Nicht alles war schlecht

Hallo mki,

Deine Thesenbeispiel entspricht nicht der Ausgangsthese.

Dann lies doch nochmal das UP. Da ist keine genaue Ausgangsthese formuliert.

Die Ausgangsthese stellt vielmehr den deutschen Nationalsozialismus unterschwellig :so dar, als wäre der Nationalsozialismus nur missverstanden worden. Von allen.
Angefangen von den Opfern, den aufopferungsbereiten
Widerständlern und der Weltöffentlichkeit.

Das interpretierst Du lediglich ins UP hinein.

Von daher ist die Ausgangstehes eine Art Trojaner und von
daher verwerflich.

Naja, Deine Interpretation und deckungsgleich mit meiner Einschätzung, dass Du einem „Reflex“ (seöektive Wahrnehmung) folgst. Du siehst, was Du sehen möchtest bzw. bekämpfst was Du zu sehen meinst.

Gruß
vdmaster

War

die Justiz sofort ab dem 30.01.33 urplötzlich schlecht?

In der Justiz waren nach 1945 die gleichen Leute beschäftigt. Komisch, warum solche Täter nie bestraft wurden.

Es war sogar recht gut, sonst hätte es nicht so lange gedauert
Hallo,

meines Erachtens zementiert der Spruch indirekt die heutige Auffassung einer allmächtigen, Schreckensherschaft. Das ist der eigentliche Skandal hinter diesem Satz.

Hitler hatte und brauchte die Sympathien der Bevölkerung, es ging den meisten gut, es herrschte weitgehend Recht und Ordnung. Bis zum Krieg gegen die Sowjetunion war es gemessen an den Jahrzehnten zuvor eher friedlich und „normal“. Es war (fast) Alles Gut, PUNKT. Selbst die Ausgrenzung der Juden war nicht „ungewöhnlich“ für die damalige Zeit.

Wäre es nicht zum Krieg gegen die Sowjetunion gekommen und Hitler an einem Nierenleiden verstorben, würde heute kaum einer Notiz von der Zeit nehmen. Viele der damaligen Gegner waren auch eher an Macht und Einfluss interessiert als wirklich weitsichtig. Und die letzten 4 Jahre können doch die ersten 8 nicht revidieren, oder? … Doch, können sie.

Aus heutiger Sicht ist klar, dass die ersten 8 Jahre quasi auf Kredit gelebt wurde, der mit Ausbeutung und Vernichtung (vor allem im Osten) bezahlt werden musste!

Darum klebt Blut an jedem „Guten“, dass es damals gab. Das Nachkriegsdeutschland (zumindest West) dann auch noch am meisten profitiert hat, ist der Treppenwitz der ganzen Geschichte.

Gruß
achim

Natürlich war „nicht alles schlecht“, weil nie alles schlecht ist, sondern man zu jeder Zeit auch etwas Gutes finden kann.

Nur: Was möchtest du mit dieser Aussage beweisen? Warum sagst du so etwas? Und warum sagst du es, obwohl du genau weißt, dass es Leute gibt, die das verletzt?

Ich gehe davon aus, dass AH sich auch gewaschen und sich hin und wieder mal die Zähne geputzt hat. Du kannst also ebensogut sagen, „an AH war nicht alles schlecht“. Was eine ebenso sinnlose Aussage ist wie deine erste Aussage.

Gruß

Petra

Hallo

Du bis offenkundig darum bemüht der Aussage (Nicht alles was
damals war (1933-45), war schlecht.)

Um was bin ich denn bemüht nach deiner Ansicht? Du erhältst jetzt Gelegenheit, deinen Satz zu vervollständigen.

Du bittest um Verständnis, weil Du u.a. das Leid der damaligen
Opfer nicht recht nachempfinden kannst. Von daher wäre die
Ausgangsaussage nicht verwerflich oder gar rechtlich strafbar.
Tut mir leid. Geht´s noch? Wo lebst Du denn, fragt sich?

Ich lebe hier in der Nähe der Nazi-Autobahn zwischen Karlsruhe und Stuttgart und das geht in der Tat ganz gut.

Letzteres hat niemand behauptet. Es braucht auch nicht immer
erst wieder ein Gesetz, um sich darüber klar zu sein, dass der
unsägliche Faschismus verwerflich ist, auf´s aller tiefste.

Worüber reden wir nun eigentlich? Über Hitler oder Mussolini?

Mit Deinen Wertekoordinaten scheint offenkundig was nicht zu
stimmen. Solange Du nicht die ´Resettaste´ drückst, wirst Du
auch künftig so etwas völlig unmögliches vertreten. Motto: Das
wird man doch wohl noch sagen dürfen. Ja, aber es ist absolut
grenzwertig.

Das kommt eben darauf an, wie es jemand meint. Zur Ausgangsaussage: „Nicht alles was damals passiert ist war schlecht/falsch“ fallen mir in der Tat diverse Dinge ein. Es kommt nicht darauf an, ob es Nazis waren, die damals etwas getan haben, um die Dinge zu beurteilen, die damals geschahen, sondern warum sie es getan haben. So hat ein Nazi namens Schindler Juden gerettet. Ein anderer namens Nebe hat einen Frauenmörder aufs Schafott geschickt. Ein dritter hat meinem Großonkel Lesen und Schreiben beigebracht. Finde ich alles keineswegs so völlig unmöglich wie du das unreflektiert tust, und selbst das Schafott für Frauenmörder war damals keine Nazi-Spezialität, sondern internationaler Konsens.

Meine Meinung ist gegenüber der Ausgangsthese nicht totalitär,
wohl aber absolut und zwar ablehnend. Die Ausgangsthese ist
objektiver Quatsch, höflich formuliert. Mir ist zwar recht,
dass so etwas als Aufhänger ins FORUM gestellt wird, aber wer
daran ernsthaft glaubt (was ich Dir, ganz ausdrücklich, nicht
unterstelle), hat sie nicht alle.

Verwerflich wäre es, etwa zu sagen, dass bestimmte mit Nazi-Verbrechen in direktem Zusammenhang stehende Dinge nicht schlecht waren, etwa dass man damals die Welt gesehen hat als junger Mann oder dass einem die Behinderten nichts weggegessen haben.

Basta.

Tja, basta. So lernst du gewiss nichts dazu, aber vielleicht willst du das ja auch nicht. Fragt sich nur, was du dann in diesem Forum machst.

Allen Ideologien (gleich ob sie politisch oder religiös sind
oder eine Mischform) ist die totalitäre Endstufe immanent,
sobald und so lange sie die Macht dazu haben, diese
durchzusetzen.

Idiologien sind Modelle und von daher nicht totalitär.

Ideologien sind Utopien, die von einem als Ideal verklärten, zu erreichenden Endziel her definieren, wie der Mensch sich zu verhalten oder zu ändern hat, um dieses Ziel schnellstmöglich zu erreichen - und deswegen notwendig totalitär.

Totalitär sind die Gesinnungstäter, wenn sie die Ideologien
für sich ausnutzen.

Totalitär ist, wer einer Ideologie anhängt. Oder glaubst du, die ganzen Nazi-Mitläufer waren es nicht?

Beispiele aller Couleur gibt es wie Sand am Meer.

Darüber lässt sich streiten. Der deutsche Nationalsozialismus
ist Beispiellos!

Er ist in seiner Ausprägung in der Tat zwar spezifisch deutsch. Es gibt ja so eine Art perversen Stolz mancher Deutschen, stets in allem die Größten, am liebsten aber die größten Bösewichter sein zu wollen. Dabei ist diese „deutsche Ausprägung“ totalitärer Herrschaft letztlich nur ein historischer Zufall. Es war halt damals kein anderes Volk Europas in guten wie im schlechten vergleichbar leistungsfähig wie die Deutschen, mit Ausnahme der Russen vielleicht. Die Schweden oder Portugiesen jedenfalls hätten es auch mit eisernem Vorsatz nicht geschafft, Europa zu kontrollieren und die Juden in polnischen Vernichtungslagern zusammenzutreiben. Nur deswegen - offenkundige Zwecklosigkeit - hat vielleicht auch kein schwedischer oder portugiesischer Hitler versucht, dort an die Macht zu kommen. Nicht mal Mussolinis Faschisten hätten das geschafft, nicht militärisch und schon gar nicht organisatorisch, und wären sie auch noch so große Bösewichter gewesen. Und in Russland war die Diktatorenstelle besetzt. Die Kompassnadel aller potentiellen Diktatoren unter den eliminatorischen Antisemiten Europas, einer davon hieß Adolf Hitler, wies auf Deutschland als einzigem noch freiem Rennpferd mit Siegchancen. (Hundert Jahre zuvor wäre es halt noch ein napoleonischer Antisemit gewesen, der Europa von Paris aus mit den frühindustriellen Mitteln seiner Zeit „entjudet“ hätte.)

Und das, was uns als das monströse und einzigartige erscheint am Nazismus, das sind mitnichten der Völkermord und der Unterdrückungs- und Militärapparat an sich, sondern nur die organisatorische Effektivität. Und die ist halt wie gesagt nun mal typisch deutsch.

s.

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Hallo,

Die deutsche Bevölkerung war erst einmal entsetzt, als
plötzlich wieder Krieg war.

Zum Teil mag das stimmen. Zum Teil hat man den Krieg begrüßt. Die Propaganda der Jahre davor hat ihre Spuren hinterlassen.
Wenn die deutsche Jugend nicht mit wehenden Fahnen und stolz geschwellter Brust in den Kampf gezogen wäre, sondern nur mit Entsetzen und Angst, hätte der Beginn des Krieges nicht beginnen können, wie er begonnen hat.

Eine gewisse Begeisterung war nach dem Sieg über Frankreich
eine zeitlang gegeben, aber nicht wegen heiß ersehnter
Fresspakete, sondern wegen des schnellen und relativ
unblutigen Erfolgs gegen einen politischen wie militärischen
Gegner, an dem man sich 1870-71 sechs Monate lang und 1914-18
vier Jahre lang die Zähne ausgebissen hatte.

Ja, auch diese sogenannte „Erbfeindschaft“ wurde ja ausgiebig gepflegt.

Die wirtschaftliche Situation Deutschlands und die allgemeine
Versorgungslage war vor dem 2. Weltkrieg im europäischen
Vergleich so gut, dass ganz sicher niemand auf einen Krieg
angewiesen war, in dem man seine Brüder, Ehemänner, Väter und
Söhne unter Lebensgefahr dauerhaft ins Ausland entsandte,
damit die von dort Fresspakete nach Hause schicken.

Und trotzdem hat man den Nazis auch nach Beginn des Krieges zugejubelt,
sicher nicht jeder Deutsche aber es waren doch genug, die sich Vorteile erhofften.und diese auch zum Teil erhielten
Ich denke, auch in dieser Hinsicht kann man überhaupt nicht von einem einheitlichen Meinungsbild ausgehen. Es gab aber ganz offensichtlich genügend Mitläufer.
Gruß Uwi

Hallo

Der deutsche Nationalsozialismus ist Beispiellos!

Er ist in seiner Ausprägung in der Tat zwar spezifisch deutsch. Es gibt ja so eine Art perversen Stolz mancher Deutschen, stets in allem die Größten, am liebsten aber die größten Bösewichter sein zu wollen. Dabei ist diese „deutsche Ausprägung“ totalitärer Herrschaft letztlich nur ein historischer Zufall. Es war halt damals kein anderes Volk Europas in guten wie im schlechten vergleichbar leistungsfähig wie die Deutschen, mit Ausnahme der Russen vielleicht. Die Schweden oder Portugiesen jedenfalls hätten es auch mit eisernem Vorsatz nicht geschafft, Europa zu kontrollieren und die Juden in polnischen Vernichtungslagern zusammenzutreiben. Nur deswegen - offenkundige Zwecklosigkeit - hat vielleicht auch kein schwedischer oder portugiesischer Hitler versucht, dort an die Macht zu kommen.

Willst du behaupten, dass es in Europa sozusagen in der Luft lag, die Juden samt und sonders zu vernichten? Dass es andere auch wollten, nur nicht hingekriegt hätten, und wegen Aussichtslosigkeit eines solchen Vorhabens gar nicht erst versucht hätten?

Dass ein Antisemitismus nicht auf Deutschland beschränkt war, das weiß ich. Irgendjemand (jüdische Familie) soll sogar kurz vor Hitlers Machtergreifung noch von Polen nach Deutschland gezogen sein, weil dort der Antisemitismus nicht so heftig war. Aber es ist doch ein Unterschied, eine Bevölkerungsgruppe nicht leiden zu können, oder sie umzubringen. Außerdem ist es doch schlichtweg nicht möglich, dass alle Leute so extreme Antisemiten waren, dann hätten die Juden ja keine Erfolge mehr erzielen können, z. B. als Künstler, und dann hätte auch so niemand mehr ‚beim Juden‘ gekauft, auch ohne dass die SA sich vor die Geschäfte positioniert. Und es gab doch auch etliche Ehen und Partnerschaften zwischen Juden und Nichtjuden. Selbst Goebbels war mal mit einer Halbjüdin verlobt gewesen.

Und das, was uns als das monströse und einzigartige erscheint am Nazismus, das sind mitnichten der Völkermord und der Unterdrückungs- und Militärapparat an sich, sondern nur die organisatorische Effektivität.

Da stimmt irgendwie. Aber zu einer solchen organisatorischen Effektivität gehört einfach eine Entmenschlichung dazu, sonst funktioniert sie nicht.

Viele Grüße

Hallo vdm,

Du siehst, was Du sehen möchtest bzw. bekämpfst was Du
zu sehen meinst.

Wer-kann-das-für-sich-wirklich-ausschließen?

Gruß _ mki _

Hallo,

„Nicht alles was damals passiert ist war schlecht/falsch“
Ich bin ein Mensch der sich denkt… „joa, stimmt doch eigentlich“

Da hast du auch nicht Unrecht. Grundsätzlich bzw. allgemein gilt doch: In jeglicher staatlichen oder privaten Machtstruktur gibt es welche, die Vorteile ziehen oder wenigstens Nachteile verhindern/minimieren können (hierzu zählen übrigens auch Vor-/Nachteile, die einen nicht direkt persönlich, sondern Ziele der Gemeinschaft betreffen).

Dies war für die damalige Zeit zutreffend und ist heute auch noch so. Problematisch wurde es seinerzeit, als das „gemeinsame“ Ziel, in einer Zeit mit vergleichsweise dünner Informations- und Medienlandschaft gegenüber heute, festgelegt war und zur Umsetzung gelangte. Es erfolgte weitgehend (i.S. Methodik sowie Anzahl Betroffener, die organisatorisch schlicht unterlegen waren) durch Zwang, nachdem die notwendigen Mittel strukturell und materiell vorbereitet waren.

Es gibt dann einige Menschen die bei solch einer Aussage wie ich sie treffen würde dann total dicht machen und dann mit dem Kopf schütteln.

Die Frage ist, ob sie seinerzeit, im dortigen Umfeld, anders gehandelt hätten. Wir, hier und heute, sind selbstverständlich schlauer.

Seid nicht sauer oder empört, wie gesagt ich ändere auch gerne meine meine Meinung wenn ich falsch liege.

Vor Unterstellungen und Überzeugungen ist man nie gefeit.

Gruß
nasziv

Willst du behaupten, dass es in Europa sozusagen in der Luft
lag, die Juden samt und sonders zu vernichten? Dass es andere
auch wollten, nur nicht hingekriegt hätten, und wegen
Aussichtslosigkeit eines solchen Vorhabens gar nicht erst
versucht hätten?

Ich will damit sagen, dass für die Judenhasser, die es gewiss in allen Staaten Europas gab, im Prinzip allein Deutschlands als ihr Werkzeug in Frage kam, da nur hier ein ausreichend großes Machtpotential - der Verlauf des 1. Weltkriegs hatte dies erwiesen - auf ungefestigte innere Strukturen traf - die Monarchie war ja weg und die Republik nicht wirklich etabliert. Also konnte im Prinzip nur ein deutschsprachiger Volkstribun zum europaweiten Völkermörder werden.

Da stimmt irgendwie. Aber zu einer solchen organisatorischen
Effektivität gehört einfach eine Entmenschlichung dazu, sonst
funktioniert sie nicht.

Entmenschlichung gehört zu jeder Art von Völkermord. Jedoch ist es vermutlich zwar organisatorisch schwieriger, aber dann emotional wesentlich einfacher, 100 Menschen in eine Gaskammer zu sperren und Giftgas hineinzulassen, als 100 Menschen den Schädel einzuschlagen. Und es ist ja hauptsächlich diese praktische Rationalität im Töten, was anders ist als bei anderen Völkermorden und was dem Holocaust ein Alleinstellungsmerkmal verleiht.

s.

sicher nicht jeder Deutsche aber es waren doch genug, die sich
Vorteile erhofften.und diese auch zum Teil erhielten
Ich denke, auch in dieser Hinsicht kann man überhaupt nicht
von einem einheitlichen Meinungsbild ausgehen. Es gab aber
ganz offensichtlich genügend Mitläufer.

Hallo Uwi,

Kurzum: Die Deutschen waren nicht von Hitler begeistert, weil er so erfolgreiche Feldzüge führen ließ oder so toll funktionierende Gaskammern baute, sondern weil er für Vollbeschäftigung gesorgt hatte. Das Deutsche Reich produzierte, wie es Sebastian Haffner ausdrückte, „Kanonen und Butter und noch vieles mehr.“ Und sie sagten auch nicht „Wie schön war es auf dem letzten Parteitag“ oder „Wie kann er gut reden“, sondern, mitunter nach verstohlener Kritik („Das mit den Juden gefällt mir auch nicht“): „Aber was hat der Mann alles geleistet.“ Und man muss zugeben, dass ihm zwischen 1933 und 1940 die gebratenen Tauben geradezu in den Mund flogen. Nicht wenige seiner innenpolitischen Gegner sind darüber an sich selbst irre geworden, weil sie nicht sahen, dass es nicht Hitlers Talent war, das damals die Erfolge herbeiführte, sondern das Unvermögen und die Schwäche seiner Gegner. Als die Gegner endlich die Gangart wechselten, war es mit dem Erfolg bald vorbei.

Gruß
s.

Achte mal auf die Ironie! (owt)
.

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Oder mal ganz anders ausgedrückt: Das Regime war
schlecht/falsch. Das Regime und seine Taten waren aber nicht
alles was zwischen 33-45 stattfand. Und genau dies suggeriert
die Totalablehnung des Satzes „nicht alles war schlecht“.

Wer diesen Satz bringt, meint also das trivialster der Welt zum Ausdruck zu bringen, der meint damit eben sicherlich gerade alles andere als diese Trivialität.

Näturlich ist so gesehen, nie alles schlecht. Selbst bei Massenmord, Vergewaltigungen, Folterungen kann man im Allgemeinen etwas positives finden, so wie das an dem Tag es schönes Wetter gab.

Aber genau darum geht es doch bei diesem Satz eben gerade nicht. Sondern es geht darum, dass das Regime im Allgemeinen nicht schlecht war (darum geht es und eben nicht um etwas anderes wie das Wetter). Und dem kann eben nur widersprochen werden, denn dieses Regime lässt sich nicht trennen, von all der Barbarei welche es aktiv verursacht hat.

Wer dieses hier schön reden will, hat entweder nichts verstanden, kann nichts verstehen oder will eben hier wie kritisiert verharmlosen.

Oder gib doch nur einmal ein Beispiel, wo man diesen Satz anbringen kann und er ganz anders, ganz harmlos gemeint sein könnte.

Nur ein Beispiel…

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Hallo Eli!

Oder mal ganz anders ausgedrückt: Das Regime war
schlecht/falsch. Das Regime und seine Taten waren aber nicht
alles was zwischen 33-45 stattfand. Und genau dies suggeriert
die Totalablehnung des Satzes „nicht alles war schlecht“.

Wer diesen Satz bringt, meint also das trivialster der Welt
zum Ausdruck zu bringen, der meint damit eben sicherlich
gerade alles andere als diese Trivialität.

Woher willst Du das aus dem Satz allein ableiten können?
Ich hatte differenzierend die Intention des Satzverwenders ins Spiel gebracht. Wie kannst Du es beurteilen, was der Großvater (??) aus dem UP damit sagen wollte. Vielleicht hat er zwischen 33-45 geheiratet und seine Kinder gezeugt, sah sie aufwachsen usw. usf. und wollte genau darauf anspielen.

Zudem, um es politischer zu machen: War der Widerstand der Weissen Rose dann auch schlecht? War es schlecht, dass es nichtjüdische Menschen gab, die jüdische Mitmenschen vor dem Holocaust bewahrten oder bewahren wollten?

Näturlich ist so gesehen, nie alles schlecht. Selbst bei
Massenmord, Vergewaltigungen, Folterungen kann man im
Allgemeinen etwas positives finden, so wie das an dem Tag es
schönes Wetter gab.

Dieser Satz ist - bei allem schuldigen Respekt - eine Unverschämtheit von Dir und keiner Antwort würdig.

Aber genau darum geht es doch bei diesem Satz eben gerade
nicht. Sondern es geht darum, dass das Regime im Allgemeinen
nicht schlecht war (darum geht es und eben nicht um etwas
anderes wie das Wetter).

Das ist eben die Prämisse, die Du unterstellst. Damit beraubst Du aber auch ganz normale Personen und sogar Widerständler ihrer Historie.

(…)dieses Regime lässt sich nicht trennen, von all
der Barbarei welche es aktiv verursacht hat.

Hier sind wir uns einig.

Wer dieses hier schön reden will, hat entweder nichts
verstanden, kann nichts verstehen oder will eben hier wie
kritisiert verharmlosen.

Der Fehler Deiner Logik ergibt sich daraus, dass Du eine Prämisse setzt, die Du als gegebene Wahrheit hinstellst.

Oder gib doch nur einmal ein Beispiel, wo man diesen Satz
anbringen kann und er ganz anders, ganz harmlos gemeint sein
könnte.

Nur ein Beispiel…

Die Mutter bekam ein Kind.

Oder 3 weitere: http://www.bpb.de/izpb/10383/widersetzlichkeit-und-w… Ja, nicht alles war damals schlecht.

Gruß
vdmaster

Hallo vdmaster,

ich glaube, du verrennst dich da in eine Argumentation, die wenig Sinn macht. Uns allen - dich eingeschlossen - ist klar, dass nach (mathematisch-linguistischer) Logik der diskutierte Satz auch vom Wetter handeln könnte (um Elis absichtlich zynisches Beispiel zu zitieren).

Aber ebenso liegt doch auf der Hand, dass dieses Thema auch 68 Jahre später sehr verantwortungsvoll behandelt werden muss und dieser Satz als Relativierung der Verurteilung nationalsozialistischer Verbrechen aufgefasst werden muss!

Gruß!
Karl

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Hallo Karl2!

Aber ebenso liegt doch auf der Hand, dass dieses Thema auch 68
Jahre später sehr verantwortungsvoll behandelt werden muss

Einigkeit!

und dieser Satz als Relativierung der Verurteilung
nationalsozialistischer Verbrechen aufgefasst werden muss!

Eben dies genau nicht. Es muss immer in Verbindung mit den diesen Satz begleitenden Worten betrachtet werden.

Beispiele:

  1. Opa erzählt dem Enkel von seinem Privatleben.
  2. Schriftsteller/Historiker verwendet den Satz als Einleitung zu einer Abhandlung über den Widerstand (der Historiker wird wohl auf diese Formulierung verzichten, weil er weiss, dass er dann angefeindet werden würde und sich dem Relativierungsvorwurf ausgesetzt sieht - weil er diesen Mechanismus bereits kennt)

Und ab hier wird es komplexer:

  1. Irgendjemand äußert diesen Satz unbedacht, weil ihm schlicht das nötige Wissen abgeht.

  2. Jemand befürwortet zwar einige Aspekte einer autoritäreren Gesellschaftsform mit weniger Pluralismus (sagen wir mal D Anfang der 60er) und wie auch immer im einzelnen gearteter gesellschaftlicher Freizügigkeit, würde aber eine Diktatur oder ein Regime entschieden ablehnen.

  3. Jemand ist reiner Nationalist. Diesen Aspekt gab es ja wohl damals auch zuhauf. Dennoch träte er entschieden gegen ein Regime oder eine Diktatur an.

  4. Der Geschichtsrelativierer, der alles bis auf den Holocaust schönreden möchte.

  5. Der Holocaustleugner.

  6. Derjenige, der alles an der Nazi-Herrschaft gut fand.

All diejenigen können diesen Satz verwenden. Und es nicht nur durch den Satz klar, auf was sie anspielen.

Oder bist Du ernsthaft der Ansicht, dass bspw. Frau Herrmann so tun wollte, als hätte es die Verbrechen nicht gegeben, oder sie wären nicht so schlimm gewesen? Sie mag den strukturellen Sinn der hohen Geburtenzahlen nicht erkannt haben. Das denke ich auch.

Aber von all dem abgesehen, kann die Diskussion auch eingestelllt werden, da sie zu nix führen wird. Ich muss es eben hinnehmen, dass es nach wie vor ein Dogma gibt. Und diejenigen, die diesen Satz unter allen Umständen in eine Richtung deuten, werden es akzeptieren müssen, dass ich dies nicht mache, sondern auch die auf diesen Satz folgenden Worte in eine Waagschale werfe, bevor ich über ihn urteile.

Puh, zum Glück gibt es keine Inquisition mehr.

Gruß
vdmaster

Hallo.

Woher willst Du das aus dem Satz allein ableiten können?

Weil jeder Satz in einem Kontext steht und man eben verantwortlich ist - zumindest bei mir - was man so sagt. Alles weitere habe ich dann ausgeführt.

Ich hatte differenzierend die Intention des Satzverwenders ins
Spiel gebracht. Wie kannst Du es beurteilen, was der Großvater
(??) aus dem UP damit sagen wollte. Vielleicht hat er zwischen
33-45 geheiratet und seine Kinder gezeugt, sah sie aufwachsen
usw. usf. und wollte genau darauf anspielen.

Mit dem Satz? Entschuldige aber ich habe schon in meinem vorherigen Beitrag darauf hingewiesen, dass solche Trivialität mit einem solchen Satz nicht ausgedrückt werden müssen, vor allem ohne dabei zu benennen, um was es eigentlich genau ging. Hier übernimmt man eben Verantwortung, dass der Hörer dieses nicht mit Trivialitäten verbindet, sondern eben mit Konkretem, was eben nur zu der Zeit passiert ist.

Den genau diesen Bezug stellt der Satz her und diesen beachtest du hier nicht: „was damals passiert ist“.

Zudem, um es politischer zu machen: War der Widerstand der
Weissen Rose dann auch schlecht? War es schlecht, dass es
nichtjüdische Menschen gab, die jüdische Mitmenschen vor dem
Holocaust bewahrten oder bewahren wollten?

Das alles wäre doch gar nicht nötig gewesen, wenn die Zeit nicht so gewesen wäre. Und wer sich meint mit dem Satz darauf beziehen zu müssen - entschuldige - aber der hat doch eben wie ausgeführt nichts verstanden.

Oder willst du ernsthaft sagen, dass dieser Widerstand notwendig wurde, war gut?

Näturlich ist so gesehen, nie alles schlecht. Selbst bei
Massenmord, Vergewaltigungen, Folterungen kann man im
Allgemeinen etwas positives finden, so wie das an dem Tag es
schönes Wetter gab.

Dieser Satz ist - bei allem schuldigen Respekt - eine
Unverschämtheit von Dir und keiner Antwort würdig.

So, so… du bist es doch welcher hier diesen Satz verharmlost und nun soll eine Klarstellung davon schon respektlos sein?

Aber genau darum geht es doch bei diesem Satz eben gerade
nicht. Sondern es geht darum, dass das Regime im Allgemeinen
nicht schlecht war (darum geht es und eben nicht um etwas
anderes wie das Wetter).

Das ist eben die Prämisse, die Du unterstellst. Damit beraubst
Du aber auch ganz normale Personen und sogar Widerständler
ihrer Historie.

Ja, ja… siehe oben.

Wer dieses hier schön reden will, hat entweder nichts
verstanden, kann nichts verstehen oder will eben hier wie
kritisiert verharmlosen.

Der Fehler Deiner Logik ergibt sich daraus, dass Du eine
Prämisse setzt, die Du als gegebene Wahrheit hinstellst.

Oder gib doch nur einmal ein Beispiel, wo man diesen Satz
anbringen kann und er ganz anders, ganz harmlos gemeint sein
könnte.

Nur ein Beispiel…

Die Mutter bekam ein Kind.

Und dieses war eben nur in dieser Zeit möglich? Wie gesagt, das ist trival und damit gibt es keinerlei schlechte und gute Zeit mehr, sondern eben alle Zeiten waren (auch) gut. Aber das sagt eben nichts mehr aus.

Und genau darum geht es und genau darum meine Kritik der Verharmlosung.

Gruss,
Eli

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und dieser Satz als Relativierung der Verurteilung
nationalsozialistischer Verbrechen aufgefasst werden muss!

Eben dies genau nicht. Es muss immer in Verbindung mit den
diesen Satz begleitenden Worten betrachtet werden.

Beispiele:

  1. Opa erzählt dem Enkel von seinem Privatleben.

Was will der Opa dann in diesem Kontext nun genau ausdrücken? Entschuldige, aber niemand welcher damals echtes Leid erfahren hat oder die Zeit verstanden hat, wird dieses dann so kommentieren.

Und wenn, dann sollte das kritisiert werden.

Ja, das alles könnte ich sagen, nur war meine Aussage mehr auf die Entwicklung bezogen, aber danke für deine Antwort, werde ich in meinem Tagebuch notieren

Der Satz, dass nicht alles schlecht war, ist in anbetracht des
umfasssenden Terrors während der Nazizeit einer der
widerlichsten und verfälschensten Aussagen.

Jeder, der diesen widerlichen Satz vertritt, ist außer Stande,
die verzweifelten Schreie der Opfer nachempfinden zu können.

Ich habe mal kurz am Flughafen gearbeitet, dort wurde mir gesagt dass die Cargo Flugzeuge teils bis zu 80% mit Waffenteilen für Amerika beladen sind, Deutschland soll angeblichnach ein SEEEHR großen Haufen an präzision Teilen an die Herren von der Army verkaufen.
Sogesehen sind wir dann immer noch mörder, oder werden mit den wichtigen Teilen nur Rehe gejagt?
Täglich werden Affen reizende Tropfen ins Auge egspritzt damit wir unsere Tabletten habe, wieso regt man sich da nicht so auf?
Klar sind Juden und viele ändere Menschen aus verschiedenen Ländern gestorben, aber wieso tut man so als wäre es heute nicht mehr tagesordnung? nur weil es nicht mehr vor unseren Augen passiert? werden wir nach 80Jahren sagen „Och guck mal an was wir für eine sauerei damals mit den Iranern und den Affen gemacht haben!“?

Ich sag ganz hart, egal was damals passiert es, es passiert immer noch, somit will ich nicht die damalige Zeit verharmlosen, im gegenteil ich möchte sagen dass wir ansich nichts draus gelernt haben.

Bei meinem Vergleich will ich klar stellen dass Menschen sterben und die Entwicklung vorran geht, so wie auch mit den Tierversuchen und den Toten welche duch Made in Germay Produkte ums Leben kommen. Wie gesagt, ich habe das Gefüll dass es heute auf eine komplexe Art und Weise als „O.k.“ empfunden wird.