Können Zecken erfrieren?

Hallo,

bei mir hat sich ein erfreulicher Mangel an Zecken eingestellt. Auf einer Brachwiese waren sie in den letzten Jahren immer in Massen, auch an den warmen Tagen diesen März haben ich und meine Katzen dort welche „gefunden“. Jetzt, beim schönsten Zeckenwetter, tauchen plötzlich keine mehr auf.
Frage mich daher, ob die späten Nachfröste den ev. schon aus dem Wintermodus erwachten Zecken den Garaus gemacht haben?
Was könnte sonst Ursache sein (Zufall ist es mit Sicherheit nicht)?

Gruß, Paran

Hi-

Nein, ganz sicher nicht. Die Brüder Halten Frost, im Gegensatz zu ihren natürlichen Feinden, bis Locker -20°C aus.

Keine Ahnung. Aber warum soll es kein Zufall sein?

Hallo,

bislang reichte ein kurzer Gang auf die Fläche ohne Zeckenschutz und man hatte mind. ein Tierchen an sich. Die Katze hatte im Schnitt eine Zecke / Tag. Im März bei ca. 14 Grad war dem noch so.

Jetzt waren wir rel. viel auf dem Gelände, ich anfangs mit Zeckenschutz „Socken über Hose“, was ich aber mittlerweile drangegeben hab. Habe an mir und an der Katze nach nun 4 Tagen und gesamt ca. 2 Std. Aufenthalt dort keine Zecke gefunden. Das ist in zwei Jahren bei vergleichbarem Wetter und Aufenthalt dort noch nicht vorgekommen. Normal wären mind. 10, eher 20 Zecken gewesen. Das wäre mir zuviel Zufall.

Ich weiß, dass Zecken im Winter nicht erfrieren, aber es wäre ja denkbar, dass auch Zecken in eine Form von Wintermodus schalten, die sie vor dem Erfrieren schützt, während sie im „Sommermodus“ durchaus Frostempfindlich sein könnten.
Ich würde es ja testen, wenn ich eine Zecke da hätte - immer das Gleiche: wenn man mal eine braucht…

Gruß, Paran

Na, könnte es dann an der rel Trockenheit liegen? Das wollen die Biester auch nicht. Natürlich weiß ich nicht, von welchem Standort wir reden, aber eine Überlegung könnte es wert sein.

Siehe etwa:

Hallo,

welche Trockenheit? Hier hat es die letzten Tage mind. einmal täglich geregnet, der Boden ist gut feucht.
Im letzten Sommer waren die Zecken noch nach 3 Wochen ohne Regen und bei Temperaturen um 30 Grad sehr lebendig.
Das kanns also nicht sein.

Gruß, Paran

Ja, okay. Dann wird der Ansatz wohl falsch sein. Hier (tief im Westen) hat es seit Wochen lediglich getröpfelt. Daher der Gedanke.

Hallo,

Vögel und Wespen können den Bestand dezimieren, aber nicht so drastisch, wie es derzeit hier anscheinend der Fall ist (immernoch keine Zecke entdeckt).
Die Pilze und Würmer könnte ich mir eher vorstellen, wenn die in diesem Jahr besonders häufig und/oder aktiv sind.

Falls die Pilze und Nematoden so wirksam sind, wäre es doch eine Überlegung wert, diese gezielt einzusetzen. Gerade wegen der Borreliosegefahr.

Gruß, Paran

Hallo,

habe heute ein Exemplar erwischt und unbeschadet in die Gefriertruhe (-18 °) gepackt. 5 min. später war die Zecke mausetot.
Zecken können also durchaus erfrieren.
Beim nächsten Versuchstier werde ich dann mal genauer vorgehen und eine langsame Abkühlung probieren.

Gruß, Paran

Hallo,

das stimmt so nicht, siehe unten.

Gruß, Paran

Und du bist sicher, das sie nicht nur in eine Schockstarre gefallen ist? Das machen die letztlich den ganzen (kalten) Winter so. Sonst gäbe es im Frühjahr das Gefiech nicht. Aber klar, irgendwann erfriert auch die härteste Rambo Zecke. Ich bin auch eigentlich von den leichten Frösten der letzten Tage ausgegangen und die überleben sie definitiv.
Zecken sind extreme Überlebenskünstler und den Exodus nach 5 min -18 °C klingt recht unwahrscheinlich. Das überlebt selbst ein Mensch.

Hallo,

sie war heute noch genauso tot wie gestern und das bei warmem Wetter und reichlich Feuchte. Am Nachmittag hab ich sie dann entsorgt.
Rollen Zecken in der Schockstarre die Beinchen und Fühler ein?

Äh - ja. Weil ein Mensch weit mehr Masse hat, daher in 5 min nicht komplett durchfriert.
Wären Menschen 0,5 gramm schwer, würden sie diese 5 min nicht überleben.

Aber es ist nat. ein Unterschied, ob man eine Zecke innerhalb von Sekunden tiefgefriert oder ihnen eine Chance zur Umstellung gibt. Der Versuch steht noch aus bis ich mal wieder ein Viech finde.

Gruß, Paran

Ja…Nein…äh…keine Ahnung.

Klingt einleuchtend. So hab ichs noch nicht gesehen.

Hallo,

aber Du weißt ganz sicher, dass Zecken nicht an späten Nachtfrösten sterben?
Woher?

Gruß, Paran

Ja, das ist sicher. Wir haben hier momentan fast eine Plage. Nachtfröste gabs bis -7°C in den letzten Wochen. Nachbars Hund sammelt die fast täglich.
Letztlich ist es auch ein Unterschied, ob du die schockfrostest, oder die Übergänge nicht so krass sind. Zecken werden unter 3°C träge, aber keinesfalls führt das in den ewigen Zeckenhimmel.
Wie schon gesagt: Zecken sind da erschreckend anpassungsfähig.

Hallo,

waren eure Zecken davor schon aktiv?

Ich habe heute schließlich doch noch ein Prachtexemplar gefunden, steht gerade zum Aklimatisieren im Kühlschrank, danach gehts ins mäßige Gefriefach des alten Kühlschranks - das hat bestenfalls -1 Grad, dann mit Isolierung kurz in den Gefrierschrank um ungefähr -4° zu simulieren.
Morgen abend dürfte ich dann wissen, wie eine auf Sommer eingestellte Zecke auf Nachtfrost reagiert.

Gruß, Paran

Ich meine schon, will das aber keinesfalls behaupten. Deine Simulation hat nur leider einen Fehler. In freiem Geläuf besteht die Möglichkeit für die Sauger sich Schutz zu suchen. (Borke, abgestorbenes Holz etc.) Ist aber egal, das Ergebnis interessiert mich auf alle Fälle. Zumal, weil der Organismus im Sommermodus ist.

Hallo,

hier die Ergebnisse des Zeckenversuchs bzw. Versuche:
eine Zecke (im Schraubdeckelglas) einige Stunden im Kühlschrank gekühlt, dann ins Eisfach bei knapp -4 ° - nach ca. 2,5 Std. Zecke tot.
Eine 2. Zecke ohne Kühlung direkt ins Eisfach, nach 1,5 Std. wie tot wirkend, aber nach Aufwärmen schnell wieder fit.

Nun wird es auch bei Zecken individuelle Unterschiede geben, die beiden Versuchsexemplare waren zumindest optisch so gut wie identisch.

Da die hiesiegen Nachtfröste nach Tagen mit ca. 16° bei ca. -4 bis -5° lagen, kann das durchaus gereicht haben, um die Population drastisch zu dezimieren.

Gruß, Paran