Hallo Franz,
für deine teilweise für mich geschriebene, kleine Verteidigung
(ich hoffe, ich darf das so formulieren) habe ich dir einen
Punkt gegeben.Ich glaube um „Verteidigung“ ging es gar nicht, die hattest Du
gar nicht nötig;
Zu viel der Ehre, mein schwaches Hirn, ach, ach. Benötige immer Verteidigung und habe es auch ganz gern; zeigt es mir doch auch: Ich werde verstanden (wehmütiges Aufseufzen) .
Die Nennung von empirischen Daten kann aus meiner Sicht immer
nur der Beginn einer Diskussion sein, niemals deren endgültige
Beendigung.
Das sehe ich allerdings auch so.
Dass die unterschiedliche Berufswahl z.B. (Frau:
Krankenschwester, Mann: KFZ- Mechaniker) auf sozialen Ursachen
fußt- darüber sollte man sich wohl eher unterhalten als
darüber, ob Frau nicht doch von Grund auf „dümmer“ ist als
Mann bzw. Mann nicht doch von Grund auf „intelligenter“ als
Frau. Dererlei Unterhaltung hat für mich dümmste
Stammtischkultur.Gerade unter Soziologen läufst Du damit bei mir offene Türen
ein.
Ooops, da muss ich in meinem Soziologiestudium was verpasst haben, aber möglicherweise liegt es daran, dass ich kurz vorm Vordiplom abgebrochen habe.
Nur als (vielleicht) interessante Anregung möchte ich Dir
folgendes referieren:http://en.wikipedia.org/wiki/Irigaray
Nach Luce Irigaray (eine bedeutende französische Feministin)
greift die Dichotomie Kultur/Natur (also hier: „soziale
Ursachen“ vs. „von Grund auf“) zu kurz.
Danke für den Link. Besonders interessant finde ich die Aufstellung der Behauptung, die Einsteinsche Gleichung sei „sexistisch“- köstlich!! Was würde wohl der „Meister“ selbst dazu sagen?
Irigaray begreift „Natur“ nicht als das Immer-Seiende und
„Kultur“ als das historisch Wandelbare,
… zu dieser Erkenntnis braucht man ja auch eigentlich kaum ein Studium, oder?
sondern zeigt, wie
auch „Natur“ immer wieder hervorgebracht wird,
In meinem Kopf erscheint jetzt Hegel, aber ich hoffe, ich irre.
Aus diesem Grund fordert sie die Einsicht (und da kommt sie
Uwis anderem Artikel in der Oberfläche recht nahe),
dass Frauen durchaus Gewalt angetan wird, wenn sie
„gleichgemacht“ würden,
Also das ist ja seltsam. Ich dachte, wir reden hier über Intelligenz und über die Frage, ob jetzt Männer intelligenter seien. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Frau ein ernsthaftes Interesse daran hat bzw. da einen Wahrheitsgehalt erblicken, dass man entscheidet, dass sie dümmer seien als Männer. Ich entscheide für mich übrigens auch, dass es da keine Unterschiede gibt. Ich meine, dass auch schon die ein oder andere Frau sich- sehr zu recht, wie ich finde- genau darüber hier in diesem Faden aufgeregt hat.
weil diese „Gleichmachung“ im Grunde
nichts anderes als eine „Vermännlichung“ sei:
Brüll…
DA müsste doch jetzt die Diskussion einsetzen über die verschiedenen Arten der Intelligenz- soziale Intelligenz, sprachliche Intelligenz usw. usf.
Ideale von
Bindungslosigkeit, Erfolgsorientierung, etc., damit aber der
„Natur“ (welche bei Irigaray eine historisch variable ist!)
der Frauen widersprechen würde.
Hm… Das dürften Frauen wohl auf die unterschiedlichste Weise sehen.
Frauen würden so gewissermaßen von sich selbst entfremdet.
Den Hauptgrund für diese „Gleichstellung“ bzw.
„Vermännlichung“ sieht sie übrigens in der Notwendigkeit der
Inklusion der Frauen als Arbeitskräfte in den Prozess der
Kapitalreproduktion, ein Prozess, der genuin patriarchalisch
sei.
Was wohl auch richtig sein dürfte.
Viele Grüße
Hermann