Hilfe! Kinderwagenkauf

Hi,

auch noch, wenn dann länger gegangen wird?

Ich habe beim ersten Mal nach 5 Minuten Schreien (nicht Meckern, lautes, protestierende Schreien) aufgegeben, beim zweiten Mal ignoriert (versucht zu ignorieren) und nach 20 min und einer Runde im Viertel aufgegeben. Alle weiteren Versuche habe ich schon nach kürzester Zeit abgebrochen, weil er sich so wehrt.

Aber stehen bleiben durfte ich nicht.

Uff … anstrengend.
Inzwischen versuche ich es nicht mehr. Der Enkel ist ein wahrer Wonneproppen und wiegt bereits soviel, dass er mir vorne zu schwer ist, hinten mag er gar nicht (ich auch nicht) und Kraxe muss ich erst noch ausprobieren (erst eine leihen!). Die Mutter des Enkel ist übrigens fast ein ganze Jahr NUR rumgetragen worden und hat es geliebt.

xxx
T.

Moin!

Dein Einwand hat ein wichtiges Zauberwort:

Aber alles andere kann ich nur unterschreiben. Gerade in
Großstädten sind Kinderwagen einfach nur lästig.

Das kann ich nicht bestätigen. Wir gehen ganz gerne am
Wochenende mal nach München rein und haben mit dem alten
Teutonia-Monster kein Problem.

Ich habe es mal im Zitat fett gemacht. Wer zu zweit mit einem
Kinderwagen unterwegs ist, hat es natürlich leichter.

Wieso das?
Das Ding hat nur einen relativ schmalen Griff. Es schiebt immer nur einer.

Diese Tragetücher bzw. Gurtsysteme haben wir natürlich auch
ausprobiert und ich habe sie verflucht. Im Sommer schwitzt man
wie ein Schwein, im Winter hatte ich ständig Sorge, dass dem
Wicht die Füße abfrieren.

Hm, hast Du einen Buggy mit Sitzheizung, oder warum sollte es
da dem Kind wärmer sein als dicht bei einem Elternteil?

Er steckt im Kinderwagen in einem Fellsack. Zumindest bis zur Brust…

Der Rücken leidet gar fürchterlich.

Bei mir (und auch meiner Tochter) durch die Wagenschieberei.
Bei fremden Kindern reichlich ausprobiert.

Man kann selbst bei unserem Uralt-Teil den Griff in der Höhe verstellen. Die Achsen habe ich neu geschmiert, somit fährt das Ding fast von selbst und man kann den Wagen im aufrechten Gang schieben.

Das Tragesystem,
ordentlich eingestellt natürlich, erlaubt dagegen eine
aufrechte Haltung, die den Rücken deutlich weniger belastet.
Mit Tuch haben wir keine Erfahrung.

Meine Erfahrungen sind diesbzgl. gegenteilig.

Ansonsten eine Kraxe auf dem Rücken. Die kann man wie einen
Rucksack vernünftig einstellen und in den Bergen ist sie
„alternativlos“.

Ja, als die Kinder für „vorne“ zu groß waren bzw. auch
ordentlich sitzen konnten, kamen sie alle in eine Kraxe.

Nur ist man damit in engen Geschäften noch unbeweglicher, als mit dem kinderwagen. Man läuft ständig Gefahr, irgendetwas damit aus dem regal zu reissen. Die Kraxe verwenden wir nur dort, wo der Kinderwagen nicht funktioniert. Also in den bergen jenseits der bequemen Wanderwege. Auf letzteren funktioniert der luftbereifte Kinderwagen auch noch bestens.

Letzendlich scheint mir das Thema „Kinderwagen oder nicht“ eine richtige Philosophie zu sein.
So ernst hatte ich das nicht genommen. Wir hatten völlig unvoreingenommen die meisten möglichen Optionen getestet und einen Mix als gut für uns identifiziert.

Am liebsten nutze ich persönlich den Chariot-Hänger am Fahrrad. Oft parke ich das Rad an der Laterne neben dem Fischbrunnen, stecke die kleinen Vorderräder des Chariot an und schiebe den Kleinen mit diesem wirklich großen Teil ganz locker durch die Münchner Innenstadt. Es ist ein 2-Sitzer, der nochmal 50% breiter ist, als ein großer Kinderwagen.
Es geht halt etwas langsamer voran, als alleine zu Fuß. Aber das stört mich in meiner Freizeit nicht.
In engeren Kneipen bleibt der Wagen dann vor der Tür, der Kleine läuft ja mittlerweile und kommt dann beim Essen in den Kinderstuhl vom Lokal.

Wir haben den ganzen Kram ja gebraucht gekauft und ich finde es sehr angenehm, alle Optionen in der Garage stehen zu haben. Das nimmt viel Stress und war insgesamt noch 50% günstiger, als ein neuer Kinderwagen aus dem mittleren Preissegment…

Gruß,
M.

Cheers…!

:wink:

M.

Hallo,

wie ich erwähnte - auf dem Land mag das Sinn machen, zumal, wenn man ins Gelände will. Das habe ich nie bestritten, kenne aber aus meiner Sicht nur das Stadtdasein und das ist halt anders.
Und ja, ist auch schon eine Weile her, dass ich mit Kinderwagen zu tun hatte.
Für Billigware war ich nie, nur für preiswerte, gebrauchte Modelle. Die billige Neuware taugt selbst abgesehen von den Schadstoffen nicht viel.

Wünsche Euch viel Freude an dem `Geländewagen´, dem Nachwuchs und dem nächsten Nachwuchs. Es sind die stressigsten, aber irgendwie auch die besten Jahre.

Alle Gute, Paran

Hallo Colaflasche,

wie du bisher gemerkt hast, das kommt ganz auf die Anforderungen an.

Ich hatte so ein Mischmasch aus fast allem hier genanntem.

Zu Beginn hatte ich einen alten gebrauchten Kinderwagen (sowas ähnliches, der Stoff war bei mir stabiler http://cache-cdn.kalaydo.de/mmo/6/242/889/16_1711793…), mit fester Schale als Neugeboreneneinsatz. Es waren mittelgroße, gummierte Reifen, nicht schwenkbar. Das Teil ist inzwischen fast 20 Jahre alt. Das Ding hatte eine Federung wie ein Sportfahrwerk , Lenkung war nicht, fuhr sich wie ein schweres Auto ohne Servolenkung. Das geht alles, vor Allem, wenn man keinen Vergleich mit den leichten Modellen heute hat. Man muss ihn halt bei jedem Bischen anheben um auch einen kleinen „Hubbel“ hochzufahren, damit das Kind kein Schütteltrauma bekommt. Die Räder waren von der Größe her aber ideal, um Kopfsteinpflaster oder dergleichen abzuschmälern. In der Stadt war dieser Kinderwagen o.k. Viele Geländegänge habe ich damit allerdings nicht unternommen. Das Handling in Läden war machbar, man kennt es ja nicht anders, aber bei Kurven muss man halt leicht anheben, was mich auf Dauer etwas genervt hat. Bei leichteren Modellen geht das sicher einfacher. Aber mich hat es gelehrt: nicht ohne schwenkbare Vorderräder - zur Not halt feststellbar.
Bei diesem alten Modell war ich aber froh, dass er viel Liegefläche in dem Neugeboreneneinsatz hat, wenn ich das alte Verdeck hochklappte war das wie eine Schallisolierung :wink:

Als die Zeit kam, dass Kind mehr sehen und bischen sitzliegen möchte musste allerdings ein Neuer her, der die Buggy-Funktion von dem alten Modell war mehr als bescheiden. So habe ich mir einen Neuwagen von Hauck für ~180 Euro gekauft (http://www.detistar.ru/img/1/models/7776/0.jpg), da war Junior etwa ein halbes Jahr alt. Ich hatte Aluminiumgestell (also leicht) und vorne ein Neigerad. Das Neigerad hat den Vorteil, er dreht sich nicht unkontrolliert, sondern neigt sich in Kurven in die entsprechende Richtung mit und unterstützt das Lenken - das war sehr bequem, Probleme bei Eis und Schnee hatte ich nie - und ich hatte keine Sorge, dass der Wagen bei „durchdrehen“ des Vorderrades kippelig ist, es war ein Drei-Rad-Modell. Bei dem Modell hatte ich große Lufträder , damit konnte ich dann auch vermehrt Gänge ins Gelände machen. In den 1,5 Jahren Nutzung hatte ich nie eine Reifenpanne. Nachdem er nun einige Jahre auf dem Speicher stand waren sie platt - ich denke aber, aufpumpen hat gereicht (habe ihn weiter vermacht, was mich jetzt - schwanger - ärgert). Nach den 1,5 Jahren merkte ich aber auch, er macht nur noch ein Kind mit, die ersten Schwachstellen kommen zu Tage, Knarzen in den Federungen, beim Treppe hochziehen war eine hohe Belastung auf den Klapp-Gelenken, welche dann in der Situation auch „maulten“. Der Kinderwagen musste bei mir eine hohe Belastung aushalten. Treppen hoch und runter täglich (da das Kind drin lag natürlich nicht brutal, sondern vorsichtig, da meist schlafend), Stadtwege mit mittlerer Qualität, Kopfsteinpflaster. Dafür war er echt ideal. Was ich an diesem Kinderwagen sehr geschätzt habe und bei meiner momentanen Kinderwagensuche sehr vermisse ist das stufenlos verstellbare Rückenteil. Egal wie klein oder müde das Kind ist, man konnte immer sehr sanft den Neigungswinkel anpassen - manche sind da ja empfindsam („nein ich bin gaaaar nicht müde und will nicht schlafen, aber die Augen sind so gemein“). Ich finde jetzt nur welche mit 3 Stufen, Luxus sind 4. Wichtig war mir auch, dass der Buggy einen Fußsack für kältere Tage und einen 5-Punkt-Gurt hatte. Manche Kinder sind echte Kletter-Maxe, das weiß man vorher nie. Meiner war es Gott sei Dank nicht, aber 5-Punkt war mir dennoch wichtig. Ich weiß noch genau, dass mein Cousin (von ihm stammt der alte Kinderwagen mit 3-Punkt-Gurt) damals im Kinderwagen angeschirrt (mit einem Kindergeschirr *schauder*) werden musste, weil er einfach nicht still sitzen blieb und man ihn auch nicht immer laufen lassen konnte. Sowas wollte ich nicht.

Dann hatte ich von Geburt an ein elastisches Tragetuch (http://www.tsm-kids.de/out/pictures/z2/elastisches-t…). Das war traumhaft. Gerade am Anfang brauchte mein Junior viel Nähe und Körperkontakt , er war ein 8-Wochen-Frühchen. Auch in der Wohnung wollte er fast nur auf dem Arm sein. Mit dem Tragetuch war gerade die erste Zeit wunderschön zu überbrücken. Mit Kinderwagen war es mir lieber bei Einkäufen. Bin ich nun aber auf den Mittelaltermarkt auf die Festung oder Geländespaziergänge (gerade mit dem Kinderwagenmonstrum), bei der Fußball-WM im public viewing, oder auch zu Hause , nahm ich das elastische Tragetuch. Gerade wenn sie noch so klein und leicht sind, ist das angenehm, das zusätzliche Gewicht ist man noch von der Schwangerschaft gewöhnt, und wenn man ihn regelmäßig trägt, wachsen die Rückenmuskeln mit dem Kind mit :wink: Blieb hier, wird nun gewaschen und ab dem ersten Tag einsetzbar sein.

Als er größer wurde und etwas schwerer, war ich mir nicht sicher, wie viel das elastische Tragetuch mitmacht, wollte auch eine Lösung, die länger hält, was sie verspricht und kaufte einen gebrauchten Ergo Carrier (http://www.ergocarriers.org/wp-content/uploads/2011/…). Das war viel einfacher zum Anziehen, Kind war direkt am Körper (was im warmen Sommer nicht immer angenehm ist!), man brauchte nur manchmal Hilfe, ihn hinten zuzumachen mit dem Sicherungsclip. Aber mit Übung kommt man da auch selbst dran. Als Junior dann wirklich unhandlich vorne wurde, weil er mit dem Kopf dann auch höher saß, kann man diesen wie einen Rucksack auch für hinten verwenden. Eine neue Freiheit! Das konnte ich noch recht lange machen. Ab und zu auch mal auf der Hüfte, wenn Kind unruhig und Sichtkontakt braucht. Alles machbar, damit war ich sehr zufrieden, den habe ich auch nicht hergegeben, den bekommt Kind Nummer zwei auch zum Einsatz, wenn es das annimmt!

Dann hatte ich von meinen Eltern einen Tragerucksack bekommen, ein einfaches Modell (Bild ist etwas klein http://imgc.classistatic.com/cps/blnc/120224/151r1/9…) mit Gestell. Da sie oft in der Schweiz Urlaub gemacht haben, und meine Geschwister dann auch mal „abstellen“ mussten bei Jausen oder mit dem klappbaren Verdeck vor Sonne schützen. Für unseren ersten gemeinsamen Urlaub habe ich dieses Tragegestell geerbt. Da wir etwas fülliger sind von Körperstatur her, drückte das Gestell anfangs etwas in die Hüften. Man kann es jedoch wie ein Rucksack mit verschiedenen Einstellungen ziehen. Man hat einen Hüftgurt, auf dem das Hauptgewicht lastet, Träger mit vorne einem Sicherheitsverschluss. Der Unterschied zum Ergo Carrier war, das Kind saß in einer eigenen Einheit, kein direkter Körperkontakt. Wenn es einschlief, lag es auf dem Gestell, weswegen meine Mutter Kissen nähte und befestigte. Zum Ausziehen und hinstellen mit Kind war es perfekt - die Füße berühren dabei den Boden nicht und Kind baumelt glücklich neben Mama sitzend und jaust. Je schwerer Kind, desto unbequemer wird das Teil aber mit der Zeit - zumindest für meine runden Hüften. Für den Geländeeinsatz war das Ding aber echt super, steht noch auf dem Speicher, mal gucken, ob Nummer Zwei das in Anspruch nehmen wird, die Schweiz-Urlaube sind momentan rarer gesät, und so geländefreudig bin ich hier in der Stadt momentan nicht - ergibt sich nicht so viel, bzw sind die Wege einfach befestigter, dass es mit Kinderwagen angenehmer sein wird als tragen.

Ich bin wie gesagt auch momentan auf der Suche nach einem neuen Kinderwagen. Bin halb verzweifelt, dass der ehemalige Hauck nicht mehr im Programm ist, sehe, dass ein Kombi-Kinderwagen mit Neugeborenen-Wanne nach meinen ungefähren Vorstellungen (lenkbare Vorderreifen, große Luftreifen, feste Neugeborenenwanne, kein Stoffeinsatz, Fußsack, idealerweise stufenlos verstellbar, aber das ist scheinbar utopisch geworden) ~400 Euro kosten soll. Gebrauchten Kinderwagen vertraue ich nur bedingt. Ich würde nur einen nehmen von jemandem den ich kenne. Ob austiere, Raucherhaushalt, wie viele Kinder hat der schon mitgemacht - das sind Faktoren, die für mich wichtig sind, und wo ich vertrauen möchte, da ich gesehen habe, die günstigeren Modelle halten auch nur bestimmte Belastungen aus. Teutonia habe ich keine Erfahrung, die waren mir zu exclusiv als dass ich da nachgesehen hätte :wink: Mir ging es immer nur um die Funktionen, die der Kinderwagen erfüllen muss.

So, nun habe ich dir geschildert, welche Situationen auf mich zukamen, was ich alles in Gebrauch hatte und wie ich das empfunden habe, habe einige Punkte, die mehr oder weniger wichtig für mich waren markiert, damit du siehst, was Punkte sind, auf die man achten kann. Vllt hilft dir das, deine Vorstellungen für einen Kinderwagen oder dergleichen genauer einzugrenzen, damit du besser für dich suchen kannst. Jeder hat so seine Erfahrungen - schwört auf „seinen“ Weg (ob Kinderwagen und/oder Tragesachen). Du musst deinen selbst finden, vorher wissen kannst du es leider nicht, denn es muss auch mit dem Kind passen, es muss für dich angenehm und machbar sein.

Liebe Grüße,

Dany