Mit 40 noch Kinder bekommen!?

Was sagt ihr dazu?

Interessiert mich einfach mal was andere darüber denken oder welche Erfahrungen es gibt.

Die Leute heiraten ja immer später und werden angeblich immer älter.

Gruß,
celo

Also ich werde jetzt mit 39 (bald 40) zum zweiten Mal Vater und meine
Lebensgefährtin ist 41. Jonas, unserer 1.Sohn kam letztes Jahr zur
Welt. Im Februar / März kommt nochmal Nachwuchs. Aus erster Ehe hat
sie allerdings zwei „süsse kleine Mädchen“, die jetzt 19 und 22 Jahre
alt sind…

Geht also alles…

Gruss Martin (der immer noch nicht verheiratet ist, weil Romy noch
nicht geschieden ist)

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Hat alles Vor-und Nachteile, wie immer im Leben.

Grundsätzlich würde ich sagen:

  1. wenn die Eltern körperlich gesund und fit sind, dann ja. Warum? Kinder brauchen auch Eltern die mit ihnen was unternehmen wollen u. auch noch 10 jahre später können. Manche Menschen werden im Alter immer träger und sitzen dann lieber vor dem Fernseher und wollen ihre Ruhe haben (kenne viele Beispiele!)

  2. Kinder brauchen ihre Eltern noch sehr lange, auch wenn sie schon volljährig sind. Es ist traurig wenn man in jungen Jahren schon Vater o. Mutter verliert weil sie im fortgeschr. Alter waren.

  3. Die Frage ist auch wie gut können 55-jährige dann die Welt ihrer 15-jährigen Kinder noch verstehen? nurmalsogedacht…

Celo schreibt: „die Menschen werden älter“, aber wie?? Die meisten sind doch alt und krank, nehmen medikamente und sitzen dauernd beim Arzt. Also das ist bestimmt kein Grund um mit 40 oder älter noch Kinder zu kriegen!

Dafür spricht aber die Lebenserfahrung und geistige bzw. menschliche Reife, sofern vorhanden…

Wer tolerant, verständnisvoll und positiv und mit Liebe im Leben steht , sollte es wagen, meine Meinung

die Hanne

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Hallo Celo,
zunächst mal habe ich einige Bekannte, Freunde und Kollegen, die mit Anfang 40 das erste oder „Folgekinder“ bekommen haben, alle sind mit dieser Entscheidung vollauf glücklich und zufrieden (alles andere wäre sehr verwunderlich).

Ich weiss allerdings auch aus der Verwandtschaft, dass einige „Kinder“ in der späteren Pubertät Schwierigkeiten damit hatten, wenn Zitat: „die eigenen Eltern so alt sind wie die Großeltern der anderen“.

Ist sicher etwas überspitzt, und kein Grund einem Kinderwunsch nicht zu entsprechen, nur sollte man halt auch beachten, dass eine Schwangerschaft in „fortgeschrittenem“ Alter auch nicht ganz risokolos ist.

Und das Argument, dass Kinder ihre Eltern auch noch brauchen, wenn sie volljährig sind, ist nicht von der hand zu weisen, nicht zuletzt, unsere beiden Omas sind sehr froh, dass sie ihre Enkelin noch so richtig mitbekommen, und durchaus auch noch auf dem Boden kullern können…

Mein Mann und ich haben beschlossen, dass ein zweites Kind nicht mehr in Frage kommt, wenn er die 43 erreicht hat, ich werde dann 36 sein.

schönen Gruß,
Conny

Hallo Celo,

meine Mutter war 39, mein Vater war 47 als ich geboren
wurde. Ich habe zwei Schwestern die 10+ Jahre aelter sind
als ich.
Mein Vater war regelmaessig sehr stolz darauf, wenn er
den Leuten ‚das Enkelchen‘ als seine Tochter vorstellte.
Ich hatte keine schlechte Kindheit, aber ich hatte
viele Probleme, die ganz speziell auf ‚alte Eltern‘
zurueckgehen. Die Freunde meiner Eltern hatten keine
Kinder in meinem Alter, ich habe nicht sehr viel Zeit
mit Gleichaltrigen verbracht. Meine Pubertaet war
wesentlich turbulenter als die meiner Schwestern, ich glaube,
weil meine Eltern sehr weit von mir entfernt waren.
Meine Mutter hat spaeter zugegeben, dass ich einfach zu
anstrengend gewesen bin, dass sie mit 50+, mein Vater 60+
einfach nicht mehr die Energie gehabt haben, sich mit
meinen Problemen auseinander zu setzen. Die Schule
habe ich allein durchgezogen, hab meinen Eltern gerade soviel
erzaehlt, wie sie wissen mussten. Das ging gut (gerade mal
so), haette aber auch schief gehn koennen. Meinen ersten
richtigen Freund mit 16 - meine Mutter wollte gar nicht
wissen, was da abging, denn dann haette sie eingreifen
muessen (und es ging ganz schoen was ab). Ich hatte un-
heimlich Glueck, das das nicht schief ging. Mein Vater
starb als ich 20 war. Es hat lange gedauert, bis ich
ihm dafuer vergeben konnte, dass ich ihm nie zeigen konnte,
dass ich ein ok-Mensch geworden bin, dass wir nie ueber
die Streitereien der Teenager-Jahre hinweg kommen konnten.

Zusammengefasst? Babies mit 40 ist nicht das Problem,
Teenagers mit 60 kann ein Problem sein. Man sollte
nicht immer ein ‚worst scenario‘ ausmalen, aber nicht alle
Kinder sind Bilderbuchkinder und so wunderbar es sein kann,
Vater und/oder Mutter zu sein, es kann eine der schwersten
Belastungen sein, die man im Leben haben kann.
In meiner jetzigen Umgebung gibt es sehr viele ‚alte Eltern‘,
sehr oft auch in der Kombination: alter Vater, juengere
Mutter (viele Maenner, die in Saudi arbeiten, scheinen das
zu tun, um die zweite Familie zu finanzieren). Es gibt
Ausnahmen, aber in vielen Faellen sehe ich gestoerte
Familien, vielleicht nur deshalb, weil im fortgeschrittenen
Alter oft die Flexibilitaet fehlt und kleine Macken der
Jugend sich zu grossen Fehlern auswachsen.

Ich war auch keine junge Mutter (32 und 34), mein Mann acht
Jahre aelter. Meine Nichte wurde mit 20 und 23 Mutter.
Wenn ich uns beide vergleiche, sehe ich schon einen grossen
Unterschied zwischen unseren Familien, die nicht allein durch
Charakterunterschiede zu erklaeren sind (wir sind uns sehr
aehnlich, ich glaube mit 20 waren wir uns SEHR aehnlich).
Meine Nichte macht
vieles lockerer und ‚per Instinkt‘ und unbeschwerter,
waehrend ich ueber viele Dinge mehr ‚hirne‘ und viel leichter
aus einem Muecken einen Elefanten mache. Beide Wege haben
positive und negative Seiten, aber wenn ich diese Entwicklungen
sehe und weiterspinne, weiss ich, dass wir mit 40/48
keine Kinder mehr haetten bekommen sollen.

Das wurde laenger als geplant.
Naja, vielleicht hat jemand bis hierher ausgehalten.

Gruesse
Elke

Hallo Celo,

Was sagt ihr dazu?

ich kann mich nur den meisten anderen Ansichten anschließen: Nicht das Kind mit 40 ist problematisch, sondern der Teenie mit Mitte 50.

Meine Eltern waren 42 (M) und 53(V), als ich zur Welt kam, das Verhältnis in der Pubertät war nicht existent: Ich erzählte zwar immer brav von meine Unternehmungen, „seltsamer Weise“ hatte ich aber eine sehr gute Freundin, mit der quasi täglich etwas unternahm. Die gute studierte in unserem Ort und nannte ein Untermietzimmer ohne Telefon ihr eigen. Alles klar? Falls nicht: Das was ich meinen Eltern erzählte, hatte nicht besonders viel mit dem zu tun, was ich wirklich unternahm.

Im Gegensatz dazu (oder vielleicht sogar aus diesem Grund) hat es mich nicht besonders mitgenommen, dass mein Vater starb, als ich 24 war, und meine Mutter, als ich 35 war. Das wurde aber auch sicher durch die große Geschwisterzahl kompensiert. Meine Eltern hatten in zweiter Ehe 5 Kinder in die Welt gesetzt, von denen ich die jüngste bin.

Die Leute heiraten ja immer später und werden angeblich immer
älter.

Da ist aber auch 30 bis 35 schon deutlich später als das zu meiner Zeit von Ärzten favorisierte Alter von 25 Jahren.

Andererseits sollten Menschen, die sich gerne und aus vollem Herzen für Kinder entscheiden, sich nicht abhalten lassen, es zu probieren. Die ärztlichen Bedenken gegen späte Schwangerschaften gehen ja inzwischen eher in die Richtung „Probleme haben, schwanger zu werden“.

Nur „weil man sonst etwas verpasst“ oder „weil es gerade wieder IN ist, Kinder zu haben“, sollte man sich gut überlegen. Aber das ist auch unabhängig vom Alter.

Gruß, Karin

Hallo

  1. Kinder brauchen ihre Eltern noch sehr lange, auch wenn sie
    schon volljährig sind. Es ist traurig wenn man in jungen
    Jahren schon Vater o. Mutter verliert weil sie im fortgeschr.
    Alter waren.

Aber man muss doch nicht unbedingt damit rechnen, dass man schon mit 60 stirbt, oder?

  1. Die Frage ist auch wie gut können 55-jährige dann die Welt
    ihrer 15-jährigen Kinder noch verstehen? nurmalsogedacht…

Ich glaube nicht, dass das am Alter liegt. Wer sich auf die Welt der Kinder einlässt, versteht sie sogar noch mit 70. Wer das nicht tut, versteht sie nicht, auch wenn er erst 35 ist.

Ein Argument ist es allerdings, dass das Vergnügen an wilden Spielen wie Fußball oder Fangen und Toben stark nachlässt. Auch die Lärmtoleranz läßt nach.

Solange die Kinder also noch sehr klein sind, ist es überhaupt kein Problem, später ist es allerdings wirklich leichter, wenn man jünger ist.

Allerdings muss man auch bedenken: Dieses in Frage stehende Kind wird ja sonst garnicht existieren. Und wenn man die Wahl hat, garnicht zu existieren oder mit zu alten Eltern, was würde man dann wählen?
Na ja, ich gebe zu, die Frage kann man eigentlich nicht beantworten.

Viele Grüße
Thea

Hallo Karin,

Meine Eltern waren 42 (M) und 53(V), als ich zur Welt kam, das
Verhältnis in der Pubertät war nicht existent: Ich erzählte
zwar immer brav von meine Unternehmungen, „seltsamer Weise“
hatte ich aber eine sehr gute Freundin, mit der quasi täglich
etwas unternahm. Die gute studierte in unserem Ort und nannte
ein Untermietzimmer ohne Telefon ihr eigen. Alles klar? Falls
nicht: Das was ich meinen Eltern erzählte, hatte nicht
besonders viel mit dem zu tun, was ich wirklich unternahm.

Das klingt ja recht aehnlich wie bei mir (siehe eins weiter
unten). Bestaetigt aber, dass meine Empfindungen wohl nicht
auf der individuellen Konstellation in unserer Familie
beruhen,sondern dass man da doch eine Tendenz sehen
kann.

Gruesse
Elke

Die Leute heiraten ja immer später

Hallo,

ich glaube da liegt der Ansatz zur Wahrheit: Es geht ja nicht darum, dass Mann/Frau unbedingt planen, so spät erst/noch Kinder in die Welt zu setzen, sondern darum, dass sich gerade bei potentiellen Eltern mit besserer Berufsausbilung die Frage der Familiengründung oft vorher gar nicht stellt/stellen kann.

Wir haben im Freundeskreis jede Menge „alte“ Eltern, weil dieser eben zu einem großen Teil aus Leuten besteht, die nicht nur ein paar Semester studiert haben, sondern zusätzlich noch Auslandserfahrung gesammelt haben, als Juristen Referendariat und 2. Staatsexamen, als Mediziner sogar drei Staatsexamen gemacht und ggf. promoviert haben. Das sind dann oft genug Leute, die auch extrem hohe Anforderungen an eine Partnerschaft stellen, und während dieser Zeit einfach einen solchen Partner gar nicht finden (können), weil der eben auch häufiger fleißig hinter dem eigenen Schreibtisch oder unerreichbar mal für ein halbes Jahr wieder im Ausland ist. Bis dann der oder die Richtige über den Weg läuft ist man schnell Mitte 30.

Zudem sind auch für solche Leute die Jobaussichten heute nicht mehr so gut, wie früher einmal, und manb hält sich erst einmal vorsichtig zurück, bis man eine gewisse wirtschaftliche Stabilität erreicht hat. Und schwups sind wir bei den ±40, bis gerade die Leute, deren Kinder unser Land eigentlich ganz besonders dringend brauchen würde (weil sie ohne staatliche Unterstützung auskommen, aus Familien mit hohem Bildungsstandard und gesicherten wirtschaftlichen Verhältnissen stammen, was natürlich eine rein volkswirtschaftliche Betrachtung ist und keine Wertung darstellen soll) überhaupt dahin kommen, sich mit der Familienplanung zu beschäftigen.

Uns selbst ergeht es auch nicht anders, hatten nebenbei noch einige Jahre einen Pflegefall in der Familie zu versorgen und daher trotz ausreichender wirtschaftlicher Mittel auch keine eigene Wohnung, und hätten daher auch bislang gar keine Chance auf Kinder gehabt, obwohl wir beide immer gerne Kinder haben wollten.

Abgesehen von klar begrenzenden biologischen Faktoren, finde ich es aber auch gar nicht schlimm, mit Ende 30 Kinder zu bekommen. Wir sehen im Bekanntenkreis, dass dies wunderbar funktioniert und kennen auch genug noch ältere Eltern, die auch mit ihren inzwischen herangewachsenen Teenagern nicht besser oder schlechter klar kommen, als jüngere Eltern. Was ich aber schon sehe ist, dass Kinder und der Umgang mit jüngeren Menschen offensichtlich die Eltern lange jung halten. Über eine schon deutlich ältere Freundin hat sich eine gute altersmäßige Durchmischung unseres Freundeskreises ergeben, und da sind durchaus 60 und 70 jährige dabei, die manchen 40 jährigen in die Tasche stecken, eben weil unser Freundeskreis sie fit hält. Meine momentan älteste Freundin ist inzwischen 87 und hat ebenfalls einen altersmäßig bunt gemischten Freundeskreis und sagt von sich selbst, dass sie wahrscheinlich längst im Altenheim gelandet wäre, wenn sie nicht diesen tollen Freundeskreis hätte. Und wir freuen uns selbst auch auf jedes Treffen. Und dies kann man Kindern natürlich auch wunderbar vermitteln. Ich fange mit diesem ganzen Jugendlichkeitswahn jedenfalls überhaupt nichts an, und Kinder sollen kommen, wenn man dies will und die Gelegenheit da ist.

Gruß vom Wiz

Hallo Celo,

ich möchte die Aussagen meiner beiden Vorrednerinnen Karin & Elke etwas relativieren: Zum einen unterscheidet sich die Biographie einer heute Vierzigjährigen im Schnitt sicher sehr von der einer Vierzigjährigen in den 50er/60er Jahren, zum anderen ist die Haltung zum Kind eine andere, wenn es sich bei der Vierzigjährigen um eine Spätgebärende, vielleicht sogar Erstgebärende handelt.

Bei mir verhält es sich btw ähnlich wie bei Elke und Karin: Meine Mutter war 39, als ich geboren wurde. Aber: Sie hatte bereits drei Kinder (bei insgesamt fünf Schwangerschaften), meine älteste Schwester brachte sie mit 19 zur Welt. Nicht zuletzt aus diesem Grund war bei meiner Erziehung die Luft raus: Meine Mutter hatte bereits zwei Jahrzehnte der Kindererziehung hinter sich und keine allzu große Lust mehr, damit noch mal von vorn zu beginnen. Zumdem stand sie 1969 als späte Mutter noch ziemlich allein auf weiter Flur: Die Mütter meiner Freunde waren im Schnitt 10-15 Jahre jünger als sie - man hatte sich nicht unbedingt viel zu sagen.

Im Vergleich dazu (und vermutlich auch im Vergleich zu Elkes und Karins Müttern) haben sich die Lebensphasen von Frauen stark verschoben: Viele Frauen bringen heute mit Mitte 30 oder gar mit 40 ihr erstes Kind zur Welt. Diese Frauen sind im Schnitt dynamischer, wenn man so will „jünger“ als eine vierzigjährige (mehrfache) Mutter in den 50ern/60ern. Eine ältere Mutter muß also kein Nachteil für’s Kind sein.

Viele Grüße
Diana

Hallo,

Interessiert mich einfach mal was andere darüber denken oder
welche Erfahrungen es gibt.

Die Leute heiraten ja immer später und werden angeblich immer
älter.

Ich erzähle Dir mal aus meinem reichhaltigen Erfahrungsschatz meines nicht ganz einmaligen Lebens :smile:

Meine Mutter war Mitte Zwanzig, als ich geboren war, mein Vater Ende Dreißig. Beide waren - unabhängig von ihrem Altersunterschied - nie in der Lage gewesen, sich WIRKLICH um ihre Kinder zu kümmern. Damit meine ich nicht die Versorgung an sich: Meinem Bruder und mir ging es wirklich sehr gut. Aber weder kam mal jemand zur Elternversammlung in die Schule noch besuchte eines meiner Handballturniere, es gab keine Kindergeburtstagsparties (zu viel Arbeit) oder sonstige Happenings. Freunde durfte ich nicht in die Wohnung bringen. Meine Eltern waren beide berufstätig, sie hatten wohl angst, wir würden die Wohnung zerlegen.

So viel zum Thema des Alters - es hat absolut KEINE Bedeutung! Übrigens galt mein Vater nicht als alt, eher meine Mutter als sehr jung. Zur damaligen Zeit. Das änderte sich ja dann, als es in der DDR nur Wohnungen und Ehekredite gab für junge Paare. Prompt bekamen meine Freundinnen alle mit 18/19 Jahren ihre ersten Kinder…

Plötzlich war es nun also so, dass sehr-sehr junge Frauen Mütter wurden. Vierzigjährige waren die absolute Ausnahme. Ein künstlich von der Gesellschaft geschaffenes Phänomen. Denn mal ehrlich: Welche 20-Jährige entscheidet sich vollkommen frei für Familie und Kind???

Ich selber wurde mit 25 Jahren Mutter. Es war ein Unfall, nicht eine Sekunde hatte ich damals schon an so etwas gedacht. Bis heute bin ich mit Abstand die jüngste Mutter im Vergleich zu den Kumpels meines Sohnes. Ich empfinde das nicht als belastend, aber mein Sohn ist immer total stolz auf seine junge Mama. Ich wohne inzwischen im „Westen“. Da lief das Leben offensichtlich ganz anders ab.

Und heute - mit 36 Jahren - bin ich erneut schwanger!

Was wollte ich mit all dem sagen? - Das Leben und wie wir es gestalten, hängt von so vielen Faktoren ab, dass es unmöglich ist, auf Deine einfache Frage auch kurz und knapp zu antworten. Jeder Mensch ist anders, durch Charakter und Prägung, durch Erfahrungen und Erlebnisse im unmittelbaren Umfeld. Ich bin heute viel reifer und ruhiger, mich bringt ein Säugling nicht mehr um den letzten Nerv. Meine finanzielle Absicherung ist gewährleistet, die Weichen für die Zukunft klar gestellt - echte Ängste schiebe ich nicht mehr vor mir her wie mit 25 Jahren noch. Der Kindesvater ist übrigens 59 Jahre alt. Wir haben das Kind auch diesmal nicht geplant. Aber: So what??? Wenn man innerlich vital ist und seiner Verantwortung nachkommt, ist doch wohl alles erlaubt. Oder sollten wir das Kind jetzt noch schnell abtreiben lassen, weil vielleicht etwas eintreten könnte (früher Tod), was aber gar nicht eintreten muss?

Das Einzige, was mich wirklich-wirklich erschreckt hat, ist folgende Statistik meiner Ärztin:

Mit 30 Jahren der Mutter ist die Wahrscheinlichkeit des genetischen Fehlers beim Kind in etwa 1:3000. Mit 36 (wie bei mir also) schon nur noch 1:200, mit 40 lediglich 1:50! Diese Gefahr sollte sich eine Frau dieses Alters klar machen!

Liebe Grüße
Jana

Hallo Diana,

muss nicht, aber kann!

Und gerade, weil ich es nicht auf die veraenderten
Lebensweisen abschieben wollte, habe ich meine Nichte
in meine Erzaehlung mit einbezogen. UND die ‚alten‘
Eltern in meinem Umfeld.
Auch ich habe einen sehr weit gestreuten Freundeskreis,
was das Alter angeht (das bezieht sich jetzt mehr auf
Wiz’ Posting). Und ich wollte keiner 80jaehrigen die
Jugendlichkeit und Flexibilitaet an sich absprechen,
das wuerde drei guten Freunden von mir gar nicht gerecht
werden - aber: es ist ein Riesenunterschied, ob ich
mit juengeren Freunden mithalten kann und durch junge
Freunde jung gehalten werde, oder ob ich ein Kind/Teenager
permanent um mich herum habe und mich immer, um’s modern
auszudruecken: 24/7, mit einem Kind/Teenager beschaeftigen
muss (ob das Kind/Teenager dabei anwesend ist oder nicht).
Ich will’s nicht allen per se absprechen und ja, es gibt
ziemlich unbegabte 20jaehrige oder 30jaehrige Eltern,
aber die Regel, die ich um mich herum beobachte, die ich
auch an mir erfahre, ist die, dass Elternsein (nicht Elternwerden)
ab einem bestimmten Alter schwieriger wird.

Gruesse
Elke

Hallo Thea,

Allerdings muss man auch bedenken: Dieses in Frage stehende
Kind wird ja sonst garnicht existieren. Und wenn man die Wahl
hat, garnicht zu existieren oder mit zu alten Eltern, was
würde man dann wählen?

ich hätte lange Jahre lieber die Nicht-Existenz gewählt. Erst seitdem ich mit meiner Tochter (!) ein gutes Gespräch darüber hatte, wie gerne sie auf der Welt ist, hat sich diese Haltung geändert.

Na ja, ich gebe zu, die Frage kann man eigentlich nicht
beantworten.

Siehste, kann man doch.

Karin

Hallo beieinander,

muss nicht, aber kann!

dem möchte ich mich ausdrücklich anschließen.

Auch ich habe einen sehr weit gestreuten Freundeskreis,
was das Alter angeht (das bezieht sich jetzt mehr auf
Wiz’ Posting).

Ich habe sogar einen Freundeskreis, der altersmäßig eher deutlich unter meinem Alter liegt als drüber. Ich kann aus Reaktionen anderer auch schließen, dass ich deutlich jünger wirke als mein Lebensalter das ausdrückt.

Ich hüte gerne ab und zu die Tochter (7) einer guten Freundin (27) von mir. Ich bin gute Ansprechpartnerin der jungen Leute im ADFC München.

Aber ich weiß ganz bestimmt, dass ich jetzt kein 10-jähriges Kind mehr dauerhaft mit allen Problemem um mich haben möchte. Alleine wenn ich die ewigen Handy-Diskussionen, auch hier im Forum, durchlese, graust es mir so richtig schön.

aber: es ist ein Riesenunterschied, ob ich
mit juengeren Freunden mithalten kann und durch junge
Freunde jung gehalten werde, oder ob ich ein Kind/Teenager
permanent um mich herum habe und mich immer, um’s modern
auszudruecken: 24/7, mit einem Kind/Teenager beschaeftigen
muss (ob das Kind/Teenager dabei anwesend ist oder nicht).

So sehe ich das auch.

Gruß, Karin

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Mahlzeit,

Bestaetigt aber, dass meine Empfindungen wohl nicht
auf der individuellen Konstellation in unserer Familie
beruhen,sondern dass man da doch eine Tendenz sehen
kann.

und wenn noch einer kommt, dann wird es Gewißheit!

SCNR

Sancho

Danke!
Da hab ich ja offene Türen eingerannt!

Vielen Dank für eure ehrlichen und ausführlichen Antworten!

Schöne Grüße,
celo

Hallo Celo,
ich möchte hier mal meine Tochter zitieren:
„Mama, wärst du genauso „alt“ wie andere Mütter, die genauso alt sind wie du jetzt, ich würde die Krise kriegen…“
Ich hab damals gegrinst und es als Kompliment angesehen,
aber wenn ich drüber nachdenke, tun mir andere Kinder/Jugendliche leid.
LG
D

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]