Hallo Alexandra,
also ‚gisti‘ sagt mir gar nichts und ich kann dazu gerade auch gar nichts finden.
Aber ich vesuchs mal indirekt:
Latmo ist ein Berg in Kleinasien, bekannt aus der Endymion-Sage. Die Höhle in der Selena ihn besucht haben soll, war am Berg Latmo. Selene ist die Mondgöttin.
Marinos Gedicht geht an den Mond…
Hier das ganze Sonnett (L):
Preghiera alla Luna
Se sempre a te di peregrini odori
fumino i sacri altari in Cinto e 'n Delo,
e te, rivolta umilemente al cielo,
l’indica fera mansueta adori,
questi importuni tuoi chiari splendori,
onde piovon quagiù perle di gelo,
deh copri omai di nubiloso velo
tanto ch’io passi a’ miei furtivi amori.
Vaga suora del sol, s’è ver ch’errante
accesa il freddo sen di dolce arsura
gisti di Latmo infra l’ombrose piante,
chiudi l’uscio d’argento, e lascia oscura
l’aria, ch’altro splendor notturno amante
(fuor che l’incendio del suo cor) non cura.
Für mich ist das Ganze eine Anspielung an den Enymion Mythos (Sonne und Mond), ich lass mich aber gerne anders belehren.
So gesehen müsste ‚gisti‘ etwas wie ein altes Partizip von gettare sein (???), sowie in die Kälte, die der Berg wirft, analog zum Schattenwurf… oder aber ganz einfach die Mehrzahl von ‚gesto‘ der Geste als Hinweis auf die Form des Berges?
Genauso verwirrte Grüsse
Yseult