Grüner Stein vom Strand wirklich Stein oder Glas

Wissenschaft Geowissenschaften & Erdkunde
#1

Hallo,

ich würde geren wissen, ob ein im Urlaub an der mecklenburgischen Ostsee gefundener dunkler, moosgrüner „Stein“ wirklich ein Stein ist?

Ich habe mal gelesen, dass vieles, was man am Strand aufliest kein Stein ist sondern durch ständige Bewegungen gerundetes, einem Stein ähnlich sehendes Glas oder Kunststoff ist. Kunststoff möchte ich ausschließen, weil es sich nicht warm anfühlt. Es ist kühl wie Glas oder Stein.

Der „Stein“ ist etwa einen Zentimeter groß, wie gesagt moosgrün, aber nicht durchscheinend (was wohl nicht für Glas spricht?), eine Seite ist flacher als die anderen Seiten, die ungleichmäßiger geformt sind und es gibt noch eine kleine Stoßstelle, die hell, fast weiß ist.

Gibt es eine einfache Möglichkeit festzustellen, ob es Glas oder Stein ist, die ein normaler Haushalt leisten kann? Ein Refraktometer habe ich natürlich nicht hier.

Ach so, ich weiß, es gibt auch „grünen Bernstein“ (Stichwort Ostsee), doch die Bilder von gB im Netz sehen ganz anders aus.

Wie ist es mit Achat? Ich weiß, dass es Moosachat gibt. Auch in der Ostsee?

#2

Hallo Strandläufer

Über die Härte bekommt man das nicht unbesingt raus.
Wenn der stumpf ist, wohl duch Sand mattiertes Glas.

kannst Du des Teil fotografieren und ins Brett stellen?

Gruß Olschi

#3

Hallo Olschi,

ich habe leider nur meine Handykamera greifbar. Die Bilder sind geblitzt, ohne Blitz ging es gar nicht. Ich hoffe, die Bilder geben trotzdem einen einigermaßen Eindruck wieder.

Die Bilder, die den „Stein“ in dunkelgrün darstellen und weniger glänzend sind, entsprechend eher der Realität. Eine gewisse Stumpfheit hat er schon, aber auch einen gewissen Glanz.
Ich tippe bisher ja auch eher auf Glas.

Meintest Du das mit „ins Brett stellen“? Gruß Strand…

#4

Ich würde eine Ritzprobe machen. Dein Stein mit einer Kante auf einer Bierflasche entlang kratzen. Dann die Kratzspur mit dem feuchten Finger wegwischen. Wenn eine Kratzspur bleibt, ist es ein (Quarzhaltiger Stein). Wenn die Spur weggewischt werden kann, ist der Stein aus Glas. Ich tippe auf Glas.
Udo Becker

#5

Ah, auf so eine Möglichkeit habe ich gehofft. Vielen Dank dafür :smile:

Du meinst die Kratzspur auf dem „Stein“, nicht auf der Flasche?
Die Kratzspur auf der Flasche lässt sich nicht wegwischen. Auf dem „Stein“ kann ich keine Kratzspur erkennen.

Das bedeutet es ist doch ein (quarzhaltiger) Stein?

#6

Du meinst die Kratzspur auf dem „Stein“, nicht auf der
Flasche?
Die Kratzspur auf der Flasche lässt sich nicht wegwischen. Auf
dem „Stein“ kann ich keine Kratzspur erkennen.

Das bedeutet es ist doch ein (quarzhaltiger) Stein?

Genau.
Udo Becker

#7

Oh, echt?! Schön! :smile:

Und was könnte dieser flaschengrüne Stein für ein (quarzhaltiger) Stein sein? Wahrscheinlich eine vermessene Frage?

Vielen Dank
Strandläufer

#8

Vermessene Frage trifft wohl zu !
Der Stein ist nicht klar, das heißt, es kann sich um ein zusammengesetztes Gestein handeln, das durch Wasser/Sand abgeschliffen ist. In der Ostsee findet man alle Gesteinsarten die in Skandinavien auch vorkommen und das sind viele. Sie wurden durch die Gletscher der Eiszeiten nach Süden transportiert. Grün kann von Actinolith, Diopsid oder Chlorit stammen. Die Gesteinsgrundlage kann aber Quarz oder (harte) Silikate sein. Da bin ich mit meinen Kenntnissen am Ende. Bin Mineraliensammler, also kein mineralogischer Fachmann. Gehe doch mal in ein Mineralogisches Museum. Dann wirst Du die Vielfalt, die Schönheit aber auch die Komplexität der Mineralogie sehen.
Udo Becker

#9

Ja, das befürchtete ich.
Wenn ich nach den von Dir angebenen Mineralien suche, könnte am ehesten der Actinolith der Richtige sein. Sicher bin ich mir aber keineswegs. Ich werde weiter suchen.
Vielen Dank.