Hallo Peter,
ad 1.) habe ich die Sache mit der Volkszählung gar nicht
erwähnt, das hast Du getan.
Du hast die Weihnachtsgeschichte angeführt und die beginnt mit und ruht nun mal auf der Behauptung einer regen Reisetätigkeit aufgrund eben dieser höchst fragwürdigen Volkszählung.
Allerdings halte ich es für falsch,
deswegen die gesamte Bibel für unrichtig zu erklären.
Das habe ich wo behauptet?
ad 2.) Nicht ich habe die Heilung eines Blinden in das
Johannes-Evangelium geschrieben, das war Johannes. Und ich
habe auch nicht den Papyrus Ebert geschrieben, das war
Imhotep. Das Dich die Quellen stören, halte ich also damit
auch nicht für mein Problem.
Ähh, dazu habe ich überhaupt nichts gesagt. Ich habe hier ausschließlich etwas zur Weihnachtsgeschichte gesagt und seit wann gehört dieses Heilungswunder zur Weihnachtsgeschichte?
Ich schließ aus Deiner unbegründeten Behauptung, das sei Fiktion,
Was ist an meinen Ausführungen dazu, dass es eine Volkszählung und „Völkerwanderung“, wie die Bibel sie erzählt, eine unbegründete Behauptung?
dass Du Dich derart auf die Zehen getreten fühlst.
Nur … warum eigentlich? Weil sich einmal mehr zeigt,
dass die Bibel zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit
Recht haben könnte, zumindest in Details?
Hier wurden weitreichende Spekulationen angestellt über die Rahmenbedingungen der Weihnachtsbeschichte, von Stallbelegung, bis hin zu Rückschlüssen auf das Einkommen Josephs aufgrund von Opfertierangaben. Das war mein Anlass etwas zur Richtigstellung beizutragen. Da die Grundlage der Erzählung nicht zutrifft, sind alle folgenden Detail-Überlegungen im Grunde obsolet. Und dies für ein Beispiel guter Detailtreue der Bibel anzusehen erscheint mir ziemlich seltsam.
Das Ganze führt auch völlig in die falsche Richtung. Es ist doch irrelevant welche Art Sandalen Joseph trug, ob die Opfertauben graue oder braune Punkte hatten, ob Jesus auf Heu oder auf Stroh lag, ob er nun in einer Scheune oder einem Stall geboren wurde oder vielleicht sogar zuhause in Nazareth. Die Botschaft der Weihnachtsgeschichte ist eine andere.
Die bibel ist (sowohl das alte als auch das neue Testament)
immer wieder als Quelle benutzt worden und wie oft hat sich
denn gezeigt, dass viele der Hintergründe auf Fakten beruhten?
Ja, auf Fakten beruhen, das ist aber was anderes als anzunehmen dort stünden die Fakten direkt verwendbar drin. Auch die Ilias oder die Edda beruhen auf Fakten. Die herauszudestillieren ist aber ein sehr mühsames Geschäft, das sich keineswegs Bibelimmanent erledigen lässt. Vieles bleibt dabei Spekulation und mindestens so oft zeigt sich dabei, dass es in Wirklichkeit anders war (man nehme die Volkszählung). Und schließlich ist dies für die Aussageabsicht der Bibel meistens völlig unwesentlich.
Die Bibel ist auch eine historische Quelle, aber nur nebenbei. Die Autoren wollten und haben keine Geschichtsdarstellung geschrieben. Sie wollten ihren Glauben verkünden und alle Angaben dienen diesem Zweck. Wer das ignoriert geht in die Irre.
Gruß
Werner