MATHE oder BIOLOGIE für die mündliche Prüfung?

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe ihr könnt mir bei einem Problem helfen, das mir schon eine Weile Kopfschmerzen bereitet.
Ich schreibe im nächsten Jahr mein Abi (2011) und kann mich einfach nicht entscheiden, welches Fach am besten für eine mündl. Prüfung geeignet wäre und welches ich von beiden, also bio und mathe, auch schriftlich machen könnte.
In Mahte ist meine größte Sorge, dass ich an einer Analysis-Aufgabe scheitern werde, da man in Mathe sehr leicht einfach nur auf dem Schlauch stehen kann und schon ein kleiner Fehler einen aus dem Konzept bringen kann. Oder auch die Fragen, die man auf ein Anwendungsbeispiel anwenden muss oder auch einfach auf eine andere Problemstellung abstrahieren muss, können durch einen banalen Fehler doch theoretisch falsch werden.
In Biologie hingegen stelle ich es mir aber auch relativ schwer vor, eine schriftliche Klausur zu schreiben, weil zum Einen viel mehr Theorie und zum Anderen auch tiefer gehendes Wissen getestet werden kann.
Ich weiß einfach nicht welches Fach von den beiden ich als 4. schriftl. Prüfungsfach wählen soll und welches lieber für die mündliche Prüfung.
Ich hoffe wirklich sehr, dass ihr mir weiterhelfen könnt und bedanke mich schonmal im Vorraus.
Liebe Grüße,
Pinar

Hallo Pinar,

letzten Endes musst du das natürlich selbst wissen, aber da du schon fragst, gebe ich mal meinen Tipp ab: Mathe schriftlich, Bio mündlich.
Im Prinzip gibst du die Antwort ja schon selbst:

da man in Mathe sehr leicht
einfach nur auf dem Schlauch stehen kann und schon ein kleiner
Fehler einen aus dem Konzept bringen kann.

So etwas kann einen bei einer mündlichen Prüfung in den Wahnsinn treiben, fürchte ich, während man bei einer Klausur viel mehr Ruhe zum Nachdenken und zum Vom-Schlauch-Runterkommen hat. Ich würde immer das Fach für eine mündliche Prüfung nehmen, bei dem es mehr Möglichkeiten gibt, erstmal etwas zu erzählen, wenn man nicht weiterweiß. Und bei Bio gibt es da meiner Meinung nach viel mehr Gelegenheiten. So etwas wie „Also ich erkläre jetzt erstmal, wie Proteinbiosynthese generell abläuft“ kommt in einer Mündlichen vermutlich nicht allzu schlecht, wenn man mit der konkreten Aufgabe erstmal wenig anfangen kann - man sammelt schonmal ein paar Punkte für Faktenwissen und hat ein wenig Zeit gewonnen, um auf die Erleuchtung zu warten. In Mathe kann ich mir das nur schwer vorstellen … „Ich sage erstmal, wie eine Kurvendiskussion theoretisch ablaufen sollte“ macht vermutlich einen deutlich verlegeneren Eindruck.

In Biologie hingegen stelle ich es mir aber auch relativ
schwer vor, eine schriftliche Klausur zu schreiben, weil zum
Einen viel mehr Theorie und zum Anderen auch tiefer gehendes
Wissen getestet werden kann.

Das mag sein … ich hatte Bio schriftlich und es war kinderleicht, aber das war vor G8 und Zentralabi, also fürchte ich, dass sich da auch einiges geändert hat. Ich würde das davon abhängig machen, wie gut du generell in Bioklausuren bist; erfahrungsgemäß spiegelt sich das in den Abiklausuren ja einigermaßen wider.

Zählen die beiden Prüfungen denn im Endeffekt gleich viel? Wenn nein, dann würde ich mir nämlich überhaupt keinen Kopf machen, sondern mein besseres Fach dort nehmen, wo es mehr zählt.

Viel Erfolg!
Sonja

Hallo Sonja,

vielen Dank für deine schnelle Antwort. Zu der Frage, ob die Prüfungen gleichviel zählen oder nicht, kann ich sagen, dass sie gleichermaßen zählen bzw. die gleiche Gewichtung in der Endnote haben.

Ich fand dein Argument, dass man in der mündlichen Prüfung in Bio den Fragen z.T ausweichen kann, indem man versucht theoretisches Wissen oder einfach Begriffserklärungen einzuwerfen, um von der Unsicherheit bzw. Unwissenheit abzulenken, sehr aufleuchtend. Darüber hatte ich so gar nicht nachgedacht. In Mathe könnte man das in dem Maße gar nicht…Entweder man hat die Antwort oder nicht.

Nochmal Danke und mal schauen, was die anderen noch für Vorschläge haben.
Liebe Grüße,
Pinar

Moin Pinar
Es ist ungefähr 40 Jahre her, aber ich erinnere mich, was mein Abitur betrifft, insbesondere an Mathe und Bio.
Bio war nämlich mein bestes Fach und Mathe mein Angstfach. Für mich persönlich wäre die Alternative also etwa so, als wenn man mich fragte: Möchtest du einen Goldbarren geschenkt bekommen oder lieber 10 Peitschenhiebe auf den Rücken haben? ie Antwort erübrigt sich.
Du siehst daran, dass für mich Bio am einen und Mathe am anderen Ende der Fächerskala war. Für meinen Sohn, der gerade Abitur gemacht hat, war es ähnlich wie bei mir. Er hatte Bio als Leistungskurs und Mathe war der pure Stressfaktor. Für dich hingegen scheint es anders zu sein, also auch schwieriger zu lösen. Trotzdem höre ich irgendwie heraus, dass du eher mit Bio zurechtkämst.
Gruß,
Branden

Moin!
Nach dem, was du so schreibst, würde ich dir wohl auch zu Bio mündlich und Mathe schriftlich raten:
Wie meine Vorposter schon geschrieben haben, hast du in Bio wesentlich bessere Chancen, dich über Unsicherheiten oder „Auf-dem-Schlauch-stehen“ hinweg zu reden. In Mathe fällt es da wesentlich schwerer, etwas „themenfremdes“ zu erzählen, wenn man sich Zeit zum Nachdenken verschaffen will.
Außerdem fällt es vielen Schülern sowieso schwer, über Mathematik zu reden. Häufig weiß man zwar, was man machen möchte, dies in Worte zu fassen, fällt aber oft schwer, auch, weil man das im Unterricht selten macht. In Biologie ist man es aus dem Unterricht ja gewohnt, Sachverhalte vor allem mündlich zu formulieren.
In einer schriftlichen Mathe-Prüfung (gerade im Grundkurs) ist ein großer Teil der Arbeit meist „Schema F“, selbst wenn man also auf dem Schlauch steht, kann man sich meistens sehr gut an das halten, was man im Unterricht x-mal gemacht hat (Kurvendiskussion etc.). Eine schriftliche Mathe-Prüfung kann daher, gerade wenn man evtl leicht unsicher ist, oft einfacher erfolgreich zu bearbeiten sein als eine mündliche.
Ansonsten würde ich dir raten, auch noch einmal mit deinen Lehrern zu sprechen, vielleicht hat ja auch einer von denen noch einen Ratschlag zur Lösung deines Problems, zumal deine Lehrer ja, im Gegensatz zu uns hier, deine Leistungen und Schwächen in den beiden Fächen kennen.

Eine weitere Lösung für dein Problem hätte sich ja schon beim Wählen der Fächer angeboten: Mathe und Bio als Leistungskurse - dann hättest du sie auf jeden Fall schriftlich und müsstest dir jetzt keinen Kopf drum machen :wink: .

Gruß
Daniel

Hallo!

Kommt drauf an in welchem Bundesland du bist.
Ich hab in Bayern Bio Grundkurs schriftlich gemacht und da ist es im Normalfall immer absolut okay, es gab kein Jahr, in dem die Prüfung absolut bescheuert gewesen wäre.
Und Mathe mündlich (hat eine Freundin von mir gemacht) bietet den Vorteil, dass du das Gebiet, dass du nicht kannst, einfach ausschließen kannst.

LG, Sarah

Hallo,

ich kann dir zwar keinen bestimmten Tipp geben, möchte aber einen weiteren Aspekt erwähnen.

Ich hatte zusätzlich zu meinen Abi-Fächern auch noch eine freiwillige mündliche Prüfung in Latein. Das ist Mathe nicht ganz so fern wie man denken könnte. Man muss nämlich logisch herangehen, den Text aufbröseln und nach Regeln bearbeiten. Gleich am Anfang des Textes war eine Wendung, die ich partout nicht übersetzen konnte: ich konnte zwar sagen, welche grammatische Kontruktion das war, aber ich kam trotzdem nicht auf die Übersetzung. Während der 20-minütigen Vorbereitungszeit hatte ich schon ernsthaft überlegt, das Ganze zu schmeißen und wegzugehen, statt mich so zu blamieren. Hab mich aber zum Glück dagegen entschieden. Bei der Prüfung sagte ich gleich am Anfang, dass ich zwar diesen ersten Satz nicht übersetzen könne, aber diese und jene grammatische Wendungen darin sehe, dies so und so analysiert habe und sich die und die Möglichkeiten bieten würden. Davon waren die Prüfer so begeistert, dass ich am Ende 15 Punkte bekommen habe (den Rest habe ich ohne Probleme richtig übersetzt). :smile: In einer schriftlichen Prüfung hätte ich in dem Fall den Satz einfach nicht übersetzt gelassen und Punktabzug gehabt.

Der Vorteil einer mündlichen Matheprüfung könnte also durchaus sein, dass du, falls du eine Aufgabe nicht lösen kannst, erstmal erklärst, WAS du daran verstanden hast, wie du sie aufdröselst, wie der allgemeine Lösungsansatz aussehen würde. Die Prüfer sehen dann, dass du dich insgesamt vorbereitet hast und nicht ahnungslos herangehst und nur an einer kleinen Stelle eben nicht weiterkommst. Dann können sie dir einen kleinen, ganz konkreten Tipp geben und schon kannst du die Aufgabe zu Ende rechnen, das gibt nur einen minimalen Punktabzug.

Bio hingegen ist eher so ein Laberfach, da brauchst du keine Tipps, sondern kannst deine geistigen Ergüsse genauso gut aufschreiben. Nur solltest du dann einen guten Stift in die Prüfung nehmen. :smile: (Ich weiß, wovon ich spreche, Bio war mein Leistungskurs…)

Viele Grüße und viel Erfolg

Anja

Hallo!

Genau so war es bei einer Freundin. Sie hatte die LKs Englisch und Kunst, musste also Mathe zwingend als Abifach haben. In den 4 GK-Halbjahren hatte sie immer um die 5 Punkte. Der Lehrer hat ihr dann geraten, Mathe mündlich zu machen, da ihr das entgegen komme. Sie wusste zwar nicht sicher warum, hat aber auf den Rat gehört und es so gemacht. Sie konnte ja dann einen Schwerpunkt setzen und konnte prompt die „Referatsaufgabe“ fehlerfrei lösen, so dass sie insgesamt auf 12 Punkte kam. Im schriftlichen Abitur hätte das nie geklappt.

LG, Sarah