Hi
O.K., Du hast mich also nicht verstanden…
Liegt natürlich am Sender, ist akzeptiert. Was ich meine: Tom
ergeht sich in Rechts- und Staatstheoretischen Referaten,
Nein, das hatte ich bereits dargestellt. Es wird nicht richtiger, weil Du es wiederholst und hier (wie unten) das Klischee einer von der Realität abgehobenen Theorie anführst. Es waren gerade kein rechts- und staatstheoretischen Ausführungen (und vielleicht solltest Du diese Aussage von einem Jusristen einfach mal akzeptieren). Diese benötigt man vielmehr, um Deinen Ansatzpunkt zu vertreten.
anstatt einfach den Alltag realer Menschen zu sehen, die
Fehler machen, sich über offensichtlich sinnloser Regelungen
ärgern, generell aber weitgehend gesetzestreu leben.
Diesen „Alltag“ kann man sehr gut sehen und Toms (und meine) Aussage, dass Gesetze einzuhalten sind, dennoch vertreten. Es reicht eben nicht, in einer Diskussion über Gesetze, wie es immer wieder gerne an Stammtischen gemacht wird, anzuführen, man müsse halt mal die Realität sehen. Hier bedarf es schon etwas mehr Argumentation.
Das muss man sich in einer Diskussion wie dieser hier
vergegenwärtigen, auch wenn die Theorie sich ungern mit den
schwer prognostizierbaren Alltagsdetails beschäftigt.
Das Problem ist, dass Du anscheinend die Begriff Theorie und Rechtstheorie in der Rechtswissenschaft nicht verstehst. Denn diese Teilwissenschaften haben mit der vorliegenden Thematik und Toms urpsrünglicher Aussage rein gar nichts zu tun.
Es ist keine neue Erkenntnis, dass Laien gegenüber Juristen immer wieder das schöne Argument der „Theorie“ im Gegensatz zur „Praxis“ anführen. Leider zeigt dies, wie auch hier, dass die Hintergründe nicht erkannt wurden und man lediglich auf abgedroschene Klischees ausweicht. Es hilft nur der Argumentation nicht weiter und überzeugt nicht.
Zudem scheinst Du eine falsche Vorstellung von dem Begriff der
„Rechtstheorie“ zu haben. Tom erklärt einzig, dass bestehende
Gesetze so wie sie geschrieben sind, eingehalten werden
müssen. Das ist keine Rechtstheorie sondern Positivismus.
Wohingegen Du allein rechtstheoretische Modelle bemühst, da Du
über ein „Nachdenken“ über den Sinn und Unsinn von Gesetzen
und hieraus gezogenen Folgen für Dein Verhalten geschriebenes
Recht relativierst, indem Du hieraus eine Überschreitung
dieser Normen herleitest. Das ist Rechtstheorie.
Keineswegs mache ich das, wie ich im letzten Posting erklärt
hatte.
Nein, genau das hattest Du gerade nicht erklärt. Du hast es behauptet, aus Deinen Ausführungen (auch den unten folgenden) geht aber obige Relation klar hervor. Es hilft halt nicht, wenn man entsprechende Ausführungen macht, anschließend einfach zu dementieren, man würde Recht damit relativieren.
Die Frage bleibt noch immer, was die Folge dieses „Denkens“
ist. Bleibt es allein in Deinem Kopf?
Nein, wie man sieht, missioniere ich mit meinen Ansichten ab
und an auch.
Eben.
Anscheinend nicht, da
hieraus Gesetzesübertretungen resultieren.
Fehlinterpretation Deinerseits.
Das sagts Du hier wie auch an anderen Stellen. Es überzeugt leider nicht, weil Deine Argumentation etwas anderes hergibt. Es scheint, als wolltes Du ledigtlich die Konsequenzen Deines Handelns nicht tragen. Gesetze übertreten, ja, dies auch aus Überzeugung, ja, gesagt bekommen, dass man Gesetze damit relativiert und das (siehe unten) anarchistische Züge hat, nein. Passt leider nicht zusammen.
Da nach Deinen
eigenen Ausführungen anscheinend ein Zusammenhang zwischem
diesem „Denken“ und den Übertretungen bestehen muss, bleibt
dieser leider bisher verborgen.
Dieser Zusammenhang besteht nicht ursächlich, da ich manche
Regeln hinterfrage und einhalte, andere nicht hinterfrage und
übertrete.
Nach diesen Ausführungen besteht er sehr wohl. Wenn Du „manche Regeln hinterfragst und übertrittst“, dann besteht ein Zusammenhang zwischem dem Hinterfragen und dem Nichteinhalten. Nur weil Dein Hinterfragen in anderen Fällen nicht zu Übertretungen führt, kann dies ersteres nicht negieren.
…welchen ich weder versucht hatte, herzustellen, noch
hergestellt habe. Das ist rein Deine Phantasie, Tom.
Einerseits waren Deine bisherigen Ausführungen für Dritte
leicht derart zu interpretieren.
Das mag sein. Dennoch bleibt es, was es ist: Interpretation.
Wie gesagt, bisher ist diese Interpretation die logische aus Deinen Ausführungen und außer Dementi hast Du dem auch nichts materielles entgegengesetzt.
Andererseits, sollte obiges
nicht zutreffen, stellt sich noch immer die Frage, welches
konkrete Ergebnis Du mit den genannten Denk- und
Interpretationsansätzen denn nun eigentlich erreichen
möchtest.
Das ist leicht zu verstehen, so man die Funktionsweise unseres
Systems kennt.
Regeln werden hinterfragt, als sinnlos erkannt. Dies wird den
zuständigen Stellen vorgetragen und ggf. ändert sich dann
etwas.
Außer bei Dir, da werden einige Regeln hinterfragt und dann gebrochen. Das liegt also außerhalb der „Funktionsweise unseres Systems“.
Du verstößt vorsätzlich gegen bestehende Recht und
sagst andererseits, dass dies darauf beruht, dass Du über
dieses Recht nachdenkst.
Mitunter, ja.
Nun also doch, oben hattest Du es noch dementiert. Was stimmt und nun? Und hier also noch einmal die Frage: Wie rechtfertigst Du in diesen Fällen die Nichteinhaltung von Gesetzes basierend auf Deinem nachdenken?
Nun bliebe noch zu klären, wie genau
Du denn Deine Gesetzesüberschreitungen definierst und ob und
wenn ja in wieweit der Hintergrund des Denkens über diese
Normen hierbei eine Rolle spielt.
Oder mal einfach gefragt: Was bedeutet es, wenn Du über
bestehende Gesetze „nachdenkst“ und die Sache mal „von außen
betrachtest“? Welche Schlussfolgerung soll der Leser aus
dieser Darstellung ziehen?
Er soll zum Nachdenken und Handeln angeregt werden.
Und wieder hast Du nicht erklärt, was das bedeutet und was hieraus folgt. Du hälst Deine Erklärungen an dem entscheidenden Punkt jedesmal an. Rechtfertigt Nachdenken und Handeln nun Gesetzesübertretungen oder nicht? Wenn nein, warum handelst Du dennoch so (aus Überzeugung, wie oben aufgeführt). Wir alle übertreten Gesetze. Aber ich sehe dies, wie Tom es schon ausführte, als Verstoß und falsches Handeln an. Du hingegen scheinst über den Umweg des „Nachdenkens“ dies nicht zu sehen.
Wenn nicht eine Berechtigung zur
Überschreitung von Normen (was hier trotz Dementi sehr stark
den Eindruck macht), was sonst?
s.o.
Normen sind nicht für die Ewigkeit in Stein gemeisselt, man
kann sie ändern.
Ja, aber solange sie da sind, muss man sich an sie halten und ist nicht berechtigt, diese basierend auf irgendeinem „Nachdenken“ zu übertreten.
Dafür gibt es unser System. Nur wird es sich
ohne qualifizierten Input der Bürger immer mehr
verselbständigen und vom Volk entfernen.
Dem wirke ich, zugegeben in sehr kleinem Rahmen, entgegen.
Verstehe ich das richtig? Weil nicht ausreichend qualifizierte Bürger (also solche wie Du) dafür sind, dass man schneller fahren darf, als derzeit erlaubt, verselbständigt sich unser Straßenverkehrsrecht, entfernt sich vom Volk (also Dir) und diesem wirkst Du entgegen, indem Du schneller fährst als erlaubt. Es ist also eigentlich ein Akt der Erhaltung demokratischer Strukturen.
Du wirst mir nachsehen, dass ich dazu nicht wirklich Stellung nehme.
Wenigstens Du hast es mittlerweile schon mal verstanden.
Vielleicht wird das ja doch noch was…
Wenn man sich anschaut, dass Deine Ausführungen überwiegend unvollendet sind und argumentative Mängel aufweisen (wie ich beides oben dargelegt habe), fragt man sich schon, wo Du diese Überheblichkeit hernimmst.
Da es hier allein um die Überschreitung bestehender Normen
geht, liegt ein solcher Unterschied dieser Diskusission gerade
nicht zugrunde. Oder gibt es wichtige und unwichtigere
Gesetze? Welche Folge würdest Du aus obiger Unterscheidung
ziehen?
Dies ist nun der zweite Punkt in der Diskussion.
Um es ein wenig zu gliedern: oben geht es darum, dass ich der
Ansicht bin, man kann Gesetze hinterfragen, muss dies als
mündiger Bürger sogar tun. Damit bricht man sie noch nicht.
Man nicht, aber Du schon. Und nur letzteres ist hier einzig relevant gewesen.
Hier im 2. Teil geht es nun darum, dass man im Alltag die eine
odere Regel dehnt oder gar bricht, weil die Regel an der
Realität vorbei geht oder aber man zu bequem ist, genau darauf
zu achten.
Einzig letzteres ist die einzig nachvollziehbare Begründung.
Erstens kann man Regeln nicht dehnen. Das ist eine Laienformulierung, die mit der Rechtswissenschaft tatsächlich nichts zu tun hat.
Zudem besitzt in deinem demokratischen Rechtsstaat der Bürger nicht die Kompetenz zu entscheiden, ob eine Regel an der Realität vorbei geht oder nicht. Dies ist einzig eine Frage der Gesetzgebung. Das liegt einerseits daran, dass jeder unterschiedliche Vorstellungen hiervon hat und es daher nicht jedem anheim gestellt wird (es wundert ehrlich gesagt schon etwas, dass ein solches Argument hier überhaupt ernsthaft angebracht wird). Zudem ist es einem Gesetz als abstrakter Regel inne, dass es, da es für alle gilt, in einigen Fällen nicht greift. Das ist keine neue Erkenntnis. Dennoch rechtfertigt dies keine Gesetzesüberschreitung, da die Kompetenz zu dieser Entscheidung nicht beim Bürger liegen kann. Das ist keine Frage individuelle Fähigkeit, sondern der Funktion des Rechtsstaates und des staatlichen Gewaltmonopols.
Solange dies in harmlosem Rahmen bleibt wie z.B.
eine V-Übertretung um 20 Km/h, ahndet der Staat dies als
Ordnungswidrigkeit.
Das kommt darauf an, wenn hieraus ein Unfall resultiert, ahndet der Staat dies sehr schnell als fahrlässige Körperverletzung, fahrlässige Tötung und gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr.
Eine Geschwindigkeitsbeschränkung verhindert nicht nur, dass einige schneller fahren, das wäre „harmlos“, sondern das gravierende Folgen eintreten. Das wäre nicht harmlos. Da aber letzteres der einzige Zweck der Regelung ist (außer ggf. Lärmbeschränkung), ist eine Überschreitung und das hieraus folgende Risiko alles andere als harmlos. Es bleibt nur dann bei einer Owi, wenn nichts passiert ist. Eine hierauf reduzierte Sicht erkennt aber die Beeutung der Norm nicht.
Sind die Übertritte gravierender, tritt das Strafrecht in
kraft.
Wie gesagt, das kann schon bei obigen Übertritt passieren, wenn zufälliger Weise eine Schädigung anderer eintritt. Das Verhalten wäre das selbe.
Somit gibt es in der Tat wichtigere und unwichtigere Gesetze
bzw. kann man Gesetze wichitiger oder unwichtiger übertreten.
Nicht wirklich. Gesetze sind immer gleich wichtig und beanspruchen immer dieselbe Geltung. Lediglich die dadurch zu verhindernden Folgen mögen unterschiedliches Gewicht haben. Im Übrigen ist es auch nicht nicht am Einzelnen zu entscheiden, welches Gesetz wichtiger wäre als ein anderes, da auch hier jeder andere Vorstellungen davon hat.
Aus diesem Grund sind alle gleich und unbedingt an jedes Gesetz gebunden.
Daher gibt es ja auch eine Differenzierung in der Festlegung
der Strafmaße.
Wie bereits gesagt, das ändert aber nichts an Unbedingtheit der Geltung des Gesetzes, auch des vermeintlich weniger wichtigeren.
Bewegt sich der Normalbürger nun ab und an im Bereich der
unwichtigeren Übertretungen, sehe ich kein Problem.
Ich sehe hier hingegen ein sehr großes Problem, jedenfalls dann, wenn man dies so wie Du es hier tust, als ein Prinzip deklariert. Denn was wichtigere und unwichtigere Übertretungen sind, davon hat wie gesagt jeder Mensch eine andere Vorstellung. Viele Menschen sehen Geschwindigkeitsbeschränkungen aufgrund der zu verhütenden Gefahren als äußerst wichtig an. Dies mögen zugleich für Dich wichtige Gesetze als weniger bedeutend ansehen. So kann es also nicht funktionieren.
Diese Übertretungen, um den Bezug zum Thema „Hinterfragen“
herzustellen, resultierend zumeist aus der Hinterfragung von
Regeln. Man hinterfragt sie, befindet sie für zu eng und dehnt
sie somit ein wenig.
Wieder der falsche Ansatz. Erstens hat man nicht die Kompetenz, ein Gesetz zu übertretenm weil man es hinterfragt hat. Das hatte ich bereits ausgeführt. Zudem kann man, ich wiederhole es, Gesetze nicht „dehnen“. Das ist hilfloser Versuch, eine Gesetzesübertretung nicht eingestehen zu wollen.
Diese Argumentation überzeugt daher nicht.
Dafür bezahlt man im Zweifelsfall 30 Euro und fertig.
Eben nicht fertig, wenn diese Person Regeln, die für alle gelten, das nächste Mal mit der selben argumentation übertritt. Dann haben wir eine Gefahr.
Auf der anderen Seite kann man Regeln auch hinterfragen und
sich trotzdem zunächst an sie halten, bis eine Entscheidung
der Judikative vorliegt, ob besagte Regel bestehend bleibt,
oder nicht.
Das wäre der richtige Ansatz. Nicht der vorhergehende.
Man kann natürlich, bevor Du wieder aufschreist, auch Regeln hinterfragen oder nicht und sie übertreten, weil man sich einfach nicht an sie halten möchte, aus Bequemlichkeit. Das ist alltägliche Realität, hat aber einen gänzlich anderen Hintergrund als die von Dir propagierte Hinterfragung und Relativirung der Geltung von Normen.
Gemeinsam haben beide Vorgehensweisen, dass man nicht alles
blind akzeptiert, was einem stzaatlicherseits vorgegeben wird,
sondern als Bürger eben auch darüber nachdenken darf, soll und
muss.
Und wieder stellt sich die Frage, was die Folge davon aus. Dient ersteres der öffentlichen Meinungsbildung und übt somit Druck auf den Gesetzgeber auf, so ist das begrüßenswert. Führt es aber dazu, dass einige meinen, dass bestimmte Normen für sie nicht gelten, ist das ein Problem.
Dies ist dann das Thema „raus aus dem theoretischen
Elfenbeinturm, rein ins reale Leben“. Oder „see the big
picture“, wie ich es weiter oben versucht habe, verständlich
zu machen.
Womit Du leider wieder ein primitiven Klischee benutzt, welches zeigt, dass Du Dich mit den juristischen Hintergründen, auch individueller Normgeltung, nicht ansatzweise beschäftigt hast. Die obige Aussage ist, mit Verlaub, dumm.
Du hast nur das Recht, diese Frage zustellen, wenn Du es
schaffst, generell 100%ig gesetzeskonform zu fahren.
Nein, und die Aussage zeigt, dass Du anscheinend noch immer das eigentliche Problem Deiner Aussagen verstanden hast.
Ich hätte, wenn ich nicht immer 100%ig gesetzesk onform fahre, nicht das Recht, Dir vorzuwerfen, dass Du nicht 100%ig gesetzeskonfrom fährst. Das tue ich aber nicht und das hat auch Tom nicht getan.
Die Kritik liegt statt dessen darin begründet, dass Du nicht einfach zugibst, dies zu tun, weil Du Dich an die Regeln nicht halten willst. Statt dessen propagierst Du eine bürgerliche Pflicht zur Hinterfragung von Sinn und Zweck von Normen und eine hieraus folgende Entscheidungsbefugnis Deinerseits, wann Du Normen überschreiten kannst und wann nicht (auch wenn Du dies immer wieder demenierst).
Das ist eine völlig andere Thematik, welcher mit Einwand, der Kritiker verhält sich auch nicht 100%ig gesetzeskonform daher nicht begegnet werden kann.
Ansonsten
ist eben heuchelei und Du meinst, Du wärst der bessere Mensch,
weil Du bei 50 eben 58 und nicht 67 fährst.
Ob mein ein besserer Mensch ist, wenn man sich an Normen hält oder nicht, ist eine gänzlich andere Frage. Außer Dir ist hier noch niemand auf individuelle Wertungen eingegangen.
Der Nichteintritt einer vom Gesetz zu verhindernden Folge
rechtfertigt nicht die Gesetzesübertretung, insbesondere nicht
für die Zukunft. Was genau bringt uns also obige Aussage?
Sie bringt uns die Erkenntnis, dass man auch mit zeitweiligen,
leichten Übertretungen problemlos und ohne andere zu gefährden
unterwegs sein kann.
So wie es weitere 90% der Autofahrer tun.
Diese Erkenntis wird nicht dadurch gebracht, sondern existiert schon immer. Sie spiegelt sich in der Unterscheidung zwischen Ordnungswidrigkeiten (Geschwindigkeitsüberschreitung) und Straftaten (zB. fahrlässige Tötung durch zu schnelles Fahren) wieder. Da der Staat dies also bereits selbst erkannt und dennoch Ordnungswidrigkeiten geschaffen hat, kann man diesen nicht mit obiger Argumentation, der Straftatbestand tritt nicht automatisch immer ein, nicht begegnen.
Kein Mensch schafft es, 100%ig alle Gesetze einzuhalten.
Ja, das wissen wir nun, und es hat noch immer nichts mit der vorliegenden Thematik zu tun.
Allein schon deshalb nicht, weil er nciht alle kennt.
Die Frage des Vorsatzes kam bisher, da Du Dir Deiner Gesetzesüberschreitungen immer bewusst bist, nicht auf.
Auch wenn der Gesetzgeber den 100%igen Homo juristicus
annimmt, so ist doch klar, dass es diesen nicht gibt.
Nein, der Gesetzgeber nimmt diesen nicht an. Der Staat hat aber keine andere Möglichkeit, als Normen zu erlassen und auf deren Einhaltung zu bestehen. Was hat diese Aussage im Übrigen mit Deinen Geschwindigkeitsüberschreitungen zu tun?
Wir
BWLer haben schon vor Jahrzehnten gelernt, dass der Homo
Oeconomicus eine theoretische Größe ist. Ein paar Juristen
scheinen dies hier noch nicht reflektiert zu haben…
Vielleicht solltest Du Dich doch einmal jedenfalls mit grundlegenden staats- und rechtstheoretischen Fragen beschäftigen, da sonst solch peinliche Aussagen wohl nicht aufkommen würden.
Theoriue und Praxis…
Wieder eine inhaltlose und zudem falsche Stammtischparole.
Das mag sein.
Theorie und Praxis…
s.o. Wem willst Du eigtentlich was genau mit dieser Aussage mitteilen?
Wen interessiert meine Motivation? Ich fahre zu schnell und
bezahle dafür. Fertig.
Die Motivation ist genau dann interessant, wenn Sie darauf beruht, dass man selbst entscheidet, welche Gesetze wann für einen geltend und wann nicht. Das Thema: „ich habe schonmal Gesetze gebrochen, weil ich mich gerade nicht an sie halten wollte“ wäre hier in der Tat nicht von Interesse.
Oftmals fahre ich langsamer als erlaubt, weil ich Lust dazu
habe. Dennoch bin ich dann manchmal der Ansicht, dass das
geltende Limit unnötig ist.
Was aus Deinem Hinterfragen der Norm zu einer Überschreitung der Norm führt. Hättest Du gesagt, manchmal bin ich der Ansicht, dass ich jetzt keine Lust habe, mich daran zu halten, wäre dies völlig nachvollziehbar.
Wenn ich aber obige Aussage lese und somit davon ausgehen muss, dass Du und wahrscheinlich noch andere Verkehrsteilnehmer selbst bestimmen, ob und wann Verkehrsregelungen nicht eingehalten werden müssen, dann würde mein Hinterfragen von Normen zu einer deutlichen Verschärfung des Owi-Rechts führen.
Diese Erkenntnis sende ich dann ab und an an das zsutändige
Ministerium und helfe somit dem Staat, seine Regeln näher am
Bürger zu gestalten.
Aber irgendwie hat ers bisher noch nicht getan…
…weil ein Anarchist nach der mir bekannten Definition
jegliche staatlichen Regelungsrechte ablehnt.
Nur, wenn man in Extremen denkt. Du bist sicher kein Anarchist, zeigst aber im Straßenverkehrs anarchistische Verhaltensweisen.
Das mache ich jedoch nicht, sondern ich bewege mich in
harmlosem Rahmen.
Das ist Deine Ansicht, andere sehen eine Hang zur Geschwindigkeitsüberschreitung deutlich weniger harmlos.
Theorie und Praxis…
Was genau soll das jetzt hier sagen? Welche Theorie und welche Praxis meinst Du jetzt in diesem Zusammenhang?
Die Verfassung schützt mich vor gewissen Extremisten, die mich
wegen einer OWI kriminalisieren und vielleicht sogar in das
Gefängnis schicken möchten…
Nana, nun wirkst Du aber sehr aufgeschreckt.
Ich bin vollkommen entspannt
Klingt aber nicht so.
Eine Kritik an
Deiner Ansicht, dass Du willentlich und aus Überzeugung
Gesetze überschreitest bedeutet obiges keinesfall. Eine
leichte Überreaktion auf Kritik.
Wohl kaum.
Klingt aber so.
Mich als Outlaw darzustellen, funktioniert nicht.
Nicht grundsätzlich, aber in dem hier relevanten Fall schon.
Ich habe erklärt, weshalb dem nicht so ist.
Eigentlich nicht. Auch nach dem bisherigen steht lediglich im Raum, dass Du selbst entscheidest, wann Normen sinnvoll sind und wann nicht und daher dann nicht für die geltend. Das kennzeichnet Dich in diesem Bereich noch immer als „Outlaw“.
Ich meine hingegen, dies kommt auf den Rahmen an, in welchem
sich die Übertretung abspielt.
Und ich meine, dass Du weder in der Lage bist und noch als Bürger das Recht hast, diesen Rahmen zu bestimmen.
Sonst müsstest Du jede Hausfrau verhaften, die eine
Plastikbroschüre in den Papiermüll wirft.
Wieder eine leicht Übertreibung.
Keinswegs, die OWI-Gebühr ist identisch zum Fahren mit 70 bei
50…
Ich meinte das Wort „verhaften“.
Aber tatsächlich könnte man
die selbe Diskussion führen, wenn jemand auch dies aus
Überzeugung und mit der Argumentation macht, er würde über die
Abfallentsorgungsregelungen „nachdenken“. Es ist das selbe
Prinzip.
Das ist wieder ein Problem von Theorie und Praxis.
Das bezweifel ich sehr stark. Zudem scheint sich Dein Argument einer solchen Unterscheidung lediglich auf die Aussage zu beschränken, dass Normen nicht immer eingehalten werden. Da diese nicht neu ist und der Argumentation auch nicht weiterhilft, bringt es wenig.
Ab und an übersieht man eine Broschüre. Ab und an fährt man
ein wenig schneller.
Das war bisher immer unbestritten. Du hast aber vergessen: „Ab und an ist man der Ansicht, dass bestimmte Normen für einen nicht gelten.“ Dann wären wir beim Thema.
Dahinter steckt kein „Prinzip“, sondern menschliche Schwäche.
Ich bezweifel, dass es menschliche Schwäche Deinerseits ist, dass Du Normen hinterfragst, in bestimmten Situationen als sinnlos bewertest und dann überschreitest. Die Aussage hat also mit dem Thema nichts zu tun.
Theorie und Praxis…
Auch hier würde mich der Bezug dieses Einwands auf die obige Aussage interessieren.
Mich würde interessieren, ob Du im Alltag Deinen Vorstellungen
selbst gerecht wirst…
Schade, das ist Polemik.
Keineswegs.
Doch.
Denn kein Mensch, der sagt, Gesetze
müssen grundsätzlich eingehalten werden, impliziert hierdurch,
dass er selbst immer alle Gesetze einhält.
Nettes Hintertürchen, zieht bei mir aber nicht.
Wer so auf den Putz haut, muss es selbst besser machen.
Es wurde Dir doch ausführlich dargelegt, warum bei Dieser Thematik das 100%ige Einhalten von Gesetzen gerade nicht Voraussetzung ist, da es nicht um die Überschreitung an sich, sondern den Grund dessen geht. Ich fürchte aber, das ist noch immer nicht angekommen.
Wie nett.
Meine grundsätzliche EInstellung zu deutschen Gesetzen ist,
dass man sie einzuhalten hat.
Aber zu diesem Grundsatz gibt es ganz offensichtlich Ausnahmen.
Meine grundsätzliche IEnstellung zu den Bürgerpflichten
lautet, dass eine davon ist, die Gesetzgebung zu kontrollieren
und zu hinterfragen.
ja…
Meine grundsätzliche EInstellung zu kleineren
Gesetzesübertretungen ist, dass solche im Alltag weitgehend
unvermeidbar sind.
Du bist wieder bei einem anderen Thema. Denn indem Du Normen des Straßenverkehrsrecht überschreitest, weil Du sie als sinnlos erachtest, hat das mit Unvermeidbarkeit gar nichts zu tun. Wenn Du sagen würdest, dass Du manchmal aus Gedankenlosigkeit zu schnell fährst, wäre die Aussage nachvollziehbar. So aber nicht.
Ich verweise noch einmal auf den Unterschied zwischen
„hinterfragen“ und „brechen“.
Ja, den gibt es. Das Problem ist nur, dass bei Dir (trotz
Dementi) anscheinend das „brechen“ die Folge des
„hinterfragens“ ist.
Eben nicht generell.
Aber manchmal. Darum geht es hier ja.
Dass hier ein korrelativer Zusammenhang
besteht, ist aufgrund Deiner Aussage offensichtlich.
Falsche Subsumption…
Das hast Du jetzt schon mehrmals gesagt. Aufgrund Deiner bisherigen Argumentation ist dieses Dementi aber nicht überzeugend.
Nun
bleibt noch immer die Frage eines kausalen Zusammenhanges.
Den gibt es nicht.
Ihr hattet nur versucht, ihn zu kosntruieren.
Nein, den Ansatz hierfür hast Du selbst geliefert, indem Du immer wieder auf ein Hinterfragen von Normen abstellst. Das daraus in einigen Fällen Normüberschreitungen folgen, hast Du ebenfalls dargelegt. Das letzteres aus ersterem nicht folgt, wirst Du kaum nachvollziehbar verkaufen können. Es überzeugt leider nicht.
Gruß
Dea