Mietbürgschaft vom Mietkautionsbund?

Hallo,

dann nenn mir bitte mal die Stelle, wo ich geschrieben habe „ich glaube“.

Selbstverständlich interpretiert jeder Fakten anders. In dieser Hinsicht stehen wir uns also nichts nach. Ich habe die Fakten (und meine Erfahrung) mit einem negativen Fazit abgeschlossen, du mit einem positiven.

In Hinsicht auf eine Bankbürgschaft als Kaution glaube ich, muss der Einzelne selbst entscheiden. Er sollte aber darüber aufgeklärt sein und in dieser Hinsicht halte ich die bisher studierten Seiten der Mietkautionsversicherer für (wie bei vielen Versicherern) zu beschönigend. Man könnte glauben, gegen eine geringe Gebühr ist man aller Sorgen los und ledig und vor allen Dingen: aller PFLICHTEN!

Das der Versicherer das Geld wiederhaben will, würde ich als selbstverständlich voraussetzen. Ein so wenig solventer Mieter, wie von dir hier erwähnt, hat an Tag X das Geld aber ebensowenig zur Hand. Er muss also immer noch seine Konten plündern, Kredite aufnehmen etc., denn der in Rede stehende Versicherer leitet diese Summe ja bloss weiter. Dafür hat der Mieter in der Zeit Gebühren bezahlt. Wer das möchte, bitte.

Ich persönlich sehe darin keinen Vorteil. Eine Zahnzusatzversicherung, eine Haft-, Hausrat-, was-weiss-ich-Versicherung zahlt auch meist nicht „vorab“. Aber immerhin kriegst du Geld wieder in Höhe der vereinbarten Versicherungssumme. Im o.g. Fall, was kriegste denn da? Ein Stück buntes Papier. Ob du in den heutigen Zeiten deine Kaution so anlegen kannst, dass sich Gebühren und Zinsen aufwiegen, möchte ich mal dahingestellt lassen. Liegt sicher auch in der Geschicklichkeit des Einzelnen.

Im Endeffekt ist dieses System also etwas für Leute die a) das Geld auch so sofort aufbringen könnten und es nur sinnvoller anlegen wollen. Und dazu noch für alle, die wissen, dass der Tag X nicht eintreten wird und auch seinen VM davon überzeugen kann. Viel Spaß dabei.

Gruß
Nita

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Als Mieter müsste man geistig noch eingeschränkter sein, wenn man sich auf solche Vermieter einlässt - leider gibt es Wohnungsmärkte wie München, wo einem z.T. nichts anderes übrig bleibt. Das riecht doch nach Selbstbedienungsmentalität wenn jemand glaubt er bekommt das Bargeld vom Mieter und kann dann einfach so darauf zugreifen wie es ihm passt. Rechtliche Zulässigkeit? Interessiert doch nicht, das Geld hat man ja erstmal. Anlage der Kaution gem. § 551,3 BGB getrennt vom eigenen Vermögen? Wozu, dann kann man ja nicht mal die höheren Zinsen selbst einsacken. Und die Dunkelziffer dieser schwarzen Vermieter-Schafe ist hoch, da kann man nur sagen: Mieter, nehmt Euch in Acht! Wenn jemand Angst hat, seinen Anspruch gegen den Mieter einfach nur beziffern und begründen zu müssen (was er ja zunächst dem Mieter gegenüber ohnehin schon getan haben müsste), dann sollte einen das sehr nachdenklich machen.

Dass du hier einzig und alleine die Interessen des Anbieters vertrittst, halt zumindest ich für durchaus legitim (ob das der [mod] auch noch lange mitmacht?].
Dass du aber einen hohen Anteil der Vermieter unbewiesen kriminalisieren möchtest und behauptest, dass sie Zinserträge in die eigene Tasche stecken und über Kautionen im eigenen Vermögen frei verfügen, ist eine bodenlose Unverschämtheit.

vnA

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Hallo,

  1. Eine Bürgschaft ist eine Bürgschaft. Es hängt
    ausschließlich von der Zahlungsfähigkeit des Bürgen und vom
    Bürgschaftstext ab, was die wert ist.

Richtig. Gibt es den Laden in 10 Jahren noch? Das Kautionskonto ist im Unterschied dazu garantiert…

  1. Die Aussagen des Deutschen Mieterbundes gehen völlig an der
    Realität vorbei. Man kann nicht einfach zu seiner Hausbank
    gehen und eine Bürgschaft beantragen, weil das in der Regel
    keine Bank mehr macht - außer für sehr gute Kunden mit
    umfangreicher Verbindung.

Und Du glaubst wirklich, dieser Laden kann für jeden unbesehen ohne Bonitätsprüfung, Schufa etc. bürgen und davon auch noch seine Angestellten bezahlen? Wächst bei denen das Geld auf einem Baum?
Oder ist es doch eher so, dass man doch eine Bonitätsprüfung vornimmt und zudem die guten Kunden die Ausfälle durch Mietnomaden halt leider mit tragen müssen?

  1. Es bleibt unklar wessen Interessen der Deutsche Mieterbund
    vertritt, offensichtlich nicht die des „Normalbürgers“.

Und wessen Interessen vertritt wohl diese Versicherung, wenn nicht ihre eigenen?

Die
Gegenseite sieht allerdings anders aus: "Nur zwei von drei
Mietern bekommen ihr Geld nach dem Auszug sofort wieder. Jeder
fünfte Mieter gibt an, seine Mietkaution gar nicht oder nur
unvollständig zurück bekommen zu haben.

Ah ja. Und mittels dieser Versicherung muss der Mieter nicht zahlen? Weder für Schäden noch für Nebenkostennachzahlungen?

Sieben Prozent sagen,
dass der Vermieter sie mit der Kaution unter Druck gesetzt hat
und jeder zwanzigste Mieter musste sich sogar einen Anwalt
nehmen, um die Rückzahlung seiner Mietsicherheit einzuklagen."

Was jetzt ja kostenlos ist. Oder doch nicht?

Btw., was kostet eigentlich eine Rechtsschutzversichrung zur Zeit?

Warum sollen die
nicht die Freiheit haben, einfach und unkompliziert zu - im
Vergleich zu den horrenden Bank-Kreditzinsen - günstigen
Konditionen eine Mietbürgschaft zu bekommen?

4,7% der Bürgschaftssumme kostet die Bürgschaft. Das bekommt man bei einer Sparkasse auch für 3% + Bearbeitungsgebühr - also nachrechnen.

Kann es sein, dass Du bei der R+V-Versicherung arbeitest?

Gruß
loderunner

Die Satzung dieses Vereins liest sich wie ein Selbstbedienungsladen für Vorstandsmitglieder, die sich selbst wählen konnten, sich alleine selbst wiederwählen und sich ihre Vergütungen selbst zuteilen dürfen. Wie Politiker die sich selbst wählen könnten.
http://www.mietkautionsbund.de/satzung.html?rp=footer

vnA

Hallo frankli68,

  1. Eine Bürgschaft ist eine Bürgschaft. Es hängt
    ausschließlich von der Zahlungsfähigkeit des Bürgen und vom
    Bürgschaftstext ab, was die wert ist.

Da gebe ich Dir völlig recht, Dein Rückschluß ist jedoch fragwürdig.
Du beachtes dabei einen wesendlichen Punkt nicht. Nämlich wie aussagekräftig ist eine Bürgschaft in Bezug auf die Solvenz eines Mieters. Für den Vermieter ist dies nämlich neben der Absicherung durch den Bürgschaftsgeber von entscheidender Bedeutung.
Also wie sicher kann ein Vermieter sein auch regelmäßig seine Miete zu bekommen. Glaubt man Deiner Äußerung, Banken geben nur „guten“ Kunden eine Bürgschaft, so kann ich als Vermieter sicher sein, eine Bank (welche doch recht gut über die finanziellen Möglichkeiten des Mieters bescheit weiß und sich nicht auf die doch sehr umstrittene Schufa-Scoring-Auskunft alleine verlassen muß) schätzt den Mieter sehr solvent ein.

  1. Die Aussagen des Deutschen Mieterbundes gehen völlig an der
    Realität vorbei.

Naja, der Deutsche Mieterbund ist doch seinen Mitgliedern sehr zuträglich und veröffentlicht nicht unbegründet Beiträge auf seinem Internetportal. Die Einschätzungen sind also sehr fundiert, da sie sich aufgrund ihres Seins ausgiebig mit allen Belangen des Mieterschutzes auseinander setzen.

Man kann nicht einfach zu seiner Hausbank
gehen und eine Bürgschaft beantragen, weil das in der Regel
keine Bank mehr macht - außer für sehr gute Kunden mit
umfangreicher Verbindung.

Über diese Aussage bin ich doch sehr erstaunt. Meine Bank (und es ist im Verbund eine sehr große Bank) hat mir ohne weiteres eine Bürgschaft mit 3% Gebühren angeboten. Ich selbst bezeichne mich als Otto-Normalverbraucher.

  1. Es bleibt unklar wessen Interessen der Deutsche Mieterbund
    vertritt, offensichtlich nicht die des „Normalbürgers“.

Die Interessen eines jeden Mieters, egal aus welcher finanziellen Schicht dieser kommt!

Nach der aktuellen Umfrage des Immobilienscout plündern 36 Prozent
der Mieter ihr Sparkonto,

Sehr sinnvoll, besser als 4,7 % für eine Versicherung zu bezahlen

19 Prozent borgen sich Bares von Freunden oder Verwandten

Die haben ein gesichertes soziales Umfeld. Das erfreut jeden Vermieter.

16 Prozent überziehen ihr Girokonto

Solange es nicht auf Dauer ist, durchaus sinnvoll. Außerdem zeigt es an, die Bank hält den Kunden für solvent… auch das freut den Vermieter.

und sieben Prozent nehmen sogar einen Kredit auf.

Und jetzt wird es etwas länger. Meiner Ansicht nach machen die es am schlausten. Warum? Kleine Beispielrechnung:

Mieter benötigt 1000 € für eine Kaution. Die Banken bieten durchschnittlich solventen Kunden zur Zeit Zinssätze von rund 7% (sehr pessimistisch gesehen) an. Er kann rund 30 € im Monat entbehren (wenn das ein Mieter nicht kann, so würd ich nicht an ihn vermieten).

Laufzeit 36 Monate, 7% Verzinsung, Kreditbetrag 1000 € führt zu einer ungefähren Rate von 30 €.
Über die Laufzeit bezahlt er auf den Kreditbetrag im Durchschnitt 3,5% Zinsen. Gegenzurechnen sind 0,5% aus der Anlage des Kautionssparbuches. Daraus folgt für 36 Monate 3% Zinsen auf die Kaution. Dem gegenüber stehen 4,7% Kosten für die Versicherung zuzüglich anderweitigen Kosten über den kompletten Zeitraum der Anmietung. Sollte er nicht beabsichtigen selbst Eigentum zu erwerben oder die Bürgschaft abzulösen also bis zum Ende seiner Tage.

Die Gegenseite sieht allerdings anders aus: "Nur zwei von drei
Mietern bekommen ihr Geld nach dem Auszug sofort wieder.

Nur? Bei 75 % der Mieter verzichtet der Vermieter auf sein Recht der (teilweisen) Rückbehaltung für einen Zeitraum!
Außerdem wird es wohl bei einer Bürgschaft auch nicht anders aussehen, schlimmer noch, die teilweise Rückgabe ist ja hier ausgeschlossen, es entsteht dem Mieter also auf den gesamten Betrag 4,7% Kosten.

Jeder fünfte Mieter gibt an, seine Mietkaution gar nicht oder nur
unvollständig zurück bekommen zu haben.

Bei 20% der Mieter wird eine Verrechnung vorgenommen… was soll das aussagen?

Sieben Prozent sagen, dass der Vermieter sie mit der Kaution unter Druck gesetzt hat

Na, ist doch ok. Wenn berechtigte Ansprüche bestehen kann der Vermieter doch angeben, er verrechnet seine Ansprüche mit der Kaution. Unter Druck setzten kann man einen Mieter nur, wenn die Ansprüche gerechtfertigt sind. Aber da gibt es keinen Vorteil zwischen Bürgschft und Kaution.

und jeder zwanzigste Mieter musste sich sogar einen Anwalt
nehmen, um die Rückzahlung seiner Mietsicherheit einzuklagen."

5% aller Mieter nehmen sich einen Anwalt wegen eines Rechtstreites bezüglich der Bürgschaft? Na, da sollte Immobilienscout24 mal die Glaubwürdigkeit der Aussage hinterfragen. Aber da bietet die Bürgschaft auch keinen Vorteil. Egal ist nämlich, ob der Vermieter Geld oder Bürgschaftserklärungen zurückhält.

Die Online-Bonitätsprüfung z.B. beim Deutschen Mietkautionsbund
bringt für den Vermieter eher mehr Sicherheit.

Wohl wie oben ausgeführt eher nicht.

Und gemäß der gleichen Studie würden 64 % der Vermieter derzeit eine
Bürgschaft akzeptieren.

Zu den 64% zähle ich auch, aber eben nicht von einer Versicherung!

Zuletzt noch eine Frage die man sich in diesem Zusammenhang
stellen sollte, gerade bei der heute immer mehr geforderten
räumlichen Flexibilität: Was machen z.B. Auszubildende,
Berufseinsteiger, Studenten, junge Paare, die zusammenziehen -
also Menschen, die in ihrem Leben noch gar nicht die Chance
hatten, größere Bargeldbestände anzuhäufen: sind das schlechte
Menschen, die keine Wohnung mieten dürfen?

Jeder, der sich eine Wohnung leisten kann, hat die Möglichkeit sich eine zu mieten, dazu bedarf es keiner Bürgschaftsversicherung.

Warum sollen die nicht die Freiheit haben, einfach und unkompliziert zu - im Vergleich zu den horrenden Bank-Kreditzinsen - günstigen Konditionen eine Mietbürgschaft zu bekommen?

Wie oben angeführt sind die gegenüber Bank-Kreditzinsen nicht günstiger sondern teurer.

Gruß

Joschi

Hallo,

dann nenn mir bitte mal die Stelle, wo ich geschrieben habe
„ich glaube“.

Letzter Satz „Unterm Strich glaube ich also, das der Mietkautionsbund keine allzu gute Wahl ist.“ :wink:

Selbstverständlich interpretiert jeder Fakten anders. In
dieser Hinsicht stehen wir uns also nichts nach. Ich habe die
Fakten (und meine Erfahrung) mit einem negativen Fazit
abgeschlossen, du mit einem positiven.

In Hinsicht auf eine Bankbürgschaft als Kaution glaube ich,
muss der Einzelne selbst entscheiden. Er sollte aber darüber
aufgeklärt sein und in dieser Hinsicht halte ich die bisher
studierten Seiten der Mietkautionsversicherer für (wie bei
vielen Versicherern) zu beschönigend. Man könnte glauben,
gegen eine geringe Gebühr ist man aller Sorgen los und ledig
und vor allen Dingen: aller PFLICHTEN!

Ich finde den Ansatz gut, dass jeder selbst entscheiden soll. So weit ist in diesem Forum nicht jeder. Ich persönlich finde z.B. die Webseite des Deutschen Mietkautionsbundes ganz gelungen. Bei den FAQs steht z.B. ganz oben der Hinweis: „Wichtig: Die Bürgschaft wird anstatt der sonst üblichen, in bar beim Vermieter zu hinterlegenden Mietsicherheit gestellt. Der Kautionsversicherungsvertrag befreit den Versicherungsnehmer nicht von seiner Zahlungspflicht bei Inanspruchnahme der Bürgschaft durch den Vermieter. Erhält der Vermieter aus der Bürgschaft von der R+V Versicherung eine Zahlung, ist der Versicherungsnehmer daher gegenüber der R+V Versicherung zur Erstattung verpflichtet.“ Ich gebe Dir allerdings Recht, dass viele Menschen für einen kurzfristigen Vorteil langfristige Verpflichtungen leider gerne ausblenden.

Das der Versicherer das Geld wiederhaben will, würde ich als
selbstverständlich voraussetzen. Ein so wenig solventer
Mieter, wie von dir hier erwähnt, hat an Tag X das Geld aber
ebensowenig zur Hand. Er muss also immer noch seine Konten
plündern, Kredite aufnehmen etc., denn der in Rede stehende
Versicherer leitet diese Summe ja bloss weiter. Dafür hat der
Mieter in der Zeit Gebühren bezahlt. Wer das möchte, bitte.

Wenn wir von einem „normalen Mieter“ reden, der seine Miete bezahlt und nichts beschädigt bzw. Beschädigungen auf eigene Kosten repariert dann haben wir doch nie ein Problem. Dann gibt es keinen „Tag X“. Es geht doch wirklich nur um die Absicherung des Vermieters, im Fall dass sich sein Mieter als „schwarzes Schaf“ entpuppt. Und dann ist es eben das Problem des Versicherers.

Ich persönlich sehe darin keinen Vorteil. Eine
Zahnzusatzversicherung, eine Haft-, Hausrat-,
was-weiss-ich-Versicherung zahlt auch meist nicht „vorab“.
Aber immerhin kriegst du Geld wieder in Höhe der vereinbarten
Versicherungssumme. Im o.g. Fall, was kriegste denn da? Ein
Stück buntes Papier. Ob du in den heutigen Zeiten deine
Kaution so anlegen kannst, dass sich Gebühren und Zinsen
aufwiegen, möchte ich mal dahingestellt lassen. Liegt sicher
auch in der Geschicklichkeit des Einzelnen.

Lassen wir mal das Wort „Versicherung“ weg. Es ist im Prinzip nichts anderes als ein Kredit, für den nur Zinsen, aber keine Tilgung fällig werden. Die Zinsen sind natürlich weg, dafür hast Du auch keinen Liquiditätsabfluss.

Im Endeffekt ist dieses System also etwas für Leute die a) das
Geld auch so sofort aufbringen könnten und es nur sinnvoller
anlegen wollen. Und dazu noch für alle, die wissen, dass der
Tag X nicht eintreten wird und auch seinen VM davon überzeugen
kann. Viel Spaß dabei.

Ich finde Du vergisst einfach die vielen anständigen Menschen, die niemals jemandem einen Schaden zufügen würden, die aber einfach (noch) nicht ausreichend eigenes Bargeld zur Verfügung haben. Im übrigen gibt es auch Mietermärkte in Deutschland, wo jeder Vermieter froh ist seine Immobilie überhaupt vermietet zu bekommen, geschweige denn auch noch eine hohe Barkaution zu bekommen. Wir warten einfach mal die Entwicklung ab und reden in einem Jahr wieder. Wenn es alle überflüssig und sinnlos finden, wird es von alleine wieder verschwinden. Nachdem es aber inzwischen mit Kautionskasse, Eurokaution und Deutscher Mietkautionsbund drei Marktteilnehmer gibt und auch wichtige Medien (z.B. ARD Ratgeber Geld morgen nachmittag) sich mit dem Thema auseinandersetzen, halte ich das für sehr unwahrscheinlich. Wir werden sehen :wink:

Gruß
Nita

Hallo,

  1. Eine Bürgschaft ist eine Bürgschaft. Es hängt
    ausschließlich von der Zahlungsfähigkeit des Bürgen und vom
    Bürgschaftstext ab, was die wert ist.

Richtig. Gibt es den Laden in 10 Jahren noch? Das
Kautionskonto ist im Unterschied dazu garantiert…

Den „Laden“ gibt es seit über 80 Jahren, wenn es den nicht mehr gibt, dann gibt es in diesem Land vieles nicht mehr. Außerdem leben wir immer noch in einem Rechtsstaat und nicht im Wilden Westen.

  1. Die Aussagen des Deutschen Mieterbundes gehen völlig an der
    Realität vorbei. Man kann nicht einfach zu seiner Hausbank
    gehen und eine Bürgschaft beantragen, weil das in der Regel
    keine Bank mehr macht - außer für sehr gute Kunden mit
    umfangreicher Verbindung.

Und Du glaubst wirklich, dieser Laden kann für jeden unbesehen
ohne Bonitätsprüfung, Schufa etc. bürgen und davon auch noch
seine Angestellten bezahlen? Wächst bei denen das Geld auf
einem Baum?
Oder ist es doch eher so, dass man doch eine Bonitätsprüfung
vornimmt und zudem die guten Kunden die Ausfälle durch
Mietnomaden halt leider mit tragen müssen?

Jeder der Anbieter auf dem Markt macht eine Bonitätsprüfung, mindestens bei der SCHUFA. Das kann man - wenn man sich die Mühe macht :wink: - auch überall nachlesen.

  1. Es bleibt unklar wessen Interessen der Deutsche Mieterbund
    vertritt, offensichtlich nicht die des „Normalbürgers“.

Und wessen Interessen vertritt wohl diese Versicherung, wenn
nicht ihre eigenen?

Darum geht es doch gar nicht. Ich will doch nur darauf hinweisen dass es viele Menschen in diesem Land gibt, die sehr froh wären, wenn sie nicht zusätzlich zu Umzugskosten, Maklerprovision, evtl. neue Küche etc. auch noch viel Bargeld für die Kaution aufbringen müssten. Man sollte das nicht pauschal verteufeln, sondern neutral definieren wer einen Nutzen davon haben könnte bzw. den Menschen einfach die freie Entscheidung lassen. Insofern finde ich es etwas vermessen, wenn man als Deutscher Mieterbund für alle Mieter bestimmt: „das braucht niemand“.

Die
Gegenseite sieht allerdings anders aus: "Nur zwei von drei
Mietern bekommen ihr Geld nach dem Auszug sofort wieder. Jeder
fünfte Mieter gibt an, seine Mietkaution gar nicht oder nur
unvollständig zurück bekommen zu haben.

Ah ja. Und mittels dieser Versicherung muss der Mieter nicht
zahlen? Weder für Schäden noch für Nebenkostennachzahlungen?

Hallo! Ich habe hier nur eine Studie des Immoscout zitiert. Was da im Einzelnen dahinter steckt brauchen wir nicht zu diskutieren. Ich finde es nur schade dass immer so getan wird, als gäbe es nur Mieter als schwarze Schafe. Die gibt es nachweislich aber auch auf der anderen Seite. Vielleicht ist die Hemmschwelle für diese Leute aber höher, das Geld (ungerechtfertigt) aus der Bürgschaft zu fordern als es sich einfach so zu nehmen. Bekommen tun sie es in beiden Fällen. Warum redet niemand (einfach nur des Ausgleichs halber) über die Schutzbedürftigkeit von Mietern, für die eine Kaution von 3 Monatsmieten auch viel Geld ist? (btw.: ich bin selbst auch Vermieter, meine Mieter sind glücklich mit der Lösung „Bankbürgschaft“ obwohl sie es sich anders leisten könnten, und ich habe keinen Verwaltungskram sondern nur ein Stück Papier zum abheften)

Sieben Prozent sagen,
dass der Vermieter sie mit der Kaution unter Druck gesetzt hat
und jeder zwanzigste Mieter musste sich sogar einen Anwalt
nehmen, um die Rückzahlung seiner Mietsicherheit einzuklagen."

Was jetzt ja kostenlos ist. Oder doch nicht?

Btw., was kostet eigentlich eine Rechtsschutzversichrung zur
Zeit?

Keine Ahnung, schau im Internet nach.

Warum sollen die
nicht die Freiheit haben, einfach und unkompliziert zu - im
Vergleich zu den horrenden Bank-Kreditzinsen - günstigen
Konditionen eine Mietbürgschaft zu bekommen?

4,7% der Bürgschaftssumme kostet die Bürgschaft. Das bekommt
man bei einer Sparkasse auch für 3% + Bearbeitungsgebühr -
also nachrechnen.

Klar, wenn man sie bekommt. Ich habe sogar eine für 1,8 %. Wir beide sind vielleicht auch nicht die Zielgruppe. Das Problem ist, dass die meisten Banken das nicht anbieten, zumindest nicht in der Breite. Und die Bank rechnet normalerweise die Bürgschaftssumme auf dein persönliches Kreditlimit an oder verlangt hohe Sicherheiten. Ist z.B. bei Existenzgründern im gewerblichen Bereich eine Katastrophe. Stichwort „Kreditklemme“.

Kann es sein, dass Du bei der R+V-Versicherung arbeitest?

Falsch getippt. Das ist nach meiner Recherche nur die einzige deutsche Versicherung, die das in der Form anbietet. Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Gruß
loderunner

Übrigens, zum Stichwort „Mietnomaden“: Klar bringen die ihre Kaution in bar. Tolle Mieter, nur Bares ist wahres! Zahlen dann nur keine Miete mehr. Hauen alles kurz und klein und sind irgendwann weg. Die SCHUFA hätte es vielleicht gewusst :wink: Beim Mietkautionsbund gibt´s übrigens auch eine Mietnomadenversicherung.

„Kann es sein, dass Du bei der R+V-Versicherung arbeitest?“

Ein Herr Frank Li… ist einer der drei selbsternannten Vorsitzenden dieses ‚Vereins‘
Honi soit qui mal y pense

vnA

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Dass du hier einzig und alleine die Interessen des Anbieters
vertrittst, halt zumindest ich für durchaus legitim (ob das
der [mod] auch noch lange mitmacht?].
Dass du aber einen hohen Anteil der Vermieter unbewiesen
kriminalisieren möchtest und behauptest, dass sie Zinserträge
in die eigene Tasche stecken und über Kautionen im eigenen
Vermögen frei verfügen, ist eine bodenlose Unverschämtheit.

Hey sorry, wenn wir hier alle nur das Gleiche behaupten dann brauchen wir kein Forum, oder? Ich wollte nur eine Gegenposition zu den üblichen Thesen aufbauen und dazu anregen, ein neues Thema KRITISCH zu beleuchten. Und vielleicht auch ein bisschen die Diskussion provozieren, was mir ja offensichtlich gelungen ist:wink:
Was die Vermieterseite angeht, ich bin selbst einer. Ich kenne durchaus die Überlegung, wie man einen „sauberen“ Mieter von einem unsauberen trennt. Ich bin dennoch der Meinung dass - aus Sicht eines anständigen Mieters, der dem Vermieter drei Monatsmieten an Kaution hinterlegen soll - die Gegenfrage auch erlaubt sein sollte. Es gibt jede Menge Gerichtsurteile, die das Thema „Veruntreuung von Kautionsgeldern“ behandeln - im Internet nachzulesen. Wie hoch der Anteil ist mag ich nicht zu beurteilen, und ich wollte hier sicherlich niemals eine Mehrheit verunglimpfen. Es sind immer nur einige wenige, die eine Mehrheit in Verruf bringen. Ich würde es nur nicht totschweigen wollen.

vnA

Hallo frankli68,

ohne hier Nita vorgreifen zu wollen folgende Bemerkungen zu Deinen Aussagen:

Ich persönlich finde
z.B. die Webseite des Deutschen Mietkautionsbundes ganz
gelungen.

So langsam kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, Du hast ein persönliches Interesse an der positiven Darstellung des Vereines.

Sollte dies so sein, so widerspricht es den Vorschriften dieses Forums!

Wenn wir von einem „normalen Mieter“ reden, der seine Miete
bezahlt und nichts beschädigt bzw. Beschädigungen auf eigene
Kosten repariert dann haben wir doch nie ein Problem. Dann
gibt es keinen „Tag X“.

Im Sinne einer Versicherung die ich abschließe möchte ich mich gerne gegen diesen Tag X absichern.

Es geht doch wirklich nur um die
Absicherung des Vermieters, im Fall dass sich sein Mieter als
„schwarzes Schaf“ entpuppt. Und dann ist es eben das Problem
des Versicherers.

…und das Problem des Versicherungsnehmers.

Lassen wir mal das Wort „Versicherung“ weg. Es ist im Prinzip
nichts anderes als ein Kredit, für den nur Zinsen, aber keine
Tilgung fällig werden.

Na mit Sicherheit kann man das nicht als Kredit bezeichnen. Die ganze Sache hat nämlich für den Versicherungsnehmer fatale Folgen in Bezug auf den Tag X. Bei einem normalen Kredit fließt hier nur Geld von dem Kautionskonto ab, im Falle der Versicherung hat der Versicherungsgeber sofort einen Anspruch auf vorzuleistender Begleichung in Höhe der Inanspruchnahme die er aufgrund seiner vertraglichen Bestimmungen rechtlich problemlos durchsetzen kann. Der Vermieter muß um den Mieter zur Auffüllung des Kautionskontos zu zwingen erst mal nachweisen, er habe das Geld zurecht abgeleitet.
Erschwerend kommt für die Geldbeschaffung die Bonitätsanfrage seitens des Vereines hinzu. Lässt der Verein oder die Versicherung im Zuge der Zweckbestimmung den Bürgschaftsbetrag bei der Schufa eintragen, so hat der Mieter weitere belastende Merkmale im Sinne der Solvenz zu ertragen.

Die Zinsen sind natürlich weg, dafür
hast Du auch keinen Liquiditätsabfluss.

… aber ein negativ verändertes Schufa-Scoring.

Im übrigen gibt es auch Mietermärkte in Deutschland, wo
jeder Vermieter froh ist seine Immobilie überhaupt vermietet
zu bekommen, geschweige denn auch noch eine hohe Barkaution zu
bekommen.

Naja, die Kautionserbringung ist ja keine Pflichtveranstaltung für den Mieter wenn der Vermieter sie nicht fordert. Also daher kann der Vermieter sich durchaus „Marktvorteile“ durch dessen Nichtforderung verschaffen.

Wenn es alle überflüssig und sinnlos
finden, wird es von alleine wieder verschwinden.

Leider schließen viele Mieter auch überflüssiges und sinnloses Zeug ab.

Nachdem es
aber inzwischen mit Kautionskasse, Eurokaution und Deutscher
Mietkautionsbund drei Marktteilnehmer gibt und auch wichtige
Medien (z.B. ARD Ratgeber Geld morgen nachmittag) sich mit dem
Thema auseinandersetzen, halte ich das für sehr
unwahrscheinlich. Wir werden sehen :wink:

Wollen wir hoffen, hier wird sich vernünftig mit dem Thema auseinandergesetz.

Noch was zum Mietkautionsbund: Erstaunlich finde ich die Konstellation, dass zwei des Vorstandes gleichzeitig Teilhaber des bevorteilten Versicherungsmaklers sind. Noch dazu besitzen sie die gleiche Postanschrift. Der Verein hat zwar so wie geschrieben keine Provisionsansprüche, der Makler offensichtlich doch. Fragen wir lieber nicht warum der Verein keine Provision erhält (er müßte ja eventuell zugeben, dass er sie im Sinne des Vereines wegen der Gemeinnützigkeit einzusetzten hätte).

btw: Kannst Du mir mal einen fiktiven Fall nennen, bei dem es wirklich einen Sinn ergibt eine solche Bürgschaftsversicherung abzuschließen?
Bitte keine Pauschalantwort.

Gruß

Joschi

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Hallo,

Ein Herr Frank Li… ist einer der drei selbsternannten
Vorsitzenden dieses ‚Vereins‘
Honi soit qui mal y pense

Wenn’s so ist… hm was sagen uns da die Forumsregeln bezüglich Eigenwerbung? Mal einen [MOD] fragen.

Gruß

Joschi

„Kann es sein, dass Du bei der R+V-Versicherung arbeitest?“

Ein Herr Frank Li… ist einer der drei selbsternannten
Vorsitzenden dieses ‚Vereins‘
Honi soit qui mal y pense

Na und? Deswegen bleiben Fakten immer noch Fakten und wird die Idee nicht besser oder schlechter. Im Gegensatz zu vielen anderen habe ich mit sehr vielen Menschen aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands und aus unterschiedlichen sozialen Milieus gesprochen - und nicht zuletzt auch mit vielen Vermietern, die zunächst skeptisch waren, weil sie das Konstrukt nicht kannten. In dem Wissen ist es leider manchmal schwierig, gelassen auf Aussagen zu reagieren, die mit einseitigen Betrachtungsweisen das Thema pauschal diskreditieren. Nach dem Motto: das haben wir noch nie gebraucht und das brauchen wir künftig nicht. Ich meine man sollte das Thema an sich bekannt machen und den Menschen (Mietern wie Vermietern) die Entscheidung selbst überlassen. Wie gesagt: wenn es niemand bräuchte und niemand akzeptieren würde, dann gäbe es keinen Markt dafür. Und den gibt es nachweislich sehr wohl :wink:

vnA

Hallo frankli68,

ohne hier Nita vorgreifen zu wollen folgende Bemerkungen zu
Deinen Aussagen:

Ich persönlich finde
z.B. die Webseite des Deutschen Mietkautionsbundes ganz
gelungen.

So langsam kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, Du
hast ein persönliches Interesse an der positiven Darstellung
des Vereines.

Sollte dies so sein, so widerspricht es den Vorschriften
dieses Forums!

Es geht nicht um den Verein, es geht um das Thema „Mietbürgschaft“ an sich. Das ist in Deutschland nahezu unbekannt und es spricht m.E. nichts dagegen offen und neutral darüber zu diskutieren (über das generelle Thema „Barkaution vs. Bürgschaft“.

Wenn wir von einem „normalen Mieter“ reden, der seine Miete
bezahlt und nichts beschädigt bzw. Beschädigungen auf eigene
Kosten repariert dann haben wir doch nie ein Problem. Dann
gibt es keinen „Tag X“.

Im Sinne einer Versicherung die ich abschließe möchte ich mich
gerne gegen diesen Tag X absichern.

Ich kann mich doch nicht gegen meine vorsätzliche Nichtzahlung der Miete versichern. Gegen Beschädigung der gemieteten Sache gibt es in einigen Privathaftpflichtversicherungen eine „Mietsachschadenversicherung“ integriert. Für mich würde aber eigentlich sowohl für eigene wie für fremde Sachen gelten „was ich kaputt mache muss ich reparieren oder ersetzen“.

Es geht doch wirklich nur um die
Absicherung des Vermieters, im Fall dass sich sein Mieter als
„schwarzes Schaf“ entpuppt. Und dann ist es eben das Problem
des Versicherers.

…und das Problem des Versicherungsnehmers.

Hast Du etwa Mitleid mit jemandem, der vorsätzlich seinen Vermieter schädigt?

Lassen wir mal das Wort „Versicherung“ weg. Es ist im Prinzip
nichts anderes als ein Kredit, für den nur Zinsen, aber keine
Tilgung fällig werden.

Na mit Sicherheit kann man das nicht als Kredit bezeichnen.
Die ganze Sache hat nämlich für den Versicherungsnehmer fatale
Folgen in Bezug auf den Tag X. Bei einem normalen Kredit
fließt hier nur Geld von dem Kautionskonto ab, im Falle der
Versicherung hat der Versicherungsgeber sofort einen Anspruch
auf vorzuleistender Begleichung in Höhe der Inanspruchnahme
die er aufgrund seiner vertraglichen Bestimmungen rechtlich
problemlos durchsetzen kann. Der Vermieter muß um den Mieter
zur Auffüllung des Kautionskontos zu zwingen erst mal
nachweisen, er habe das Geld zurecht abgeleitet.
Erschwerend kommt für die Geldbeschaffung die Bonitätsanfrage
seitens des Vereines hinzu. Lässt der Verein oder die
Versicherung im Zuge der Zweckbestimmung den Bürgschaftsbetrag
bei der Schufa eintragen, so hat der Mieter weitere belastende
Merkmale im Sinne der Solvenz zu ertragen.

Zunächst mal kommt eine Forderung des Vermieters nicht plötzlich und aus heiterem Himmel. Wenn jemand keine Miete mehr zahlen kann, hat er sowieso ein echtes Problem. Und eine Beschädigung an der Wohnung wäre ja auch erst beim Auszug, also i.d.R. mit erheblicher Verzögerung ein finanzielles Thema. In der Praxis werden von Kautionsversicherern mit den VN regelmäßig auch Ratenzahlungsvereinbarungen getroffen, wenn diese das Geld nicht auf einmal aufbringen können. Bei einer EV erübrigt sich das sowieso. Eine Kautionsversicherung steht außerdem NICHT in der SCHUFA, im Gegensatz zum Bankkredit.

Die Zinsen sind natürlich weg, dafür
hast Du auch keinen Liquiditätsabfluss.

… aber ein negativ verändertes Schufa-Scoring.

dto., keine SCHUFA

Im übrigen gibt es auch Mietermärkte in Deutschland, wo
jeder Vermieter froh ist seine Immobilie überhaupt vermietet
zu bekommen, geschweige denn auch noch eine hohe Barkaution zu
bekommen.

Naja, die Kautionserbringung ist ja keine Pflichtveranstaltung
für den Mieter wenn der Vermieter sie nicht fordert. Also
daher kann der Vermieter sich durchaus „Marktvorteile“ durch
dessen Nichtforderung verschaffen.

Ich meinte das eher positiv für den Vermieter, da er mit dieser Lösung vielleicht die Möglichkeit hätte, doch an eine Kaution zu kommen, wo es der Markt gar nicht hergeben würde.

Wenn es alle überflüssig und sinnlos
finden, wird es von alleine wieder verschwinden.

Leider schließen viele Mieter auch überflüssiges und sinnloses
Zeug ab.

Das stimmt leider in der Tat :wink:

Nachdem es
aber inzwischen mit Kautionskasse, Eurokaution und Deutscher
Mietkautionsbund drei Marktteilnehmer gibt und auch wichtige
Medien (z.B. ARD Ratgeber Geld morgen nachmittag) sich mit dem
Thema auseinandersetzen, halte ich das für sehr
unwahrscheinlich. Wir werden sehen :wink:

Wollen wir hoffen, hier wird sich vernünftig mit dem Thema
auseinandergesetz.

Noch was zum Mietkautionsbund: Erstaunlich finde ich die
Konstellation, dass zwei des Vorstandes gleichzeitig Teilhaber
des bevorteilten Versicherungsmaklers sind. Noch dazu besitzen
sie die gleiche Postanschrift. Der Verein hat zwar so wie
geschrieben keine Provisionsansprüche, der Makler
offensichtlich doch. Fragen wir lieber nicht warum der Verein
keine Provision erhält (er müßte ja eventuell zugeben, dass er
sie im Sinne des Vereines wegen der Gemeinnützigkeit
einzusetzten hätte).

Klar, das ist ja alles offen nachzulesen, keine Geheimnisse :wink: Dass hier nicht die Caritas dahinter steht ist schon klar. Aber wenn Du exakt das gleiche Produkt bei der Volksbank am Schalter kaufst, kostet es das Gleiche. Vergleiche aber die Kosten mit den anderen Anbietern (Kautionskasse: 50 EUR "Urkundengebühr) + 5 % jährlich + 10 EUR jährlich; Eurokaution: 5,90 % jährlich, mind. 69 EUR)
Werbung ist daher völlig uninteressant, aber die Menschen müssen das Thema erstmal begreifen, dann geht sowieso jeder bei Google nachschauen und vergleichen.

btw: Kannst Du mir mal einen fiktiven Fall nennen, bei dem es
wirklich einen Sinn ergibt eine solche Bürgschaftsversicherung
abzuschließen?
Bitte keine Pauschalantwort.

Junges Paar zieht zusammen, beide haben in ihren bisherigen Wohnungen noch (Bar-)Kautionen hinterlegt. Umzugskosten, neue Küche etc. Beide verdienen zwar ganz gut, aber die Barmittel reichen natürlich nicht. Konsequenz: Kredit aufnehmen oder Girokonto überziehen. Zinssatz für Kontokorrentkredit 12-15 %. Zinssatz Bürgschaft 4,70 %. Zinssatz Sparbuch 0,50 %. Das wäre ein Fall. Gleiches gilt für Studenten, Azubis, Berufseinsteiger etc. Klar bekommen die irgendwo das Geld her, und sei es von Mami und Papi. Aber man könnte ja auch unabhängig sein wollen. Hinzu kommt die immer stärker geforderte örtliche Flexibilität und bei Umzug zeitweise doppelte Kautionsstellung. Die Bürgschaftslösung ist aber auch flexibel, d.h. man kann die Bürgschaft jederzeit zurück geben und bekommt exakt zeitanteilig die Prämie zurück.
Und nicht zuletzt ergibt es für jeden einen Sinn, der das für sich selbst entscheidet. Was gibt z.B. Leasing für einen Sinn für Privatpersonen, und wie viele machen es? Wer will für andere entscheiden ob etwas Sinn ergibt oder nicht? Man darf die Menschen nur nicht täuschen oder über wichtige Fakten im Unklaren lassen.
Gruß, Frank

Gruß

Joschi

Hallo frankli68,

Im Sinne einer Versicherung die ich abschließe möchte ich mich
gerne gegen diesen Tag X absichern.

Ich kann mich doch nicht gegen meine vorsätzliche Nichtzahlung
der Miete versichern.

Genau das meine ich ja, ich kann mich mit einer Versicherung nicht absichern, also warum sollte ich die dann abschließen. Eine Barkaution ist da erst mal sinniger. Dies gilt sowohl während und vielmehr noch nach dem Mietverhältnis weil daraus ja wirkliche Vermögenswerte existieren.

…und das Problem des Versicherungsnehmers.

Hast Du etwa Mitleid mit jemandem, der vorsätzlich seinen
Vermieter schädigt?

Nein, habe ich nicht. Es geht jedoch bei der Betrachtungsweise um die Sinnigkeit für den Mieter.

Zunächst mal kommt eine Forderung des Vermieters nicht
plötzlich und aus heiterem Himmel.

Na aber die Ursachen warum diese Forderungen entstehen können sehrwohl ganz plötzlich und zudem auch noch unverschuldet entstehen.

Wenn jemand keine Miete
mehr zahlen kann, hat er sowieso ein echtes Problem.

Soll ich daraus ableiten: da kommt es auf die Forderungen der Versicherung auch nicht mehr drauf an?
Was ist das denn für eine „Steck-doch-den-Kopf-in-den-Sand-Mentalität“?

Und eine Beschädigung an der Wohnung wäre ja auch erst beim Auszug,
also i.d.R. mit erheblicher Verzögerung ein finanzielles
Thema.

Nur werden solche Beschädigungen oft erst bei Auszug festgestellt und sind dann ganz plötzlich von Bedeutung.

In der Praxis werden von Kautionsversicherern mit den
VN regelmäßig auch Ratenzahlungsvereinbarungen getroffen, wenn
diese das Geld nicht auf einmal aufbringen können.

Ja, darauf gibt es aber keinen Anspruch und wenn der Versicherer so höflich ist, dann kostet das extra Geld.

Eine Kautionsversicherung steht
außerdem NICHT in der SCHUFA, im Gegensatz zum Bankkredit.

Na zumindest findet eine Bonitätsabfrage statt und wer mir Glauben machen will, das wirkt sich nicht auf ein SCHUFA-Scoring aus, der wird es schwer haben.

Die Zinsen sind natürlich weg, dafür
hast Du auch keinen Liquiditätsabfluss.

… aber ein negativ verändertes Schufa-Scoring.

dto., keine SCHUFA

siehe oben, doch SCHUFA

Ich meinte das eher positiv für den Vermieter, da er mit
dieser Lösung vielleicht die Möglichkeit hätte, doch an eine
Kaution zu kommen, wo es der Markt gar nicht hergeben würde.

Eine Kaution bekommen die den Mieter 4,7% kostet in einem Markt der das nicht her gibt? Was ist das für eine Auslegung?

Klar, das ist ja alles offen nachzulesen, keine Geheimnisse
:wink: Dass hier nicht die Caritas dahinter steht ist schon klar.

Hinter einem gemeinnützigen Verein würde ich eine Gemeinnützigkeit vermuten.

Aber wenn Du exakt das gleiche Produkt bei der Volksbank am
Schalter kaufst, kostet es das Gleiche.

Nur man spart sich die Aufnahmegebühr des e.V., braucht dem gegenüber keine Bonitätsauskunft zu geben (sondern nur gegenüber der R+V) und hat einen Ansprechpartner vor Ort.
Jetzt mal ehrlich, wer braucht dann noch einen Verein wie den oben gennanten?

Junges Paar zieht zusammen, beide haben in ihren bisherigen
Wohnungen noch (Bar-)Kautionen hinterlegt. Umzugskosten, neue
Küche etc. Beide verdienen zwar ganz gut, aber die Barmittel
reichen natürlich nicht. Konsequenz: Kredit aufnehmen oder
Girokonto überziehen. Zinssatz für Kontokorrentkredit 12-15 %.

Verbraucherkedit: Zinssatz? nagut gehen wir von 7% aus.

Kommt im vorgenannten Fall auf den fehlenden Betrag, die freien Mittel aus den Einnahmen und die Rückzahlungsfälligkeit der alten Kaution an.

Kurzfristig, grob gesagt bis zu 12 Monaten bei einem angenommenen Fehlbetrag von 1000 €:
Dispo!
Rechenbeispiel:
15% Zinsen, 1000 € anfängliche Kreditsumme, zurückbezahlt nach 6 Monaten.
= Zinsen bei linearer Rückzahlung für 6 Monate 37,50 €

Gegenrechnung Versicherung:
1000 € Bürgschaftssumme, 4,7% Gebühren, Auslagen für Postversand der Bürgschaftserklärung: 2,20€ (ich war lieb und habe nur die Kosten für einen Maxibrief genommen) Aufnahmegebühr Verein: 9,90€
=23,50 Gebühren + 2,20 + 9,90 = 35,60 €
Man beachte hier noch den Mehraufwand wegen Rückgabe der Bürgschaft.

Mittelfristig, also ab 12 Monate:
Verbraucherkredit
Rechnebeispiel:
7%eff. Zinsen, 1000 € anfängliche Kreditsumme, Laufzeit 24 Monate:
=Zinsen bei linearer Rückzahlung: ~70 €

Gegenrechnung Versicherung:
1000 € Bürgschaftssumme, 4,7% Gebühren, Auslagen für Postversand der Bürgschaftserklärung: 2,20€ Aufnahmegebühr Verein: 9,90€
=94,00 Gebühren + 2,20 + 9,90 = 106,10 €
Man beachte hier ebenso den Mehraufwand wegen Rückgabe der Bürgschaft.

Gruß

Joschi

1 Like

Hallo zusammen,
ich kann aus persönlicher Erfahrung auch ein bisschen etwas dazu sagen. Für mich war die Wohnbürgschaft eine tolle Sache, da ich das Geld für meinen im Nov. anstehenden Umzug brauche und nicht als Kaution hinterlegen will. Zu den Kommentaren zuvor kann ich nur sagen, dass ich bei der Deutchen Kautionskasse Kunde geworden bin und jedem nur dazu raten kann. Qualität hat ihren Preis, das ist wie bei allen anderen Produkten auch. Man muss für sich selbst entscheidn ob man Mercedes fahren möchte und eine absolut zuverlässige Lösung sucht oder nicht. Der Preis ist in meinen Augen vollkommen gerechtfertigt. Der Service der Deutschen Kautionskasse war 1A und die Bürgschaftsurkunde lag nach 3 Tagen bei mir auf dem Tisch. Mein zuvor beim Mietkautionsbund gestellter Antrag wurde nur sehr langsam bearbeitet und erst nach 5-6 Wochen bekam ich eine Rückmeldung. Allerdings war das dann noch keine Mietbürgschaft sondern nur die Bestätigung, dass ich jetzt Mietglied im Verein bin und bei der R&V Versicherung eine Mietbürgschaft beantragen kann. Ach ja, das alles hat mich überigens 10€ gekostet, umsonst gibt es bei denen also auch nichts. Fazit: Ich kann die Wohnbürgschaft der Deutschen Kautionskasse absolut empfehlen, letztlich muss jeder selbst wissen bei welchem Anbieter er so eine Versicherung abschließt

pionier11 Mitglied hier im Forum seit 31.10.2009, das ist heute.

Dann so ein Post.

Warum nur habe ich so einen üblen Geschmack im Mund? Kann mir jemand helfen?

vnA

Ist schon etwas fraglich was hier passiert. Da werden User von einem wahren Experten (frankli68) über Mietkautionen und Bürgschaften aufgeklärt und das ganze sieht alles nach einem initiierten Werbecoup aus. Wo der gute Mann arbeitet dürfte ja klar sein…nicht bei der R&V aber wohl bei dem „tollen“ Verein in München. Wie sonst kann man schon vorab einen Link zur ARD Mediathek posten bevor der Beitrag überhaupt gelaufen ist. Nur dann wenn man selbst inteviewt wird und die Sendezeiten kennt, richtig?

Ich finde es auf jeden Fall äußerst fragwürdig was hier passiert…man versucht und Verbraucher doch hinters Licht zu führen. Wenn man selbst keine „echten“ positiven Kundenrückmeldungen und Kommentaren zu seinem Produkt bekommt schreibt man sie eben selbst. Besonders seriös ist das auf jeden Fall nicht…wenn man sich bisschen umsschaut in anderen Foren erweckt es den Anschein, als sei es ganz gezielt eine Masche von Mietkautionsbund…jeder sollte es selbst bewerten, für mich ist allerdings ganz offensichtlich was da passiert. Und sich dann noch als Verein tarnen…unfassbar

woher der plötzliche Wandel?
/t/mietbuergschaft-vom-mietkautionsbund/5518362/22

vnA

woher der plötzliche Wandel?
/t/mietbuergschaft-vom-mietkautionsbund/5518362/22

vnA

OK, jetzt fängt es an schmutzig zu werden - damit endet auch für mich der (untaugliche) Versuch, in einem solchen Forum eine vernünftige Diskussion zu führen. Wenn es tatsächlich mal aufgrund der Technik eine Verzögerung gibt, dann ruft man im worst case über die kostenlose Hotline an und die Freischaltung erfolgt sofort. Der gesamte Prozess dauert grundsätzlich wenige Minuten, und der Dokumentenversand des Versicherers 2-3 Tage, wahrscheinlich wie überall anders auch. Außerdem hat noch jeder, der das nicht mehr wollte, seine Aufnahmegebühr zurück erhalten. Wer etwas anderes behauptet der lügt - und zwar bewusst. Gut dass die täglichen Erfahrungen mit den Menschen, die mit uns reden, völlig anders sind. Ich frage mich welche Interessenlagen bei manchen „Experten“ diese destruktive Energie hervorrufen. Dieser „pionier11“ kann eigentlich nur von der Kautionskasse sein, also sparen wir uns einfach die weitere „Diskussion“.