele - von denen es genügend gab:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_I._%28%C3%96s…

Interessanter Fall! Ferdinand war sicher kein optimaler Kandidat als mächtiger Herrscher, aber es ist die Frage, ob er wirklich schlechter war als viele andere „durchschnittliche“ Herrscher. Auch die seriösen Quellen benutzen ja den diffusen Begriff „geistesschwach“ (in dem Bereich Intelligenzstörung gibt es so viel Unwissenheit!)

War er geistig behindert?
Oder hatte er einzelne kognitive Ausfälle?
Oder war dem Vater und dem Umfeld nur peinlich, dass er ab und zu epileptische Anfälle bekam?
Oder war er einfach nur vorsichtiger, unsicherer und geriet daher sofort unter den Einfluss des Vater und später Metternichs?

Da ernsthafte psychologische Untersuchungen nicht mehr möglich sind, wird man es vielleicht nie wissen!
Karl

kann ich das.

Wodurch auch Deine angedeutete Frage nach dem „großösterrreichischen National- und Geschichtsverständnis“ beantwortet sein sollte…

Gruß
nicolai :smile:

p.s.: in den „Reichsgrafen-“, bzw. „Reichsfürstenstand“, der den „Hochadel“ rechtfertigt wurden die Schwarzenberger als Böhmen erhoben (aber zugegeben, stammen tun sie tatsächlich ursprünglich aus Franken).

kann ich das.

Fein.

Wodurch auch Deine angedeutete Frage nach dem
„großösterrreichischen National- und Geschichtsverständnis“
beantwortet sein sollte…

Nicht wirklich.

Gruß
nicolai :smile:

p.s.: in den „Reichsgrafen-“, bzw. „Reichsfürstenstand“, der
den „Hochadel“ rechtfertigt wurden die Schwarzenberger als
Böhmen erhoben (aber zugegeben, stammen tun sie tatsächlich
ursprünglich aus Franken).

Adolf von Schwarzenberg wurde 1599 von Rudolf II. in den Reichsgrafenstand erhoben. Zu der Zeit lag die Residenz der Familie in der Grafschaft Gimborn (heute NRW) und das änderte sich erst ab 1670.

Penegrin

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Servus:smile:

Adolf von Schwarzenberg wurde 1599 von Rudolf II. in den
Reichsgrafenstand erhoben. Zu der Zeit lag die Residenz der
Familie in der Grafschaft Gimborn (heute NRW) und das änderte
sich erst ab 1670.

Wie ich oben schon sagte, muss man ziemlich genau zwischen den Titeln des HHRs und den Titeln des zuerst kk, dann auch k.u.k (nach dem Ausgleich) österreichischen Reichs unterscheiden. Auch zwischen dem Kaiserreich Österreich und der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn unterscheiden siich die Titel teilweise wieder.

Zum „österreichischen Hochadel“ gehörten zuletzt, wie auch schon gesagt, alle Häuser, die einen erblichen Sitz im Reichsrat hatten (also im Herrenhaus). Darunter waren ebenfalls Familien, die nicht zum Hochadel des „alten Reichs“ im Sinne von reichsunmittelbaren regierenden Häusern gehörten.

Wie sagte einst der weiland Bundeskanzler F.S.: „Es ist alles sehr kompliziert“…:smile:

Lieben Gruß, J.

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Servus:smile:

Auch Servus

Wie ich oben schon sagte, muss man ziemlich genau zwischen den
Titeln des HHRs und den Titeln des zuerst kk, dann auch k.u.k
(nach dem Ausgleich) österreichischen Reichs unterscheiden.
Auch zwischen dem Kaiserreich Österreich und der
Doppelmonarchie Österreich-Ungarn unterscheiden siich die
Titel teilweise wieder.

Absolut. Ich greife ja auch nur die Begriffe auf die andere in dieser Diskussion verwenden :smile:

Zum „österreichischen Hochadel“ gehörten zuletzt, wie auch
schon gesagt, alle Häuser, die einen erblichen Sitz im
Reichsrat hatten (also im Herrenhaus). Darunter waren
ebenfalls Familien, die nicht zum Hochadel des „alten Reichs“
im Sinne von reichsunmittelbaren regierenden Häusern gehörten.

Deine Aussagen habe ich auch nie in Frage gestellt. :smile:

Wie sagte einst der weiland Bundeskanzler F.S.: „Es ist alles
sehr kompliziert“…:smile:

Und es wird unnötig komplizierter, wenn man a) keine genauen Angaben machen kann/will und b) seine Angaben dahingehend ändert, wie es gerade passt. Da geht der Alemanne in mir durch :smiley:

Lieben Gruß, J.

Lg,
Penegrin

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servus, nochmal,

Absolut. Ich greife ja auch nur die Begriffe auf die andere in
dieser Diskussion verwenden :smile:

weiß ich doch…*g*

Da geht der Alemanne in mir durch

Können Alemannen überhaupt durchgehen?
GrinzzduckundmichamPfänderverstecke:smile:
J.

Da geht der Alemanne in mir durch

Können Alemannen überhaupt durchgehen?
GrinzzduckundmichamPfänderverstecke:smile:

Die Rechtsrheinischen können das :wink:

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Hallo,

…ich auch (hähähä) :
https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_II._%28Bayern%29

…obwohl - wenn man die heutigen „Tourismuseinnahmen“, die
Bayern für „Neuschwanstein“ lukriert so bedenkt…:wink:)

Vorsicht, Kamerad Schnürschuh.
Nur weil jemand Preussen nicht mag und Geld lieber für Kultur als für Militär ausgiebt, ist er noch nicht ungeeignet.
Immerhin ist er unter Bayerns Herrscher derjenige, der noch heute vom Volk am meisten verehrt wird. Du berührst da einen sensiblen Punkt bei uns.

Gruß

Hallo browntrout,

…ich auch (hähähä) :
https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_II._%28Bayern%29

…obwohl - wenn man die heutigen „Tourismuseinnahmen“, die
Bayern für „Neuschwanstein“ lukriert so bedenkt…:wink:)

Vorsicht, Kamerad Schnürschuh.
Nur weil jemand Preussen nicht mag und Geld lieber für Kultur
als für Militär ausgiebt, ist er noch nicht ungeeignet.

soweit ich weiß hatte zumindest das Erste nichts mit seiner Absetzung zu tun.

Geld für Kultur auszugeben ist grundsätzlich löblich: Aber nur wenn man es hat!
Wenn ich mich richtig entsinne, wurde er aber von seinem eigenen Kabinett abgesetzt.
Der wesentliche Punkt waren damals wohl die ausufernden Kosten aus der Bautätigkeit des Königs, welche die Staatskasse nicht mehr tragen konnte.
Und einen Herrscher der seinen Staat ohne Grund in den Bankrott treibt würde ich zurecht als ungeeignet bezeichnen.

Inweit die vermutete (oder sogar tatsächliche) Homosexualität des Königs bei der Sache eine Rolle gespielt hat, kann ich nicht sagen. Da diese damals aber auch in Fachkreisen noch als Krankheit galt, war sie zumindest ein willkommender Vorwand.

Immerhin ist er unter Bayerns Herrscher derjenige, der noch
heute vom Volk am meisten verehrt wird. Du berührst da einen
sensiblen Punkt bei uns.

Ja, die Empfindlichkeiten der 12,5 Millionen Bürgern des sogenannten Freistaates sind den restlichen 68,2 Millionen Bürgern dieser Republik nicht verborgen geblieben. aber um ehrlich zu sein: Diese interessieren mich gar nicht. Hier wird / soll sachlich diskutiert werden und deshalb eine Person zu auszusparren, nur weil 128 Jahre nach dessen Tod sich noch jemand auf den Schlips getreten fühlt, wenn man die Herrschaft desjenigen negativ bewertet ist schlicht kindisch.

In diesem Sinne: Ein schönes Wochenende

Dein
Ebenezer

1 Like

Hallo,

Geld für Kultur auszugeben ist grundsätzlich löblich: Aber nur
wenn man es hat!
Wenn ich mich richtig entsinne, wurde er aber von seinem
eigenen Kabinett abgesetzt.
Der wesentliche Punkt waren damals wohl die ausufernden Kosten
aus der Bautätigkeit des Königs, welche die Staatskasse nicht
mehr tragen konnte.
Und einen Herrscher der seinen Staat ohne Grund in den
Bankrott treibt würde ich zurecht als ungeeignet bezeichnen.

Was treibt Dich an, ohne die geringste Sachkentniss in einem Expertenforum für Geschichte über König Ludwig zu posten?
Hättest Du wenigstens kurz in Wikipedia die Plausibilität Deines Beitrages geprüft, dann hättest Du bereits erfahren, dass die Bautätigkeiten ausschließlich aus den persönlichen Einkünften des Königs bestritten wurden. Zum Zeitpunkt seiner Absetzung betrugen seine Schulden beim Staat Bayern ca. 1 „Jahresgehalt“ (7,5 Millionen Gulden) und bis zur kompletten Fertigstellung all seiner Bauten hätten 3 „Jahresgehälter“ gefehlt.
Heutzutage würde man das ein Konjunkturprogramm zur Förderung von Handwerk, Forschung und Kunst nennen.Zum Vergleich, die Reparationszahlungen an Preussen betrugen 30 Millionen Gulden.
Die Schulden des Königs beim Staat Bayern waren übrigens bereits 1902 vom Haus Wittelsbach komplett zurückgezahlt.
Bekanntermassen war Ludwig aber in der Tat ein Freund und Bewunderer Frankreichs (ganz in der Tradition der bisherigen Bayerischen Politik seiner Vorgänger) und erklärter Gegner eines Deutschen Nationalstaates unter preussischer Führung.
Dieser wurde aber von wirtschaftsliberalen Kreisen gegen die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung vehement angestrebt und dann unter Bismarck auch umgesetzt.
Und genau dies ist der Hintergrund seiner Entmachtung, wie mittlerweile auch die Geschichtsforschung attestiert. Die Landesausstellung über König Ludwig vor 3 Jahren auf Herrenchiemsee vermittelte exzellent die Hintergründe.

Ja, die Empfindlichkeiten der 12,5 Millionen Bürgern des
sogenannten Freistaates sind den restlichen 68,2 Millionen
Bürgern dieser Republik nicht verborgen geblieben. aber um
ehrlich zu sein: Diese interessieren mich gar nicht. Hier wird
/ soll sachlich diskutiert werden und deshalb eine Person zu
auszusparren, nur weil 128 Jahre nach dessen Tod sich noch
jemand auf den Schlips getreten fühlt, wenn man die Herrschaft
desjenigen negativ bewertet ist schlicht kindisch.

Unaufrichtiger geht´s kaum. Natürlich interessiert Dich genau dieser Aspekt, darum hast Du Dich hinreissen lassen, statt eines qualifizierten Beitrages irgendwelche Klischees nachzuplappern…

Gruß

Maximilian von Mexiko
Servus
Mich hat schon als Kind das Schicksal von dem armen Maximilian beschäftigt, der nach Mexiko verfrachtet wurde, um dort Kaiser zu spielen. Er war anscheinend ein liebenswerter, friedlicher Mann, der dort missbraucht wurde. Als Kind habe ich ihn zuerst durch Karl Mays Buch „Der sterbende Kaiser“ kennen gelernt. Mein Vater hatte die Bücher noch aus früher Zeit, 1910 oder so.
Gruß,
Branden

Hallo,

wobei bei ihm nicht klar ist, ob er Talent zum Herrscher gehabt hätte oder nicht.
Er wurde sozusagen übelst verarscht und hatte von anfang an keine Chance.
Seine Ideen für einen Staat wären jedenfalls, für die damalige Zeit, modern und liberal gewesen.
Naja, La paloma…

Gruß

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Iwan IV (der Schreckliche)
Hallo,

wie wäre es auch einmal mit einer komplett sadistischen Persönlichkeit, die im Laufe der Herrschaft nichts sinnvolles zustande brachte, nur durch extreme Brutalität und Skrupellosigkeit an der Macht blieb und nach dem Tod Russland einen geistig Behinderten Nachfolger (Fjodor I) und einen 30 Jahre währenden Bürgerkrieg hinterließ?
Ich denke, so einer taugt noch weniger zum Herrscher, oder?

Gruß

Angela Merkel. Sie hinterläßt nur Chaos. Auch ein Nachfolger wird lange nicht zu finden sein.