Hitler und die bibel

Koran?
Hallo, verwechselst du die Bibel mit dem Koran? Ein gewaltsamen Aufruf zur Verfolgung von Juden habe ich in der Bibel nicht gefunden? Worauf beziehst du dich?

Er war durchaus ein SEHR guter Redner…

Naja, das bezieht sich eher auf die Audienz. In Staaten wie den USA oder England waere der Hitler ausgelacht worden. Und die rhetorischen und logischen Faehigkeiten deutscher Politiker haben seither eh noch weiter abgenommen.

simpelste Logik

Was die hier schon genannte „Minderwertigkeit von Juden“
angeht, die angeblich nicht in der Bibel steht, lese man bei
den Säulenheiligen und heute noch verehrten Kirchenvätern wie
Augustinus, Origenes, Johannes Chrysostomos usw. Nur ein Zitat
von einem: Gregor von Nyssa, ca. 330-394: „… Mörder des
Herrn, Totschläger der Propheten, hasserfüllte Rebellen gegen
Gott … Statisten des Teufels, eine Rasse von Schlangen,
Verräter, in ihrem Gehirn verdunkelte Verleumder … eine
Versammlung von Dämonen …“ Die anderen genannten stehen dem
in nichts nach!

? Hallo? Wie weit dehnst du den Begriff Bibel aus???

Hallo,

In Staaten wie
den USA oder England waere der Hitler ausgelacht worden.

Das ist falsch.
Man darf das nicht mit heutiger Rhetorik verwechseln.
Was uns heute lächerlich erscheint, liegt daran, dass wir ihn in im Fernsehen ganz nah sehen.
Seine rednerische Fertigkeit hat er aber bei Massenveranstaltungen unter Beweis gestellt.
Aus dem gleichen Grund funktionieren gefilmte Theateraufführungen nur bedingt.

Elke

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Hallo,

seit 100 Jahren ist lesen und schreiben wohl Standard geworden. Allein daraus ist begründete, warum es zu so einer Klarstellung kommt.
So könnte nachgelesen werden, dass die Welt keine Scheibe war und es keine Hölle oder eine „Dreifaltigkeit“ gibt/gab.

Jedoch gehört dies nicht in dieses Forum, da der Frager in eine ganz andere Richtung wollte.

Diesbezüglich war eine „Judenvernichtung“ auch nur mit dem Judenrat möglich. Dieser wurde persönlich eingeschüchter, um die Aussreise der ausreisewilligen Juden zu verhindert. Dies kommt leider nur im Ausschwitzprozess von Mengele (wird er so geschrieben?) in die Öffentlichkeit.

In Hesekiel, wird die Meinung Gottes über das Volk Israel´s genau beschrieben. Diese Meinung kann jeder in seine Zeit projezieren und „nutzen“.

Leider wird vergessen, das viele Juden dem Arbeiter sehr viele Erleichterungen verschafften, die wir heute noch nutzen.
Wochenende, Urlaub, Kindergärten, Kantinen ect.

VG, René

Hallo,

dies wird in der Bergpredigt (Matth.) erläutert. Dort wird das Volk der Israeliten nicht mehr erwähnt (ebenso ist Hesekiel ne gute Meinungsäuserung Gottes, über das Volk Israel´s!).
Da es DAS NEUE TESTAMENT darstellt, steht JEDER EINZELNE MENSCH im Vordergrund Gottes.
Gott schau in die Herzen des Menschen und da ist es ihm egal, was man sonst noch so tut. Selbst fasten, ist Blödsinn!
Auch das Gebet soll im Stillen passieren.

Sorry, aber wo steht was, gehört hier nicht in das Board, denn hier handelt es sich um Geschichte.

VG, René

Servus,

Sorry, aber wo steht was, gehört hier nicht in das Board, denn
hier handelt es sich um Geschichte.

ah, ich verstehe: Geschichte schreibt sich besser ohne Quellen. Klar, sonst hätten wir uns noch über den von Dir postulierten theologischen „Fachberater Hitlers“ und die Struktur der NSDAP in der Zeit 1923/24 unterhalten können, und auch darüber, ob Hitler den deutschen Antisemitismus erfunden hat, und was z.B. Adolf Stoecker, Otto Böckel und Theodor Fritsch damit zu tun haben. Auch über die Rezeptionsgeschichte von Matth 5, 17-19 bei den christlichen Antisemiten etc. etc.

Aber wenn man Geschichte ohne Quellen schreiben will, braucht es das alles natürlich nicht. Da reicht dann offenbar das richtige Bauchgefühl.

Nu, mäg -

Schöne Grüße

MM

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Hallo,

Gott würde sagen „welch Ungläubiger Du bist?“.

In China würde das Sprichwort gelten:
„Was nütz der Baum der Erkenntnis, wenn das Blatt der Erfahrung fehlt!“

Du vergisst eins, die „Ge-schichte“ kann jeder umschichten.

Und z.Z. redest Du mit jemanden, der Erfahrungen damit hat, Ausgrabungen zu verfälschen. Nicht weil er es tat, sonder nur weil Professor „sowieso“, es so nicht schrieb.
Nur damit der Grabungsleiter seinen Magister oder Doktortitel erhalten konnte.

Du unterhältst Dich z.Z.mit jemanden, der sogar Grabungsdokumentationen lesen durfte, deren Grabungen nie statt gefunden haben.

Welch Kleingläuber bist Du?
Ist Deine Weltsicht wahrlich so begrenzt?

Sorry, aber z.Z. versuchst Du jemand in seine Schranken zu weisen, der weiss, was hinter den Schranken passiert/passieren kann!

VG, René

Na siehste - und ich hab den Reichsgrafen von Gatterburg noch persönlich gekannt, der die Lehre von der Dreieinigkeit als zentralen Irrtum des Christentums erkannt und bedeutende Teile der Bibel basierend auf der Fünfzahl auf Papierhandtüchern neu geschrieben hat.

So klein ist die Welt.

In diesem Sinne

MM

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Hallo,

Wenn du das so sagst… könnte man fast denken, dass die Bibel
sich eh nur alles so gelegt hat, wie es ihr gerade passte und
das sehr oft die Wahrheit wohl nicht ans Licht kam…:

oh, dazu sage ich nur Schriftrollen von Qumran und verborgene Evangelien (Apokryphen).
Man scheint schon abgewogen zu haben, was in dem Buch erscheinen darf und was nicht.
Zensur halte ich für sehr wahrscheinlich.

Gruß
Lawrence

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Hallo,

und auch der Koran ruft nirgends zur Judenvernichtung auf.
Juden sind, genau wie Christen, Schriftbesitzer und damit nicht mal Ungläubige.

Gruß
Lawrence

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Hallo, verwechselst du die Bibel mit dem Koran? Ein
gewaltsamen Aufruf zur Verfolgung von Juden habe ich in der
Bibel nicht gefunden? Worauf beziehst du dich?

Steht im Koran irgendwo, dass Juden Christusmörder sind oder ist das nicht eher eine Erfindung des europäischen Mittelalters?

Gruß
T.

Moin,

und auch der Koran ruft nirgends zur Judenvernichtung auf.
Juden sind, genau wie Christen, Schriftbesitzer und damit
nicht mal Ungläubige.

Juden und Christen, ja, allen Menschen ging es im Mittelalter im islamischen Bereich, d.h. Orient erheblich besser als den Menschen im nächstenliebenden Abendland. Gelesen bei Bernard Lewis („Die Araber“ oder „Niedergang einer Hochkultur“), der es als der „Doyen der Orientalistik“ wohl wissen sollte.

Nebenbei: Bei Juden und Christen hatte man im Islam Hoffnung, dass sie irgendwann zum richtigen Glauben kommen würden. Viel schlimmer waren die „Apostaten“, die vom rechten Glauben Abgefallenen.

Laika

Servus,

die Aufforderung an Pilatus „Kreuzige, Kreuzige!“ und die Zuweisung dieser Aufforderung an die Hohenpriester ist in dieser konkreten Fassung biblisch.

Im Koran wird der (nicht gelungene) Plan, Jesus zu töten, „seinen Verfolgern“ zugeschrieben, die nicht konkret benannt sind.

Die kollektive Zuweisung des Vorwurfs „Mörder Jesu“ an die Juden findet man sowohl in der christlichen, als auch in der islamischen Tradition, nicht aber in deren Schriften.

Schöne Grüße

MM

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Moin Laika,

Juden und Christen, ja, allen Menschen ging es im Mittelalter
im islamischen Bereich, d.h. Orient erheblich besser als den
Menschen im nächstenliebenden Abendland. Gelesen bei Bernard
Lewis („Die Araber“ oder „Niedergang einer Hochkultur“), der
es als der „Doyen der Orientalistik“ wohl wissen sollte.

das wird nicht richtiger dadurch, dass es ständig wiederholt wird.

Das scheußlichste Beispiel islamischer Expansion ist Indien - und womöglich deswegen ein wenig außer Sichtweite von Leuten wie Lewis. Dagegen sind die Kreuzzüge einschließlich Juden- und Ketzerverfolgungen ein Kindergeburtstag. Um mal den großen Historiker und Philosophen Will Durant (http://de.wikipedia.org/wiki/William_James_Durant) zu zitieren: „The Islamic conquest of India is probably the bloodiest story in history.“ - „Die islamische Eroberung Indiens ist das wahrscheinlich blutigste Kapitel der Geschichte.“ Es soll hier allerdings nicht verschwiegen werden, dass Durant dies 1935 schrieb.

Oder der Historiker und Indologe Alain Danielou (http://de.wikipedia.org/wiki/Alain_Dani%C3%A9lou): „À partir du moment où les Musulmans arrivent dans l’Inde, l’histoire de l’Inde … est une longue et monotone série de meurtres, de massacres, de spoliations, de destructions.“ - „Vom Zeitpunkt des Erscheinens der Muslime ist die indische Geschichte eine lange und eintönige Folge von Morden, Massakern, Plünderungen, Zerstörungen.“

Der größte Schlächter war Mahmud Ghaznavi, dessen Heldentaten durch seinen Sekretär Tarikh-i-Yamini verewigt wurden. Dessen Werk ist in der Tat eine endlose Abfolge von Massakern, Plünderungen, niedergebrannten Tempeln und Klöstern, erschlagenen und verbrannten ‚Ungläubigen‘ - und Versklavung in gigantischem Ausmaß. Spätere muslimische Eroberer waren keinen Deut besser, auch wenn sich da Muhammad Ghuri und Timur Lenk besonders hervortaten. Die Sklavenmärkte in Samarkand, in Bagdad und Mekka wurden über Jahrhunderte mit billigen indischen Sklaven beliefert - die Eroberer hatten mehr davon, als sie selbst zur Bewirtschaftung ihrer Eroberungen brauchten. Der Preis für ein Überleben als Sklave war die Konversion. Damals erhielt der Hindukush seinen Namen - Hindu-Töter - weil in den Sklavenkarawanen die ausgehungerten und erschöpften Menschen zu Zehntausenden in der Kälte und im Schnee starben.

In dieser Zeit verschwand auch die Religion des Buddhismus von wenigen abgelegenen Regionen abgesehen völlig aus Indien - die unverteidigten Viharas der Buddhisten wurden geplündert und zerstört, die Mönche erschlagen.

Was Juden und Christen angeht - die mussten für die Duldung bezahlen. D.h. konkret vor allem in der Frühzeit des Kalifats weitgehend den Staatshaushalt finanzieren. Genau das war auch der Grund für die ‚Toleranz‘ - sie wurden ‚toleriert‘ wie eine Herde von Milchkühen. Und da gab es gute - aber auch deutlich schlechtere Zeiten, wo die Kühe schon mal geschlachtet wurden. Nehmen wir doch mal Spanien als ganz besonders hochgelobten Ort islamischer religiöser Toleranz: schon 721 verließen viele Juden Spanien und gingen nach Palästina, wegen der drückenden Kopfsteuer für Ungläubige. Christlicher Aufstand 828, die Märtyrer von Cordoba (ca. 50 Christen, die Mitte des 9. Jahrhunderts hingerichtet wurden). Pogrome 1013 in Cordoba, 1039 in Saragossa, 1066 in Granada. Und das war noch die ‚gute‘ Zeit. Danach kam das Regime der Almoraviden und dann der Almohaden - heute würde man sie ‚Islamisten‘ nennen.

Ich bin kein Islamgegner - im Gegenteil, ich bin ein Freund eines modernen, aufgeklärten und säkularen Islam. Nur mit einem solchen Islam - und natürlich auch nur mit einem modernen, aufgeklärten und säkularen Christentum - ist echte religiöse Toleranz in unserer Gesellschaft möglich. Um dahin zu gelangen, bedarf es freilich mehr als nur guten Willens. Dazu muss man auch die historischen Scheuklappen ablegen.

Freundliche Grüße,
Ralf

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N’Abend auch,

Dazu muss man auch die historischen Scheuklappen ablegen.

Nicht unbedingt Scheuklappen, aber Unwissenheit (bei mir) überwinden - das meine ich nicht ironisch!
Da ich deine Aussagen i.d.R. sehr schätze, werde ich mich also mal in die beschriebene Richtung schlau machen.

Gruss
Laika

Hi Ralf,

kleine Anmerkung: Der Buddhismus ist schon weitaus früher aus INdien verschwunden, das begann im 8. Jh. war im 10. Jh. schon weit vorgeschritten, die ersten Angreifer waren auch keine Muslime, auch wenn die natürlich später sich wirklich nicht mit Ruhm bekleckert haben.

lg
Kate

Hi,

sorry, aber ich habe „meine Hände in Unschuld gewaschen“ und zum abtrockenen Papierhandtücher verwendet.
Frag mal Deinen Reichsgrafen von Gatterburg ob er noch ne Kopie hat! Ach so, damals gab es ja keine Kopierer! Mist! :frowning:(

*feix*

VG, René

Hallo Kate,

kleine Anmerkung: Der Buddhismus ist schon weitaus früher aus
INdien verschwunden, das begann im 8. Jh. war im 10. Jh. schon
weit vorgeschritten,

ich habe speziell die Eroberungen der Ghaznaviden und Ghuriden ab dem 10. Jahrhundert angeführt, weil diese besonders blutig waren.

das begann im 8. Jh.

Richtig, das wohl folgenreichste Ereignis war die Eroberung des Industals und des Punjab durch Muhammad ben al-Qasim ath-Thaqafi 712 - 714, also im frühen 8. Jahrhundert. In diesem Kerngebiet des Buddhismus war er tatsächlich bis zum 10. Jahrhundert praktisch vernichtet.

die ersten Angreifer waren auch keine
Muslime, auch wenn die natürlich später sich wirklich nicht
mit Ruhm bekleckert haben.

Es ist sicher richtig, dass das Aussterben des Buddhismus in Indien nicht monokausal zu erklären ist. Trotzdem spielte dabei die Vernichtung der buddhistischen Viharas und Pirivenas - der Klöster und Klosteruniversitäten - sowie die Ermordung zahlloser Mönche die entscheidende Rolle. Also die physische Vernichtung der buddhistischen Elite. Dafür waren neben den großen Eroberungszügen die zahllosen als Djihad deklarierten Raub- und Plünderungszüge muslimischer Banden verantwortlich, die seit dem 8. Jahrhundert Nordindien verwüsteten. Ganz ähnlich, wie gleichzeitig die Wikinger das iroschottische Christentum der britischen Inseln nahezu vernichteten.

Beispielhaft möchte ich hier die Klosteruniversität Nalanda nennen, über die wir durch den Bericht Xuanzangs, eines chinesischen Pilgers der dort 5 Jahre studierte, besonders gut unterrichtet sind. Im 7. Jahrhundert lebten und studierten dort 8.500 Studenten und 1.510 Dozenten. Angegliedert waren 6 Tempel, 7 Klöster und eine neun Stockwerke hohe Bibliothek mit 9 Millionen Bänden. Es war eine internationale Universität; die Studenten kamen nicht nur aus Indien sondern auch aus Tibet, China, Japan, Korea, Sumatra, Java und Sri Lanka. Angeboten wurde nicht nur das ganze Spektrum buddhistischer Philosophie, sondern u.a. auch Naturwissenschaften, Medizin und Astronomie (es gab auch ein großes Observatorium). Täglich wurden 100 Vorlesungen angeboten. Der Zugang war für alle offen, ungeachtet Herkunft oder Religion - einzige Zulassungsvoraussetzung (die bei einer Aufnahmeprüfung nachgewiesen werden musste) war die Beherrschung von Sanskrit.

Ob der Brand, der im 10. Jahrhundert die Bibliothek teilweise zerstörte (sie wurde wieder aufgebaut), von Hindus absichtlich gelegt wurde oder ob lediglich ein Opferfeuer außer Kontrolle geriet, ist umstritten. Zerstört wurde Nalanda jedenfalls 1193 von muslimischen Djihadisten unter Bhaktiar Khilji. Der persische Historiker Minhaj-i-Siraj berichtet, dass Nalanda in Brand gesteckt wurde und tausende von Mönchen lebendig verbrannten - die Anderen wurden geköpft.

Kaum kleiner als Nalanda waren die Universitäten Jagaddala, Vickramasila, Odantapuri und Vallabhi - alle von muslimischen Banden zerstört. Lediglich Somapura wurde in der Zeit der muslimischen Überfälle ‚freiwillig‘ aufgegeben.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Servus,

Fotokopiergeräte gab es in den 1970er Jahren schon, üblich waren aber Hektographen. Die Vervielfältigung mit einem Hektographen hätte aber eine Schreibmaschine vorausgesetzt, deren Benutzung die Stationsärztin nicht erlauben wollte - daher übrigens auch die Papierhandtücher, weil sie dem Reichsgrafen das Schreibpapier weggenommen hatte.

Schöne Grüße

MM

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