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ehrlich gesagt, verstehe ich dein posting nicht. es erweckt in mir nur den eindruck, du hättest mein posting gründlich mißverstanden.
Mich erschüttert das schon, wenn man hier jede Woche zu diesen
christlichen Bildern etwas schreibt und dann sehen muss, dass
sich einfach nichts ändert. Sogar in diesem Thema wurde
hierauf schon eingangen.
auf was für ein thema genau?
Natürlich kann ich mich jetzt hinsetzen und die Christen ihren
grausamen G’tt lassen.
ich habe nicht geschrieben, daß das aktuelle christliche oder jüdische gottesbild ein grausames ist!
man kann nicht leugnen, daß das alte testament ein grausames gottesbild zeichnet: er zerstört ganze städte, er ersäuft die menschheit bis auf noah und seine familie…
allerdings spiegelt sich darin meiner meinung weniger die taten eines teufels wider, sondern das wertesystem der menschen, die das alte testament geschrieben haben. damals wurde man bei verfehlungen schwer bestraft - aber nicht nur in der jüdischen gesellschaft, sondern überall auf der welt. es herrschte das recht des stärkeren. entsprechend trat gott auf: er als der stärkste hatte das recht, ganze städte zu zerstören. und wenn er das tat, dann war er nicht böse, denn er tat ja nur, was sein recht war.
mittlerweile haben sich weltanschauungen, wertesysteme und gottesbilder überall auf der welt gewandelt. das christliche gottesbild ist nach meiner meinung aktuell nicht grausam. und ich denke, das jüdische ist es genauso wenig.
Wenn, ja, wenn sie dann nicht damit
gleichzeit schlecht über uns Juden denken würden.
ich denke nicht schlecht über juden. ich denke schlecht über einzelne leute, die ich kennengelernt habe, und bei denen ich einen grund gefunden habe, schlecht über sie zu denken.
und ich denke auch nicht, daß juden dem teufel huldigen. wie gesagt: der gott des alten testaments war nicht böse. was er tat, wurde von den damaligen menschen als gerecht empfunden. uns (und damit meine ich weder „die christen“ oder „die juden“ oder sonst eine bestimmte volksgruppe/ religionsgemeinschaft, sondern uns menschen, die heute leben) - uns kommt es grausam vor, aber wir haben eben ein ganz anderes weltbild.
daß jesus nicht allgemein, sondern nur von einer kleinen gruppe als messiahs akzeptieren werden konnte, kann ich gut nachvollziehen: seine lehren paßten nicht ins damalige weltbild. eigentlich passen sie auch nicht ins heutige weltbild, da in seinem namen kriege geführt werden.
es ist verständlich, daß die damalige gesellschaft nicht einstimmig gesagt hat „oh ja, dieser jesus hat vollkommen recht“ und sicher waren es nicht nur „die bösen“, die er nicht überzeugen konnte, bzw. nur „die guten“, die sich ihm anschlossen.
nein: die einen konnte er überzeugen, sie wurden christen; die anderen konnte er nicht überzeugen, sie blieben juden. meiner meinung war dabei die eine entscheidung so richtig wie die andere - keine rede davon, daß die christen dabei zu einem besseren gott umgestiegen wären!
Es ist
einfach zu viel an Gewalt passiert, um hier die anderen sein
zu lassen.
die gewaltspirale dreht sich also weiter… macht rache die vorausgehende gewalttat ungeschehen? nein. dafür provoziert sie die rache der gegenseite. jeder fühlt sich im recht, weil er ja derjenige ist, dem etwas angetan wurde. da sind wir ja bis zum ende der tage beschäftigt…
Noch heute wird obiges verwendet, um Gewalt gegen
Juden zu rechtfertigen. Und dieses betrifft jeden, der obige
Aussage trifft.
ich rechtfertige gewalt gegen niemanden.
wenn ich eine aussage treffe, dann sehe ich diese nicht unbedingt in dem zusammenhang, in dem du sie siehst.
deine oben gemachte aussage „Und dieses betrifft jeden, der obige Aussage trifft“ empfinde ich als worte, die mir in den mund gelegt werden. voreingenommenheit führt nicht zu diskussion, sondern zu streit.
konstruktiv von dir wäre, zu fragen, ob ich meine aussage so betrachte wie du, ODER ANDERS!
denn in der tat denke ich anders - ich wiederhole: ich rechtfertige gewalt gegen niemanden. natürlich weiß ich, daß personen ihre taten durch taten der gegenseite rechtfertigen wollen. aber ich meine, daß ein unrecht nicht ein anderes rechtfertigen kann.
PS. „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ ist alleine eine christliche
Interpretation welche sich alleine aus dem NT ergibt. Im
Tanach geht es hier um Schadensersatz und dessen Grenzen bzw.
Verpflichtungen.
ich habe auch nicht behauptet, daß es ein jüdischer ausspruch sei. ich habe behauptet, daß es aus dem alten testament stammt - damit würde es sowohl die vergangenheit der juden als auch der christen betreffen.
meiner meinung nach kann kein christ behaupten, er sei besser als ein jude, da die christliche lehre erst bei der bergpredigt und jesus beginne!
das alte testament beschreibt die ursprünge des christlichen glaubens, davon kann sich kein christ frei machen.