Kleinschreibung

hallo,

nachdem ich gerade die beiträge hier gelesen hatte, grübele ich darüber nach, ob ich mir als freundin der sprache und wertschätzerin der meisten meiner mitmenschen, die kleinschreibung abgewöhnen muss.
ich würde gerne darüber diskutieren, aber hier ist wohl nicht der geeignete platz.
kennt jemand ein passendes forum?
bitte antwortet… trotz kleinschreibung, ja?
gruss, elke

hallo,

nachdem ich gerade die beiträge hier gelesen hatte, grübele
ich darüber nach, ob ich mir als freundin der sprache und
wertschätzerin der meisten meiner mitmenschen, die
kleinschreibung abgewöhnen muss.

wieso? woanders schrieb jemand:

„So, und wo ist nun eigentlich das Problem? Ich habe noch in der Schule „Photo“ geschrieben, oder Friseur, oder „wegen des Wetters“. Irgendjemand hat dann mal Foto, Frisör und wegen dem Wetter geschrieben, andere haben es nachgemacht und schließlich hat sich das als allgemeingültig eingebürgert. So funktioniert Sprache.“ (brett dialekte und mundart, orlando)

dafür gabs 2 sterne. was spricht dagegen, daß es dann mal „foto“ und „wetter“ heißt?

ich würde gerne darüber diskutieren, aber hier ist wohl nicht
der geeignete platz.

wieso nicht?

hier ein link:
http://www.daube.ch/opinions/kleinschr01.html
http://www.daube.ch/opinions/kleinschr02.html
gemäßigte kleinschreibung und argumente dazu.

darüber könnte man ja mal reden.
ich stoße mich nicht an kleingeschriebenen texten. es ist gewöhnungssache. viel viel schlimmer finde ich die rechtschreibreform, nach der plötzlich vertraute wörter mit völlig falschen buchstaben geschrieben werden. das ist ein albtraum und ein gräuel!

kleiner gruß :smile:
datafox

hallo,
bist schon absolut richtig hier mit der frage. die diskussion gab es bereits schon mal, und ein grossteil der beteiligten vertrat vehement die forderung nach akkurater grosschreibung, wenn es dudenmaessig gefordert wird.
ich persoenlich allerdings werde weiter kleinschreiben, da ich die erfahrung im job gemacht habe, dass grosschreibung bei auslaendischen geschaeftspartnern zu missverstaendnissen und fehlbewertungen fuehren kann.

das versteht sowieso kein europaeer, warum die deutschen da so ein halles draus machen…
gruss
khs

Hallo,

viel viel schlimmer finde ich die
rechtschreibreform, nach der plötzlich vertraute wörter mit
völlig falschen buchstaben geschrieben werden. das ist ein
albtraum und ein gräuel!

Du wirst lachen: Es gab während der langen Geschichte der halbherzigen Reform u.a. den Vorschlag der generellen Kleinschreibung.

Richtige/falsche Buchstaben:

Thiergarten - Thron - Thür

Einer hat überlebt, zwei sind falsch (auch noch nicht so lange). Warum?

Schöne Grüße

MM

1 Like

Hallo Elke,

meine Meinung: w-w-w bedient sich hauptsächlich der deutschen Sprache. Diese hat nun mal die Groß- und Kleinschreibung, und so bin ich es zumindest gewohnt zu lesen.

Gerade bei längeren Texten neige ich dazu, frühzeitig auszusteigen, wenn ich einen Wust von Kleinbuchstaben ohne jeden Absatz und ähnliche strukturierende Merkmale sehe, weil es für mich schlichtweg unübersichtlich ist, wenn ich mit durchgehender Kleinschreibung in der deutschen Sprache konfrontiert werde. Auch wenn ich durchaus in der Lage bin, den Sinn zu erfassen: Es liest sich leichter mit Großbuchstaben und dem wohldosierten Einsatz von Absätzen.

Ich persönlich finde, daß es auch ein Zeichen der Wertschätzung der potentiellen Leser ist, wenn man sich um eine deutlich lesbare Schriftweise bemüht. Andersrum: wenn ich - wie schon geschehen - lese, daß jemand permanent kleinschreibt, weil es ihm mit Großschreibung zuviel Arbeit ist, überlege ich, wieviel Ernsthaftigkeit und Respekt uns gegenüber erbracht wird, wenn es demjenigen schon zuviel ist, ab und an die Shift-Taste zu drücken. Ob er sich dann nicht den Rest auch noch hätte sparen können?

Das Argument, daß andere Sprachen auch nur klein schreiben, kann ich zwar akzeptieren, aber letztlich nicht nachvollziehen. Die Groß- und Kleinschreibung gehört mit zur korrekten Orthographie, und ich würde mich auch nicht erdreisten, in einer anderen Sprache Fehler zu machen, wenn ich es eigentlich besser weiß. Nebenbei: Deutsch ist nicht die einzige Sprache, die Substantive groß schreibt, auch Luxemburgisch hat diese Eigenschaft.

Auch Gewohnheit ist ein Argument, das ich für mich aber ebenfalls nicht gelten ließe. Es mag zwar sein, daß dies im Internet akzeptiert bis üblich ist, aber ich schätze an w-w-w gerade, daß es gewisse Ansprüche an das Miteinander und den herrschenden Ton, zu dem u.a. auch Anrede und Gruß zählen, stellt. Warum dann nicht auch korrekt schreiben? Im übrigen schreibe ich im beruflichen Bereich auch mit Großbuchstaben, daher ist es für mich gewohnter, sie hier auch anzubringen.

Die Rechtschreibreform ist eine andere Sache, da könnte ich stundenlang was dazu schreiben. Ich lehne sie im privaten Bereich vollständig ab und fände es nicht sonderlich konsequent, sie zu verteufeln, die in der alten Rechtschreibung unbestritten vorhandene Großschreibung aber unter den Tisch zu kehren.

Gruß
mowei

Hallo,

Ich hab eigentlich lange Zeit auch kleingeschrieben, vor allem weil ich viel im ICQ und so gechattet hab - da war ich noch der Meinung, kleinschreiben ginge schneller (Trugschluss). Irgendwann hab ich dann wenigstens Eigennamen, Abkürzungen und Sprachen groß geschrieben, also praktisch die englische Großschreibregel verwendet. Inzwischen schreib ich immer und überall so groß, wie rechtschreiblicherweise gefordert…
Ich verstehe wirklich nicht, wie so viele Leute so einen Troubel darum machen, ob jemand etwas groß oder klein schreibt. Dann heißt’s immer wieder, das sei schwierig zu lesen und man könne dem Text nicht richtig folgen und es würde total verwirren. Aber mal ehrlich… ich denke mal, die meisten Leute hier im Brett und auf w-w-w sind nun mal Deutsche die anständig lesen können. Zu sagen, Kleinschreiberei wäre viel zu aufwändig zu lesen wirkt geradezu großkotzig und narzistisch, um es mal ein wenig übersteigert auszudrücken. (Sorry wenn sich hier wer angegriffen fühlt)

Trotzdem ist und bleibt Fakt, dass korrekte Großschreibung doch etwas leichter zu lesen ist. Das heißt aber noch lange nicht, dass man sich deswegen zu fein sein müsse, andere Kleinschreiber zu beleidigen und ihre Postings fortan zu meiden.

Trotzdem wäre es schon die „Mühe“ wert und auch angebrachter, großzuschreiben, würd ich meinen. Ich find’s einen interessanten Fakt des Deutschen - es ist (neben Luxemburgisch) die einzige Sprache, die Substantive konsequent großschreibt (und die einzige Sprache mit dem ß, nebenbei bemerkt).

Mit anderen Worten: Ich bitte dich (und die anderen) trotzdem: Schreibt bitte groß (NICHT SO GROß NATÜRLICH *g*), das sieht einfach mal besser aus und die paar anderen müssen sich nicht grundlos ärgern.

Kapitalistische Grüße _(kleines Wortspiel, nicht ernst nehmen

:wink:

)_

  • André

Hallo, ihr Kleinschreiber!

Es mag in diesem Zusammenhang bemerkenswert sein, dass das Grimmsche Wörterbuch das Folgende zum Thema „schreiben“ anbietet:

_SCHREIBEN, verb. scribere.

I. abkunft und form.

  1. das wort findet sich in gleichmäszig starker form, aber abweichender bedeutung über alle westgermanischen dialecte verbreitet: ahd. scrîban, scrîpan schreiben; altsächs. skrîban, giskrîban schreiben, bi-skrîban einer anordnung folgen, sich kümmern; ags. scrîfan, anordnung treffen, bestimmen, anordnung vollziehen, sich kümmern, in geistlichem sinne beichte hören und busze bestimmen (während hier die bedeutung des schreibens nicht entwickelt ist, weil für diese kunst der alteinheimische ausdruck wrîtan, engl. to write, übertragen wurde); altfries. skrîva, schreiben und busze setzen; vom westgermanischen ist schreiben als lehnwort und in schwacher form ins altnordische als skrîfa, prät. skrîfaða, schreiben, schriftlich aufzeichnen, gekommen, und im schwedischen als skrifva, dän. als skrive geblieben.

  2. dasz schreiben auch seitens der westgermanischen dialecte entlehnt ist, und zwar aus dem lat. scribere, ist sicher. nur zeit und art der entlehnung bedarf noch der aufklärung. die übereinstimmende form in den besagten dialecten weist auf eine alte übernahme seitens des volkes, nicht einzelner gelehrter oder künstlerischer kreise, und die im ags. und theilweise im altsächs. hervortretende, vom hochdeutschen abweichende bedeutung zeigt, dasz das wort als bloszes kunstwort im sinne des buchstabensetzens nicht ins deutsche gekommen sein kann; aber auch von

Bd. 15, Sp. 1690

geistlicher seite nicht, da der begriff des beichtehörens auf das ags. beschränkt ist, und nicht, wie in der zeitschrift für deutsches alterthum 36, s. 145 ff. behauptet wird, den anstosz für die begriffserweiterung des wortes nach der allgemeinen seite des anordnens hin gegeben hat, sondern umgekehrt der geistliche begriff aus dem besagten allgemeinen erst verengt ist.

  1. das auseinandergehen des sinnes macht eine doppelte einführung des wortes wahrscheinlich. die erste geht in zeiten sehr früher beziehungen von Westgermanen zu Römern zurück, wo römischer soldatendienst nachgeborene söhne von freien und entwichene knechte lockte sich anwerben und in römische legionen einordnen zu lassen; wofür der technische ausdruck scribere milites war. von hier aus ist scribere in der deutschen umbildung scrîban als volksausdruck geläufig und wie ein deutsches starkes verbum behandelt worden, und hat sich die allgemeine bedeutung des einreihens, einordnens und unterordnens erworben, die, bei mehrhundertjährigem umlauf des wortes und vielleicht auch, indem von dem juristischen gebrauche des lateinischen wortes in urkunden und gesetzen etwas einspielt, in den allgemeineren sinn des bestimmens, verfügens, festsetzens verläuft. in solcher ausbildung behauptet es sich namentlich ags., theilweise auch alts. und fries., im hochdeutschen nur in wenigen nachklängen (prefigitur furigiscripan vuirð STEINMEYER ahd. gloss. 2, 48, 2). denn hier wird seit dem 8. jahrh. dem alten lehnworte von den klöstern aus die kunstmäszige bedeutung des lateinischer scribere beigelegt, die sich alsbald in allen den dialecten festsetzt, wo nicht der alte einheimische ausdruck wrîtan auf die kunstübung gewendet wird (oben 1). in dieser weise musz angenommen werden, dasz schreiben zu verschiedenen zeiten zum ausdruck verschiedener begriffe gekommen sei.

  2. die ablauterscheinungen verlaufen regelmäszig. das mhd. schrîben, für das mitteldeutsch ausnahmsweise die schreibung schrieben erscheint:

der kummentûr drâte
mit der brûdere râte
snelle brieve schrieben lie¬.
livl. reimchron. 11838,

ist im gemeinen deutsch des 15. jh. zu schreiben geworden; die präteritalform mhd. schreip hält sich aber als schreib noch im 16. jahrh. häufig: und Josua schreib dis alles ins gesetzbuch gottes. Jos. 24, 26; der würt schreib um sein gelt. WICKRAM rollw. 100, 26 Kurz;

es ist noch wahr, wie jener schreib,
das reichthumb und gesunder leib
gar nicht mögen sein bey einander.
H. SACHS fastn. sp. 2, 43, 167;

erweitert zu schreibe: er schreibe aber also in dem brieff. 2 Sam. 11, 15; daneben steht aber bereits die form schrieb:

der hoch durchleuchtig poet schrieb (: lieb).
H. SACHS werke 13, 211, 35 Keller - Götze,

die seit dem 17. jahrh. die herrschende geworden ist, und die erweiterte form schriebe: der priester Joiakim schriebe zu allen. Judith 4, 5;

Johannes Pocacius schriebe (: liebe).
H. SACHS fab. u. schwänke 1, 307, 60 Götze,

die sich seit der ersten hälfte des 18. jh. wieder verloren hat. die pluralformen, mhd. schriben, und das particip, mhd. geschriben, sind als schrieben, geschrieben ohne schwanken geblieben.

II. bedeutung.

  1. schreiben, von der kunst und ihrer ausführung.

a) absolut: schreiben können; nicht gelernt haben zu schreiben; er schreibet nicht gerne, piger est ad scribendum STIELER 1921; in verbindung mit lesen: er kann weder lesen noch schreiben;

si kunde schrîben unde lesen.
Trist. 205, 27;

waer toe bistu goet, Reinaert,
dattu lesen enconst noch scriven?
Reinaert 4049;

in verbindung mit adverbien: schön, zierlich, schlecht, schnell, langsam schreiben; gleich schreiben, elementorum figuras ordine pingere STIELER 1921;

er bat da¬ man im holte
tincten unde permint.
Gâwân des künec Lôtes kint
schreip gefuoge mit der hant.
Parz. 625, 15;

man sol schrîben kleine
reht ûf dem steine
der mîn grap bevât …
minnes. frühl. 129, 36;

mit anderen näheren bestimmungen: mit der feder, mit bleistift, tinte, kreide, auf pergament, papier, auf den tisch schreiben; aber Jesus bücket sich nider, und schreib mit dem finger auff die erden. Joh. 8, 6; und bücket sich wider

Bd. 15, Sp. 1691

nider, und schreib auff die erden. 8; Louise (schreibt mit zitternder hand). SCHILLER 3, 444 (kabale und liebe 3, 6); mit eigener hand schreiben, sua manu scribere, nach der vorschrift schreiben, scribere ad exemplum, imitari aliquem scriptura STIELER 1921; mit kreide schreibt der wirt die schuld eines gastes an die innere thür des schenkschrankes, vgl. dazu kreide 2, theil 5, 2140; im scherze die doppelte kreide (vgl. ebenda); ich schrieb mit doppelter kreide. Simpl. (1684) 3, 321; statt des schreibenden das werkzeug genannt: seine hand schrieb das; die tinte schreibt blasz; die feder schreibt schlecht, sie kratzt.

b) mit acc.: buchstaben, worte, zahlen, zeichen, noten schreiben; einen satz auf die tafel, ins schreibebuch, etwas ins reine (vgl. rein 1, b theil 8, 684), worte richtig, fehlerhaft schreiben; mit der feder die buchstaben schreiben, calamo literas scribere STEINBACH 1, 506; nicht seinen nahmen schreiben können. ADELUNG; titul … was giscriban in ebrâisgon inti in chriehisgon inti in latînisgon. Tatian 204, 2; die schrifft aber des brieves war auff syrisch geschrieben. Esra 4, 7; er las mir alle diese rede aus seinem munde, und ich schreib sie mit tinten ins buch. Jer. 36, 18; und solt auf die steine alle wort dieses gesetzs schreiben klar und deutlich. 5 Mos. 27, 8; weil ich, ohne ruhm zu melden, ein zimlicher zifferant bin und meine geringste kunst ist, einen brieff auff einen faden oder wol gar auff ein haar zu schreiben, den wol kein mensch wird aussinnen oder errathen können. Simpl. 2, 168, 28 Kurz; die tafeln die gott selbsten gehauen, und mit seinen fingern das gesetze darein geschrieben hatte. SCHUPPIUS 196; was steht da auf dem schwerd? geschrieben mit blut? SCHILLER 2, 72 (räuber 2, 2);

schreibe keine zeichen in den sand.
SCHILLER 13, 177 (jungfrau, prolog 2);

als gewerbe: sich vom schreiben nähren, vom abschreiben, acten schreiben, abschreiben ADELUNG; Spinoza, der optische gläser schleift … Rousseau, der noten schreibt. KELLER 3, 43; als kunst, vom anbringen farbiger oder zeichnerischer striche, nur in alter sprache: sie sint gewon, jr leib (plur.) anzustreichen und die mit vil farben zu schreiben. S. FRANCK weltb. 81;

(zwei teufel) sô greulich gestalt,
da¬ si alle schrîbære
und dar zuo malære
kunden mit keinre geschiht
geschrîben noch gemâlen niht.
H. V. NEUSTADT von gotes zuokunft 6520;

mit dem acc. der wirkung: ich verstehe ihn nicht. das ist das gelindeste, was ich hier sagen kann: und doch will ich mich den eckel nicht abhalten lassen, seine worte getreulich abzuschreiben. vielleicht dasz sie mir in dem abschreiben deutlicher werden. ich habe mir schon öfter etwas in das gedächtnis und in den verstand geschrieben. LESSING 10, 82.

  1. von bestimmter beziehung dieser kunst, namentlich vom aufzeichnen zum gedächtnis, zur dauernden überlieferung: gevehet wârlîhho, tha¬ iwerê namon sint giscribanê in himile. Tat. 67, 7; so fasset nu diese wort zu hertzen und in ewre seele … und schreibe sie an die pfosten deines hauses, und an deine thor. 5 Mos. 11, 20; das werde geschrieben auf die nachkomenen. ps. 102, 19; verneweten sie den bund … und schrieben jn auff messinge tafel. 1 Macc. 14, 18; wir haben beschlossen, das man diese boten ehrlich empfahen solt, und jre rede in unser stadbuch schreiben lassen, zu ewiger gedechtnis. 23; in die chronicken schreyben, monumentis annalium mandare, in ein bƒchle schreyben, zu einer gedächtnusz, in libellum referre MAALER 361c; mehr … als drey substituten in einem schaltjahr ins befehlbuch schreiben. SCHILLER 2, 32 (räub. 1, 2); einem etwas ins stammbuch, sich etwas ins tagebuch, notizbuch schreiben; die hand, die du einem mann am altare reichst, schreibt meinen nahmen an die schandsäule der thoren. SCHILLER 6, 306 (menschenfeind 8);

süe¬er wort ist er sô wîs,
da¬ man si möhte schrîben.
minnes. frühl. 213, 16;

nû hân ich ûch der zît verjehn,
und ouch bie weme e¬ geschach,
da¬ man Semegallen wûsten sach.
wer mêr gelebe, der schrîbe nâch.
livland. reimchron. 11647;

auf der statt buch geschriben werden, in literas publicas referri MAALER 173c; geschriebenes recht; das geschriebene wort gottes, zum unterschied von dem gesprochenen ADELUNG;

des lob ich nit, wo man des pfligt,
für geschribne recht, wo man die bigt.
WOLKENSTEIN 26, 377;

Bd. 15, Sp. 1692

etwas ist, steht geschrieben:

dar an (auf einer elfenbeintafel) stuont geschriben sô:
e¬ (das kind) wære von gebürte hô.
Gregor. 733;

namentlich als ausdruck der bibel: sô i¬ giscriban ist in gotes êwu. Tatian 7, 2; als geschrieben stehet in den propheten. Marc. 1, 2; also ists geschrieben, und also muste Christus leiden. Luc. 24, 46; von daher sprichwörtliche wendungen: es ist geschriben, da es kein k‰h oder geysz ableckt, noch kein kräh auszkratzt … es wirt da wol bleiben z‰ ewigen zeiten. AGR. spr. (1590) 184b;

der Josua war doch auch ein soldat,
könig David erschlug den Goliath,
und wo steht denn geschrieben zu lesen,
dasz sie solche fluchmäuler sind gewesen?
SCHILLER 12, 37 (Wallenst. lager 8);

bei abwehr, oder auch ein nichtwissen anzeigend: so schreibt st. Lucas nicht. es geht heimlich zu, st. Lucas schreibt nicht viel davon. SIMROCK sprichw. 352;

was auch mein weib jhm hat gethon,
da schreibet Lucas nicht viel von.
froschmäus. O 2a.

  1. auch, in engem anschlusz an 2, von aufzeichnungen zur benachrichtigung, nachachtung, als vorschrift, anerkennung, unterweisung, befehl, in geschäftlicher oder amtlicher thätigkeit u. s. w., in mannigfachster weise.

a) mit acc., einen brief, eine postkarte schreiben; urkunden, zahlen, auszüge, rechnungen, akten, berichte, ordnungen, befehle, das urtheil schreiben; er hat ihm einen brief geschrieben; eine nachricht an einen schreiben; er schrieb das datum unter die urkunde; daher auch allgemein: wir schreiben heute den achtzehnten dezember; und sie namen einen brieff, und schrieben die ehestifftung. Tob. 7, 16; Moses hat zugelassen einen scheidbrieff zu schreiben, und sich zu scheiden. Marc. 10, 4; und er rieff zu sich alle schüldener seines herrn, und sprach zu dem ersten, wie viel bistu meinem herrn schüldig? er sprach, hundert tunnen öles. und er sprach zu jm, nim deinen brieff, setze dich, und schreib flugs funffzig. Luc. 16, 5. 6; da er nicht leiden wolt, das ich einen trostbrieff schreib. LUTHER 6, 21b; diesen brieff wil ich e. c. h. zu letzt geschrieben haben, wie der prophet Elias dem könig Joram zuletzt schreib. 327a; anhub und schreib jm einen brief. buch der liebe 248a; ein kaufbrieff oder vertrag schreiben, syngraphum conscribere MAALER 361c; rezept schreiben, medicamenta praescribere STIELER 1921; du … botst drey dukaten, wer dem hund ein recept schreiben würde. SCHILLER 2, 32 (räub. 1, 2); schriebst du diesen brief? 3, 484 (kabale 5, 2); ein mensch, der mir das todesurtheil schreiben kann. 10, 123;

sînen capellân er bat
schrîben brîve zû hant
den kummenturen in die lant.
livl. reimchr. 4321;

im bilde:

durchs fenster kommt ein dürres blatt,
vom wind hereingetrieben;
dies leichte offne brieflein hat
der tod an mich geschrieben.
LENAU neue ged. 151;

auch: ich schrieb eben an einem briefe. HEINSE Ardingh. 1, 135; etwas einem, an einen schreiben; solches schreibe ich dir. 1 Tim. 3, 14; was soll ich schreiben? an wen soll ich schreiben? SCHILLER 3, 444 (kabale 3, 6);

diz screib Alexander dô
und sant i¬ Dario.
LAMPRECHT Alexand. 1557;

mit brieven man dô balde enpôt
irem vater und schreib e¬ im
hin ze Constantinopolim.
pass. 49, 63 Köpke;

weisz ichs, was Rufus mag so viel gelehrten schreiben?
diesz weisz ich, dasz sie ihm die antwort schuldig bleiben.
LESSING 1, 5;

notizen auf eine tafel, eine rechnung auf ein blatt, eine bemerkung auf einen zettel, eine anweisung in ein buch schreiben; sprichwörtlich: das läszt sich auf keine kuhhaut schreiben, vgl. kuhhaut theil 5, 2555; dafür mit dativ: alle wort dieses gesetzs, die in diesem buch geschrieben sind. 5 Mos. 28, 58;

(er) gab es (ein gebet) meinem gemahle,
dem er sich günstig erwies, auf einem zettel geschrieben.
GÖTHE 40, 207;

alles liesz ich
von dem besten zophar schreiben
auf der reinsten pergamenthaut.
H. HEINE 18, 194.

b) ohne object, besonders auf einen brief bezogen: und doch ist es in manchen fällen … nothwendig und freundlich, lieber nichts zu schreiben, als nicht zu schreiben. GÖTHE 17, 13; nach hause, einem, an einen schreiben; er hat uns lange nicht geschrieben; wenn ich angekommen bin, schreibe ich

Bd. 15, Sp. 1693

sofort; einem von, über etwas schreiben; ich schreib euch in groszer trübsal und angst des hertzen. 2 Cor. 2, 4; sehet, mit wie viel worten hab ich euch geschrieben mit eigner hand. Gal. 6, 11; von dem jr aber mir geschrieben habt, antworte ich. 1 Cor. 7, 1; auch so schribe der ritter Florus seinem erbherren. V. SCHUMANN nachtbüchl. 313, 26 Bolte; von seinen verrichtungen an einen schreiben, de suis rebus ad aliquem perscribere STEINBACH 2, 506; auch zu einem schreiben: dasz ich … zu dir schreibe. LUTHER br. 1, 506; um etwas schreiben: uber ettlich zeit schreib er dem würt umb sein ketten: der würt schreib umb sein gelt. WICKRAM rollw. 100, 26 Kurz; schon die vorige woche habe ich meinem vater um vergebung geschrieben. SCHILLER 2, 36 (räuber 1, 2).

c) es folgt directe oder indirecte rede: da fur der kunig zu und schraib den herren wider, sie solten da haimen pleiben. d. städtechron. 10, 148, 9; schreibe jnen, das sie sich enthalten von unsauberkrit der abgötter. ap. gesch. 15, 20; da lag sie und schreib dem heiligen Chrysogono, das er mit vleis fur jren man bettet. LUTHER 6, 186a; da er (Paul III) zum keiser schreibt, wiltu ein concilium haben? 8, 210b; er schreibt, dasz er morgen kommt (komme); er schrieb, für solche sachen hätte er kein geld;

dem Türcken thet er schreiben,
solt jm hülff und beystandt th‰n,
den künig z‰ vertreyben.
bergreihen 113, 35 neudr.;

(er) hatte nicht geschrieben
ob er gesund geblieben.
BÜRGER 13a;

auch mit zu und infinitiv: er schrieb ihn zu entschuldigen.

  1. in besonderen wendungen der kaufmännischen sprache, bei buchführung, rechnungslegung: einem etwas auf rechnung, gut, zu gute, zur last schreiben; herr Pix liesz gewissenhaft die sendung sich selbst zur last schreiben. FREYTAG soll u. hab. 2, 100; bildlich: das finstere gesicht, das er ihnen ganz zuverlässig zeigt, läszt sich eben so gut auf die rechnung der braut schreiben, die sie ihm zuführen, als derjenigen, die sie ihm nehmen. SCHILLER 3, 376 (kab. u. liebe 1, 5); herz und geist des lesers wird ihm dieses zu gute schreiben. GÖTHE 6, 145; auch rechtlich, einem etwas zu eigen schreiben:

(der könig) liesz in solenner schenkung
seinem stift die insel und viel
ander land zu eigen schreiben.
SCHEFFEL trompeter 59 (3. stück).

  1. mit dem besonders hervortretenden sinne des anordnens, bestimmens, verfügens, besonders in älterer sprache mehrfach ausgebildet; einen oder etwas schreiben, schriftlich anordnen: virdehalp hundert clûsenêre habe her in sînen hof geschriben, tegelîchs ir nôtdurft zu gebene; und alle di menschen di kûsche und arm wolden sîn und gote wolden dînen, di li¬ her alle schrîben in sînen hof, ire nôtdurft zu gebene. myst. 1, 103, 31; ir habet einen vil swæren orden, iuwer regel ist iu ouch geschriben: ir sült dêmüetic sîn unde gedultic unde sult vil gebeten. BR. BERTHOLD 1, 331, 37; item man hat auch einem ietlichen geschriben (zum kriegszug verordneten) wagen geben ain keten bei 11/2 cloftern lang, ob man wolt ein wagenpurg slieszen. d. städtechr. 2, 253, 18; in der älteren heersprache knechte schreiben, durch einschreiben in die stammrolle verpflichten: item so wasend haimlich leut hie, so knecht annamen dem Franzosen, sonderlich verpoten, das sy nimand darfft schreiben lassen. d. städtechr. 15, 187, 31; das ist lobwürdig …, sagte der könig, in einem ding das beste auszsuchen. ich pflege auch die beste soldaten zu schreiben. ZINKGREF apophth. 2, 138;

da fragt mich wider er,
ob er möcht knecht auftreiben,
willens wer er zu schreiben
ein fenlein oder zwei
von leuten allerlei.
H. SACHS spruchged. 117, 16 Tittmann;

sich schreiben lassen, anwerben: ein hinkender wollte sich bey einem hauptmann schreiben lassen. ZINKGREF apophth. 2, 87; bildlich:

und ihr, herr bräutigam, vermeinet frei zu bleiben
durchs regiment der lieb, und laszt bey ihr euch schreiben,
indem gantz Teutschland fast anjetzt zu felde liegt,
und unser schönes reich sich feindlich selbst bekriegt.
OPITZ 2, 83;

allgemeiner, aus etwas schreiben, einen eingetragenen streichen, entfernen:

er sol bey uns nicht bleiben,
aus den orden wollen wir ihn schreiben,
wir woln bey uns (im orden der trunkenen brüder) nicht haben.
bergreihen 68, 7 neudr.;

Bd. 15, Sp. 1694

rechtlich, eine schuld auf ein grundstück schreiben, eintragen; so sal der voit sîne bû¬e (die nicht bezahlt ist) schrîbin uffe da¬ hûs. Freiberger stadtr. bei Schott 3, 180; etwas schreiben, sich schriftlich wozu verpflichten:

dyne hantveste wil ik êrst entfân,
dâr inne salstu dat schryven,
dat du myn willes ewich blyven
mit lyf, mit sele.
Theophilus 628;

etwas heim schreiben, verfügend oder urtheilend zuweisen (vgl. zuschreiben und unter heim th. 4, 2, 862): insonderheit und zuvorderst soll man ewer fürstlichem und grävlichem frawenzimmer solche thorheiten billig heim schreiben. PHILANDER 2 (1643), 84. von solchen mannigfachen verwendungen ist der neueren sprache nur wenig geblieben, in der bedeutung, die sonst auf vorschreiben oder ausschreiben übergegangen ist:

sie werden herrschen auf zwey groszen thronen,
gesetze schreiben der bekannten welt.
SCHILLER 13, 263 (jungfrau 3, 4);

das recht, das mäszig steuern schreibt.
UHLAND ged. 86.

  1. schreiben, besonders auf rang, stellung, würde, namen bezogen, die man sich zunächst schriftlich festgelegt denkt: mit rehtlîcon ne werthon gescrivona, cum justis non scribantur. altniederfr. ps. 68, 29;

glîcher wîs sî wêren
geschriben zû den mêren (als ob sie zu den höheren im rang gerechnet würden).
Elisab. 9830;

so wel uch got selbers schriben
und laden ewiglichen
in sines vatter rîche.
Alsfeld. pass. 3011;

mit dativ:

râtisman bes wîse, l⬠zucht dich sêre prîse.
sal man dir schrîben êrsam (soll man dich ehrsam betiteln), sô mustû e¬ blîben.
Germ. 7, 361, 68;

in freierem sinne, wofür erklären:

das ich in einen frauendiener schreib.
fastn. sp. 743, 27;

erst schreib ich in ein halben frauendiener.
744, 3;

und sol in an seinen eren schreiben lam.
705, 27;

gern reflexiv, sich schreiben: dar umme schreip her (der papst Gregor) sich ein knecht der knechte gotis, und also schrîben noch alle bêbiste nâch ime. d. myst. 104, 1; kunig Karl schreib sich nit kunig von diser cronung sunder von der ersten. d. städtechron. 3, 279, 23; es verdros den künig von Frangreich, das sich der keyser über in schreip (einen höheren titel beilegte). 8, 471, 23; dem anderen son Cyro, gab er Lydiam und Joniam ein zu regieren, doch, dasz er sich nicht könig schreiben solte. HONDORFF historien- u. exempelbuch (1572) 344b;

den grô¬en Amadeus,
der sich schrîbet Palatinus.
OTTOKAR 80759;

sie (die Lothringer) warens, die die thörichte
verführt sich Englands königin zu schreiben.
SCHILLER 12, 453 (M. Stuart 3, 3);

in fügungen, welche die schreibgewohnheit betonen und so an oben 1 anklingen: er schreibt sich Mayer und nicht Meyer; der kaufmann Wolf schreibt sich mit einem f, nicht mit doppeltem f; oder in abgeblaszterem gebrauche, wie ‚vorgeben‘: sich krank schreiben, morbum simulare DENTZLER 2, 255b; oder sich nennen: sich schreiben, sich nennen, chiamarsi, s’appeller RÄDLEIN 798b;

ich lob di welt und ire kind,
und schreib mich stäts jr hofgesind.
SCHWARZENBERG 125a;

die künnen sich denn schreiben
für freunde.
LOGAU 3, 103;

geburts-, abstammungszeugnis haben, abstammen:

zum exempel – dragoner – sprich:
aus welchem vaterland schreibst du dich?
SCHILLER 12, 46 (Wallenst. lager 11);

von dingen als herschreiben (vgl. theil 4, 2, 1164), bezeugten ursprung, oder überhaupt ursprung haben: von da schreibt sich noch ein alter gebrauch her; wo schreibt sich die nachricht her? ADELUNG; wo schreibt sich das her? wo kommt das her? ebenda; er schätzet alles, was sich nicht aus Frankreich herschreibt, für gering. LESSING 4, 346; von diesem augenblick her schreibt sich seine (des menschen) freiheit. SCHILLER 9, 127.

  1. schreiben, von der thätigkeit als verfasser, schriftsteller, in mehrfacher fügung.

a) aufsätze, besprechungen, gedichte, dramen, romane, bücher, broschüren, zeitungsartikel schreiben; schreyben, dichten, ein b‰ch machen, scribere, conscribere, persequi scriptura MAALER 361c; bücher schreiben, librum contexere, scriptum elaborare et excutere, versche schreiben, verba versu includere, condere carmina, komedie schreiben, conficere fabulam

Bd. 15, Sp. 1695

STIELER 1921; das jemand ein buch schriebe von meiner sache. Hiob 31, 35; ich kann demnach eine geschichte dramatisch abhandeln, ohne darum ein drama schreiben zu wollen. das heiszt: ich schreibe einen dramatischen roman, und kein theatralisches drama. SCHILLER 2, 5; (er) stand in dem ruf, irgend einmal in ein taschenbuch eine novelle geschrieben zu haben. FREYTAG soll u. haben 1, 171;

ein b‰h scrêb er dâ,
gehei¬en Apocalipsis.
beschreib. des himml. Jerus. 40 (Diemer 362, 6);

ein uberausz feinen tractat
von weibern er geschrieben hat.
E. ALBERUS fabeln s. 174, 122 neudr.;

des ernsten weisen, welcher bis an den bart
in büchern sitzet, bogen auf bogen schreibt.
HÖLTY 87;

er foderte ein blatt papier und schrieb …
diesz beiszende pasquill, das er die reisen
dom Philipps nannte.
SCHILLER 51, 180;

er hat noch nichts geschrieben; schon viel geschrieben haben.

b) absolut von einem, der schriftstellerisch thätig ist, er schreibt; die räuber kosteten mir familie und vaterland … mitten im genusz des ersten verführerischen lobes, das ungehoft und unverdient aus entlegenen provinzen mir entgegen kam, untersagte man mir in meinem geburtsort bei strafe der vestung – zu schreiben. SCHILLER 3, 529; die ganze schreibende und lesende welt. 6, 340; dasz du deinem sohne (einem schriftsteller) das schreibende und hoffende leben nicht durch unnützes zagen verkümmertest. J. PAUL leb. Fibels 94;

er wagt ein neues werk, er grübelt tag und nacht,
und schreibet um den ruhm, den er zuvor belacht.
HAGEDORN 3, 108;

auch sonst mit präpositionalen, auf arbeit, art und zweck zeigenden bestimmungen: an einem buche, aufsatze schreiben; dein kleiner bote fand mich schreibend am Tasso. GÖTHE briefe 5, 4 Weim. ausg.; von, für, über, wider, gegen etwas, einen schreiben; das ich der fürnehmsten einer war, der wider die auffruhr lerete und schreib. LUTHER 6, 9a; wie magister Marcolphus fein davon geschrieben hat. ALBERUS widder Witzeln K 5a, von der kunst zu reden schreiben, de ratione scribendi conscribere STEINBACH 2, 506; wieder einen schreiben, scriptis aliquem impugnare ebenda; zu einer zeit, wo für und gegen geheime verbindungen so viel gesagt, geschrieben und gethan wird. SCHILLER 6, 421; er hat über Goethe geschrieben;

Methodius gybt dir desz bericht,
der dar von schreib vor manchem jor.
P. GENGENBACH Nollhart 547;

mit anderen, den inhalt berührenden zusätzen: vil unfall schreiben sie auff disen tag geschehen sein. S. FRANCK weltb. 151; eine stadt in Elis, welche Strabo zu seiner zeit nicht sehr volkreich zu sein schreibet. OPITZ 1, 277; der verfasser schreibt, dasz diese nachricht unverbürgt sei; seynd geblieben und umbkommen fünfzehen mal hunderttausend man, wie Paulus Orosius schreibet. SCHUPPIUS 781; dieweil je gewisz, dasz die höllischen flammen viel grawsamer peinigen, und viel grimmiger wüten, als zu schreiben ist. MEYFART himml. Jerusal. (1630) 2, 362; für den schriftsteller das werk genannt: die zeitung schreibt, das gerücht habe sich als wahr erwiesen; nu schreibt unser buoch neur von den gro¬en meuslein. MEGENBERG 20, 16;

în Juda – schreibt die chronika –
war olim schon ein könig.
SCHILLER 3, 170;

die trauung war schon angestellt …
als plötzlich – zitternd schreibts mein kiel –
ein fieber diesen herrn befiel.
ebenda.

c) schreiben mit acc. des inhalts, besonders in älterer sprache, wie sonst beschreiben (s. theil 1, 1593, 3), schildern:

die burech scrêb er darin (in dem buche).
beschreib. des himml. Jerus. 44 (Diemer 362, 8);

durch wunder ich da¬ wunder schribe.
R. V. ZWETER 188, 9 Roethe;

dein wesen herr ist nicht zu schweigen noch zu schreiben.
WECKHERLIN 212;

noch bei RABENER: ich habe nicht den vorsatz, mein itztlebendes vaterland zu schreiben. sat. 4, 30; später nur noch nachlebend etwa in geschichte schreiben, das sich doch auch mit oben a berührt:

o schade …
dasz menschen nur, nicht wesen höhrer art
die weltgeschichte schreiben.
SCHILLER 52, 312 (don Carlos 3, 10).

d) schreiben, mit bezug auf die künstlerische art: zu schreiben wissen, in schriftstellerischer kunst bewandert sein; wüszt

Bd. 15, Sp. 1696

ich nur zu schreiben, ein buch zu schnüren, eine dedication zu wenden. GÖTHE 36, 130; schön, gut, schlecht, in flieszender sprache, weitschweifig, klar, verworren schreiben; wiewol . schwär und sorglich etwas gwüsses, namhafts und verständigs von sölichen wilden thieren ze schreyben, nütdestminder wil ich heyter (klar) und verstendlich, als vil mir müglich ist, von sölichen z‰ ersten in gmein schreyben, und demnach yedes insonders erklären. FORER thierb. 63a; unsere hochdeutsche haupt- und heldensprache ohne fremde wörter zu schreiben. BUTSCHKY kanzl. 180; wehe dem, der Voltairens schriften überhaupt mit dem sceptischen geiste lieset, in welchen er einen theil derselben geschrieben hat! LESSING 7, 69;

wenn man verstellung als handwerk treibt,
in fremde seelen spricht und schreibt.
GÖTHE 13, 10;

warm, was ich dachte,
kalt, was ich schrieb.
GRILLPARZER 15, 190.

e) schreiben, mit dem acc. des zweckes, erst in neuerer sprache hervortretend, im bilde: dem schauspieler eine rolle, dem sänger einen part auf den leib schreiben; häufiger mit dem acc. der wirkung: vielleicht damit man ihn endlich auch unter die zehlen kann, die ihren vater arm geschrieben haben! LESSING 1, 232; refl.: es gibt wenige gelehrte, die nicht einmal gedacht haben, sich reich zu schreiben. LICHTENBERG 1, 281; die Haubersche bibliotheca magica, mit der ich mich zu einem groszen lichte schreiben will. J. PAUL kom. anh. zum Tit. 1, 80; sich um seinen ruhm schreiben;

sagt, brauchte Rabener,
als steuerrath sich rund und fett zu essen,
und ein geschäft zu treiben, wie er trieb,
so ganz den geist, der sich unsterblich schrieb?
GÖCKINGK 2, 190;

auch mehr mit überspielen in die bedeutung 3, und zugleich übertragen nach unten 8: manch fürstlicher rath hat mit der geheimen schreiberei angefangen, und sich zu einem groszen, hochbeamten manne, ja hohlen häuptern gar ins hertze geschrieben. BUTSCHKY Patmos 32.

  1. schreiben in freier, sprichwörtlicher, bildlicher verwendung, auszerhalb der nächsten anlehnung an den verschiedenen technischen gebrauch des wortes (oben 2. 4. 5. 6).

a) in herz, seele schreiben, zu dauerndem gedächtnis:

ouch danke ich allen den dar nâch mit unterscheit,
von den mir le iht guots geschach, ir nâme an mînem herzen geschriben stât.
minnes. 3, 95b Hagen;

ins hertz schreyben, ze hertz fassen, in animo scribere MAALER 361c; in eine lautere seel ist gut zu schreiben, dann wenn sie mit todsünden beschissen seind. KEISERSBERG brös. 2, 77b; was wir durch gottes wort in unser seel schreiben, das bleibet ewiglich. SCHUPPIUS 137; edler mír ins herz geschriebener freund. HEYNE briefe an J. v. Müller 96; ich will mir diese lection mit goldnen ziffern auf meine hirntafel schreiben. SCHILLER 2, 85 (räub. 2, 3); wenn sich die kinder das in den sinn schreiben, so haben sie den ganzen tag daran auszuüben. GÖTHE 17, 401; dasz jene Klotilde … sich mit unauslöschlicher schrift in sein inneres geschrieben. J. PAUL Hesp. 1, 57;

(gott) der uns zuerst geliebt, der uns an kindesstatt
von ewigkeit gewählet hat,
von ewigkeit uns in sein herz geschrieben.
GOTTER 1, 412;

in derber sprache: wenn ich ihm nicht leib und seele breiweich zusammendresche, alle zehen gebote und alle sieben bitten im vaterunser, und alle bücher Mosis und der propheten aufs leder schreibe. SCHILLER 3, 409 (kab. u. liebe 2, 4); namentlich sich etwas hinter die ohren schreiben: sich etwas hinter das ohr schreiben, aliquid bene notare STEINBACH 2, 507; (ein offizier) der, um sich nichts hinter seine ohren zu schreiben, die sonst bei einiger länge das schwarze bret und der kerbstock empfangener beleidigungen sind, lieber andere christen hinter die ihrigen schlug. J. PAUL uns. loge 1, 6;

man schreibet sich den schimpf ganz sachte hinters ohr.
STOPPE ged. 12;

umgekehrt hinter den rauchfang, schornstein, hinter die esse schreiben, zum vergessen, vgl. auch unter rauchfang th. 8, 248; in den sand schreiben, vgl. ebenda 1758;

denn wer durch solchen tand die zeit zu trotzen denkt,
der weisz fürwahr noch nicht, wie weit ihr (der eitelkeit) arm sich schwenkt,
und thut fast ebenso, als der ins wasser schreibet.
GÜNTHER 608.

b) etwas ist, steht geschrieben, verkündigend, offenbarend; an der stirne, im eigentlichen sinne in der bibel: und ich sahe

Bd. 15, Sp. 1697

das weib sitzen … und an jrer stirn geschrieben den namen. offenb. 17, 5; und von daher bildlich: es ist ihm an die stirne geschrieben, in fronte inscriptum est, wenn es ihm an der stirne geschrieben stünde, si ex fronte nequitia emineret. STEINBACH 2, 707;

sieh doch, fängt einer an,
sein tückisches gesicht. steht nicht, was er betrieben,
zusammt der todesart, an seiner stirn geschrieben?
CANIZ 157;

(er) sieht, indem er um sich schaut,
sein miszgeschick an jeder stirn geschrieben.
WIELAND 18, 208;

an der stirne
schien ihr das gegentheil zu klar geschrieben
von allem was sie sprach.
GÖTHE 9, 206;

ja, der verdient, betrogen sich zu sehn,
der herz gesucht bey dem gedankenlosen!
mit schnell verlöschten zügen schreiben sich
des lebens bilder auf die glatte stirne,
nichts fällt in eines busens stillen grund.
SCHILLER 12, 286 (Wallenst. tod 3, 7);

etwas ist in den sternen, im buche des schicksals geschrieben: so stand es in den sternen geschrieben, dasz wir, ungeachtet aller vorsicht, doch in das haus gelangen sollten. GÖTHE 30, 118; so stand es denn im buche des schicksals auf meinem blatte geschrieben, dasz ich 1786 … Venedig zum erstenmal … betreten und besuchen sollte. 27, 97; unsere revoluzion ist nun einmahl erfolgt, weil es (morgenländisch zu reden) auf der tafel des lichts geschrieben war, dasz sie erfolgen sollte. WIELAND 31, 271; das schicksal der seele ist in die materie geschrieben. SCHILLER 2, 351.

c) von technikern, die dem schreiben verglichen werden; so vom anfertigen eines schattenrisses: kein fremder zog vorüber, den man nicht abends an die wand geschrieben hätte; die storchschnäbel durften nicht rasten. GÖTHE 30, 216; freier, vom ackern:

indem sie, mit gewissen zügen,
die lange, reine furche schreibt.
4, 73;

im scherze vom bauer, er schreibt mit der mistgabel, wenn er mit ihr streuend den acker düngt; daher sprichwörtlich: wiltu nicht lernen mit der feder schreiben, so schreibe mit der mistgabel (werde ein bauer). MATHES. Sir. 1, 131a; vom schwert:

da dan dein scharpfes schwert ein solche lehr geschriben
in unsrer feinde köpf, die ihnen bald vertriben,
mehr wider dich und uns zu kämpfen, allen lust.
WECKHERLIN 626;

diesz schwert
schrieb fremden völkern spanische gesetze.
SCHILLER 52, 218 (don Carlos 2, 5).

d) endlich von dingen, deren erscheinen oder wirkung als etwas geschriebenes hingestellt wird: jedes neue schauspiel der hinrichtung … erhielt den abscheu gegen ihn (Granvella) in schrecklicher übung, und endlich schrieben herkommen und gewohnheit zu jedem drangsale seinen namen. SCHILLER 7, 127; als Viktor seine seele hob an den hohen weiszen säulen des vom lord entworfenen parks, an dem erhabenen bildwerk, das einen groszen gedanken schrieb. J. PAUL Hesp. 1, 260; droben standen nachtviolen in einem treibkasten, die Gionens namen durch blühende farben schrieben. Kampanerthal 75;

mein ruf ist mir geraubt, die schönste meiner kronen,
der meinen nahmen schon an die gestirne schrieb.
SCHILLER 6, 401;

einem göttlichen gedicht
hat er alles einverleibet
mit so ewgen feuerzügen,
wie der blitz in felsen schreibet.
UHLAND 279.

  1. nominalbildungen des verbums.

a) der infinitiv, als thätigkeit genommen: das schreiben fällt ihm schwer; art und weysz die einer im schreyben braucht, scriptura, sich auf schreyben legen, appellare animum ad scribendum MAALER 361c; als beruf, amt, kunst: sich schreybens begon, sein narung mit schreiben gewünnen, scriptum facere, sich desz schreybens abth‰n, vom schryberampt lassen, scripto sese abdicare ebenda; so üben sie zugleich hand, ohr und auge und gelangen schneller zum recht- und schönschreiben als man denkt. GÖTHE 22, 8; vorzüglich aber als ergebnis der thätigkeit, ausführlichere mittheilung in briefform (durch zusammensetzungen näher bezeichnet, vgl. antwort-, aus-, bitt-, hand-, kanzlei-, kreis-, rund-, send-, umlaufschreiben u. a.): ein schreiben, epistola, literae, scriptum DENTZLER 2, 255b; ein langes schreiben, literae uberiores, copiose scriptae, kurzes schreiben, breviores, scharfes schreiben, literae acerbae, aculeatae, dentatae, päbstliches schreiben, breve, pontificale, königliches et fürstliches schreiben, diploma STIELER 1923; ain schreyben von

Bd. 15, Sp. 1698

seinem herrn auszgangen. SCHWARTZENBERG 149; wann ihr auff das paquet schreiben, welches ich euch bracht habe, antworten wolt, so wil ich es abholen. wann mancher procurator oder advocat so manches schreiben machte, als ich solcher leut halben gethan habe, er würde sein brodt reichlich davon haben. SCHUPPIUS 238; wenn ihr ihn eines eigenhändigen schreibens werth haltet. SCHILLER 2, 23 (räub. 1, 1);

(nimm hier) mein keusches augenblikken, …
lasz dir es seyn an schreibens statt.
NEUMARK lustwäldchen 62;

o nie gewünschte post! o nie verlangtes schreiben!
GÜNTHER 666.

b) particip des präsens ein schreibender, für den berufsmäsziger schreiber, abschreiber: so liesz ich aus meinem ersten manuscript, nach wenigen veränderungen, eine saubere abschrift durch unsern schreibenden anfertigen. GÖTHE 24, 169.

c) particip der vergangenheit, geschriebenes als subst.: er kann geschriebenes nicht lesen; nimb ein glasiertes häfelin, das brenn mit schmaltz ausz, damit hernach geschriebens nit daran hangen bleib. SEUTER roszarzn. 225;

weh, weh übers geschriebne!
RÜCKERT 4, 69.
SCHREIBENSART, f. art des schreibens, neben schreibart (s. d.) im 17. jahrh. häufig gebraucht; selten im äuszerlichen sinne, mit bezug auf die schriftzeichen: wir aber folgen der deutschen schreibensart und brauchen anstatt der undeutschen die rechten deutschen buchstaben. ZESEN sprachübung (1643) 54; auf rechtschreibung: die neue, rechtgegründete hochdeutsche schreibensart. BUTSCHKY kanzl. 255; wiewol alles dieses (in Otfrieds gedicht) so rauh und unverständlich, dasz man es leicht vor ein werck einer auszländischen sprache halten dörfte: massen denn auch die unvollkommenen schreibens-arten solches noch tunckeler gemacht. HOFMANNSWALDAU deutsche übers. u. gedichte, vorrede; meist aber als verdeutschung von stylus: die sich einer schreibensart beflissen, deren inhalt manchmal kaum ein Oedipus errathen könte. ROMPLER vorrede 17; was die kurze schreibensart und höfliche vorstellung betrift. BUTSCHKY kanzl. 63; dein schreiben ist zwar von dir nicht unterschriben: doch kennete ichs alsbald aus deiner schreibensart weil du kurz in worten, und hoch in den meinungen bist. 85; es ist nicht angezilet, der kaufleute übliche schreibensart ganz abzustellen. 618; in des Machiavelli schreibensart. Patm. 421;

drüm schweig Heliodor,
schweig Sidney, Pona schweig, hier geht euch einer vor
in eurer schreibensahrt.
NEUMARK lustwäldchen 138.

SCHREIBENSWÜRDIG, adj.:

ruhm will ich nicht allein, ich will ihn auch verdienen;
entweder etwas thun, das schreibenswürdig ist,
wo nicht, selbst dieser sein, den welt und nachwelt liest.
GELLERT 2, 18.

SCHREIBEPFLICHT, f. commercium epistolare. STIELER 1447.

SCHREIBE-,SCHREIBPULT, n. m. pult zum schreiben: schreibepult, pluteus STEINBACH 2, 205; älter vielfach masc., jünger fast nur neutr. (vgl. auch pult): er (der gelehrte) erinnere uns nicht so oft, dasz er vor seinem schreibpult sizzet. HERDER 1, 215 Suphan; beyde malte er ab und hieng sie über seinen schreibpult auf. Siegwart2 1, 250; nachdem ers lange genug betrachtet hatte, schlosz ers sorgfältig in seinen schreibpult. 3, 40; das geheime fach in deinem schreibpulte. THÜMMEL 8, 264; schliesz dein schreibpult zu und komm hierher. BETTINE briefe 1, 236; ein schreibpult, das sich von selbst hin und her schob. GRILLPARZER 15, 124;

ich wär bald für ungeduld
wieder heim gelaufen zum schreibepult.
SCHILLER 12, 26 (Wallenst. lager 6);

dim.: ich … sitze andächtig an meinem schwankenden schreibpultchen. THÜMMEL 10, 276; dazu:

erkennt natur auch schreibepultgeseze?
SCHILLER 1, 248._

Da mag man manches Argument gegen die Kleinschreibung beiseite legen.
Ich persönlich schreibe lieber so, wie ich hier schreibe.

Gruß Fritz

hallo,

Thiergarten - Thron - Thür

Einer hat überlebt, zwei sind falsch (auch noch nicht so
lange). Warum?

hmmm vielleicht weil thronos mit einem theta geschrieben wird, tür aber nicht? ich rate…

gruß
datafox

Hallo nochmal,

Thiergarten - Thron - Thür

Einer hat überlebt, zwei sind falsch (auch noch nicht so
lange). Warum?

hmmm vielleicht weil thronos mit einem theta geschrieben wird,
tür aber nicht? ich rate…

nein: Seine kaiserliche Majestät fanden, dieses sei eine respektlose Behandlung des Thrones.

Habe mich sehr an der dann doch nicht so argen Einlautung von Oberschi(e?)nen, Schampingjons und dergleichen gestört. Störe mich aber auch jetzt, wenn am Nachbartisch zwei Espressos nach dem Tschianti bestellt werden. Und finde dann eben doch das Büro ziemlich normal. Und frage mich, ob ein Voucher wirklich Wautscher oder nicht besser Wuschee heißen sollte.

Kurzer Sinn: Richtig/falsch ist immer durch die jeweils gültigen Regeln definiert. Deren Berücksichtigung signalisiert Aufmerksamkeit.

Findet

MM
der derzeit noch die Übergangsfrist genießt und lieber geniesst schreiben würde, und einheitlich geniisst oder genihst zwar nicht hübsch, aber logisch fände.

Hallo,

hmmm vielleicht weil thronos mit einem theta geschrieben wird,
tür aber nicht? ich rate…

Nee, weil Willem Zwo das nicht wollte.
„Am Thron wird nicht gerüttelt“ sagte er, und dabei blieb’s.

http://www.rechtschreibreform.com/Perlen/KraftBank/K…

Grüße
Wolfgang

Mühe machen und so…
Hallo Elke :smile:

dies ist sicherlich kein falscher Platz für eine solche Diskussion. Eine Anfrage darüber ist ja auch gar nicht verkehrt, es gibt hier halt solche und solche.

Vielleicht sind aber Aggressionen von wwwlern leichter zu erklären, wenn fragende Menschen ihre Fragen in willkürlicher Klein- und Großschreibung, in allerschrecklichster Rechtschreibung stellen, und sich dann damit rechtfertigten, es würde halt zuviel Mühe machen, diese anders zu formulieren, zu buchstabieren oder was auch immer. Dies verursacht mir zumindest einen leichten Juckreiz. Ein jeder, der fragt, sollte sich eben grade hier die Mühe machen, zu verstehen, dass Antworten auch Mühe machen. Ich glaube, das ist vermutlich der Hauptgrund des Ärgers auf manche, die hier ohne Mühe posten. Andere, die überzeugte Kleinschreiber sind, sich jedoch dennoch Mühe geben beim Fragestellen und Fragebeantworten werden von diesem Ärger eigentlich selten betroffen. So hab ich das jedenfalls bislang hier erlebt :smile:))

Gruß

Heidrun :smile:

klein
Afugrnud enier Sduite an enier Elingshcen Unvirestiät ist es eagl, in
wlehcer Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen in eniem Wrot sethen, das enizg
wcihitge dbaei ist, dsas der estre und lzete Bcuhtsbae am rcihgiten Paltz snid. Der Rset knan ttolaer Bölsdinn sien, und du knasnt es torztedm onhe Porbelme lseen. Das ghet dseahlb, wiel wir nchit Bcuhtsbae für Bcuhtsbae enizlen lseen, snodren Wröetr als Gnaezs.

es frukntioient wkirilch …

mit fnehdrliucen Güßern Magi

also cih schreibe immer alles klein mit einem haufen fehleren und bevor ich in dieses board kam hab ich auhc noch nie gelesen dss es wen stoert…
mir machts jedenfalls keine schwierigekeiten alles klein zu lesne hehe

Hallo Magi,

Rset knan ttolaer Bölsdinn sien, und
du knasnt es torztedm onhe Porbelme lseen. Das ghet dseahlb,
wiel wir nchit Bcuhtsbae für Bcuhtsbae enizlen lseen, snodren
Wröetr als Gnaezs.

es frukntioient wkirilch …

also cih schreibe immer alles klein mit einem haufen fehleren
und bevor ich in dieses board kam hab ich auhc noch nie
gelesen dss es wen stoert…
mir machts jedenfalls keine schwierigekeiten alles klein zu
lesne hehe

Es ist immerhin interessant, dass der von Dir zitierte Sprachgag stets mit dem gleichen oder mit einem geringfügig abgewandelten, immer sehr konkreten Text weitergereicht wird. Findest Du die Lektüre des Beitrags zum Schreiben von Fritz nicht vielleicht doch anstrengender als diejenige eines Textes, in dem die Nomina durch Großschreibung hervorgehoben sind? Es wäre eine ergänzende Studie wert, wie viel vom Inhalt eines abstrakten, aber nicht verquasten Textes (nimm als Beispiel: Lenin, „Materialismus und Empiriokritizismus“) unter sonst gleichen Bedingungen beim Leser hängen bleibt, wenn dieser (a) konform mit den geltenden Regeln und (b) in der von Dir zitierten Weise abgedruckt ist.

Mir gehts mit der Vorstellung von verschiedenen denkbaren Schreibweisen von „genießt“ nicht um die Beliebigkeit der Schreibweise, sondern um die Darstellung, wie dieses Wort aussehen könnte, wenn man eine Schreibregel anwenden würde, die für jede Vokaldehnung gilt, und nicht manchmal einen Umlaut macht und manchmal dehnt. Ich meine, dass im Deutschen (und erst recht im Französischen, auch im Englischen) noch viel zu wenig einheitlich verregelt ist - dass aber die Einhaltung von Schreibregeln eine Grundlage für eine Verständigung ist, die auch dann funktioniert, wenn nicht jeder zweite Satz mit „ich finde“ anfängt. Dieses war das Konzept der Rechtschreib-Halb-Reform - schade, dass sie nur halb umgesetzt wurde und wird.

In diesem Sinne

MM

1 Like

sletasm, bseter Mgai,
dsas der Txet mit dem du die Kelinsrhcibenug oeffnscihltcih vreietgeditn wlilst, scih an die Rgelen der Gßorshciernubg hlät.

Ds knn jdr lsn!
Mn knn slbst Txt lsn - ch m Dtschn, d kn Vkl nthltn, br wz dr Strss?

Fritz, der es schätzt, dass es hier Leute gibt, die die Sprache und Schrift noch ein wenig ernst nehmen.

Hallo Grossschreiber!

Es mag in diesem Zusammenhang bemerkenswert sein, dass das
Grimmsche Wörterbuch das Folgende zum Thema „schreiben“
anbietet:

Hast du das Buch zuhause? Waerst du dann so nett mir den genauen Namen und andere Daten des Buches zu geben? Kingt nach einem sehr interessanten Teil - anscheinend auch teilweise fuer meine Wahlfaecher Althochdeutsch und evtl. auch fuer Gotisch brauchbar.

Ich respektiere meist die Grossschreibung aber manchmal hab ich’s so eilig, dass ich versehentlich klein Geschriebenes nicht ausbessere…

Danke und wuensche einen schoenen Dienstag!
Bethje :o)

Hi!

das versteht sowieso kein europaeer, warum die deutschen da so
ein halles draus machen…

Frag mal einen Franzosen, ob er bereit ist, die diversen Akzent-Zeichen aus der französischen Schriftsprache zu entfernen …

Grüße
Heinrich

Bei den Abgründen der Grammatik und Rechtschreibung, die sich in Internet-Chats und -Foren teilweise auftun, kommt es auf die Groß-/Kleinschreibung auch nicht mehr an.

Frag mal einen Franzosen, ob er bereit ist, die diversen
Akzent-Zeichen aus der französischen Schriftsprache zu
entfernen …

guten morgen,

brauch ich nicht zu fragen, ich weiss es schon: - ich erhalte taeglich emails, in denen die meisten franzosen darauf verzichten, und ich wuesste ehrlich auch gar nicht, wie ich auf einem deutschen keyboard ein circonflex basteln sollte…
gruss
khs

MM

schäm… *erroet* o.w.t.

MM