Ich bin verwirrt! … Da habe ich heute wieder eine Gruppe Mexikaner auf einem Altstadtrundgang durch die Düsseldorfer Innenstadt geführt. Ich bin während der Zeit der Fussball-WM eine Aushilfsreiseleiterin, da ich Spanisch spreche - also bitte seid mir nicht böse, wenn ich hier solche Dinge frage, die „echte“ Reiseleiter sicher selber wissen.
Mir sind an der Neanderkirche einige Dinge aufgefallen, die sehr seltsam vorkamen. Schon bei meinem ersten Besuch, und heute wieder. Die Kirche liegt versteckt im Innenhof, man erreicht sie nur durch ein schmiedeeisernes „Gartentor“.
Innen fragte mich einer der Mexikaner, wo denn das Kreuz wäre. Gute Frage - es stand nur ein ganz kleines Kreuz auf dem Altar, das war alles. Ein anderer Mexikaner fragte, ob das hier einmal eine Synagoge gewesen sei. Auch das ist eine sehr gute Frage. Die Kirche hat unten Sitzplätze, und oben drei Balkone, was für eine Kirche an sich eher ungewöhnlich ist.
Aus allen Kirchenbänken sind unten so Davidssterne ausgesägt, als Verzierung. Und die Kirche hat zwar eine Kanzel, aber in der Holztäfelung hinten an der Kanzel ist deutlich ein siebenarmiger Leuchter zu sehen.
Man hat uns während der Schulung erklärt, dass es sich um eine evangelische Kirche handelte. Ich entschloss mich also, die jüdischen Symbole nicht zu erwähnen, und habe statt dessen die Mexikaner recht schnell zum Geburtshaus Heinrich Heines geführt. Man muss seine Wissenslücken ja nicht noch extra betonen.
Aber die Frage des mexikanischen Gastes klingt mir noch im Ohr: War die Neanderkirche etwa einmal eine Synagoge? Falls nicht - was tun dann die jüdischen Symbole in dieser Kirche?
Schöne Grüße
Petra