Hintern versohlen

vielleeicht
in ANlehnung an
‚right or wrong -my country‘

Und sollte man sein Kind nicht IMMER bedingungslos lieben?

Sorry, ich kann mit dem Satz nicht wirklich was anfangen.

Ich verstehe es so:
Lieben ohne jegliche Vorbedingung (weil du gesund/lieb/grünäugig/ein Junge/… bist, was aber Kritik nicht ausschliesst, vielleicht gerade dadurch eine angemessene Kritikfähigkeit einschliesst.

tschuess Marco.
P.S.: Mir drängt sich als Vergleich die Liebe Gottes zu den Menschen auf.

Bingo!
Hi!

P.S.: Mir drängt sich als Vergleich die Liebe Gottes zu den
Menschen auf.

Auch, wenn ich daran nicht glaube - das trifft es recht gut! Wenn ich auch die in der Bibel beschriebenen Erziehungs- und Vergeltungsmaßnahmen nicht unbedingt akzeptieren kann…

LG
Guido

Hallo!

Mein Bruder und ich (1965+1967) wurde nie geschlagen - weder Backpfeifen noch auf den Hintern. Wir haben jetzt beide 2 Kinder und wir könnten unsere Kinder gar nicht schlagen. Und trotzdem - oder gerade deshalb? - folgen unsere Kinder gut und wir haben alle ein sehr inniges und herzliches Verhältnis.

Liebe Grüße

Karin

Hi Saskia,

Ich habe früher zu Hause oft meinen Hintern versohlt bekommen.
Für schlechte Noten in der Schule oder wenn ich was
ausgefressen hatte oder einfach nur zu frech war gab es was
hintendrauf.
Wie war das denn bei Euch früher?

Es war in allen Gesellschaftsschichten an der Tagesordnung.
Da durften auch Lehrer noch ungestraft „züchtigen“: Kopfnüsse und an den Ohren aus der Bank ziehen galt als „normal“, auch den vollen Ranzen über dem Kopf auskippen, wenn man ein Heft vergessen hatte, mit dem Zeigestock auf die Finger hauen, stundenlanges Ecke-stehen etc. etc.
Gruß,
Anja

Hi Saskia

Ich habe während meiner Kindheit vielleicht 3x den Hintern versohlt bekommen, aber auch nur, weil ich wirklich jeweils etwas Oberdämliches angestellt hatte. Meine Eltern schlugen mich sonst nicht, aber wenn, dann kriegte ich was auf den Hintern - und das war mir spätestens nach dem dritten Mal eine Lehre! Geschadet hat’s mir jedenfalls nicht! Auch wenn meine Mutter heute sagt, dass ich ein „pflegeleichtes“ Kind gewesen sei, weiss ich doch selber, dass ich mich zeitweise unmöglich benommen hatte und - wenn mein eigenes Kind (falls ich denn eines hätte) - so wäre wie ich damals war, würde ich mit 100%iger Sicherheit auch ausrasten.

Liebe Grüsse
Moni :smile:

Hallo!
Also mich hat es einmal erwischt. Ich war 8 Jahre alt, allein - Eltern einkaufen, es war Vorweihnachtszeit und früh dunkel, sie kamen einfach nicht nach Hause. Langsam bekam ich Angst.
Da ging ich ein Treppe tiefer zu meiner „Tante“ Erika, ließ aber die Wohnungstür offen stehen.
Mein Vater dachte mir wäre was passiert. Später sprach ermit mir darüber. Das hat mir sehr geholfen.
Sonst hatte ich nur mit zwei, drei Backpfeifen zu tun.
Iso.Osi

Hallo Saskia !

Ich habe früher zu Hause oft meinen Hintern versohlt bekommen.

… zu Hause nicht und bezüglich meiner Lehrer hatte ích auch so viel Glück, dass ich immer welche erwischte, die auf körperliche Bestrafung nicht zurückgegriffen haben. Mein drei Jahre jüngerer Bruder machte in der Volksschule gegenteilige Erfahrungen. Die hatten zwei Lehrer, die offensichtlich Kopfnüsse - einer verwendete nen Ring dafür (setzte den an und zog ihn über den Kopf seines Opfers) - als Teil einer wirkungsvollen Erziehung betrachteten. Zur Rechenschaft wurden die Beiden nie gezogen, abgespielt hat sich das Ganze in den 70ern.

Für schlechte Noten in der Schule oder wenn ich was
ausgefressen hatte oder einfach nur zu frech war gab es was
hintendrauf.

Nein, auch bei schlechten Noten nicht; auch nicht bei Frechheiten unsererseits, meine Eltern waren allerdings beide berufstätig. Unter der Woche sahen wir sie nur kurz am Morgen und dann erst am Abend wieder. Allerdings hatte ich einen Stiefvater, der mir ansonsten - psychisch gesehen - zusetzte. Da brauchte es nicht unbedingt physische Gewalt. :frowning:((

Wie war das denn bei Euch früher?

Was körperliche Strafen betrifft, zum Glück, wie geschildert, erheblich besser. Für mich ist Verhauen ein völlig ungerechtfertigtes Mittel, das verzweifelte Erwachsene (Eltern, LehrerInnen und andere) dann anwenden, wenn ihnen der Faden reisst. Und psychisches Aushakeln ist für mich keinesfalls ein ausreichender Grund, um meine Kinder zu verhauen. Sollte das ein Lehrer bei ihnen tun - bislang nicht passiert, meine Jungs sind 17 und 16 Jahre alt -, würd ich den Typen anzeigen.

liebe Grüße
Wolkenstein

Hallo Elke !

… Fuer eine zerbrochene Fensterscheibe, die aus Uebermut und -
schwang in die Brueche ging, nicht aus Mutwilligkeit. Ich wusste
noch gar nicht, was los ist, lag ich schon ueber den Knieen.

Dann hab mein Bruder und ich, bezogen auf unsere Mutter, extremes Glück gehabt. Wir haben als Kinder häufig extrem gestritten. Ich hab ihn sekiert und er hat mir dann - war ziemlich jähzornig - zwei Mal Holzräder (die Kleinen von Matador, zirka 8cm Durchmesser)nachgeschossen. Ich wich aus und „Klirr“ ging die Glasfüllung der Tür in Scherben. Verhaut sind wir nicht worden.
Einige Jahre später bin ich ihm - er hatte mich genervt - nachgerannt, er vor mir durch eine Glastür, ich erwischte den Türgriff nicht und krachte mit meiner linken Hand durch die Tür. Hat stark geblutet. Vorwürfe bekamen wir nicht.

Noch eine Anmerkung: meine Mutter wurde von ihrer Mutter sehr oft verhauen, auch in der Schule war das Schlagen als Erziehungsmittel üblich. Sie nahm sich vor, das mit ihren Kindern nicht zu machen.

ich glaube, ich bin trotzdem gut geraten :wink:

Was heißt denn glauben, das weiß ich, das brauch ich nicht nur zu glauben :smile:)) !

Ich glaube, dass die Frage nur bedingt eine Generationenfrage
ist.

Glaube ich auch, zumal ich bei Eltern meiner Generation schon mal die Frage erlebt hab: „Was, Du hast den Deinen nicht verhauen ?“ und ich mit „Nein, warum denn auch ?“ geantwortet habe.

Die Geschichte dazu: Mein Jüngerer war 3 Jahre alt. Zusammen mit dem gleichaltrigen Sohn eines Nachbarn hat er gespielt. Irgendwie warn dann plötzlich Kratzer auf dessen Auto. Die beiden Jungs waren auf dem Auto. Allerdings, und das hat mir mein Sohn auf Nachfrage gesagt, bloßfüssig. Mein Nachbar hat seinen Sohn nicht erst gefragt, sondern ihn gleich versohlt. Am nächsten Tag stellt sich raus, dass ein anderer (ein 2Jähriger) mit Sandalen auf dem Auto rumkletterte. Übrigens: ich hätte meinen auch dann nicht verhauen, wenn die Kratzer von ihm gewesen wären, sondern mit ihm geredet und den Fall meiner Haushaltsversicherung übergeben.

Unter Englaendern, Suedafrikanern und Amerikanern findet man
uebrigens noch viel haeufiger Advokaten der Pruegelstrafe als
bei anderen Nationen.

Nicht unbedingt ein Qualitätsnachweis für die Genannten *g*.

Gruesse, Elke

auch nen Gruß
Wolkenstein

Hi,

Ich glaube, dass die Frage nur bedingt eine Generationenfrage
ist.

Ne, in manchen Familien ist das anscheinend so eine Art gute Tradition, die wird von Generation zu Generation weitergetragen. Zumindest erscheint mir das nach folgendem Erlebnis so.
Ich bin letztens an einem Spielplatz vorbeigekommen, da stritten sich zwei Kinder, ich weiß nicht wie alt sie waren, aber sie hatte Schwierigkeiten mehr als 5m am Stück zu laufen. Es ging wohl darum, dass der eine dem anderen seine Mütze weggenommen hat.
Plötzlich stürmte aus einem der umliegenden Häuser ein Mann und schrie das eine Kind an, es solle seine Mütze anziehen, als sein Sohn (vermute ich einfach mal) dann erklärte wer die Mütze hatte wurde der Vater richtig wütend und zwar nicht auf den Mützenklauer sondern auf den Sohn, denn der hatte nicht das gemacht was Papa ihm beigebracht hat und das gibts jetzt mal wörtlich:
„Ich hab dir doch gesagt, wenn dir jemand was wegnimmt oder dich schubst hau ihm auf die Nase, bis es blutet“.

Dank der tatkräftigen Mitarbeit solcher Menschen müssen wir uns also keine Sorgen machen dass Gewalt in folgenden Generationen ausstirbt

Gruß
Cornel

Missverstaendnis
Hi Cornel

Ich glaube, dass die Frage nur bedingt eine Generationenfrage
ist.

Ne, in manchen Familien ist das anscheinend so eine Art gute
Tradition, die wird von Generation zu Generation
weitergetragen.

Was ich gemeint hatte, das man nicht einfach behaupten kann,
frueher wurden alle Kinder geschlagen (wie das manche hier
haben durchblicken lassen). Also: frueher wurden alle geschlagen,
heute niemand mehr. Naechstens werd ich versuchen, mich
deutlicher auszudruecken :wink:

Deine Anekdote ist leider kein Einzelstueck. Ich hatte
auch schon aehnliche Erlebnisse.

Gruesse, Elke

Jemand der sein kind wirklich liebt, schlägt es nicht.

ups…, so eine Behauptung bei Deinem beruflichen Hintergrund finde ich ganz schön heftig…

Wolfsfrau

Jemand der sein kind wirklich liebt, schlägt es nicht.

ups…, so eine Behauptung bei Deinem beruflichen Hintergrund
finde ich ganz schön heftig…

Huhu!

Aber deshalb ist sie nicht weniger wahr, oder?

LG
Guido

Hallo,
Bin 1962 geboren. Die Lehrer waren noch die Kriegsgeneration mit Holzhänden und Holzbeinen. Ich hab nie was abbekommen. Aber wenn Schüler um eine Klopperei einen Ring gebikdet hatten, hatte der Lehrer mit der Holzhand schnell eine Gasse durch den Ring geschlagen. Wenn die Schulhefte schlampig waren, wurden die Links und rechts um die Ohren gehauen.
Bei meinem Vater gab es gelegentlich, eher selten eine Schelle. Hintern mit der Hand gekloppt gab es einmal. Von der Gewalt und vom Schmerz kaum der Rede wert.Geflennt hat man eher wegen der Demütigung. Danach war man sich dann auch bald wieder gut
Mit einem Stock hat mich nur einmal meine Mutter etwas schlimmer vertrimmt. Sie hatte vom Fenster zu mir runtergeblickt, ich hatte nicht richtig geschaut, wär wohl beinahe überfahren worden, was ich noch nicht einmal mitbekam. Meiner Mutter war das so unangenehm, dass sie das anderen Tags meiner Lehrerin gebeichtet hatte, falls ich was erzähle. Schwer zu sagen, ob das damals alles so richtig war. Echte Gewalt oder Misshandlung war es jedenfalls nicht. Ich hab immer ein liebevolles Verhältnis zu meinen Eltern behalten.
Gruß
Rakete

Salü,

daran, dass Anja Adler, an die Du Dich wendest, vor einigen Jahren gestorben ist, erinnerst Du Dich aber schon, odr?

Anja hat sowas gemacht:

Schöne Grüße

MM

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Kommt da nicht sogar ein Warnhinweis, wenn du auf etwas reagierst, das eine gewisse Lagerzeit überschritten hat?

Zum Sachthema. Eine dem vergehen angemessene Bestrafung in Form von „paar auf den Hintern“ oder auch mal eine Ohrfeige gab es durchaus.
Zwischen dem, und anlasslosem grün+blau prügeln liegen Welten, und nein, es hat mir nicht geschadet und ich komme dennoch nicht im Mindensten auf die Idee, solches auch meinen Kindern zu applizieren, weil wir inzwischen schlauer geworden sind.

1 Like

Ich würd’s wieder einführen. Nicht für die Kinder, aber bei manchen Erwachsenen fände ich die Prügelstrafe schon ganz angemessen.

Also wir haben im Studium gelernt, dass Kinder ein Recht auf gewaltfreie Erziehung genießen. Gleichzeit gibt es manche Professoren, die über Art. 6 Grundgesetz rechtfertigen, dass nicht in die Entscheidungsgewalt der Eltern eingegriffen werden darf, weil die Ehe, Familie und die Kindererziehung grundrechtlich geschützt sind. Schwieriges Thema.

Nö. Überhaupt nicht.

Erstens ist in Art. 6 Abs 2 GG von Erziehung die Rede, und Gewalt ist keine Erziehung. Und zweitens besteht dieser Absatz aus zwei Sätzen, und der zweite steht nicht ganz zufällig da, wo er steht.

Benenne mir bitte den Prof namentlich, der so einen Stuß nicht ausschließlich zu dem Zweck verzapft, dass er seine Studenten zum selbständigen Denken anleiten möchte (und natürlich auch zu einer formal sauberen Argumentation).

Schöne Grüße

MM