Mein kind 5 Jahre frägt täglich nach dem Tod

Mein Sohn, 5 Jahre jung, fragt mich täglich nach dem Tod, was dann passiert. Er ist traurig über die Gedanken dass ich irgendwann sterben muss! Er will nicht das ich sterbe. Er sagt auch dann das ich im Himmel auf ihn warten soll. Das ganze ging los vor etwa 2 Jahren mit der Ostergeschichte im Kindergarten. Da hat er das erste Mal gefragt warum jemand sterben muss!
Wer weiss hier Rat?
Habe schon viel nachgelesen1 Habe auch zu erklären versucht! Dachte er ist damit zufrieden. Nur frägt er immer wieder weiter nach!
Wer kann mir helfen? Das geht langsam auch an meine Psyche, da dies nicht unbedingt mein Lieblingsthema ist! Wer setzt sich gerne mit dem Tod auseinander! Ich rede dann immer viel mit meinem Sohn darüber obwohl es mich selber belastet. Von uns ist niemand krank oder in naher Bekanntschaft oder Verwandtschaft gestorben. Deshalb verstehe ich nicht, warum er immer danach fragt und nicht aufhört!
Liebe Grüße von Manuela

Deshalb verstehe ich nicht, warum er
immer danach fragt und nicht aufhört!

Nicht? Ich kann das sehr wohl verstehen. Der Tod ist ein wichtiges und interessantes Thema das schon immer die Menschen sehr beschäftigt (hat).
Und warum macht dir das darüber reden zu schaffen? Du hast ihm doch hoffentlich klar gemacht, dass Mama nicht heute, morgen und auch nicht übermorgen sterben wird. Und dass der Tod nichts ist, wovor man an sich Angst haben muss.

Na ja, ehrlich gesagt wundert mich das nicht, dass nach der ‚Ostergeschichte‘ bei einem Kind Panik entstehen kann.

Ist es dir sehr unangenehm über den Tod zu reden? Wenn du Angst vor dem Tod hast, wird er die auch haben. Meistens haben Kinder ein gutes Gespür dafür, wie Erwachsene drauf sind.
Ich arbeite ehrenamtlich als Sterbebegleiter und habe manchmal auch mit Kindern zu tun. Sterbend oder in der Familie.

Meine Erfahrung ist, dass sie es sehr gut mit Tod umgehen können, wenn alle in der Umgebung ‚gut‘ damit umgehen. Kinder sind neugierig und ich bemühe mich immer, entsprechend dem Alter des Kindes alle Frage zu beantworten. Dabei versuche ich deutlich zu machen, dass alles stirbt und das das nicht schlimm ist, weil es ohne Tod kein Leben gibt.

Wenn dein Sohn sagt, dass er traurig sein wird, kannst du das bestätigen. Ja, man ist traurig, wenn jemand stirbt. Aber auch das gehört dazu und geht vorbei. Solange wir leben genießen wir das Leben und wenn die Zeit da ist werden wir sterben.

Du kannst noch fragen ob er schon einmal etwas Totes gesehen hat. Vielleicht hat er ja irgendein Erlebnis gehabt (totes Tier, oder so) und traut sich nicht darüber zu reden.

Mit dem Himmel… mir hat ein 12jähriges Mädchen es (ihre Mutter lag im sterben) mal gesagt, „alle würden ja dauernd vom Himmel reden aber selbst nicht dran glauben“. Den würde ich also nur aus der Kiste holen, wenn er bei dir wirklich eine Rolle spielt. Ansonsten würde ich mich eher auf den Kreislauf der Natur konzentrieren. Die Blätter die jetzt bald wieder kommen und im Herbst ‚sterben‘, …
Erfolg damit…lux

Hallo Manuela,

dein Sohn möchte nur eines: Immer und immer wieder hören, dass du ihn nicht verlassen wirst. Sein kognitives Verständnis vom Tod ist noch nicht weit ausgeprägt, aber er hat wohl eine Ahnung davon bekommen, dass jemand, der gestorben ist, nicht mehr wiederkommt.

Da es für ein Kind in diesem Alter ganz schlimm wäre, wenn die Eltern nicht mehr wiederkämen, kann diese Angst sehr deutlich zu Tage treten. Besonders für Kinder, die nur mit einem Elternteil leben, wird diese Angst manchmal existenziell. Wäre die Mama weg, wäre er ja ganz allein. Hast du mal nachgefragt, wovor er sich fürchtet?

Dein Sohn braucht die Sicherheit, dass du ihm nicht abhanden kommst. Und das, was du tun kannst ist, es ihm geduldig und liebevoll so oft zu versichern, bis er es glauben kann. Das Prinzip ist ein wenig dem Phänomen ähnlich, dass Kinder dieselbe Geschichte immer und immer wieder hören möchten, um sicher zu sein, dass sie jedesmal gut ausgeht. Was uns Erwachsene manchmal langweilt oder nervt, gibt Kindern Sicherheit.

Schöne Grüße,
Jule

hallo,

ich wiederhole jetzt meine empfehlung aus dem eltern-kind-brett: http://www.amazon.de/Ente-Tod-Tulpe-Wolf-Erlbruch/dp…

vielleicht hilft das buch euch beiden.

schöne grüße
ann

In dem Alter machen die sich solche Gedanken, das gibts. Manche haben dann z.B. Angst vor irgendwelchen Ungeheuern usw.

Oft is es gut, wenn man ein konkretes Hilfsmittel an die Hand gibt, z.B. eine Waffe oder ein sicheres Versteck.
Bei Deiner Ausprägung ist es wohl etwas schwieriger, weil die Angst auf Dich bezogen ist. Spontan würde mir als Vorschlag einfallen: er soll Medizin bereithalten z.B. Tictac, und wenn Du stirbst, dann rufst Du ihn, und er kann Dich mit der Medizin retten.

Gruß

Marzeppa

Spontan würde mir als Vorschlag einfallen: er soll Medizin bereithalten z.B. Tictac, und wenn
Du stirbst, dann rufst Du ihn, und er kann Dich mit der Medizin retten.

Sorry, aber was für ein Blödsinn! Das Kind wird ja höchstgradig traumatisiert, wenn es tatsächlich mal zu einem solchen Fall kommen sollte und die Rettung misslingt.

Gruß
Miriam

5 Like

Hi Manuela,

das dein Sohn Verlustangst hat ist normal. Dass er sich fragt wie es danach weitergeht und dass du auf ihn warten sollst würde ich als Ansatzpunkt sehen. Astrid Lindgren hat eie schöne Version der Lebens nach dem Tod in den Brüdern Löwenherz beschrieben - das würde ich ihm mal vorlesen und mit ihm drüber reden.
ISBN 3789129410 Buch anschauen

Grüße,
JPL

Guten Morgen!

Halt dich doch einfach mal raus, wenn du nichts qualifiziertes beitragen kannst. Machste ja im Medizinbrett immer genauso.

Keine Hilfe geben zu können ist keine Schande, aber Ratschläge, die alles noch schlimmer machen (können) finde ich desaströs.

Oder begründe doch mal deine seltsamen Ratschläge (Waffen für einen Fünfjährigen? "Und wenn du stirbst… damit rückt man doch die Wahrscheinlichkeit wieder in Realitätsnähe!!). Vielleicht könnte man dann leichter nachvollziehen, wie du darauf gekommen bist.

In dem Alter machen die sich solche Gedanken, das gibts.
Manche haben dann z.B. Angst vor irgendwelchen Ungeheuern usw.

Oft is es gut, wenn man ein konkretes Hilfsmittel an die Hand
gibt, z.B. eine Waffe oder ein sicheres Versteck.
Bei Deiner Ausprägung ist es wohl etwas schwieriger, weil die
Angst auf Dich bezogen ist. Spontan würde mir als Vorschlag
einfallen: er soll Medizin bereithalten z.B. Tictac, und wenn
Du stirbst, dann rufst Du ihn, und er kann Dich mit der
Medizin retten.

Gruß, Flaschenpost

1 Like

Waffe
Mahlzeit!

Meiner Interpretation nach handelt es sich um irrationale Ängste, wie sie in dem Alter viele Kinder entwickeln.
Wenn der Tod in dem Sinne Thema wäre, dass Mutter oder Kind absehbar bald sterben werden, dann würde ich hierzu tatsächlich schweigen.

Im Normalfalle kann man dem Kind helfen, wenn man ihm beispielhaft eine spielerische Möglichkeit anbietet, den Eintritt des befürchteten Ereignisses zu verhindern oder es zu bekämpfen. Das Kind fürchtet sich dann zwar immer noch, ist aber nicht mehr hilflos/wehrlos und kann deshalb die Angst besser ertragen bzw. verarbeiten durch das Entwickeln einer eigener Strategie.

Typisches Beispiel für ein solches Angstthema ist das nächtliche Eindringen eines Feindes in die Schlafkammer. In meiner Familie hat ein geschnitztes Holzschwert von knapp 30cm Länge etliche Generationen in dieser Lage getröstet. Auch mich damals, obwohl der gefürchtete Uhu letztlich doch nie tatsächlich erschienen ist. Aber wenn, dann hätte ich ihm mit dem Schwert dermaßen auf die Pinselohren gehauen, das kann ich euch sagen!

Gruß

Marzeppa

Sorry, aber was für ein Blödsinn! Das Kind wird ja
höchstgradig traumatisiert, wenn es tatsächlich mal zu einem
solchen Fall kommen sollte und die Rettung misslingt.

Ja, das wäre ein herzzerreißendes Szenario. Ich hoffe sehr, die vermutlich gesunde, junge Mutter wird nicht so bald und nicht auf diese Weise sterben.

Aber es wurde doch gerade nach Abhilfe gefragt gegen solche negativen Überlegungen. Ich habe eine gewissermaßen handwerkliche Abhilfemaßnahme vorgeschlagen.
Es ist auch viel Literatur vorgeschlagen worden. Das ist sicher nicht falsch, man kann dieses und jenes anbieten, aber letztlich muß das Kind seinen Weg zur Schicksalsakzeptanz selber finden.

Gruß

Marzeppa

Hallo,

Astrid Lindgren hat eie schöne Version der Lebens nach dem Tod in den Brüdern Löwenherz beschrieben

Stimmt, ein tolles Buch!

  • das würde ich ihm mal vorlesen und mit ihm drüber reden.

Allerdings mit einer Altersempfehlung ab 10 Jahren. Für einen 5-Jährigen ganz sicher eine Überforderung.

Schöne Grüße,
Jule

Hi Jule,

  • das würde ich ihm mal vorlesen und mit ihm drüber reden.

Allerdings mit einer Altersempfehlung ab 10 Jahren. Für einen
5-Jährigen ganz sicher eine Überforderung.

Da gebe ch teilweise Recht. 10 Jahre ist ja nur ein Richtwert und er soll es vorgelesen bekommen, man kann also schon ein wenig runtergehen. Zudem muss er ja nicht den Plot in allen Einzelheiten verstehen.
Ob’s aber letztlich möglich/sinnvoll ist, kann nur seine Mutter entscheiden.
Viele Grüße,
JPL

Hallo jpl!
hab mich über deine antwort sehr gefreut1 gleich das buch bestellt und schon, (allein) gelesen! fand es ganz toll1 werde es auch meinem sohn vorlesen! nur nicht den schluss! den werde ich anders wiedergeben! vielen dank erstmal!
liebe grüße von manuela

hallo jule!
Ja ich habe nachgefragt! er hat Angst mich zu verlieren!
Danke noch für Deine Antwort!
Liebe Grüße von Manuela

Ach ja Jule!
Das Buch habe von den Brüdern Löwenherz habe ich jetzt bestellt und schon gelesen! Allerdings allein, da Du darauf hingewiesen hast, es ist erst ab 10 Jahre! Ich denke er kann diesem Buch folgen, nur werde ich das letzte Kapitel anders interpretieren! Denn das finde ich für meinen Sohn nicht geeignet! Danke nochmals!
Manuela

Hallo Lux!
Was sagst Du als Sterbebegleiterin den Kindern, wenn deren Mutter stirbt? An was glaubst Du dabei? Mit den Blättern und Frühling und Herbst habe ich alles schon erklärt!
Grüße Manuela

Hallo marzeppa!
Hast Du Deine Schicksalsakzeptanz, so nennst Du es doch, selbst gefunden? Erkläre dies mal einem fünf Jahre altem Kind, der gerade damit anfängt, sich mit seinem Leben auseinander zu setzen.
Grüße Manuela

Hallo Olaf!
Natürlich habe ich ihm erklärt das ich morgen noch nicht sterben werde! Ich glaube Angst vorm Tod hat fast jeder! Und jeder seine eigene Theorie wie es dann weiter geht oder nicht…? An was glaubst Du denn? Aber erkläre das einem fünf Jahre altem Kind!
Grüße Manuela

Hallo Ann!
Habe jetzt die Brüder Löwenherz bestellt und gelesen. Dein empfohlenes Buch habe ich auch bestellt und kann es morgen in der Bücherei abholen! Bin gespannt, wie dies ist. Die Brüder Löwenherz ist ein schönes Buch, werde ich auch meinem Sohn vorlesen, bis auf das letzte Kapitel, doch finde ich hier nicht die richtigen Antworten auf seine Fragen!
Grüße Manuela