Haltbarkeit von rohen Kartoffeln etc

Guten Tag zusammen,
Heute wurde ich bei Betracht meiner ca. 4-Wochen alten Kartoffeln überrascht : Ich hatte diese in einem Einmachglas (Luftdicht, mit Gummiring verschlossen) gelagert. Die gesamten Kartoffeln konnte ich entsorgen, da diese vergammelten/verschimmelten und sich eine unangenehm riechende Flüssigkeit im Glas gebildet hat. Lebensmittelfachleute haben mir empfohlen, die Kartoffeln möglichst im Dunkeln zu lagern, um die Haltbarkeit zu verlängern. Das sei wichtiger, als das Lagern in einem luftdichten Glas. Ich habe ein Reduit (eine Dunkelkammer, neben der Küche, wo ich Lebensmittel und andere Haushaltsachen lagern kann). Da hatte ich auch diese Kartoffeln, wo sich nun diese grosse Menge an vergammelter Flüssigkeit gebildet hat. Die Kartoffeln waren durch und durch weich. Ich konnte diese nicht einmal mehr mit einer Gabel aus dem Glas nehmen, so weich waren die.
Ich lagere auch Zwiebeln in einem Einmachglas. Aber auch da sagten sie mir, dass eigentlich Licht das grössere Übel für die Haltbarkeit ist. Ebenso habe ich Peperoni in einem Einmachglas gelagert. Die Dauer der Haltbarkeit von Zwiebeln und Peperoni konnte ich aber mit den Einmachgläsern nicht verlängern. Es war kein Unterschied zu beobachten. Aber dieses Vergammeln/Schimmeln der Kartoffeln habe ich zum ersten Mal so beobachtet. Die Kartoffeln waren ca. 4 Wochen alt (nach Kauf). Und diese grosse Menge an übelriechender Flüssigkeit habe ich zum ersten Mal beobachtet. Wer kann mir helfen beim richtigen Aufbewahren von Kartoffeln / Zwiebeln / Peperoni etc. Was ist das richtige Gefäss dafür ? Sind die luftdichten Einmachgläser das Richtige, um die Haltbarkeit von Kartoffeln, Zwiebeln, Peperoni, Knoblauch, etc. zu verlängern ? Bitte seht Euch die angefügten Bilder dieser vergammelten Kartoffeln an.
Für Eure wie immer geschätzten Antworten danke ich Euch bereits im voraus.

Liebe Grüsse sendet Euch
Werner7 (Werner)




Man kann ein paar Fehler machen bei der Lagerung von Kartoffeln, aber dass jemand auf die Idee gekommen wäre, die luftdicht zu lagern habe ich noch nie erlebt.
Lebensmittelfachleute jedenfalls empfehlen das nicht.
Die noch so kleinste feuchte Stelle kann nicht mehr trocknen und es gammelt.

Dunkel sollen sie sein, das lässt sich durch eine Verpackung mit Abdeckung relativ einfach bewerkstelligen und so kühl, wie möglich, damit sie nicht keinem.
Wir lagern sie in einem Erdkeller, luftig ausgebreitet und sie halten bis fast zur neuen Ernte.
Aber ein Karton in einer dunkleren Ecke tut es auch und da würde ich den Ort nehmen, der am kühlsten ist.
Und dann nur so viel lagern, wie man verbrauchen kann, bevor sie zu weit keimen.

Auch Zwiebeln brauchen Luft, und Peperoni kann man doch gut trocknen?

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Das, worin du deine Gemüse lagerst, nennt sich Einmachgläser. Die sind, wie der Name sagt, zum Einmachen da. Dann kann man sie auch monatelang zur Lagerung nutzen. Nur ist „Einmachen“ ein wenig mehr, als den Deckel zu schließen!
Außerdem musst du noch berücksichtigen, was du verhindern willst. Geht es um ein „schlecht Werden“ im Sinne von im Zweifel gesundheitlich schädlichen Prozessen, die man übrigens nicht immer sieht? Oder geht es um Geschmackseinbussen oder um unschönes Aussehen oder Keimung…

Bakterien und Schimmel mögen eine gewisse Feuchtigkeit und einen gewissen Temperaturbereich. Wenn keine Luft zirkulieren kann, vermehrt es sich besonders gut. Ein geschlossenes System feuchter Gemüse (Wasseranteil von Kartoffeln 80%!) eng eingeschlossen ist also wunderbar, um Fäulnisbakterien und Schimmelpilzen eine Freude zu bereiten. Das sieht man am Tempo der Verflüssigung. Das dauert bei nur halbwegs sachgerechter Lagerung Monate und eine richtig gut gelagerte Kartoffel schrumpelt, ohne „schlecht zu werden“.
Das Thema Licht ist bei Kartoffeln und Zwiebeln sowie u.a. Knoblauch eher ein Problem ungewollter Keimung. Kartoffeln entwickeln an der grünen Farbe erkennbar Solanin, das sich bei Keimung in den Sprossen konzentriert und giftig ist.

Der Vorgang des Einmachens oder Einkochens ist das Einfüllen sauberer (!) erhitzter Lebensmittel in Gläser, die verschlossen und dann erneut längere Zeit erhitzt werden. Dadurch sollen Keime, die sich vermehren können, abgetötet werden. Und dann inst ein kleines abgeschlossenes System sinnvoll, denn es ist nichts Böses drin und kommt nicht rein. Dazu eignen sich nicht alle Lebensmittel und es ist auch zu berücksichtigen, dass im Moment des Öffnens dann doch böses aus der Luft reinkommt, heißt: der Lagerungseffekt ist geöffnet sofort futsch und kann nicht durch einfaches Deckelzu wiederhergestellt werden.

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Mit der Kammer hast du übrigens einen guten Ort, wobei die Temperatur noch eine Rolle spielt. Außerdem musst du aufpassen, was du in unmittelbarer Nähe lagerst.

Hallo,
jetzt denk mal kurz nach, was in der Natur ohne menschliches Zutun mit Kartoffeln und Zwiebeln passiert, damit sie nach dem Winter wieder austreiben.
Gibts da irgendwo Einmachgläser?
Nein, dafür aber Dunkelheit und Kälte (nicht unbedingt Frost) und angemessene Feuchtigkeit, keine Nässe.

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Hi,

laut diverser Artikel im Internet (hier beispielhaft einer davon: https://www.watson.de/leben/alltagsfrage/426940308-kartoffeln-dieses-obst-kann-das-keimen-verhindern)
kann es helfen, einen oder zwei Äpfel mit den Kartoffeln zu lagern (dunkel und kühl versteht sich von selbst).

Schöne Grüße
Stefanie

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Daran sieht man wieder, wie schnell sich Unsinn verbreiten kann. Die verlinkte Quelle ist irgendein Publikumsmedium. Wenn man man genau liest, dann gibt es vorsichtige (!) Ansätze dafür, dass unter gewissen Bedingungen (!) ein Apfel sinnvoll sein kann. Das setzt aber einerseits bestimmte Lagerbedingungen voraus, andererseits ist von einem (nicht zwei!) Apfel die Rede in Verhältnis zu einem ganzen Sack oder einer Kiste Kartoffeln. Also nicht ein-zwei Äpfel und 1 kg Beutelchen Kartoffeln! Dann bewegen wir uns in einem Verhältnis, bei dem es ausreichend wissenschaftliche Untersuchungen gibt, die bestätigen, dass das nicht gut geht.
Im Bild des Fragestellers haben wir 6 Kartoffeln in einer Fäulnissuppe in einem Einmachglas. Die Fäulnissuppe wäre 100 % sicher nicht damit verhindert worden, wenn man da „1-2 Äpfel“ zu gelegt hätte! Dass auch der Autor von Watson nicht den Inhalt seines Artikels durchdrungen hat, sieht man an der Bebilderung. Dort zu sehen Kartoffel und Äpfel im Verhältnis etwa 1:1. Das ist die Relation, bei der auch die im Artikel genannten Wissenschaftler sicher davon ausgehen, dass das schadet.
Was soll das also? Helfen tut es dem Fragesteller sicher nicht.

Hallo.
Ich komme vom Land. Da weiß man, wie man sowas lagert. Meine Großmutter hatte noch einen „Erdbunker“. Das bedeutet, sie hat im Garten ein Loch gehabt, ca 1 auf 2 Meter, einen Meter tief, in dem wurden Kartoffeln, Äpfel und sonstiges Gemüse oder Obst gelagert. Darüber war eine Holzplatte. Das Zeug schmeckte bis weit ins nächste Jahr immer sehr frisch.
Wenn man keinen Garten hat und keinen Keller mit gestampfer Erde Kann man sich auch behelfen. Man nehme ein großes Fass oder eine sonstige Form, befülle sie mit Sand und gräbt sein Gemüse oder Obst dort ein. Es sollte dort wirklich dauerhaft dunkel sein und auf jedenfall nicht zu trocken. Notfalls ein bisschen befeuchten, aber nicht bewässern.
Gruß