Nicht versetzt

H wie Hola.

Wenn das in einer zweiten Klasse - also mit sieben Jahren - passiert,
ist in den vorausgegangen sechs Jahren ganz schön etwas schiefgelaufen.

MfG

1 Like

Moin,

Wenn das in einer zweiten Klasse - also mit sieben Jahren -
passiert,
ist in den vorausgegangen sechs Jahren ganz schön etwas
schiefgelaufen.

jetzt verrate mir bitte, wie Du durch Deine intellektuell-analytische Art bzw. Methode zu diesem Ergebniss kommen konntest.
Du scheinst die Familie ja sehr genau zu kennen.

*eslebedieverallgemeinerung*

Gandalf
immernochdieternuhrundstammtisch

H wie Hola.

Ausgangspunkt ist die folgende Frage:

Mit welchem Recht glaubt sich das Kind, zu einem solchen Verhalten aufschwingen zu dürfen?

Daraus ergibt sich:

In welchem Umfeld ist das Kind groß geworden respektive welche Werte
wurden ihm (erzieherisch) vermittelt, so daß es meint, mit einer solchen Trotzreaktion richtig zu liegen?

Anmerkung:
Selbstredend versuchen Kinder immer wieder ihren Willen bedingungslos durchzusetzen, doch sollte es unter normalen Umständen den Eltern stets möglich sein, durch ein Machtwort des eigenen Kindes Sichtweise wieder zurechtzurücken.

Unabhängig davon, bleibt es trotzdem ein Fehler, dem Kind eventuell das Gefühl gegeben zu haben, mit dieser kurzfristigen Nachhilfe plötzlich etwas reißen zu können.
Wir reden hier nicht vom bloßen Ausbügeln eines einzigen Faches: Für eine Versetzungsgefährdung muß notenmäßig ganz schön etwas im Argen liegen - folgerichtig hätte man die Gesamtsituation ganz anders (nämlich realitisch und überlegt) angehen müssen.

Doch anstatt jetzt den Teufel an die Wand zu malen, würde ich mir schnellstens Gedanken machen, wie ich dem etwaige Sitzenbleiben soviele positive Dinge wie möglich abgewinnen kann.
Lieber jetzt in der Grundschule die Mängel beheben, als das dann später kurz vor dem Abschluß plötzlich der Blitz einschlägt…

MfG

1 Like

Moin,

jetzt haben wir mal drei Kinder die verhaltensauffällig sind.
Die sind es Deiner Meinung nach alle selber Schuld, bzw. deren Eltern weil die in ihrer Erziehung versagt haben.

Nun gehen die Eltern 1 zum Arzt und der stellt eine Stoffwechselerkrankung fest, die zur Verhaltensauffälligkeit geführt hat (so was gibt es wirklich).
Aber halt, das sind die Eltern auch schuld, die haben schließlich die Gene vererbt

Die Eltern 2 gehen auch zum Arzt und dort wird ADH festgestellt
Das sind die Eltern aber genauso Schuld, siehe 1

Bei Kind drei stellt der Schulpsychologe eine Lese-Rechtschreibschwäche oder vielleicht sogar Legasthenie fest und das Kind wurde auffällig, weil es schlicht nicht mehr mitkam.
Auch die Eltern schuld, weil Gene

Die Liste ließe sich weiterspinnen, aber immer sinds die Eltern Schuld.
Oder das Kind, weil es sich trotz Legasthenie nicht genug angestrengt hat oder wie oder was?

Jetzt Du

Gandalf

Es lebe die Einfachheit

1 Like

Moin Gandalf,

um dazu etwas sagen zu könne, fände ich es wichtig zu wissen, um welche Defizite es sich handelt und was man als Ursache für diese Defizite ausgemacht hat.

Gruß
Marion

H wie Hola.

jetzt haben wir mal drei Kinder die verhaltensauffällig sind.

Weil auch die ganze Zeit von verhaltensauffälligen Kindern die Rede war… bei dem Wetter solltest Du Dich desöfteren in den Schatten setzen, der Sonnenstich bekommt Dir sichtlich nicht.

Die sind es Deiner Meinung nach alle selber Schuld, bzw. deren
Eltern weil die in ihrer Erziehung versagt haben.

Bist Du so dumm oder stellst Du Dich nur so an?

Nun gehen die Eltern 1 … Eltern 2 … Eltern 3 …

sinnloses Blablabla gekürzt

Es lebe die Einfachheit

„Ich bin dafür, die Dinge soweit zu vereinfachen, wie möglich - aber nicht weiter.“

Albert Einstein

Mit diesem Kommentar eben hast Du dann vollends den Beweis erbracht, daß der Stammtisch **Dein** Metier ist.

MfG

Hallo!

ALSO: Ich finde auch, dass es sehr auf das Kind drauf ankommt und wo die Defizite sind.
Zum Beispiel gibt es auch Kinder, die hochbegabt sind und einfach unterfordert sind. Soll man die auch sitzen bleiben lassen? Ohne Ursache für die Lernprobleme des Kindes also auch kein Rat, was zu tun ist. Denn das für und wider vom Sitzen bleiben wurde gründlich diskutiert. Ich selbst kann nur sagen, dass ich viele Kinder kenne, deie dadurch erst recht die Schule verweigern. Und das hat nichts mit Spaßgesellschaft zu tun- zudem hat ein Kind in dem Alter auch noch ein Anrecht auf Spiel und Spaß in Kombination mit Lernen. Ich finde intresannt, dass hier oft so disktiert wird, als wäre das Kind bereits erwachsen… in den Grundschuljahren- das kann ich aus eigener Erfahrung bestädigen, wird man noch elementar geprägt. Und ein Kind, wie das beschriebene Kind, welches Nachhilfe nimmt und seine freie Zeit opfert, zeigt, dass es nicht sitzen bleiben will. Und ich nehme an, dass da auch der Aspekt eine große rolle spielt, dass es versucht seinen Eltern damit eine Last abzunehmen und auch mit einer Versetung anerkennung zu gewinnen. Denn meine Erfahrung sagt, dass ein Kind in aller erster Linie nach Liebe dürstet. So, wird das Kind nicht versetzt ist es sowohl bei Eltern, Lehrern und Mitschülern als totaler Looser markiert. Im übrigen hatte ich einen Mitschüler, der Gymnasium gewechselt hat, weil er sagte, dass er im anderen Gymi eh als hoffnungsloser Fall abgestempelt ist. Er hat sich in der 11ten Klasse in latein von 5 auf 3 verbessert. D.h. das Gefühl gebrantmarkt zu sein und im Lehrerkollegium als schwierig bekannt zu sein kann je nach Lehrkraft böse enden. Wie soll ein Kind in dem Alter den Weitblick haben, das nicht als Niederlage gegenüber sich selbst zu sehen, obwohl er an sich selbst arbeitet? Ich sehe da nicht nur die Schulverweigerung als Konsequenz, sondern auch ein Verlust des Selbstvertrauens. Und dies später wieder auszugleichen, ist beinahe nicht nöglich.
Natürlich soll andererseits der Lernerfolg ausschlaggebend für eine Versetzung sein. Ich würde mit dem Schüler/kind das Gespräch suchen und auf die Ursachenforschung gehen, weshalb er so schlechgt ist. Viel hat zum Beispiel auch mit Lerntypen zu tun: Ich selbst lerne eigentlich vor allem in den Unterrichtsgesprächen. Andererseits ist man aber sehr schenll als STreber und Außenseiter abgestempelt, wenn man sich am Unterricht aktiv beteiligt. Viele Schüler halten lieber den Mund um nicht ein Außenseiter zu werden und verpassen somit natürlich die Chance aufs Lernen. Vlt. hat der Schüler auch schon so ein Image des Klassenkaspers anhängen, von dem er nicht los kommt… Vlt. liegen ihm die Lehrmethoden nicht- dass er etwas veranschauchlicht braucht. Vlt. ist ihm auch der Druck zu groß, so dass er ihm nicht stand hält und für ihn eine andere Schulart geeigneter wäre.
Übrigens kann ich sagen, dass es wohl keine dummen Kinder gibt. Es gibt zwar Lernbehinderte kinder,und Kinder, die dem Schuldruck nicht gewachsen sind. Für sie gilt es andere Schulformen zu suchen, um sie bestmöglich zu fördern. Aber auch viele, die als dumm abgestempelt werden und deshalb nie mehr „hoch“ kommen- auch wenn unser Schulsystem ja angeblich durchlässig ist. Meine Grundschullehrerin hat vorher gesagt ich könne froh sein wenn ich doch einen Quali schaffen würde, so strohdumm wie ich sei und ich Leseunfähig sei. Am Montag bekam ich meine Abiergebnisse: 1,8 und 12 Punkte in Deutsch- mein Lehrer bedauerte mir nicht mehr Punkte geben zu können, obwohl ich doch n so großes Potential und Qualität hätte, weil ich nicht fertig georden bin. Hätten meine Eltern damals dem Rat befolgt und mich in ne Sonderschule geschickt, würde ich mich wohl jetzt nicht für nen Studienplatz bewerben.

Liebe Grüße,
regina

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

[MOD] Und hier bitte Schluß
Hallo zusammen,

da ich in den letzten Beiträgen keine konstruktiven Aussagen erkennen konnte, bitte ich darum, weitere Nettigkeiten per mail auszutauschen.

Gruß Alex [MOD]

Hallo!

Ganz so einfach sehe ich das nicht mit der Konsequenz der Schulverweigerung. Ich finde auf jeden Fall, dass sich die Frage nach dem Sinn der Nicht-Versetzung in diesem ganz konkreten Fall nicht aus der Entfernung lösen lässt.

Einerseits stimmt es schon, dass es sehr demotivierend und frustrierend wirken dürfte, sitzen zu bleiben. Kinder in dem Alter haben noch nicht die Reife, das nicht als Kritik an der Persönlichkeit und ein „Abstempeln“, sondern als Ansporn zu verstehen. Hier ist seitens der Eltern viel Fingerspitzengefühl gefragt.

Andererseits - und da spreche ich aus persönlicher Erfahrung als Nachhilfelehrerin - lassen sich ernsthafte Lerndefizite nicht ruck-zuck aufholen. Ich habe es schon öfter erlebt, dass Kinder einfach mitgeschleppt wurden und erst dann, als sie den Anschluss total verpasst hatten, Nachhilfe bekamen. Der Anspruch war dann, dass sich die Noten doch bitte sofort bessern sollten, dass in der Nachhilfe also vor allem der aktuelle Schulstoff bearbeitet werden soll (Hausaufgaben, Klausurenvorbereitung). Und das am besten mit nur einer Nachhilfestunde die Woche und ohne zusätzliche Hausaufgaben durch den Nachhilfelehrer.
Das ist jedoch pure Utopie! Um die Defizite, die aus jahrelangem Mitschleppen entstehen, aufzuholen, bedarf es einer intensiven Arbeit des Schülers in seiner Freizeit. Der aktuelle Schulstoff kann oft überhaupt nicht vermittelt werden, weil es schon an den einfachsten Grundlagen scheitert. Diese Grundlagen nachzuholen benötigt aber Zeit und in dieser Zeit werden sich die aktuellen Noten des Schülers nicht bessern, der Lehrstoff in der Schule geht immer weiter etc. Es bildet sich ein Kreislauf. Als einzigen Ausweg würde ich da sehen, sich die Ferien vorzuknöpfen und die Ferien komplett intensiv durchzulernen. Diese Anstrengung möchten die Schüler im Normalfall aber auch nicht auf sich nehmen.

Wenn ich hier lese, dass der Junge erst in der zweiten Klasse ist und hier schon anscheinend erhebliche Lerndefizite aufweist, dann würde ich mich ernsthaft fragen, woran das liegt. Nach meiner Erfahrung sind die Anforderungen in der Grundschule meist sehr lasch, den Kindern wird nur das Spielen, aber nicht das Lernen beigebracht, die Unterrichtszeiten sind zudem kurz. Imho sind hier die Eltern gefragt, den Kindern aufzuzeigen, dass es wichtig ist, eben zu LERNEN und nicht nur zu spielen. Erst recht, sobald sie merken, dass der Schüler auch nur irgendwo nicht mitkommt. Ohne dass die Grundlagen, die in der Grundschule vermittelt werden, fest sitzen, kommt ein Kind in seiner Schullaufbahn nicht weit. Insofern sehe ich lerntechnisch in dem Sitzenbleiben durchaus die Chance, die Defizite komplett aufzuarbeiten, dem Kind das Lernen beizubringen und eine gute Startbasis für erfolgreiche Zensuren in der dritten Klasse (evtl. mit weniger und dann als Perspektive ganz ohne Nachhilfe) zu geben. Denn auch das ist wichtig - die Nachhilfe soll ihn nicht seine gesamte Schullaufbahn über begleiten, sondern ihm jetzt Strategien aufzeigen und die Basis dafür legen, um in Zukunft selbstständig lernen zu können.

Im Endeffekt sieht es so aus, als sei die Entscheidung für eine Wiederholung des Schuljahres bereits gefallen. In dieser Situation würde ich an Stelle der Eltern versuchen, dem Kind die Vorteile des Sitzenbleibens zu vermitteln und ihm gleichzeitig Selbstvertrauen auf den Weg in die neue Klassengemeinschaft mitzugeben. Die Eltern müssen aber auch zeigen, dass sie hinter dieser Entscheidung stehen (sonst wäre das Kind selbstverständlich noch mehr demotiviert, wenn schon die Eltern erzählen würden, sie fänden das vollkommen ungerecht), die Lernfortschritte konsequent zu beobachten, von dem Kind Mühe zu verlangen und nicht mitleidsvoll darüber zu jammern, dass das Kind doch gar keine Freizeit mehr haben. Die Chancen, die das Sitzenbleiben mit sich bringt, müssen unbedingt genutzt werden. Und dazu gehört, dass das Kind trotz der häufig laschen Herangehensweise der Lehrer an das Lernen leistungsbezogen arbeitet, sich Ziele setzt (bzw. sie zusammen mit den Eltern ausarbeitet) und sich dann aber natürlich an den Erfolgen erfreut (Belohnung). Dann wird es auch Nutzen aus dem Sitzenbleiben ziehen. Man muss eben immer versuchen, aus dem Gegebenen das Beste zu machen.

Grüße,
Anja

PS: Ich finde es übrigens keinesfalls überfordernd, um das Sitzenbleiben zu umgehen, die Ferien für das Nachholen des Stoffes durch intensives Lernen zu nutzen. Das wäre imho die beste Option, wenn die Lehrer hier mitspielen würden. Auf diese Weise könnte man die Defizite aufholen, ohne ein ganzes Jahr zu verlieren. Und das Kind hätte dann allemal die Motivation zum Lernen, weil es wüsste: Wenn ich jetzt vernünftig an meiner Leistung arbeite, muss ich als Belohnung das Schuljahr nicht wiederholen und kann vom Wissensstand her auf gleichem Niveau wie meine Mitschüler in das dritte Schuljahr starten. Jedenfalls sollten die Eltern das dem Kind auf diese Weise vermitteln, dann wäre diese Möglichkeit optimal.

3 Like

H wie Hola.

Meine Rede!

Dafür gibts 'nen Stern.

MfG

Ich wusst es doch … bei dem H wie Hola war mir klar der Studing hat den namen gewechselt.
Soviel zu deinen destruktiven Aussagen, ach ja über das Profil läßt du dich auch erkennen *gg*

Nordische Grüße
Andrea

Die dir nicht zustimmt

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Moin Gandalf,

ohne zu wissen über welche Defizite wir hier reden kann man es nicht explizit sagen.

Sag doch mal genauer von welchen Defiziten wir hier sprechen?

Nordischer Gruß
Andrea

Moin Andrea,

ohne zu wissen über welche Defizite wir hier reden kann man es
nicht explizit sagen.

stimmt.

Also das Kind hat große Probleme mit dem Lesen und noch größere mit dem Schreiben.
Rechnen ist einigermaßen Durchschnitt.

Daneben hat das Kind wohl noch einige Probleme mit der Konzentration und läßt sich schnell ablenken. Das Arbeiten in freier EInteilung macht ihm große Probleme, weil es deutlich weniger zustande bringa als andere.

Dazu kommen immer wieder anfälle von Toben, was die Lehrerin auf Frustration zurückführt.

Tests auf ADSH wurden durchgeführt und waren halbwegs deutlich negativ, weitere Tests werden in naher Zukunft gemacht, um ev. organische Ursachen zu klären.

Den Eltern wurde allerdings die ersten anderthalb Jahren immer weider gesagt, sie sollen sich erst mal keine Sorgen machen, eine eindeutige Aussage ließe sich erst am Ende des 2. Schuljahres machen, ein Nachhilfeunterricht solle bis dahin unterbleinben.
Daher war dieses Sitzenbleiben für sie erst mal ein solcher Hammer.

Seit den ersten Andeutungen einer Gefährdung der Versetzung (keine konkrete Aussage) wird eine Nachhilfe in Lesen und Schreiben gegeben, die das Kind auch gut annimmt (= die Leistungen wurden nach Ansicht der Eltern besser, es gab auch en teils positivers Echo der Lehrer, aber auch Aussagen, daß sich sein Sozialverhalten nicht gebessert habe).

In den musischen Fächern und Sport sind die Leistungen wohl etwas über dem Durchschnitt, bei manuellen Tätigkeiten (Werken) sind sie sehr gut.

Gandalf

Moin Gandalf,

Nur vorweg, dieses Kind bleibt nicht sitzen sondern wird um ein Jahr zurückgestellt, da es sich in der Eingangsstufe befindet. Hat den Vorteil das diese Wiederholung des Schuljahres sich nicht auf die Gesamtschulzeit auswirkt.

ohne zu wissen über welche Defizite wir hier reden kann man es
nicht explizit sagen.

stimmt.

Also das Kind hat große Probleme mit dem Lesen und noch
größere mit dem Schreiben.
Rechnen ist einigermaßen Durchschnitt.

Dies sind sehr grundlegende Probleme, die wenn sie fortgeschleppt werden im weiteren Schulleben noch viel gravierendere Defizite nach sich ziehen können. Gerade im Bereich Lesen - verstehen - umsetzen.

Daneben hat das Kind wohl noch einige Probleme mit der
Konzentration und läßt sich schnell ablenken. Das Arbeiten in
freier EInteilung macht ihm große Probleme, weil es deutlich
weniger zustande bringa als andere.

Dazu kommen immer wieder anfälle von Toben, was die Lehrerin
auf Frustration zurückführt.

Damit sind Lehrer schnell zur Hand, leider, aber wenn die Problematik schon länger bekannt ist haben die Eltern doch hoffentlich schon vorher auf Abklärung möglicher Ursachen gedrängt. Oder hat der KA hier etwa gebremst? Oder was ich nicht hoffe man ist erst tätig geworden als der Hinweis der Schule kam.

Tests auf ADSH wurden durchgeführt und waren halbwegs deutlich
negativ, weitere Tests werden in naher Zukunft gemacht, um ev.
organische Ursachen zu klären.

Schön, als Mutter eines LRS-Kindes und eines das wohl ebenso LRS eingestuft werden wird weiß ich das bestimmte Dinge regelmäßig kontrolliert werden müssen. Hören, sehen, verstehen meine ich.
Da mein Jüngster an einer auditiven Wahrnehmingsstörung zudem noch leidet weiß ich auch das man diese Untersuchungen meist nur auf Drängen bekommt. Mein KA war z.B. nicht begeistert davon und bevor ich mich mit ihm streite bin ich halt selbst zum HNO mit meinem Jüngsten gefahren. Hören kann er sehr gut, nur leider hat er Probleme gesprochene Silben korrekt umzusetzen. Dies ist eine Möglichkeit, bei meinem Großen sind es die Augen die hier in Zusammenhang mit seiner LRS stehen.
Und was die Tobsuchtsanfälle angeht, stell dir vor du willst unbedingt etwas machen und schaffst es einfach nicht. Das ist Wut aber keine Frustration, die folgt erst danach wenn er realisiert das er es einfach nicht kann.

Den Eltern wurde allerdings die ersten anderthalb Jahren immer
weider gesagt, sie sollen sich erst mal keine Sorgen machen,
eine eindeutige Aussage ließe sich erst am Ende des 2.
Schuljahres machen, ein Nachhilfeunterricht solle bis dahin
unterbleinben.
Daher war dieses Sitzenbleiben für sie erst mal ein solcher
Hammer.

Ja, ja man merkt genau da stimmt was nicht und wird immer wieder als hysterisch und übervorsichtig dargestellt. Dabei ist bekannt das wenn man Kindern die richtigen Hilfen zu Seite stellt und dies so frühzeitig wie möglich man die besten Erfolge erzielt, natürlich ohne Zwang.
Und sorry, aber Nachhilfe ist Zwang. Ich für meinen Teil habe eine große Besserung nur dadurch erzielt das ich meinen kleinen Sohn(8 Jahre, 2 Klasse) zum freiwilligen lesen angeleitet habe. Seit einem halben Jahr ließt er mir jeden Abend genau so viel vor wie er möchte(mal ne halbe Seite oder auch mal 2 Seiten). Auch seine Deutschlehrerin unterstützt durch ihre Unterrichtsform, da sie des öfteren Gedichte zum auswendig lernen aufgibt, da Reime ein Singsang sind, kommt er damit besser beim lesen klar und merkt sich viele Wörter einfach leichter.
Lesen ist im übrigen grundlegend für das Schreiben, ich meine das richtige schreiben. Bei Leghastenikern wird die LRS allerdings gerade in der zweiten Klasse wenn der wechsel von Druckbuchstaben auf Schreibschrift erfolgt immer sehr deutlich, meist fängt es dann an zu haken.

Seit den ersten Andeutungen einer Gefährdung der Versetzung
(keine konkrete Aussage) wird eine Nachhilfe in Lesen und
Schreiben gegeben, die das Kind auch gut annimmt (= die
Leistungen wurden nach Ansicht der Eltern besser, es gab auch
en teils positivers Echo der Lehrer, aber auch Aussagen, daß
sich sein Sozialverhalten nicht gebessert habe).

Sorry, aber so wie sich das anhört haben die Eltern doch schon länger gemerkt das da was im „Busch“ ist, meiner Meinung nach hätten sie viel eher reagieren müssen trotz abwiegelnder Haltung von Lehrern und KA.
Unterstützen die Eltern das Kind denn noch zusätzlich zur Nachhilfe?
Ich hab das Gefühl das hier ein Kind ist das auf seine Art um Hilfe schreit, weil es sich überfordert fühlt oder alleingelassen mit den Ansprüchen seiner Eltern.

In den musischen Fächern und Sport sind die Leistungen wohl
etwas über dem Durchschnitt, bei manuellen Tätigkeiten
(Werken) sind sie sehr gut.

Nun dies sind alles Fächer an die Ottonormal Bürger keine hohen Anforderungen stellt, wohl auch nicht die Eltern, oder?

Je mehr ich schreibe und darüber nachdenke um so mehr hab ich den Eindruck das es für das Kind sehr gut wäre zu wiederholen, und das die Eltern dies bloß nicht dramatisieren sollten. Sie setzen das Kind ja jetzt schon einem enormen Leistungsdruck aus wenn sie so von der Rolle sind das es nicht versetzt werden soll.
Und wenn der junge Mann im letzten virtel Jahr nicht durchgestartet hat so wird er es im nächsten tun, da es ja viel leichter sein wird mitzukommen. Dies wird auch sein Selbstbewußtsein stärken sofern die Eltern es als nicht schlimm darstellen. Vielleicht wird sich sogar sein Sozialverhalten bessern, denn nun ist er in der Lage auch anderen zu helfen und ist nicht immer derjenige dem geholfen werden muss.

Die schulische Anforderungen steigen von Jahr zu Jahr und da sind lesen und schreiben grundlegende Vorraussetzung um überhaupt mithalten zu können.
Also mein Rat, nicht verrückt machen lassen von der Zurückstellung sonder positiv sehen und natürlich abklären ob es eventuell organische Probleme gibt die zu den Lernschwächen geführt haben oder ob er halt einfach eine Lernschwäche hat.
Das ist auch kein Drama, wenn man sich entsprechend engagiert kann jedes Kind lernen damit umzugehen. Sie sollte eine Entscheidung zum Wohle des Kindes machen (denk an meine Vorbemerkung) und es nicht dramatisieren. Klar für (fast) alle Eltern ist ist ihr Kind das klügste und schönste und tollste und intellegenteste :wink: und das bleibt es auch selbst wenn es eine Lese- und Rechtschreibschwäche hat oder eine andere Lernschwäche.

Lange Rede kurzer Sinn, kein Aufheben machen sondern positiv sehen und vermitteln. Und an der Klärung der Ursachen arbeiten…

Schönen Gruß
Andrea

PS: Übrigens der Sohn meiner Freundin (8 Jahre, 2.Klasse) hat ebenfalls große Probleme gehabt und hat das letzte virtel Jahr eine spezielle Leseschule besucht. Nun soll er in die dritte versetzt werden, er kann jetzt wesentlich besser lesen und schreiben doch er hat viel in den anderen Fächern versäumt weil nicht alle Lehrer der normalen Schule so mitgearbeitet haben wie es abgesprochen war. So das meine Freundin jetzt entschieden hat das er die zweite wiederholen soll, und stell dir vor sie muss dies jetzt durchsetzen gegen den Willen der Lehrer die vor der Leseschule gesagt haben das seine Versetzung gefährdet ist (Mathe).
So verdreht kann die Welt sein, auf der einen Seite Eltern die ihr Kind partout mitgeschliffen haben wollen und auf der anderen Seite Eltern die lieber ein zusätzliches Jahr in Kauf nehmen abner dafür damit rechnen das die Leistungen dann wesentlich besser sind und der Start in die 3 Klasse dann reibungsloser verläuft, übrigens stimmt ihr Sohn ihr sogar bei zur Wiederholung der Klasse!

2 Like