Öl-Heizung zwangsweise umrüsten auf Gas..nur wie?

Hi, ich denke es ist ein einfaches Rechenbeispiel, dass sich aus dem bisherigen Verbrauch ergibt, ab wann sich eine Umrüstung amortisiert.
Ob man Fremdfinanzieren muss, ob man die BK ohnehin auf die Mieter umlegt und langfristige Mietverträge hat.
Ob eine bessere Wärmedämmung, (da kann eine kleine Massnahme viel bewirken) vielleicht viel bringt usw.
damit wird ebenfalls Brennstofflagerraum gespart.

Das alles muss man abwägen, und ob einem die Investitionskosten sparen wichtiger als eine Heizkostenersparnis um mindestens 50% jedes Jahr ist. Dieser Vorteil sollte einem bei der Überlegung schon wichtig sein.

OL

Also im Vorliegenden Fall geht es um ein 3-Familienhaus, das unter Anwendung eines altmodischen Heizwert-Ölkessels lediglich 3500L Öl verbrauchte. Das legt nahe, dass das Gebäude offenbar bereits recht gut wärmegedämmt ist und ordentliche Fenster hat.

Und wie gesagt: ich empfehle gerne Biomasseanlagen. Ich bin sogar noch mehr ein riesen Fan möglichst großer thermischer Solaranlagen, und dennoch kann auch diese nicht in jedem Falle die beste Empfehlung sein.

Was die Ersparnisse angeht:
Eine Einsparung von über 50% ist absolut unrealistisch und utopisch. Das war in keinem der Fälle, wo ich in einer Umrüstung involviert war je erreicht worden. 15-25% (im Idealfall) sind bei Pellets max. möglich. Einem Kunden was anderes zu sagen wäre hochgradig unseriös, auch wenn man an Pelletsheizungen als Heizungsbauer extrem viel besser verdient.
Eine kleine aber ganz gute Gegeüberstellung siehst du hier:
Im Vorliegenden Fall muss davon abweichend von einer…

1 Like

Hi fitspire, halt halt,
ich habe als überlegenswerte Alternative, Biomasse oder Wärmepumpoe erwähnt.

die jährliche Ersparnis liegt in meinem Fall deutlich über 50%
5000Liter Durchschnittsverbrauch bei Heizöl gegenüber 8000 -maximal 9000 Kg Pellets. In einem extremen Winter hatte ich aber auch schon einmal 6000 Liter ÖL gebraucht.
Die Ölheizung war in dem Fall aber schon älter, deshalb war sowohl eine Wirkungsgradverbesserung möglich, zusätzlich zum Sparfaktor vom unterschiedlichen Brennstoffpreis bei verglichenem Energiegehalt.

http://www.lagerhaus.at/?id=2500%2C1211947%2C%2C

5000 x 83 cent ergibt 4.150,–

http://www.pelletshome.com/pelletspreise-oesterreich Dezember Höchstpreis 216€/t

8500 kg Pellets ergibt 1.836,–

also deutlich mehr als 50% (natürlich vom Geldwert)

Abfüllpauschalen beide Male unberücksichtigt.

Kessel kostete 7500,-- + ca. 1000 Einbau Adaptierung + 3.000 Euro für Lagerraum adaptieren oder Erdtank + Reserve ergibt 12.000;-- je nach Lagervariante kommt eventuell noch die Umschalteinheit etc. dazu.

4150-1836 ergibt 2.314 Euro Ersparnis also Amortisation in 5,2 Jahren ohne Zinsen.
selbst wenn man 15.000 Euro rechnen würden sich nur 6,5 Jahre ergeben.
Servicekosten sind auf keinen Fall höher als beim Ölbrenner, ganz im Gegenteil.
Also doch eigentlich überschaubar. Nebenbei könnte man eine Förderung beantragen,
was ich aber nicht gemacht habe. Weiters war es bei mir teurer da ich den Ofenanschluss und damit die Leitungen verändert habe. Auch wurden die Leitungen zur Einbindung der Solaranlage gelegt.
Aber da hast du ganz recht, es rechnet sich immer nur, wenn die Anlage groß genug ist.
aber sein Wärmebedarf liegt bei 60- 70 % von meinem, also dauert die Amortisation ca. 8 Jahre.
Das könnte besonders bei extrem hohen Zinsen natürlich wenig lukrativ sein.
OL

Also zunächst:
Bei einem Gebäude, das mit 3 Wohneinheiten nur 3500L braucht kann man am Gebäude natürlich nicht mehr so viel Effizienz herausholen wie bei „richtigen“ Altbauten. Außerdem fällt da natürlich schon die für ein Heizwertgerät recht moderne, Außentemperaturgeführte Heizung mit ins Gewicht. Effizienz steigt da nur noch durch Brennwerttechnik (bei Verbrennungsanlagen). Effizienzsteigernde Faktoren einer Solaranlage gibt’s in dem Fall leider auch nicht.

Desweiteren habe ich natürlich nicht gewusst, dass da ein Österreicher spricht :smile: sorry.
…ihr habt nämlich ganz andere Brennstoffpreise.
Beim Öl lagen wir Ende Nov. bei ~67Ct, die Tonne Pellets kostet derzeit hierzulande rund 230-240€. Dann ergibt sich da schon ein extrem anderes Bild.

Denke man sich dann noch die Einsparungen durch Brennwerttechnik hinzu, so verkleinert sich der Abstand um nochmals sehr stark. Die Amortisationszeit verlängert sich entsprechend immer mehr, auch weil der Installationsaufwand mit Erdtank entsprechend hoch und teuer wird.
Dann ist da halt in Mehrfamilienhäusern immer die (nicht unklärbare) Frage, wer den Kessel regelmäßig reinigt/Asche entfernt.

Das CO2-neutrale Heizen ist schon ne feine Sache. Eigentlich der Kern aller Vorteile bei den Pelletsanlagen. Auch wenn -gerade im ländlichen Raum- die Leute hier noch lieber zum Scheitholzkessel greifen. Das hat aber mehr mit der Brennmaterial-Beschaffung zu tun. Aber bzgl. ökologischem Verhalten teilt der sich ja die Vorteile mit den Pellets weitgehend.
Und zu hoffen ist einfach, dass durch Anhebung des Anteils regenerativer Energien im Stromnetz langfristig auch mehr Wärmepumpen endgültig mit „saubererm“ Strom betrieben werden. Nur damit kann man sich nachhaltig von Energierohstoff-Importen unabhängiger machen, und auf stabilere Preise hoffen, auch wenn sie zunächst steigen können. Das ist auch ein Grund dafür, dass ich ein so großer Freund thermischer Solaranlagen bin. Da gilt ganz klar die Faustregel: Alles was von der Sonne kommt muss nicht gekauft werden, nicht importiert werden, und emmitiert auch kein CO2.