Mündliches Abitur - Mathe oder Bio?

Hallo an alle,

Ich bin normalerweise nicht so der Typ, der auf „Crowdsourcing“ zurückgreift, besonders nicht in solchen Angelegenheiten. Allerdings bin ich momentan in der misslichen Lage, mich bald für ein mündliches Abiturfach verbindlich entscheiden zu müssen.

Dazu sei gesagt: Ich bin 22 und besuche ein Fachgymnasium, meine beiden Leistungskurse sind Deutsch und Erziehungswissenschaften, mein 3. und schriftliches Abiturfach wird Englisch sein. Soweit, so gut - kein Problem. Wie man schon an meinem Alter erkennen kann, bin ich nicht ganz den „normalen“ Bildungsweg gegangen. Ich habe „damals“ in der 11. Klasse sehr viel gefehlt und mich mit Ach und Krach durchgeschlagen, in Bio stand ich immer auf einer soliden 3 die ich mir dann durch spontanes Auswendiglernen der nötigsten Dinge in der Nacht vor der Klausur ermogelt habe. In Mathe war es schon extremer, da bin ich immer zwischen 2-3 und 5-6 hin- und hergeschwankt.
Nachdem ich dann die 11 endlich gepackt hatte, verließ mich der Mut und ich habe 2 Jahre Pause eingelegt, in denen ich mit Schule nichts am Hut hatte.
Letztes Jahr habe ich den Faden dann wieder aufgenommen und bin auf’s Fachgymnasium mit Schwerpunkt Erziehungswissenschaften gewechselt. Und ich hab mich tatsächlich gebessert, in Mathe stehe ich jetzt auf 1 und in Bio auf 2+ mit Tendenz zur 1-.
Mir machen beide Fächer irgendwie Spaß, wobei ich bei Mathe dem „Braten“ nicht traue - Kurvendikussion ist momentan noch so einfach, ich weiß nicht was in der 13 noch auf mich zukommt. In Bio sind die guten Noten harte Arbeit, aber man kann sich darauf verlassen dass man belohnt wird, wenn man dem Unterricht folgt. Allerdings sind die Themen schon ziemlich komplex und breit gefächert, d.h. man muss eigentlich mehr Wissen auf Abruf haben.

So, da ich mich nun zwischen Bio und Mathe in der mündlichen Prüfung entscheiden muss, sehe ich 2 Probleme:

  1. Ich kann mir überhaupt nichts unter einer mündl. Prüfung in Mathe vorstellen. In Mathe stehe ich zwar besser, aber ich weiß nicht, worauf ich mich da einlasse. In Bio fürchte ich mich vor Unmassen an Lernmaterial.
  2. Mir fehlen sowohl in Bio als auch in Mathe Grundlagen aus der 11, zum einen weil es schon ewig her ist, zum anderen weil ich viele, viele Fehlstunden hatte.

Meine Frage nun: Wozu würdet ihr mir raten? Wo kann man eventuelle Schwachstellen und Wissenslücken besser ausgleichen oder wo würde mir das vielleicht zum Verhängnis werden? Und wie läuft so eine mündliche Prüfung in Mathe eigentlich ab?
Ich bin wirklich ratlos und würde mich über eure Tips sehr freuen!

Liebste Grüße

Ich kann dir nicht sagen wie du dich entscheiden sollst, aber ich kann dir einen Tipp geben.

es ist nicht wichtig wie du gerade stehst oder wie oft du gefehlt hast, sondern, ob du das zeug in Mathe verstanden hast bzw ob du den lehrstoff von bio gut in den kopf bekommst.

Exkurs: Eine mündliche Prüfung in Mathe sieht in der regel so aus:
-Du bekommst aufgaben und etwas zeit zum überlegen oder kurz durch rechnen
-Dann musst du die Aufgabe an der Tafel lösen und erklären was du tust und warum

Hi du,

also, bei meinem Abi (2003, NRW) sah es so aus - und ich denke es heute nicht anders -, dass sich eine mündliche Prüfung so gestaltet hat:
Man wurde in einen Vorbereitungsraum gelassen und bekam seine Hauptaufgaben gestellt. Dann konnte man sich einen Zettel vorbereiten mit Stichpunkten, etc…
Dann ging es in die Prüfung. Hier wurde einem zunächst freien Lauf gelassen, also hat man das vorbereitete vorgetragen und versucht die Aufgaben zu lösen. Die guten Schüler haben i.d.R. die ganze Prüfungszeit geredet und wurden nur noch wenig gefragt. Die schlechteren Schüler, so eine war ich auch ;o), wurden dann viel gefragt, um so noch Details hervorzulocken oder, wenn Lehrer gemerkt haben, dass das Thema dem Schüler gar nicht lag, haben unsere auch schonmal freie Fragen zu einem anderen gestellt, um so noch etwas herauszuholen.
In Mathe ist es halt so, wie der andere Poster auch schon geschrieben hat: Du bekommst Aufgaben, diese bereitest du vor und löst sie dann in Anwesendheit der Prüfer und unter Angaben warum du was machst.
Bei dem was ich von meinen Mitschülern gehört habe, stell ich mir die freie Fragerunde in Mathe sehr fies vor, da wurden dann so Dinge gefragt wie irgendwelche Herleitungen…da wäre ich in Tränen ausgebrochen. Aber frag doch einfach mal deinen jetzigen Mathelehrer wie sich so eine Prüfung gestaltet!!

Viele Grüße,
Tina

P.S.: Ich hätte immer Bio genommen, aber ich war auch in Mathe ne Null :smile: Ich hinterfrage heute noch die Sinnigkeit von Intergralen! :smiley:DDDDD

Danke auf jeden Fall für eure Antworten. :smile:

Hmm, eigentlich hab ich Mathe bisher schon ziemlich gut verstanden.
Und der Ablauf der Prüfung klingt auch akzeptabel, solange es dann nicht aus dem Themenbereich der 11 kommt…

Naja, ich kann mich zwar immer noch nicht entscheiden, aber wenigstens habe ich jetzt eine konkrete Vorstellung wie die Prüfung ablaufen wird.

Im Moment tendiere ich zu Mathe, weil ich es „leichter“ finde, allerdings stelle ich es mir da schwer vor, da über eine Aufgabe so lange zu reden, auch wenn man weiß, was man machen muss.
Bei Bio kann man immer etwas „rumlabern“, auch wenn man die Aufgabe nicht ganz verstanden hat…

Hallo Fränzis,

auf die leichte Schulter solltest du keines der beiden Fächer nehmen.

Es gab schon Schüler,die in Mathe am Satz des Pytagoras und in Bio
an der Erläuterung zum zentralen Nervensystem gescheitert sind.

Ich drück dir auf jedenfall beide Daumen.

LG Bollfried

PS:Wäre schön wenn Du uns über den Ausgang der Prüfung eine Info
zukommen lässt.

Hallo Fränzis,

hast du schon mit deinen Lehrern darüber gesprochen? Genau über das, was du hier schilderst: Wissenslücken, Befürchtungen, Prüfungsverlauf usw.
Die wissen ja am besten, welcher Stoff dir bevorsteht und wie sich dann die Prüfungen gestalten. Und können dich sachkundig beraten. Nicht zuletzt, weil sie dich gut kennen.

Daumendrückend
Castafiore