Napster kostenpflichtig?

bevor ich mich zu meinem - wie immer verspäteten - LTU-Flug
nach Venezuela begebe, eine kurze Antwort:

Auch wenn Du weg bist, komme ich nicht umhin, dir zu antworten…

Um die Sache mal von einer anderen Seite aufzuzäumen, stelle
ich die Frage, was an den CD-Preisen so schlimmes ist. Neue
CD´s gibt es zwecks schnellerer Verkaufscharts-Plazierung für
DM 20,99-24,99. Wenn ich überlege, daß ein Kinobesuch allein
schon für den Film (den ich anschließend nicht mit nach Hause
nehmen kann) DM 11-16 kostet, und komischerweise die
Jugendlichen mit Säcken voll Popcorn das Kino stürmen, stellt
sich da die Frage der Verhältnismäßigkeit.

Blöde für mich ist dabei z.b. dass ich mir nicht viele neue CDs hole - und Sachen, die auf schnellen kommerziellen Erfolg aus sind, gefallen mir meistens nicht.
Ich habe auch schon in einer Antwort weiter unten die Frage gestellt: Warum kostet z.b. die Nevermind von Nirvana (von 1991, millionenfach verkauft und vermutlich sehr gewinnbringend) noch immer 32,99 in den Läden?

Und um auf diese Kartell-Sache einzugehen: Vielleicht ist an
der Kalkulation von Florian wirklich was dran. Es gibt viele
Waren, die praktisch überall von verschiedenen Herstellern das
gleiche kosten: Butter, Videokassetten, Alufolie, Papier usw.
Da überall Kartelle zu vermuten, zeugte schon von einer
gewissen Paranoia.

Nein, es geht hier nicht um die Paranoia eines uneinsichtigen Verbrauchers sondern um Fakten. Wenn dieser Verdacht der Kartellbildung nicht offenkundig und stichhaltig wäre, dann würde sich nicht das EU-Kartellamt damit befassen.
Übrigens, geh mal zu Kaiser’s oder welche Läden auch immer es bei Dir gibt: Bei nuns gibbet Butter für 1,50 und Butter für 1,99 - das sind 25% mehr. Das habe ich bei CDs noch nie festgestellt, dass einer die CDs für 32 Mark verkauft und ein anderer Laden für 24.
Die einzigen Läden, bei denen das klappt, fast alle CDs unter 30 Mark anzubieten sind die großen Ketten wie WOM oder MediaMarkt - die setzen soviele CDs ab, dass sie relativ knapp überm Einkaufspreis verkaufen können.

Etwa ein Mist…verständniss
Tach Raúl!

Wer lesen kann, hat gewonnen:

Ja eben…

Und nach einer Vielzahl von anderen Postings von Dir zu
urteilen glaubst Du deshalb die Weisheit gepachtet zu haben.

Nein glaue ich definitiv nicht! Allerdings gibt es Dinge, bei denen ich wohl doch besser bescheid weiß!
Lohn-Niveau hin, Lohn Niveau her, USA hin CD-Kosten her…
Das man alles noch besser, billiger etc machen kann ist klar!
Das man alles noch BILLIGER als GROOOOOSSSE Konzerne macht, ist auch kein Problem, denn je größer ein UNternehmen, desto Träger (und auch teurer) kann es werden/wird es.
Ich will nicht bestreiten, dass man durchaus die CD’s etwas billiger machen kann, allerdings muss dan sau hart kalkuliert werden… (Wir hier in Dt haben ein SEHR ausgeprägtes Urheberrecht, welches, nicht zuletzt durch GEMA und GVL, schon Sand ins Getriebe streuen kann)

So oft wie Du DAS schon herausgekehrt hast (protz),

So ist das nicht gemeint!
Jetzt der Hammer:
Mir ist klar, dass das bei einigen arrogant rüberkommt, das ist aber bestimmt nich so gemeint, ganz ehrlich!
Ich wollt damit nur sagen, dass ich WEISS wovon ich rede.
Als „bewundernswert“ wprde ich dass nicht unbedingt bezeichnen, obwohl ich mich über meine Berfuswahl, erst heute wieder, sehr freue, weil halt mein Ding ist… ist ja auch Scheißegal…

hatte mich
eigentlich veranlaßt, Dich links liegen zu lassen aber Deine
Renitenz ist manchmal schwer zu übersehen.

Ob Du es glaubst oder nicht, ich werte es mal als Kompliment! (Das mit dem übersehen)
Und zur Renitenz: Ich habe oft mit meinen Leuten die besten Ideen im Streit geboren!

Trotz allem liebe Grüüüüüüße, (und bitte nix für ungut, weil dass hier persönlich zu nehmen fände ich schade)

Florian

PS Schönes WE!

AMEN
Hi Exc!

**:Wie dem auch sei. Die Respektlosigkeit gegenüber materiellem

und geistigen Eigentum in diesem Land kotzt mich, ehrlich
gesagt, an. Frei nach dem Motto „Die anderen habens ja“ wird
geklaut, was nur geht. Ob es im Supermarkt, im Kaufhaus, am PC
oder eben im Internet ist, spielt da keine Rolle. Wenn ich
etwas schaffe, will ich auch die Kohle dafür sehen. Mit
Sicherheit will ich auch mehr dafür haben, als die
Materialkosten/Entlohnung meiner Arbeitszeit, sonst könnte ich
es gleich lassen. Gute Waren und Dienstleistungen kosten nun
mal Geld. Ob es nun das Fleisch (siehe BSE-Diskussion) ist
oder Musik: Es kann nicht angehen, daß die Ansichten „ist ja
nur für mich“ und „kaufen ist viel zu teuer“ als
Rechtfertigung gelten dürfen, sich Leistungen zu erschleichen,
für die man ansonsten löhnen müßte. Genauso, wie ich arbeiten
gehen muß, um mir CD´s und DVD´s in der von mir gewünschten
Menge kaufen zu können, muß halt jeder erstmal das Geld haben,
bevor er etwas bekommen kann.**

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen…
DANKE

Florian

Die Musikindustrie…
…produziert nur dass, was gekauft wird, was keinen Absatz bringt, wird schnell eingestellt.

ICh würde meie Argumentationsversuche nicht als rumheulen bezeichnen. Ich bin kein Teil der Eigentlichen Industrie, sondern versuche als Tonmann Geld für Alter zu verdienen.

Ich finde halt nur schade (und beileibe nicht nur für mich), dass ich Durch die Musikpiraterie meinen Job nicht auf einem so hohen Niveau machen kann, wie es die Musik verdient, die geschrieben und aufgenommen wird…

Es geht auch ein Stückchen um uns alle!

Ansonsten verweisse ich auf das oberste Posting von EXC, denn damit ist dann alles Gesagt!

Grüße
Florian

PS Wer hat denn gesagt, dass ich Berufmusiker bin? Das ist nur Hobby, Geld verdienen damit? Nee, nicht im Moment…

Äußerst interessant, die Antwort.
Hi!

Ich habe auch schon in einer Antwort weiter unten die Frage
gestellt: Warum kostet z.b. die Nevermind von Nirvana (von
1991, millionenfach verkauft und vermutlich sehr
gewinnbringend) noch immer 32,99 in den Läden?

Weil da das Geld drinsteckt um neues zu fördern…

Übrigens, geh mal zu Kaiser’s oder welche Läden auch immer es
bei Dir gibt: Bei nuns gibbet Butter für 1,50 und Butter für
1,99 - das sind 25% mehr. Das habe ich bei CDs noch nie
festgestellt, dass einer die CDs für 32 Mark verkauft und ein
anderer Laden für 24.

Doch, halt! Gibt es! Bei „Müller Drogerie“ habe ich schon CDs für bis zu DM10 (!!!) billiger gesehen als in den einschlägigen anderen Läden!

Die einzigen Läden, bei denen das klappt, fast alle CDs unter
30 Mark anzubieten sind die großen Ketten wie WOM oder
MediaMarkt - die setzen soviele CDs ab, dass sie relativ knapp
überm Einkaufspreis verkaufen können.

Machen die aber nicht immer, mach Dir mal den Spaß, und biete denen eine CD an! Die kleinen sind meist die anständigereren, die nehmen nicht viel pro CD, aber die großen? Da kauft dich keiner!

SChönes WE

FLorian

Hi!

Ich habe auch schon in einer Antwort weiter unten die Frage
gestellt: Warum kostet z.b. die Nevermind von Nirvana (von
1991, millionenfach verkauft und vermutlich sehr
gewinnbringend) noch immer 32,99 in den Läden?

Weil da das Geld drinsteckt um neues zu fördern…

Mir ist klar, dass die Industrie gewinnbringend wirtschaften muss. Mir ist auch klar, dass Re-Investitionen Geld kosten.
Allerdings frage ich mich, ob die Plattenkonzerne sich der Tatsache bewusst sind, dass sie ganz übel auf die Nase fallen werden, wenn sie so weiter machen wie bisher.
Das ist doch eigentlich der Kernpunkt…
Irgendwo frage ich mich auch, ob bei der Musik mittlerweile das Ende der Fahnenstange nicht mehr oder minder erreicht ist - was ich so im Radio höre ist alles unglaublich langweilig und ein reiner Einheitsbrei, egal aus welcher Stilrichtung. Alles „Ex-und-hopp“-Acts…
Vielleicht wäre es interessanter, statt multinationaler Konzerne mehr oder minder usschliesslich lokale Labels zu haben, die ihre Kundschaft in eigenen Läden an sich binden und so einen direkten Kontakt zwishcen Erzeuger und Konsument erzeugen…

Gruss
Lars

PS: Die Sony Corporation hat -wenn ich das Diagramm richtig lese (mein Wirtschaftsenglisch ist schlecht)- im Jahr 2000 63 Mrd. USD Umsatz gemacht bei einem Nettogewinn von 1,1 Mrd USD. (Quelle www.sony.com)
-> Ein armer Konzern am Rande des Ruins?

ich vergass
der Fairness halber gebe ich zu, dass dies das Ergebnis des Gesamtkonzerns war, nicht das der Musiksparte.

Moin,

ich sach mal was zu Deinen Zahlen.

  • Plattenfirma will Geld, weil sie Talent-Scouts und andere
    Angestellte unterhalten muss (DM 8,-)

Kann man auch billiger machen, außerdem sollten sie das selber aus ihrem Gewinn bezahlen als Zukunfts-Investition. Für den Künstler ist das nicht einzusehen.

  • Der Produzent will Geld, weil er viel Herzblut, Zeit und
    Energie in die verwirklichung gesteckt hat (ca.DM2)

Hier stimme ich Dir zu.

  • Der Studiobesitzer will Geld (ein Nobles Studi kostet schon
    mal 500DM am Tag und mehr; eine Beteiligung an der CD fällt
    flach, das LABEL bezahlt das Studio)

Auch hier stimme ich Dir beim Preis zu, bei unbekannten Künstlern werden aber die Studiokosten zwischen Künstler und Label geteilt !

  • Der Tonkutscher = TonIng will Geld (eine Beteiligung an der
    CD fällt flach, das LABEL bezahlt)

Der Preis ist normalerweise im Studiopreis mit drin.

  • Die Studiomusiker wollen Geld (eine Beteiligung an der CD
    fällt flach, das LABEL bezahlt)

Ordentliche Bands spielen selbst ihr Zeug ein und müssen mit dem mageren Gewinn leben.

  • Der Künstler will Geld (ca. DM1,50)

Ich habe bisher immer mit meinen Bands zwischen 1,50 und 2,50 DM bekommen, dieses Geld ist allerdings unter den 4 Musikern aufzuteilen. Bleiben mir also ca. 0,50 DM pro verkaufte Platte.

  • Der Photograph fürs Cover will Geld (eine Beteiligung an der
    CD fällt flach, das LABEL bezahlt)

Wird auch bei Nicht-Top-Acts zu 50 % auf die Band abgewälzt.

  • Der Designer vom Cover will Geld (eine Beteiligung an der CD
    fällt flach, das LABEL bezahlt)

desgleichen

  • Der Mastering-Eningeer will Geld (eine Beteiligung an der CD
    fällt flach, das LABEL bezahlt)

Kommt auf die Art des Vertrages an. Meistens muß auch dies die Band von ihren Gewinnen zur Hälfte zahlen.

  • Das Presswerk will Geld, für CD, Hülle & druck (kleinster
    Teil pro Stück ca.2.50)

Hier stimme ich mal wieder zu.

  • Der Promoter will Geld (Der, der die CD`s Vorab an Radios
    etc. verschickt eine Beteiligung an der CD fällt flach, das
    LABEL bezahlt das Studio)

Sollte normalerweise vom Label bezahlt bzw durch Angestellte des Labels erledigt werden.

  • Der Vertrieb will Geld (ca 7,50DM)

Stimmt.

  • Der Songtexter will Geld (bekommt er über die GEMA)

Für den Abzockerverein GEMA könnte man glatt einen eigenen Thread aufmachen, ist jedenfalls in der GEMA-Abgabe enthalten.

  • Der Songschreiber will Geld (bekommt er über die GEMA)

desgleichen

  • Der Arrangeur (wenn vorhanden) will Geld (bekommt er
    entweder über die GEMA oder eine Beteiligung an der CD fällt
    flach, das LABEL bezahlt ihn)

desgleichen

  • Die GEMA zieht das Geld für den Songschreiber bzw. Texter
    ein (ca. DM2,-)

Stimmt.

Daraus resultiert ein HAB (= Händler Abgabe Preis) von
23,50DM

Stimmt nur bei Major-Labels, bei Indie-Labels liegt der Preis bei ca. 18 DM.

  • Der Plattenladen will Geld (ca. 6,50DM)

Yep, stimmt leider auch, Mailorder könnten daher schonmal deutlich billiger sein.

Für eine CD braucht man:

Daraus ergbit sich ein Herstellkungsstückpreis pro CD: 2,008DM

Die Zahl ist in etwa richtig.

Auffällig auch, daß der Künstler selbst de facto am wenigsten von allen verdient. Eine kleinere Band hat aus Plattenverkäufen so gut wie keine Gewinne und daher ist ihr Napster auch ziemlich egal. Für kleinere Bands sind Live-Auftritte und der Verkauf von Merchandise-Artikeln viel wichtiger und daran ändert Napster gar nichts. Ich persönlich lache mich schlapp, wenn die Musikindustrie und vor allem die heilige GEMA über Napster aufheult. Mir entgeht da jedenfalls kaum Kohle.
Noch was zur GEMA. Die kassieren jede Menge Geld aus leeren Tapes, Audio-CDR und natürlich Kneipen, Supermärkten usw. Dieses Geld kann natürlich nicht einzelnen Künstlern zugeordnet werden (die wenigsten Kneipen geben eine Liste der gespielten Titel an die GEMA) und wird daher nach einem völlig absurden Schlüsselungssystem teilweise wieder an irgendwelche Künstler ausgeschüttet, jedoch zu einem Riesenanteil an die Macher klassischer Musik obwohl in Kneipen und Supermärkten oder auf Leer-Tapes sicherlich nur zu einem Bruchteil klassische Musik anfällt. Für mich ist die GEMA ein absoluter Schwindelhaufen.

Gruß,
Tommy

http://meome.punknet.de

Moin,

Dass die Megaseller da nichts von merken ist auch klar, aber
selbst wenn 90% der User die CD von Band XY trotzdem kaufen,
bleiben 10%, die es nicht tun. Bei kleineren Bands, die
vielleicht 25000 CDs verkaufen, ist das schon ein ganz schöner
Betrag, der ihnen dadurch flöten geht!

Es tut den großen Bands mehr weh als den kleinen. Deshalb regen sich auch Gierhälse wie Metallica am meisten darüber auf. Lies mal meinen Beitrag ein Stückchen tiefer. Am meisten tut Napster den Plattenläden und der GEMA weh und die haben sich lange genug auf Kosten der Künstler die Taschen gefüllt.

Der einzige Weg zur Schadensbegrenzung wird für die Musikindustrie sein, auf CDs in Zukunft noch Bonus-Kram wie Videos oder Spiele zu pressen, die sich wegen der langen Ladezeiten nicht lohnen aus dem WWW zu laden.

Gruß,
Tommy

http://meome.punknet.de

Hi

Irgendwo frage ich mich auch, ob bei der Musik mittlerweile
das Ende der Fahnenstange nicht mehr oder minder erreicht ist

  • was ich so im Radio höre ist alles unglaublich langweilig
    und ein reiner Einheitsbrei, egal aus welcher Stilrichtung.
    Alles „Ex-und-hopp“-Acts…

Das ist allerdings ein Vorwurf den sich A+R und Labels gefallen lassen müssen!

Vielleicht wäre es interessanter, statt multinationaler
Konzerne mehr oder minder usschliesslich lokale Labels zu
haben, die ihre Kundschaft in eigenen Läden an sich binden und
so einen direkten Kontakt zwishcen Erzeuger und Konsument
erzeugen…

Gute Idee, setzt dass mal durch…

PS: Die Sony Corporation hat -wenn ich das Diagramm richtig
lese (mein Wirtschaftsenglisch ist schlecht)- im Jahr 2000 63
Mrd. USD Umsatz gemacht bei einem Nettogewinn von 1,1 Mrd USD.
(Quelle www.sony.com)
-> Ein armer Konzern am Rande des Ruins?

Weiß Gott nicht, und um Sony tät es mir nichtmal leid, wenn ich ehrlich bin…
Grüße
FLorian

Tach auch!

ich sach mal was zu Deinen Zahlen.

SChön! :smile:)

  • Plattenfirma will Geld, weil sie Talent-Scouts und andere
    Angestellte unterhalten muss (DM 8,-)

Kann man auch billiger machen, außerdem sollten sie das selber
aus ihrem Gewinn bezahlen als Zukunfts-Investition. Für den
Künstler ist das nicht einzusehen.

Ja, aber Majors machen es trotzdem, das Indies weniger nehmen, oder auch manche Majors ist klar, die Zahl ist ein Exempel!

  • Der Produzent will Geld, weil er viel Herzblut, Zeit und
    Energie in die verwirklichung gesteckt hat (ca.DM2)

Hier stimme ich Dir zu.

  • Der Studiobesitzer will Geld (ein Nobles Studi kostet schon
    mal 500DM am Tag und mehr; eine Beteiligung an der CD fällt
    flach, das LABEL bezahlt das Studio)

Auch hier stimme ich Dir beim Preis zu, bei unbekannten
Künstlern werden aber die Studiokosten zwischen Künstler und
Label geteilt !

Nicht immer, allerdings ist das wieder was anderes, wenn der Producer auch Studio-Besitzer ist… oder das Label, ist hier nur der Vollständigkeithalber!

  • Der Tonkutscher = TonIng will Geld (eine Beteiligung an der
    CD fällt flach, das LABEL bezahlt)

Der Preis ist normalerweise im Studiopreis mit drin.

Auch nicht immer, aber oft, zugegeben!

  • Die Studiomusiker wollen Geld (eine Beteiligung an der CD
    fällt flach, das LABEL bezahlt)

Ordentliche Bands spielen selbst ihr Zeug ein und müssen mit
dem mageren Gewinn leben.

Und Solokünstler?

  • Der Künstler will Geld (ca. DM1,50)

Ich habe bisher immer mit meinen Bands zwischen 1,50 und 2,50
DM bekommen, dieses Geld ist allerdings unter den 4 Musikern
aufzuteilen. Bleiben mir also ca. 0,50 DM pro verkaufte
Platte.

2,50 ist Gut! 1,50 halte ich aber trotzdem leider für realistischer…

  • Der Photograph fürs Cover will Geld (eine Beteiligung an der
    CD fällt flach, das LABEL bezahlt)

Wird auch bei Nicht-Top-Acts zu 50 % auf die Band abgewälzt.

Ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen, allerdings sind oft die Unterschiede des Prozedere bei solchen sachen SEHR Labelabhänig…

  • Der Mastering-Eningeer will Geld (eine Beteiligung an der CD
    fällt flach, das LABEL bezahlt)

Kommt auf die Art des Vertrages an. Meistens muß auch dies die
Band von ihren Gewinnen zur Hälfte zahlen.

Ja, aber wenn die einen einigermaßen sonnvollen Vertrag hat, dann wird das NICHT vom Vorschuß abgezogen, noch besser es trägt das Label, gibt es auch öfters…

  • Der Promoter will Geld (Der, der die CD`s Vorab an Radios
    etc. verschickt eine Beteiligung an der CD fällt flach, das
    LABEL bezahlt das Studio)

Sollte normalerweise vom Label bezahlt bzw durch Angestellte
des Labels erledigt werden.

Sollte…

  • Der Songtexter will Geld (bekommt er über die GEMA)

Für den Abzockerverein GEMA könnte man glatt einen eigenen
Thread aufmachen, ist jedenfalls in der GEMA-Abgabe enthalten.

Ich sag’ ja nicht, dass ich GEMA - Freak oder gar bei dem Verein Mitglied wäre…

Daraus resultiert ein HAB (= Händler Abgabe Preis) von
23,50DM

Stimmt nur bei Major-Labels, bei Indie-Labels liegt der Preis
bei ca. 18 DM.

Ist ja nur Exemplarisch!

  • Der Plattenladen will Geld (ca. 6,50DM)

Yep, stimmt leider auch, Mailorder könnten daher schonmal
deutlich billiger sein.

Könnte… Mir sind schon Händler untergekommen, die bei MAXIS solche Aufschläge genommen haben…

Für eine CD braucht man:

Daraus ergbit sich ein Herstellkungsstückpreis pro CD: 2,008DM

Die Zahl ist in etwa richtig.

Die ist noch recht billig!

Grüße
Florian

Das ist allerdings ein Vorwurf den sich A+R und Labels
gefallen lassen müssen!

Richtig.

Vielleicht wäre es interessanter, statt multinationaler
Konzerne mehr oder minder usschliesslich lokale Labels zu
haben, die ihre Kundschaft in eigenen Läden an sich binden und
so einen direkten Kontakt zwishcen Erzeuger und Konsument
erzeugen…

Gute Idee, setzt dass mal durch…

Gibt es ja schon, aber meistens nur sehr Szene-bezogen, z.b. für den Hiphop-Underground. Und gegen die weltweite Vermarktung haben solche Acts ja dann meistens doch keine Chance. Ich will nicht „Musik für umsonst“ sondern „Musik direkt“, also z.b. via Internet.
Die Plattenindustrie als zwischengeschaltetes Medium zwischen Käufer und Produzent wird m.E. bald überholt sein, weil man z.b. übers Internet eben die Möglichkeit hat, weltweit zu agieren.

-> Ein armer Konzern am Rande des Ruins?

Weiß Gott nicht, und um Sony tät es mir nichtmal leid, wenn
ich ehrlich bin…

Hab ich mir gedacht. Und Sony ist ja nur ein Konzern von vielen. Da wären noch BMG, Time Warner, Virgin (oder gehört das shcon zu einem der andern?), EMI…
Und das sind genau die Riesen, die alles verpennt haben und jetzt am liebsten die Zeit anhalten würden. Weil deren „Top“-Acts wie Ricky Martin etc. vielleicht das doppelte an CDs verkaufen würden ohne Raubkopien und MP3.

Gruss

Noch ein anderer Aspekt …
Wenn ich mir eine CD kaufe - ja, das tu ich trotz Napster immer noch - ärgere ich mich meistens hinterher über 10 doofe Lieder, die ich mitkaufen mußte, obwohl ich nur zwei, drei schöne wollte. Genau diese zwei oder drei kann ich mir von Napster holen. Ich würde ja auch dafür bezahlen, aber eben drei Mark für ein schönes und nicht dreißig Mark für 10 doofe Lieder. (Kommt mir jetzt nicht mit Singels, das sind meistens die, die ich nicht will)

Das wäre doch mal eine Erfindung wert, ein System, bei dem ich genau das bekomme, was ich will, evtl. mit der Möglichkeit, vorher mal reinzuhören - halbes Lied reicht dafür - auch Raritäten von sonstwoher. Da würde ich auch mal vierzig Mark für 'ne richtig gute CD hinlegen. Aber ich will mir nicht vorschreiben lassen, welche Zusammenstellung ich kaufen muß.

Vielleicht gibts das ja schon, und ich kenne es nur noch nicht. Wenn ja, Tipps willkommen. Wenn nein, schnellstens erfinden! Wäre auf jeden Fall besser als eine Pauschalgebühr für ein Tauschsystem.

Denkt mal drüber!
Nikola

Ja, das ist ne gute Idee.

Bei den Beastie Boys konnte man sich mal ne CD via Internet zusammenstellen, keine Ahnung, ob das noch geht.

Ich wäre aber auch bereit, für Napster zu bezahlen. Vorausgesetzt, das Geld geht zum Grossteil an die Bands nicht an Bertelsmann…

Hi

bestätigte sich: Die Musikindutrie ist weit davon entfernt
die WICHTIGSTE oder WIRTSCHAFTSSTÄRKSTE zu sein

  • Eine CD kostet nicht nur die PResskosten, sondern auch GEMA,
    DESIGN, STUDIO, und vor allem muss der VIDEO-CLIP bezahlt
    werden, der oft X-fach so teuer ist wie die ganze
    CD-Produktion selbst!!

Hatte diese Beiträge noch gar nicht gelesen, jetzt jedoch ist mir aufgefallen, dass einige Punkte genau dem entsprechen, was ich an der Musikindustrie kritisiere:
Studio - sagen wir 500 Mark am Tag, ok, das kommt hin. Warum schicken Plattenfirmen Bands für 3 Monate ins Studio? Sollten die nicht effektiver aufnehmen können bzw. ihre Songs vorher im Proberaum soweit einstudiert haben, dass sie nicht mehr viel machen müssen ausser abmischen?

Video - Wer braucht einen 500.000-mark-clip (von US-Dimensionen ganz zu schweigen)? Man kann auch mit relativ bescheidenen Mitteln gute visuelle Effekte erzielen. Und grade was die USA angeht - die US-Videos sind fast alle unglaublich einfallslos - „Band rockt die Party/das Haus/das Konzert/das Zimmer der kleinen Schwester“ - und dafür braucht man soviel Geld?
Blairwitch Project - ein Kino-Film!- hat 100.000$ gekostet und die schaffen es nicht, einen 5-Minuten-Clip billiger zu drehen?

Was die anderen Dinge angeht, hast Du sicherlihc Recht (TonIng, Producer, Songschreiber etc.), ich wollte nur mal aufzeigen, dass auch die Plattenindustrie sehr wohl rationalisieren könnte, wenn sie denn müsste.
Und so langsam MUSS sie offenbar…

Gruss

Hi Florian,

10 000CD, die gebrannt wurden kosten ca. eine Nachwuchsband,
das ist ein Faktum!

Oh nein, das seh ich ganz und gar anders.

Das ist leider keine Meinungssache, sondern wirklich ein FAKT!

Ist es nicht. Es ist vielleicht ein Fakt, dass durch 10000 CDs, die weniger gekauft werden, der Plattenfirma ungefähr die Menge Geld durch die Lappen geht, eine neue Band zu produzieren, zu promoten, etc. Diese von der Industrie propagierte Rechnung klingt immer schön traurig nach Kellerkindern mit Gitarren und großen Hoffnungen, die von einem Platenboss, der ihnen so gern eine Chance gäbe, mit Tränen in den Augen abgewiesen werden müssen. In Wirklichkeit steht diese Summe aber doch meist eher für eine firmeninterne Produktentwicklung, inkl. Marktforschung, Casting, Stylisten und was man heute nicht alles braucht um eine weitere Konservenband zur Probe auf den Markt zu schmeißen.

Du bist doch, wie mittlerweile jeder wissen müsste, aus der Branche… in den USA sieht es so aus, dass die Kosten, die für die Produktion einer neuen Band entstehen, den Künstlern als Vorschuss gewährt wird (s. den einschlägig bekannten Essay von Courtney Love zu dem Thema), der von den kargen Einnahmen der ersten Auftritte, etc. zurückgezahlt werden muss. Erst danach gehen die wenigen paar Mark, die der Künstler aus seinen Verkäufen erhält auch tatsächlich an diese Adresse. Ist das in Deutschland auch so? Wie kann dann die Industrie immer wieder mit diesem Argument kommen?

Bei der Scheisse, die die Major-Label uns teilweise als Musik
verkaufen wollen haben sie es nicht anders verdient.

Jedes Land hat die Musik, die es verdient, es wird nur das
produziert, was auch verkauft wird, das ist bei JEDER
Industrie so!

Ach ja? Produziert wird, was verkauft wird? Na fein! Dann passt aber diese Rechnung nicht mehr, die uns ständig präsentiert wird… du weißt schon, Nachwuchsbands, von denen man eben nicht weiß, ob sie verkauft werden. Ich seh’s doch ständig selbst: Kistenweise CDs für ne Mark auf den Grabbeltischen in den Kaufhäusern, von solchen Interpreten, die es nicht geschafft haben, die von den Majors vorfinanzierten Produktionskosten wieder reinzuholen. Bands, von denen man nie etwas gehört hat, die wir alle aber mit unseren CD-Käufen mitfinanziert haben.

Ein jeder mache sich mal den Spaß, in solch eine CD reinzuhören. Vielleicht hab ich ja meinen Job verfehlt und sollte mich mal als A&R Manager versuchen, aber dem Zeug, das da für die Tonne produziert wurde, hätte kein halbwegs klar denkender Mensch mit einem auch nur auf Teilzeitbasis arbeitenden Musikgeschmack je eine Chance gegeben. Wenn ich in meinem Job einem Projekt mit derart deutlich negativen Zukunftschancen den Daumen nach oben geben würde, könnte ich zwei Wochen später stempeln gehen.

Ich sehe absolut nicht ein, weshalb ich per Mischkalkulation die Unfähigkeit der A&R-Abteilung irgendeines Majors mitfinanzieren sollte.

lemmy

Hi!

Hab ich mir gedacht. Und Sony ist ja nur ein Konzern von
vielen. Da wären noch BMG, Time Warner, Virgin (oder gehört
das shcon zu einem der andern?), EMI…

Warner=
Warner + EMI + Virgin + M-Pire uswusw

Florian

Tach!

Studio - sagen wir 500 Mark am Tag, ok, das kommt hin. Warum
schicken Plattenfirmen Bands für 3 Monate ins Studio? Sollten
die nicht effektiver aufnehmen können bzw. ihre Songs vorher
im Proberaum soweit einstudiert haben, dass sie nicht mehr
viel machen müssen ausser abmischen?

Des ist, leider, ein griff daneben, denn:
Im Studio wird erstmal gut aufgenommen, das geht nicht im Proberaum. Gute Mikrofonierung braucht ewig viel Zeit, so kann es schon einen halben Tag dauern, die das Drumset richtig Mikrofoniert ist, es geht auch schneller, klar, aber manche Producer sind solche Quali-Fanatiaker.
Gute Takes brauchen auch Zeit. Basic-Trax (das sind die ersteinspielingen) sind, nach meiner Erfahrung schnell drin, aber Soli, Improvisation, braucht oft Zeit… Aus drei Monaten könnte man auch zwei machen, aber weniger für ein Album? Ein Monat ist ABSOLUTES Minimum, wenns professionell werden soll…
Übrigens: Bei LANGER Buchung gibts nat. Sonderkonditionen!!!

Video - Wer braucht einen 500.000-mark-clip (von
US-Dimensionen ganz zu schweigen)?

Ich nicht, aber das ist nur die Schuld der Komnsumenten, denn die kaufen ja das, was tolle Clips hat…

Grüße
Florian!