Hallo Chrissibär,
Zum besseren Verständnis die Verhältnisse ziemlich vereinfacht:
Eisen in Reinform ist Reinform ein sehr weiches Metall und für Waffen und Werkzeuge ziemlich ungeeignet. Mit Kohlenstoff legiert wird es zum Stahl.
Ein einfaches, geschmiedetes Stahlschwert ist aber immer noch viel zu weich. Ein Volltreffer auf einen Helm wäre der letzte Hieb mit diesem Teil, die Schneide wäre weg und das Schwert krumm.
Also wird das Schwert gehärtet. Das rotglühende Metall wird in Wasser oder Öl abgeschreckt. Das Schwert ist nun sehr hart, aber leider auch spröde. Der Hieb auf den Helm wäre für den darunterliegenden Kopf vielleicht unangenehmer, weil die härtere Schneide möglicherweise durchdringt, aber auch nun wäre das Schwert hinüber, weil garantiert zerbrochen.
Darum wird das Schwert angelassen, d.h. vorsichtig erwärmt. Gewissermaßen könnte man sagen, das Härten wird ein kleines bisschen rückgängig gemacht. So erhält man geeignete Materialeigenschaften. Das Schwert ist hart genug um den Helm zu beschädigen, ist aber auch noch hinreichend zäh, um nicht zu zerbrechen.
Die mittelalterlichen Schmiede waren aber noch viel besser. Die Härte lässt sich nämlich auch durch die Zugabe verschiedener Legierungselemente verändern. Und durch Zusammenschmieden, Falten und immer neues Ausschmieden erhält man Klingen aus ganz feinen Schichten, die gleichzeitig hart und scharf und weich und zäh waren.
Gruß
Hardey