Lohnt sich einBausparvertrag zum reinen Sparen?

Hallo,

ein Finanzberater möchte mir einen Bausparvertag zum reinen Geld sparen anbieten und das was er mir erzählt klingt für mich ganz gut, oder was meint ihr? hier ist sein kurzer Artikel:

Hallo Hr. Hamann,
wie versprochen habe ich für Ihre sichere Geldanlage durch Bausparen eine op-timale Variante ermittelt. Da Ihr zu versteuerndes Jahreseinkommen demnächst wahrscheinlich über 17.900 EUR liegt, lohnt sich kein neuer Fondssparvertrag für vermögenswirksame Leistungen, denn Sie bekommen dann keine staatliche För-derung. Daher sollten Sie Ihren Arbeitgeberanteil von 13 EUR ab Oktober in ei-nen Bausparvertrag überweisen lassen u. noch 37 EUR monatlich zuzahlen. Bei der ausreichend hohen Bausparsumme von 7.000 EUR erhalten Sie dann nach 7 Jah-ren fast 5.000 EUR ausgezahlt mit jährlich 2% Guthabenzins u. Verdopplung der Gesamtzinsen von 289 EUR am Ende der Laufzeit auf 578 EUR sowie 10% Wohnungs-bauprämie pro Jahr (insgesamt 374 EUR), was einen Gesamtgewinn von ca. 952 EUR ergibt, wobei bereits alle Gebühren für Abschluss u. Kontoführung abgezogen sind.

Für mich sieht das für eine rentble Geldanlage aus, die mehr als 2% erwirtschaftet. Den genauen Zinssatz kann ich leider nicht mehr selbst errechnen, weil ich die Formel nicht mehr im kopf habe.

Ich habe in den nächsten zehn Jahren bestimmt nicht vor ein Haus zu bauen, lohnt sich der Bausparvertrag wegen der „attraktiven“ Zinsen auf jedenfall? Ich denke schon, da man doch schon sie staatliche Förderung mit nutzt, welche die Rendite der Anlage erheblich erhöht, oder?

Liebe Grüße, Matthias.

Hallo Matthias,
solange die Wohnungsbaupärmie fliest und der Chef seinen Anteil da mit beisteuert, ist auch nach Abzug der Kosten alles in Butter. Ich finde die Anlage als langfristiges Anlageinstrument recht interessant und bietet viele Möglichkeiten. Solltest du aber als Single über die EK Grenze von 25.600 Euro kommen, relativiert sich alles wieder mal.

Gruß
Martin

Antwort:
Ja.

Bausparen ist eine exzellente risikolose Geldanlage (ohne Bau-Hintergrund), solange:

a) man Anspruch auf Sparzulage und/oder Wohnungsbauprämie hat
b) sich an die „Regeln“ für Bonus-Zinsen etc. hält (also die 6 Jahre brav einzahlen, keine vorzeitigen Verfügungen, etc.)

Rendite auf die insgesamt eingezahlten Beiträge bis zu 6,5…7% - das ist für einen 7-jährigen Sparvorgang exzellent.
Ca. 4…4,5% der Rendite kommen aus den Guthaben- und Bonus-Zinsen der Bausparkasse (unter Berücksichtigung der Kontoführungsgebühr), die restlichen 2…2,5% stammen aus der Zahlung der staatlichen Prämie.
(Ohne Anspruch auf staatl. Prämie würde ich mir einen Bausparvertrag schon schwer überlegen, mit Prämie dagegen eine Spitzenanlage.)

Wenn man nun in Betracht zieht, daß der AG ja seinen Teil dazu leistet, wird die Rendite auf die selbst erbrachten Beiträge sogar noch besser - aber das gälte ja für alle Anlageformen.

Und welche Bausparkasse?
Hie finde ich den Vergleich in der Dezember-Ausgabe der „finanztest“ immer sehr hilfreich…

Ralf

Hallo Matthias,

unter Berücksichtigung der Wohnungsbauprämie kann ein Bausparkonto durchaus rentabel sein. Allerdings ist im Gespräch, sie ab 2004 ersatzlos zu streichen. Es bliebe dann bei der Guthabenverzinsung der Bausparkasse, die bei Darlehensverzicht meist um 4% liegt. Da die Inanspruchnahme des Bauspardarlehens für Dich in den nächsten 10 Jahren nicht in Betracht kommt, solltest Du die Bausparsumme nicht höher als 5.000,-- € wählen. Achte bei der Wahl der Bausparkasse darauf, dass die Abschlußgebühr bei Darlehensverzicht erstattet wird.

Freundliche Grüße

wolle