Korrekte Anrede Brief

Hallo!

Und direkt noch eine Frage, da es hier so zügig qualifizierte Antworten gibt. ;o)

Wie ist die korrekte Anrede im Brief:

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr XY

oder ERST der Ansprechpartner

Sehr geehrter Herr XY,
sehr geehrte Damen und Herren

Im Adressfeld steht halt
z. H. Herrn XY

Ich habe die Damen und Herren bislang immer vorweg geführt, nun sagt mir aber jemand, dass es anders herum richtig ist.

Vielen Dank und viele Grüße
Whitby

Moin,

wenn im Adressdeld nur „Herrn XY“ stehr, brauchst Du auch nur den anzureden.

„Sehr geehrte Damen und Herren“ ist dann überflüssig, denk ich.

Und ich schreibe auch immer:

Sehr verehrte Damen,
sehr geehrte Herren,

Gruß - Rolf

Sehr geehrter Herr Rolf,

wenn im Adressdeld nur „Herrn XY“ stehr, brauchst Du auch nur den anzureden.

Das sehe ich genau so.

Und ich schreibe auch immer:

Sehr verehrte Damen,
sehr geehrte Herren,

Meine Frau, Sekretärin des Geschäftsführers eines Rechenzentrums einer Bank, hat mir beigebracht, dass die korrekte allgemeine Anrede in einem Brief, wenn kein Adressat persönlich angesprochen wird, lautet:

Sehr geehrte Damen und Herren

Mit freundlichen Grüßen

merimies

Servus,

der Unterschied sind etwa 35 Jahre Zeit.

Bis weit in die 1970er Jahre wurde noch in jedem Reklamebrieflein und jedem Postwurf-„Mailing“ zwischen verehrten Damen und geehrten Herren unterschieden - die Anrede war viel länger üblich als z.B. der Gruß „mit vorzüglicher Hochachtung“, der schon 1978 so selten geworden war, dass er, auf Anraten eines Anwalts gegenüber einem Jugendrichter verwendet, einen wesentlichen Beitrag zur Einstellung eines gegen mich angestrengten Jugendstrafverfahrens leisten konnte.

Es mag einzelne Zicklein geben, die, wenn sie als „verehrte“ angeredet werden, in hysterisches Quieken verfallen, weil sie sich politisch unkorrekt angebaggert fühlen - in der Regel wird diese Anrede aber ob ihrer Aufmerksamkeit und Sorgfalt erfreut gelesen werden.

Das, was man jungen Leuten beibringt, ändert sich mit der Zeit und mit den Üblichkeiten. In den 1990er Jahren haben mir französische Kollegen noch beigebracht, dass ein französischer Geschäftsbrief endet mit der Grußformel „Ich bitte Sie, mein Herr, dem Ausdruck meiner distinguiertesten Gefühle Glauben schenken zu wollen“ - heute, bloß fünfzehn Jahre später, findet man diese hübsche barocke Girlande kaum mehr.

Ich sag jetzt nicht „und auch die meisten Damen sind im Grund gar keine besondere Aufmerksamkeit mehr wert“…

Schöne Grüße

Dä Blumepeder